20160513 Workshop Blume
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Workshop: „Religiosität in Hirnforschung & Evolution“ mit Dr. Michael Blume

Als thematischen Einstieg seines Workshops, den Dr. Michael Blume am Freitag, den 13. Mai für die ZIT-Mitarbeiter und Studierende gestaltete, wählte er die Person des Charles Darwin (gest. 1882).

Der Begründer der modernen Evolutionstheorie hatte als einzigen akademischen Abschluss einen Bachelor in dem Fach Theologie und machte seine naturwissenschaftlichen Entdeckungen zur Entfaltung des Lebens als Privatforscher. Sich selbst bezeichnete er zeit seines Lebens als Agnostiker. Er ging dennoch davon aus, dass, wenn der Mensch sich evolutionär entfaltet habe, dies auch für seine Religiosität gelten müsse. Er zweifelte jedoch die Reichweite der menschlichen Vernunft und ihr Vermögen die Zusammenhänge zwischen der Entfaltung des Lebens und der ihr zugrundeliegenden höheren Wirklichkeit umfassend zu begreifen, an. Darwin hielt einen emergenztheoretischen Ansatz für möglich, wie ihn William Graham, in einem Briefwechsel mit ihm, vertrat.

 Ausgehend davon, zeigte Dr. Blume auf, wie sich die Religiosität in der Menschheit entwickelte. Er machte deutlich, dass Religiosität und Spiritualität Grundkonstanten der menschlichen Natur sind. Zur Sprache kam auch das scheinbare Spannungsverhältnis zwischen der Evolutionstheorie und dem Schöpfungsnarrativ des Korans. Diese Spannung müsse nicht existieren, beides sei durchaus zusammen denkbar. Aufgabe der Theologie sei dies zu vermitteln und hermeneutisch Brücken zu schlagen.