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Prof.in Dr.in Christine Büchner (Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Würzburg)

Ruhe in der Unruhe – Nähe in der Ferne – Gegenwart im Vermissen. Zentrale Aspekte christlicher Mystik im heutigen Kontext

Vortrag │ 4. Mai 2023 │18:00 Uhr │ Digital

Wir bewegen uns in einer Zeit gesellschaftlicher und religiöser Transformationsprozesse. Tradierte Wahrheiten tragen nicht mehr, weil sie der Komplexität unserer Erfahrungswirklichkeit nicht mehr entsprechen. Mystik leitet dazu an, die Unruhe, die dies hervorruft, ernst zu nehmen. Denn anders als sich bei oberflächlicher Betrachtung vermuten lässt, kennzeichnet Mystiker*innen nicht einfach ein Bei-Gott-Angekommensein, eine verlässliche Einswerdung mit Gott bzw. ein Ruhen in ihm, sondern eine bleibende Bewegung. Der Mystikforscher Michel de Certeau sprach von Mystikern und Mystikerinnen als Wandernden. Darin liegt möglicherweise die Attraktivität mystischer Traditionen für die Gegenwart. Sie bringen die Überzeugung zum Ausdruck, dass es keinen festen und allgemein verbindlichen Ort für Gott gibt und wir uns immer neu auf die Suche nach Gott und nach uns selbst machen müssen, um Ruhe zu finden inmitten der Unruhe. Diesem Umstand geht der Vortrag am Beispiel ausgewählter mystischer Autor*innen des Mittelalters nach.  

Christine Büchner, geb. 1970, studierte Katholische Theologie, Germanistik und Lateinische Philologie an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. Sie promovierte im Fach Katholische Theologie ebd. Theologisches Lizentiat an der Universität Tübingen, und habilitierte sich in den Fächern Dogmatik und Ökumenische Theologie ebd. Von 2014 bis 2020 war sie Professorin für Katholische Theologie an der Universität Hamburg, und von 2018 bis 2020 Stellvertretende Direktorin der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg. Seit 2020 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

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