(C2-1) Religionspolitik im antiken Perserreich. Kulturvergleichende und rechtsgeschichtliche Studien zur Situation der Juden in der multireligiösen Gesellschaft der Achämenidenzeit

Das Projekt beabsichtigt zunächst eine Sichtung der Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte zur Religionspolitik der Achämeniden in Mesopotamien (insbesondere in Babylon), Kleinasien (Halikarnassos), Ägypten (Elephantine) und Palästina (Samaria, Jerusalem). Dabei sollen sowohl Hinweise auf die persischen Reichsinteressen als auch auf die jeweiligen lokalen Interessen zur Selbstbehauptung und Identitätswahrung auf dem Gebiet der Religion herausgearbeitet und ggf. historische Entwicklungen aufgezeigt werden. Im zweiten Abschnitt des Untersuchungszeitraums sollen die Besonderheiten der judäischen Situation und des zweiten Tempels im Lichte der Ergebnisse des erhobenen Gesamtbildes neu analysiert werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Rechtsgeschichte und frühe Formen völkerrechtlicher Verständigung zu richten sein sowie auf die kulturellen Marker von Identität und Distinktionen im Bereich der Diäthetik und der Reinheitsvorstellungen.


Das Projekt ist Teil der Arbeitsplattform F Transkulturelle Verflechtungen und der Koordinierten Projektgruppe Umgang mit Multireligiosität.