Forschungsfeld D „Gewalt“ (2007-2018)

Im Zentrum des Forschungsfeldes D steht die Frage nach der Ambivalenz von Religionen in Bezug auf physische Gewalt, das heißt nach den Gewalt- und Friedenspotentialen verschiedener religiöser Sinnsysteme und nach den politischen und sozialen Bedingungen, unter denen diese Potentiale je unterschiedlich realisiert wurden. Im Blick vor allem auf antikes Judentum, Christentum und Islam wird gefragt, unter welchen Bedingungen religiöse Akteure gewalttätig werden beziehungsweise wann und warum Gewaltausübung sich mit religiöser Sprache und Symbolik umgibt. Die Schwerpunkte der zweiten Förderphase werden in zwei Koordinierten Projektgruppen behandelt. Es sind epochen- und kulturübergreifende Fragen (1) nach dem Rekurs auf heilige Texte bei der Legitimation und Delegitimation von Gewalt und (2) nach Bedingungen und Erscheinungsformen von Martyrium und Märtyrerkult.