20161110 Habibie
© Peter Grewer/Uni MS

Habibie ruft zum Dialog der Religionen auf

Indonesiens Ex-Präsident Habibie spricht an der Universität Münster über den Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt – Vortrag und Diskussion am Zentrum für islamische Theologie und am Exzellenzcluster „Religion und Politik“

Indonesiens Ex-Präsident Habibie sprach an der Universität Münster über den Umgang mit kultureller und religiöser Vielfalt – Vortrag und Diskussion am Zentrum für islamische Theologie und am Exzellenzcluster „Religion und Politik“Indonesiens Ex-Präsident Prof. Dr. Bacharuddin Jusuf Habibie hat sich bei einem Besuch an der Universität Münster für den friedlichen Dialog der Religionen ausgesprochen. Der interreligiöse Austausch sei „essentiell für das friedliche Zusammenleben“ in einer Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen lebten, sagte er am Mittwochabend bei einer Veranstaltung des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT) und des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster. „Gleich, ob Muslim, Christ oder Atheist: Jeder trägt die Verantwortung dafür, eine lebenswerte Gesellschaft zu schaffen.“ Habibie betonte, die positive gesellschaftliche Entwicklung seines Landes, des Vielvölkerstaates Indonesien, lasse sich auch auf ein Wechselspiel zwischen Kultur, Religion, Politik und Wissenschaft zurückführen. Mit Blick auf die Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland hob Habibie hervor, dass das Land viel vom friedlichen Umgang Indonesiens mit kultureller und religiöser Vielfalt lernen könne.

Der ehemalige Präsident des bevölkerungsreichsten muslimisch geprägten Landes hat in Indonesien in einer kurzen Amtszeit von 1998 bis 1999 durch verschiedene Reformen den Grundstein zur Demokratisierung seines Landes gelegt. Der Politiker, der 1936 in Indonesien geboren wurde und von 1954 bis 1960 der an der Technischen Hochschule in Aachen Luft- und Raumfahrttechnik studierte und promovierte, kam auf eigene Initiative nach Münster, um das ZIT und den Exzellenzcluster „Religion und Politik“ kennenzulernen. Er regte eine vertiefte und dauerhafte Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen mit indonesischen Wissenschaftlern aus vergleichbaren Forschungsgebieten an. Dazu traf sich der ehemalige Präsident auch mit dem WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und dem indonesischen Botschafter in Berlin, Dr. Fauzi Bowo.