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ZIT im Gespräch mit…*
Dominic Musa Schmitz berichtet von seiner Zeit in der Salafistischen Szene

Am Freitag den 02.12.2016 war Dominic Musa Schmitz, Aussteiger aus der Salafismus Szene im Rahmen des Projekts „Salam-Online“ zu Besuch am ZIT. Am Abend stellte Herr Schmitz in einer öffentlichen Lesung in der Reihe „ZIT im Gespräch mit…“, sein Buch „Ich war Salafist. Meine Zeit in der islamistischen Parallelwelt“ vor. In der Diskussion mit Prof. Mouhanad Khorchide und Herrn Sindyan Qasem (ufuq.de) erörterte Herr Schmitz die Faszination, welche diese Ideologie auf perspektivlose Jugendliche ausüben kann und betonte, dass seine Radikalisierung eigentlich „Zufall“ war, er lediglich von der richtigen Person im richtigen Moment angesprochen wurde. Die Zeit in der Szene beschreibt Herr Schmitz als Zustand der Hörigkeit und mechanischen Ausübung der Glaubenspraxis in der selbstständiges und kritisches Denken auf ein Minimum zurückgedrängt wurde. Der Ausstieg sei ein langwieriger Prozess voller Zweifel gewesen, doch stand am Ende eine wahre Befreiung. Im Anschluss an die Lesung und die Podiumsdiskussion stand Herr Schmitz auch dem interessierten münsteraner Publikum Rede und Antwort.

Dominic Musa Schmitz konvertierte mit 17 Jahren zum Islam. Seine Biografie mit den Stationen Scheidungskind – Kiffer – Salafist liest sich wie der prototypische Verlauf einer Radikalisierung. Herr Schmitz war Mitbegründer der as-sunnah Moschee in Mönchengladbach, avancierte zur rechten Hand des prominenten Predigers Sven Lau und hegte regelmäßigen Kontakt zu Pierre Vogel. Nach über acht Jahren in der Szene folgte der Ausstieg. Mittlerweile hält Dominic Musa Schmitz im Zeichen der Prävention Vorträge in Schulen und äußert sich zu seiner Geschichte auch auf YouTube.

*In der Gesprächsreihe „Im Gespräch mit…“ möchte das Zentrum für Islamische Theologie Münster muslimische Persönlichkeiten vorstellen, die in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wirken. Durch ihr persönliches Engagement prägen sie nicht nur unsere Gesellschaft, sondern auch das Bild der Muslime in Deutschland in positiver Art und Weise. Das Zentrum für Islamische Theologie möchte diese Entwicklung unterstützen und mit verschiedenen Gesprächspartnern daran arbeiten, dem gesamtgesellschaftlichen Engagement von Muslimen in Deutschland ein Forum zu bieten.

Ma.K.

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