EXC 2060 B3-31 - Religion als Ressource in der europäischen und internationalen Klimapolitik
Projektzeitraum
Projektstatus
laufend
Förderkennzeichen
EXC 2060/1
Beschreibung
Unter welchen Bedingungen kann Religion als Ressource der Verständigung in der Klimapolitik dienen? Zunehmend verfolgen auch religiöse Akteure unterschiedlicher Glaubensrichtungen ambitionierte Ziele in der internationalen Klimapolitik. Auch werden im klimapolitischen Diskurs verstärkt religiöse Bezüge hergestellt. Vor diesem Hintergrund fragt das Projekt nach dem Verhältnis von Religion und Politik und den Verständigungspotenzialen in der Praxis der Klimapolitik: Inwiefern lassen sich im europäischen und internationalen klimapolitischen Diskurs und Engagement religiöser Akteure gemeinsame Werte und Normen zwischen ihnen, aber auch mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren, identifizieren? Werden diese als Basis von Kooperation genutzt, und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Oder zeigen sich doch eher normative Konflikte, die eine Verständigung erschweren oder verhindern? Um im Speziellen die Rolle nicht-staatlicher Akteure in der internationalen Klimapolitik in den Blick zu nehmen, werden die Forschungsfragen unter Anwendung eines Governance Ansatzes untersucht. Empirisch konzentriert sich das Projekt dabei auf die Klimapolitik der Europäischen Union und der Vereinten Nationen, in deren Rahmen sich jeweils ein gesteigertes Engagement und die vermehrte Einbindung religiöser Gruppen beobachten lassen. Die europäische und internationale Klimapolitik findet somit in einem Raum statt, in dem Verhandlungsparteien in der Form von nicht-staatlichen Akteure mit unterschiedlichem religiösem Hintergrund aufeinandertreffen, diskutieren und sich ggfs. einigen müssen. Anhand des methodischen Verfahrens des Text Mining werden Experteninterviews sowie relevante, öffentlich zugängliche Dokumente zu klimapolitischen Gesprächen und Verhandlungen im Zeitraum 2015-2021 empirisch analysiert.
Fachbereich 06 – Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
In der europäischen Klimapolitik kann man über Religions- und Konfessionsgrenzen hinweg beobachten, dass sich glaubensbasierte Akteur*innen (GBA) einbringen. Sie partizipieren direkt und indirekt durch individuelle und gemeinsame Aktivitäten in Form von Teilnahmen an Diskursen und praktischem Engagement. Gleichzeitig werden im klimapolitischen Diskurs von GBA aber auch anderen Akteur*innen glaubensbasierte Bezüge hergestellt. Vor diesem Hintergrund fragt das Promotionsprojekt ob und unter welchen Bedingungen Religion als Ressource der Verständigung in der Klimapolitik dienen kann? Von Interesse sind dabei das Umweltverständnis von Religionen in Europa, das Verhältnis von Religion und Politik sowie das Verständigungspotenzial von Religion in der Praxis der Klimapolitik: Inwiefern lassen sich im europäischen klimapolitischen Diskurs und Engagement glaubensbasierter Akteur*innen gemeinsame Werte zwischen ihnen, aber auch mit anderen zivilgesellschaftlichen oder politischen Akteur*innen, identifizieren? Werden diese als Basis von Kooperation genutzt, und wenn ja, unter welchen Bedingungen? Oder zeigen sich doch eher normative Konflikte, die eine Verständigung erschweren oder verhindern? Anhand methodischer Verfahren aus dem Umfeld des Text Mining werden relevante, öffentlich zugängliche Dokumente zu klimapolitischen Gesprächen und Verhandlungen der EU zur Klimapolitik im Zeitraum 2015-2021 empirisch analysiert sowie Expert*inneninterviews durchgeführt und ausgewertet.