Erinnerungskulturen und historischer Wandel in Czernowitz und der Bukowina

Di., 16. September 2025, 18.30 Uhr
© USiM

Der Abend präsentiert die Ergebnisse der gemeinsamen DAAD-Sommerschule der Universitäten Münster und Černivci Erinnerungskulturen am Beispiel der Bukowina. Das plurikulturelle und ‑religiöse Leben in der historischen Region Bukowina war teils von friedlichem Miteinander, teils von Konfrontation bis zu extremer Gewalt geprägt. Die als Teil der Oblast Černivci zur Ukraine gehörende Nordbukowina ist bis heute eine heterogene Region mit mehreren Minderheiten. Die interdisziplinäre Sommerschule befasst sich mit Umgangsweisen in Geschichte und Gegenwart mit der Erinnerung an diese Formen der Koexistenz. Berücksichtigt werden dabei auch aktuelle Entwicklungen, Reaktionen auf und Folgen des russischen Angriffskrieges, wie sie sich in Černivci etwa im Stadtbild, in der Entfernung und Neuerrichtung von Denkmälern, und in der durch die Aufnahme vieler Binnenflüchtlinge veränderten Bevölkerungsstruktur zeigen. Die Wanderausstellung Raum, Zeit, Mensch. Vielfalt und Wandel im Stadtbild von Czernowitz, die im Foyer eröffnet wird, dokumentiert diesen Wandel.

Die Sommerschule wird gefördert vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) und ist Teil von Ukrainian Studies in Münster (USiM).

Die Ausstellung ist ein Projekt der NGO „Ukrainisch-Deutsche Kulturgesellschaft Tscherniwzi“ am Zentrum Gedankendach in Zusammenarbeit mit dem Verein Begegnung in Falkensee e.V. Das Projekt wurde durch die Unterstützung des RAZOM/RHIZOM-Programms im Rahmen der vom Auswärtigen Amt organisierten Initiative „Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft“ ermöglicht. Das Programm wurde 2024 vom Ukrainischen Institut in Deutschland und der Galerie Artsvit koordiniert.

Eintritt: frei

Russische Spezialitäten

Lesung mit dem Autor Dmitrij Kapitelman
© Hanser Verlag

Lesung mit dem Autor Dmitrij Kapitelman

Moderation: Dr. Valentin Peschanskyi (Slavistik, Universität Münster)

11. September 2025, 19 Uhr

Akademie Franz Hitze Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, 48149 Münster

»Seit dem Krieg weiß ich überhaupt nicht, was Sprache eigentlich ist ... Ich trage eine Sprache wie ein Verbrechen in mir und liebe sie doch, bei aller Schuld.«

Zutiefst politisch schreibt Dmitrij Kapitelman in seinem neuen Roman Russische Spezialitäten über Familie und die (Un-)Möglichkeit der Verständigung in Zeiten alter und neuer Kriege: Eine Familie aus Kyjiw verkauft „russische“ Spezialitäten in Leipzig. Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Matrosenshirts — und ein osteuropäisches „Zusammengehörigkeitsgefühl“. Doch letzteres ist seit dem russländischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben. Die Mutter steht an der Seite Putins. Und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt an dieser Situation. Klug ist es nicht von ihm, mitten im Krieg in die Ukraine zurückzufahren. Aber was soll er tun, wenn es keinen anderen Weg gibt, um die Mutter vom Faschismus und den russischen Fernsehlügen zurückzuholen?

Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kyjiw geboren, kam im Alter von acht Jahren als „Kontingentflüchtling“ mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters, für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. 2021 folgte Eine Formalie in Kiew, für das er mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde. In der Akademie Franz Hitze Haus las Dmitrij Kapitelman in den vergangenen Jahren bereits aus beiden Romanen.

Eine Kooperationsveranstaltung des Franz Hitze Hauses mit dem Institut für Slavistik der Universität Münster

Anmeldung & Programm

Sprachkurs Ukrainisch I im Wintersemester 2025/26

Slavistik sichert sich weitere Förderung des Sprachkurses

Das Institut für Slavistik der Universität Münster freut sich, auch im kommenden Studienjahr wieder zwei Sprachkurse zur ukrainischen Sprache anbieten zu können.

Im kommenden Wintersemester beginnt der Einstiegskurs "Ukrainisch I", der ohne Vorkenntnisse über die phonetischen, lexikalischen und grammatischen Grundstrukturen des Ukrainischen aufklärt. Am Ende des Kurses soll das Sprachniveau A1 erreicht sein. 

Darauf aufbauend wird im Sommersemester 2026 der Sprachkurs "Ukrainisch II" angeboten, der die bereits erworbenen Kenntnisse vertieft und die kommunikativen Kompetenzen erweitert. 

Podiumsdiskussion: "Was kümmert mich die Ukraine?"

© AOEG
Deutsche Positionen zu Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine zwischen Pazifismus und Russlandverstehertum

9. Juli 2025, 18 c.t. -20 Uhr, Johannisstr. 4, J 101

Dr. Franziska Davies, Co-Präsidentin der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft (DUG), und Dr. Kateryna Rietz-Rakul, Leiterin des Ukrainischen Instituts in Deutschland, werden unter der Moderation von Prof. Dr. Ricarda Vulpius über deutsche Positionen zu Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine diskutieren. Neben Versäumnissen der deutschen Gesellschaft mit Blick auf die Ukraine wird es auch um Besonderheiten der Wahrnehmungen in Ost- und Westdeutschland gehen.

Eine Veranstaltung der AOEG in Kooperation mit der DGO Zweigstelle Münster und USiM (Ukrainian Studies in Münster)

Das Leben der Anderen: Religion und staatliche Überwachung in der Sowjetunion

© Nadezhda Beliakova

Als sich im Oktober 2021 international anerkannte Expertinnen und Experten zu einem Online-Symposium trafen, um über die geheimdienstliche Unterwanderung religiöser Organisationen in der Sowjetunion zu diskutieren, ahnte niemand von ihnen, dass sich ihr Leben bald radikal verändern würde. Im Februar überfiel Russland die Ukraine und veränderte die Arbeit der Historikerinnen und Historiker aus der Ukraine, Kasachstan, Lettland, Russland, Deutschland und Irland auf tiefgreifende, wenn auch unterschiedliche Weisen. Es grenzt daher an ein kleines Wunder, dass dieser Sammelband das Licht der Welt erblickt hat.

 

Die hier versammelten Texte basieren auf teilweise unerschlossenen Archiven des KGB und werfen Schlaglichter auf die Überwachung religiöser Akteure. Dr. Vitalij Fastovskij von der Universität Münster diskutiert mit Dr. Nadezhda Beliakova von der Universität Bielefeld, Philipp-Schwarz-Stipendiatin und Mitherausgeberin des Sammelbandes, und Prof. Dr. Katya Tolstoj von der Vrije Universiteit Amsterdam, der Verfasserin des Nachwortes, über das Leben der Anderen in der Sowjetunion.

Organisiert wird die Veranstaltung durch die Abteilung für Ostkirchenkunde und Ökumenik (Prof. Dr. Regina Elsner), die Abteilung für Osteuropäische Geschichte (Prof. Dr. Ricarda Vulpius) und das Exzellenzcluster Religion und Politik.

 

Wann: 18. Juni 2025, 18 Uhr
Wo: Johannisstr. 4, Raum J 101, Universität Münster

Buchpräsentation und Lesung: Dichtung der Verdammten. Eine Anthologie ukrainischer Dichtung

© Arco Verlag
17. Juni 2025, 20 Uhr, Theatertreff, Theater Münster 

Zur literarischen Landschaft der Ukraine gehörte in der kurzen fruchtbaren Epoche nach dem Ersten Weltkrieg ein Dichterkreis, der sich, klassischem europäischen Erbe verpflichtet, als Neoklassiker bezeichnete. Der Deutsch-Ukrainer Oswald Burghardt alias Jurij Klen gehört  – mit Maksym Ryl's'kyj, Pavlo Fylypovyč, Mykola Zerov und Mychajlo Draj-Chmara – dazu. Mit der jetzt erstmals erschienen Anthologie Dichtung der Verdammten (zweisprachig deutsch und ukrainisch) wollte Burghardt im Jahr 1947 seinen Weggefährten ein Denkmal setzen. Herausgegeben wurde das Buch nun von Nataliia Kotenko-Vusatiuk und Andrii Portnov in einer Kooperation des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit dem Arco-Verlag. Oswald Burghardt war von 1934 bis 1942 als Lektor für Russisch und Ukrainisch an der Universität Münster tätig. Sein Lehrdeputat wurde anschließend von seiner Schwester Josefine übernommen. 

Das Podiumsgespräch mit Nataliia Kotenko- (Ukrainistik) und Prof. Dr. Andrii Portnov (Geschichte) und Dr. Katharina Biegger (Germanistik) moderiert Dr. Klaus Harer (Deutsches Kulturforum östliches Europa). Ensemble-Mitglieder des Theaters Münster tragen Gedichte aus der Anthologie auf Ukrainisch und Deutsch vor. Eine Kooperationsveranstaltung des Instituts für Slavistik der Universität Münster und des Deutschen Kulturforums östliches Europa mit dem Theater Münster.

© Wikimedia

Veranstaltungen in Münster anlässlich des 3. Jahrestages des rusischen Großangriffs auf die Ukraine

Am 24. Februar 2025 jährt sich der russische Großangriff auf die Ukraine zum dritten Mal. Damit dieses Datum und mit ihm die Schrecken, denen die Menschen in der Ukraine nunmehr seit drei langen Jahren ausgesetzt sind, nicht im deutschen Wahlkampf untergeht, begeht ein breites Bündnis verschiedener Organisationen und Insitutionen diesen Tag in Münster mit einer Reihe von Veranstaltungen. 

Im Vorfeld des Jahrestags macht am 22. Februar eine Kundgebung vor dem historischen Rathaus darauf aufmerksam, dass der Krieg in der Ukraine auch für unsere westlichen Demokratien eine schwere Herausforderung ist und ruft zudem ins Gedächtnis, dass bereits seit 2014 die Kämpfe dort andauern.
11 bis 13 Uhr, Titel: „Verteidigung der Demokratie in Europa. 11 Jahre Krieg in der Ukraine.“

Im Anschluss können Sie sich in die benachbarte Stadtbücherei begeben, in der das Künstlerkollektiv "Vierwärts" ab 15 Uhr Auszüge aus dem „Ukrainischen Tagebuch“ von Oxana Matiychuk ließt. Nähere Informationen dazu auch weiter unten auf dieser Seite. 

Am Sonntag, den 23. Februar findet in der Überwasserkirche um 15 Uhr ein Ukrainischer Gottesdienst mit anschließender Kerzenprozession statt. 

 

© Maciek Hamela

Für den Jahrestag selbst wurde ein umfassendes Programm zusammengestellt, an dem das Institut für Slavistik der Universität Münster gleich doppelt beteiligt ist:

Das Schlosstheater zeigt um 16:45 Uhr den Dokumentarfilm „Die Zone des Vertrauens - In the Rearview“ von Maciek Hamela, der die Fluchterfahrungen einer ukrainischen Familie vor den Kriegshandlungen zeigt. Eine Veranstaltung der Stadt Münster in Kooperation mit den Vereinen Ukrainische Sprache und Kultur in Münster, UAre Greven und dem Institut für Slavistik. 

Um 20 Uhr stehen gleich zwei Veranstaltungen zur Auswahl: 
Zum einen ein Gottesdienst mit ökumenischem Friedensgebet in der Heilig-Kreuz-Kirche.
Zum anderen wird im Theatertreff eine Lesung aus dem neuen Lyrikband "Chronik des eigenen Atems - 50 und 1 Gedichte" von Serhij Zhadans geboten, zu dem Frau Prof. Dr. Irina Wutsdorff einen einführenden Impulsvortrag halten wird. Es ließt das Schauspielensemble des Theaters Münster. Es sollte ein weiterer Gedichtband werden, schreibt Serhij Zhadan, über die östliche Landschaft im Winter, den nahenden Schnee, die Stimmen in der Luft, die Weinberge, die Stadt am Horizont, die sich mit Lärm und Licht füllt. Doch am 24. Februar 2022, mit der großangelegten Invasion, brach die Zeit, verstummte die Poesie. Erst Monate später kehrte die Sprache zurück: „Zeit neue Gedichte zu schreiben / Bei den alten weint niemand mehr.“ 

Münster wird Gastgeber der 7. deutsch ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz

Für die siebte deutsch ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz, die vom 16. bis 18. Juni 2025 sattfindet, ist Münster, zusammen mit seiner ukrainischen Partnerstadt Winnyzia Gastgeber.

Die Partnerschaftskonferenzen werden seit 2016 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an wechselnden Orten ausgetragen. Die Stadt Münster schreibt: "Ziel der Konferenz ist es, das Netzwerk deutsch-ukrainischer kommunaler Partnerschaften zu stärken, Kooperationsmöglichkeiten zwischen ukrainischen, deutschen und weiteren europäischen Partnerkommunen in Zeiten des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine aufzuzeigen und ein Zeichen der Solidarität mit den ukrainischen Kommunen zu setzen."

Grund dafür, dass die Partnerschaftskonferenz in diesem Jahr in Münster stattfindet, ist unter anderem die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnerstädten. Deren Partnerschaft erwuchs 2022 und konnte durch die enge Vermittlung der beidseitigen polnischen Partnerstadt Lublin 2023 besiegelt werden. Seitdem konnten über das Dreigespann Münster-Lublin-Winnyzia mehrere Hilflieferungen in die Ukrainie organisiert werden.

Zur Durchführung der Partnerschaftskonferenz und insbesondere der sprachlichen und organisatorischen Unterstützung der Teilnehmenden sucht die Stadt Münster nun Honorarkräfte. Die Ausschreibung finden Sie hier.

Lesung aus dem "Ukrainischen Tagebuch" von Oxana Matiychuk

© Vierwärts

Das Künstlerkollektiv Vierwärts veranstaltet am Samstag, den 22.02.2025, um 15 Uhr im Lesesaal der Stadtbücherei Münster eine Lesung aus dem „Ukrainischen Tagebuch“ unserer Projektpartnerin von der Universität Czernowitz, Oxana Matiychuk.

Das Künstlerkollektiv Vierwärts hat sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 22.02.2022 spontan gegründet, um mit kulturellen Mitteln ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung zu setzen. Im letzten und vorletzten Jahr hat es zum Jahrestag des vollumfänglichen Angriffs jeweils Kunstaktionen vor dem Fürstenberghaus veranstaltet.

Dazu sammeln das Künstlerkollektiv und der Verein für ukrainische Sprache und Kultur in Münster für die Aktion "1.000 Lichter für die Ukraine" Kerzenreste. Diese werden von den Kerzengießerinnen des Vereins geschmolzen und zu Dosenkerzen verarbeitet. Damit wird Licht und Wärme in die Ukraine getragen.
Ein Sammelkorb der Initiative steht im Foyer der Stadtbücherei am Alten Steinweg und wird regelmäßig geleert. Sammelzeitraum 13. Januar bis 15. Februar.

Die Ukraine auf dem Weg zu sich selbst und nach Europa. Von der Perestrojka bis heute

© Irina Wutsdorff

Gastvorlesung

Professor Dr. Klaus Gestwa (Tübingen):

Die Ukraine auf dem Weg zu sich selbst und nach Europa. Von der Perestrojka bis heute

14.01.2025, 10 c.t. (10-12 h)

Schloss, Senatssaal (Raum Nr. 102)

Klaus Gestwa ist Professor für Osteuropäische Geschichte und Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Eberhard Karls Universität Tübingen. Über die Hintergründe, den Verlauf und die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat er sich mit zahlreichen Beiträgen (Interviews, Videos, Zeitschriftenartikel und Vorträge) immer wieder auch an eine breite Öffentlichkeit gewendet, um gleichermaßen vehement und fundiert zu informieren und in den deutschen Debatten kursierende Falschbehauptungen sowie Narrative der russischen Propaganda zu identifizieren. Von der Universität Tübingen wurde er 2024 mit dem Preis für Wissenschaftskommunikation ausgezeichnet. Die Jury würdigte den unermüdlichen Einsatz, mit dem er sein umfangreiches Wissen über Geschichte, Gesellschaft und Politik Osteuropas in den vergangenen Jahren genutzt habe, um die deutsche Öffentlichkeit über die Ursachen des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland aufzuklären und dabei weit verbreiteten Annahmen und Irrtümern entgegenzutreten. Dabei habe er Mut bewiesen und sei auch öffentlichem Streit und Anfeindungen nicht aus dem Weg gegangen.

In seinem Beitrag widmet Klaus Gestwa sich der jüngeren Geschichte der Ukraine. Indem er dabei Zeitgeschichte und Zeitgeschehen miteinander verschränkt, präsentiert er eine Problemgeschichte der Gegenwart. Die Gastvorlesung findet im Rahmen eines von Elena Glökler (Institut für Slavistik der Universität Münster) geleiteten Seminars der Allgemeinen Studien statt. Sie richtet sich an Hörer*innen aller Fachbereiche und eine interessierte Öffentlichkeit! 
Das Plakat zur Veranstaltung können Sie sich hier herunterladen. 

Online webinar: "The Role of Religion in post-Soviet Ukraine and the Russo-Ukrainian War"

© Deutsch-Ukrainische Historikerkommission
© Deutsch-Ukrainische Historikerkommission

Am Donnerstag, den 12. Dezember, findet von 18.00 - 19.30 Uhr in englischer Sprache ein Webinar zum Thema "The Role of Religion in post-Soviet Ukraine and the Russo-Ukrainian War" statt. Regina Elsner (USiM, Universität Münster), Oleksandr Lysenko (Akademie der Wissenschaften der Ukraine, Kiew) und Frank Sysyn (University of Alberta) werden unter Leitung von Ricarda Vulpius (USiM, Universität Münster) zu den Folgen von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine für die orthodoxen Kirchen in der Ukraine, zum Staatskirchenverhältnis in der Ukraine und zu den aktuellen Zerwürfnissen der orthodoxen Kirchen untereinander diskutieren.

Nähere Informationen finden Sie auf der Seite der Deutsch-Ukrainischen Historikerkommission. 
Den Aushang zum Webinar können Sie sich wahlweise in englischer oder ukrainischer Spracher herunterladen.

Eine Registrierung zum Webinar ist hier möglich.

 

Ausstellung: "Aus der Ferne in meine Ukraine". Briefe der Zwangsarbeiterin Hanna Pastuch aus Gelsenkirchen 1942-43 , 21.11.-14.12.24

© Fabian Wendt

In Zusammenarbeit mit der ukrainischen NGO Після тиші / After Silence zeigen die Abteilung für Osteuropäische Geschichte und Ukrainian Studies in Münster (USiM) die Ausstellung "Aus der Ferne in meine Ukraine", Briefe der Zwangsarbeiterin Hanna Pastuch aus Gelsenkirchen 1942-43 zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit am Beispiel des Schicksals und der Ego-Dokumente  von Hanna Pastuch, einer ukrainischen „Ostarbeiterin“ in Gelsenkirchen.
Mit der Ausstellung, die von After Silence in Gelsenkirchen konzipiert und von Dr. Kateryna Kobchenko, Habilitandin an unserer Abteilung, nach Münster geholt wurde, möchten wir an das Schicksal ukrainischer Zwangsarbeiter in Deutschland erinnern. Viel zu selten werden diese Schicksale aus der Subjektperspektive wahrgenommen, was nicht zuletzt oft mit der Sprachbarriere zusammenhängt. Diese Ausstellung ist nun auf Deutsch und Ukrainisch konzipiert.
Wir laden herzlich zur feierlichen Eröffnung am 21. November 2024 um 18 Uhr in die Studiobühne der Universität (Domplatz 23) ein! Geleitet wird die eineinhalbstündige Veranstaltung von Dr. Kateryna Kobchenko und Daria Reznyk, M.A., Teil von Після тиші / After Silence sowie assoziierte Wissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig.
Die Ausstellung wird darüber hinaus vom 22. November bis zum 14. Dezember im Foyer des Philosophikums (Domplatz 23) zu sehen sein.
Finanziert wurden die Erstellung der Ausstellung und ihr Transport nach Münster von Після тиші / After Silence mit Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Zeitzeugengespräch mit Dr. Boris Zabarko (Kyjiv)

© Luigi Toscano

Am Abend des 30. Oktober 2024 sprach im St. Paulus Dom zu Münster der ukrainische Historiker, Bundesverdienstkreuzträger und Holocaustüberlebende Dr. Boris Zabarko. 
Nach einer Begrüßung durch den Beauftragten der Universität Münster gegen Antisemitismus, Ludger Hiepel, sowie einer Einstimmung durch einen Vortrag über die jüdischen Bittschreiben, die Papst Pius XII. erreichten und das eklatanten Nicht-Eingreifen des Heiligen Stuhls trotz innerkirchlicher Quellen zur Judenverfolgung im östlichen Europa, von Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf, begrüßte der Hauptredner sein in großer Anzahl erschienenes Publikum zunächst auf Deutsch. Darin rief er zur weiteren Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf auf, fand aber ebenso warme Worte des Dankes für die bereits erfolgten Hilfen und hob heraus, dass die Ukraine, im Gegensatz zu den Juden während der Shoah, nicht allein dar stünde, sondern starke Verbündete an ihre Seite wisse. Seinen folgenden Bericht setzte er auf Ukrainisch fort, der von simultan ins Deutsche übersetzt wurde. Er erzählte von seiner Kindheit in einem transnistischen Dorf, einem jüdischen Städtel, das von der Wehrmacht umgrenzt und zu einem Ghetto ohne Mauern für die Juden der Umgebung wurde. Er berichtete von denen, die keinen Platz mehr in den überfüllten Häusern finden konnten und im Winter auf der Straße erfrieren mussten, aber auch davon, wie seine Familie verschont wurde, da der Wehrmachtskommandant das Haus seiner Familie als seinen Wohnsitz auserwählt hatte. In besonderer Weise machte er die Gewaltmorde an Kindern seitens der deutschen Truppen deutlich. Die meisten Toten forderte jedoch ein Ausbruch von Typhus im Dorf. 
Die Energie und der Wille, seine Geschichte möglichst vielen Menschen zu erzählen, wurden an allen Stellen seines Vortrags greifbar. 

Vortrag und Gespräch zur Situation an Münsters Partneruniversität in der Ukraine

10. Juli 2024, 18h, BB 401

Forschung, Lehre, Freiwilligendienst. Zur Situation an Münsters Partneruniversität in Czernowitz.

Vortrags- und Gesprächsabend mit Dr. Oxana Matiychuk (Jurij-Fedkovyč-Universität Černivci), Moderation: Prof. Dr. Irina Wutsdorff

Mit der Jurij-Fedkovyč ­Universität Černivci unterhält die Universität Münster seit 2023 eine Partnerschaft, an deren Abschluss Dr. Oxana Matiychuk maßgeblich beteiligt war. Vielen mag sie als Autorin eines Tagebuchs bekannt sein, das sie seit Beginn des vollumfänglichen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in unregelmäßigen Abständen in der Süddeutschen Zeitung veröffentlicht.  Seit Februar 2022 gehört sie zum Freiwilligenstab der Universität Černivci und engagiert sich für die Binnengeflüchteten und die Frontbelange. Außerdem war und ist sie Leiterin der am Zentrum „Gedankendach“ der Universität angesiedelten „Ukrainisch-Deutschen Kulturgesellschaft Tscherniwzi“, die sich der der Pflege des Erbes der deutschsprachigen und jüdischen Literatur und Kultur in der Bukowina und Czernowitz widmet. So ist sie auch Mitherausgeberin des im Dezember 2023 im Metzler Verlag erschienenen Handbuchs der Literaturen aus Czernowitz und der Bukowina.

Frau Matiychuk wird über die derzeitige Situation an der Universität zwischen Forschung, Lehre und Freiwilligendienst berichten und im Gespräch mit lrina Wutsdorff über die Perspektiven der Ukrainistik sowie über die Beschäftigung mit dem deutschsprachigen und jüdischen Erbe der Bukowina sprechen.

Der Prorektor für Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Michael Quante, wird den Abend mit einem Grußwort eröffnen.

Eine Veranstaltung des Netzwerks USiM („Ukrainian Studies in Münster“), des Exzellenzclusters „Religion und Politik“, der Institute für Jüdische Studien und für Slavistik der Universität Münster

Autorenlesung "Befreiungskrieg. Nationsbildung und Gewalt in der Ukraine" mit Anna Veronika Wendland, 18.06.24

© Fabian Wendt

Am 18. Juni 2024 laden die DGO-Zweigstelle Münster und das Netzwerk Ukrainian Studies in Münster (USiM) herzlich zu einer Lesung in die Studiobühne ein. Die Historikerin Anna Veronika Wendland, tätig beim Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, wird aus ihrem jüngsten Buch "Befreiungskrieg. Nationsbildung und Gewalt in der Ukraine" vortragen. Im Anschluss werden die Gäste in einer Diskussionsrunde die Möglichkeit bekommen, Fragen zu stellen.

"Befreiungskrieg" reiht sich ein in eine bisher überschaubare Liste deutschsprachiger Überblicksdarstellungen zur ukrainischen Geschichte. Zur Diskussion lädt die These ein, wonach sich Befreiungskriege als roter Faden durch die ukrainische Geschichte ziehen.

18. Juni 2024, 19.00 Uhr

Studiobühne im Philosophikum, Domplatz 23 (Eingang Siegelkammer)

Moderation: Prof. Dr. Ricarda Vulpius

Befreiungskrieg im Campus Verlag

Vortrag und Podiumsdiskussion: "Die Ukraine und Europa. Perspektiven eines EU-Beitritts", 24.02.24

© Vitalij Fastovskij

Am 24. Februar 2024, dem zweiten Jahrestag des russischen Überfalls, veranstaltet USiM eine Podiumsdiskussion über die Perspektiven eines zukünftigen EU-Betritts der Ukraine. Zunächst wird der Europaminister des Landes NRW, Nathanel Liminski, einen einleitenden Vortrag halten, bevor die Diskutanten zu einem gemeinsamen Gespräch zusammenkommen. Als weitere Gäste sind geladen: Prof. Dr. Niels Petersen, Professor für Europa- und Völkerrecht an der Universität Münster, Dr. Dariia Opryshko, Medienrechtlerin und Prof. Dr. Irina Wutsdorff (USiM). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ricarda Vulpius (USiM)

Die Veranstaltung findet in der Aula des Universitätsschlosses statt (Schlossplatz 2, Münster) und beginnt um 19:00.

Alle Interessierten, ausdrücklich Studierende und Nicht-Universitätsangehörige, sind herzlich eingeladen!