Debby Derix

Project Officer bei Interreg Deutschland-Nederland
© Debby Derix

Warum hast du dich für den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien entschieden?

Bei meiner Entscheidung für den Bachelorstudiengang (International Business Communication) war ich mir nie ganz sicher gewesen, ob das die richtige Richtung für mich ist. Im Gymnasium hatte ich mehrere Jahre bilingualen Unterricht auf Deutsch und wollte diese Kombination aus wissenschaftlichem Lernen und der deutschen Sprache im Studium gerne fortsetzen. Das ist mir im Bachelor teilweise gelungen, aber ich war damit doch nicht ganz zufrieden. Ich wollte mich aber auch nicht nur auf das Studienfach Deutsche Sprache und Kultur konzentrieren. Als eine Freundin mich auf diesen Master aufmerksam machte, dachte ich mir: Das ist eine schöne Mischung aus allem, zudem gefiel mir der Fokus auf die deutsch-niederländischen Beziehungen. Und obwohl verschiedene Fachrichtungen unterrichtet werden, bekommt man trotzdem die Möglichkeit, den Masterstudiengang selbst so spezifisch wie möglich zu gestalten (in der Form von Hausarbeiten, Praktika, Masterarbeit) und eine Richtung zu geben, die einen am meisten interessiert. Und der Fakt, dass man auch zwei Semester in Deutschland studiert, hat mir die Entscheidung für diesen Master natürlich auch leichter gemacht. Ich bereue es im Nachhinein sogar, dass ich nicht sofort in Deutschland ein Bachelorstudium angefangen habe.

In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?

Ich habe im September 2018 mit dem Masterstudiengang angefangen und hatte im September 2020 meinen Abschluss.

Auf welchen Wegen hast du nach deinem Studienabschluss nach einer Stelle gesucht?

Nachdem ich, in der Form von Nebenjobs und Praktika, sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland mehrfach Arbeitserfahrung gesammelt habe, war für mich, als Niederländerin, klar, dass ich nach dem Studium erstmal nur in Deutschland auf Jobsuche gehen würde. Ich wollte gerne in Deutschland wohnen bleiben und die deutsche Arbeitskultur hat mir sehr gut gefallen. Zudem war mein „professionelles“ Netzwerk in Deutschland zu dem Zeitpunkt viel größer, was meine Jobsuche in Deutschland vereinfacht hat.

Auch ich habe klassisch, wie die meisten von uns, auf Online-Jobportalen nach Stellen gesucht und Bewerbungen geschrieben. Aber meine Suche ging schneller zu Ende als gedacht…Was ich bei meiner Suche nämlich sehr gut einsetzen konnte, war tatsächlich mein eigenes Netzwerk. (Ja, ich weiß, im Studium wird das von den Lehrenden sehr häufig wiederholt und immer wieder betont, aber es stimmt leider echt … netzwerken, netzwerken, netzwerken hilft!) Ich bin dann über Kontakte aus meiner Praktikumszeit an Gesprächspartner für meine Masterarbeit geraten. Und einer dieser Gesprächspartner ist nun mein heutiger Chef geworden, da er nach unserem Gespräch gefragt hat, ob ich Interesse daran hätte, eine Initiativbewerbung zu schicken. So kann es in manchen Fällen sehr schnell gehen.

In welchem Bereich (warst du bisher und) bist du heute tätig?

Ich habe also zum Glück unmittelbar nach meinem Abschluss eine Stelle gefunden. Ich bin im Öffentlichen Dienst als Project Officer im Gemeinsamen Interreg-Sekretariat für das europäische Förderprogramm Interreg Deutschland-Nederland tätig.

Welche Kompetenzen aus deinem Studium benötigst du heute am meisten?

Diese Frage finde ich schwierig zu beantworten, da alles schon irgendwie einen Einfluss gehabt hat. Ich glaube, dass auf jeden Fall das Wissen über und die Praxiserfahrung mit der deutsch-niederländischen Beziehung in jedem Fachbereich etwas ist, das hervorsticht. Dieses schnelle Switchen zwischen deutschen und niederländischen Kenntnissen, Gewohnheiten, Wörtern, Verhaltensweisen etc. ist etwas, das ich auch jetzt nach dem Studium noch täglich, vielleicht sogar stündlich, einsetze.

Hast du noch einen persönlichen Ratschlag für die Studierenden und Absolventen dieses Faches?

Mein Ratschlag ist, die Freiräume im Studium auch echt zu nutzen. Welche Fachrichtung im Studiengang interessiert dich am meisten? Besuche externe Veranstaltungen, die vom Haus der Niederlande organisiert werden, um unter anderem schon mal mögliche Kontaktpersonen in diesem Fachgebiet kennenzulernen. Nutze bei Hausarbeiten bzw. Essays die Möglichkeit, ein Thema aus deinem favorisierten Fachbereich zu wählen. Das macht erstens mehr Spaß und zweitens vertiefst du dich in eine Thematik, die dir bei deiner Jobsuche helfen kann. Entscheide dich für eine Praktikumsstelle, nicht nur, weil du die Praktikumsstunden vollkriegen sollst, sondern suche eine Stelle, wo du dich nach dem Studium auch möglicherweise arbeiten sehen könntest. Fang also früh, am besten von Anfang an,  mit deiner Orientierung auf eine spezifische (Fach-)Richtung an und nehme alles mit, was du mitnehmen kannst. Die zwei Jahre gehen schneller vorbei als du denkst