Forschungsfeld B "Religiöse Vielfalt und rechtlich-politische Einheit"

Die Frage, wie Menschen mit religiöser Vielfalt in einer Gesellschaft umgehen und das Zusammenleben unterschiedlicher religiöser Gemeinschaften rechtlich-politisch regulieren und gestalten, hat durch die Geschichte hindurch stets eine prominente Rolle gespielt. Religiöse Vielfalt ist historisch gesehen eher die Regel als die Ausnahme. Rechtlich-politische Ordnungen bildeten sich historisch gesehen weitgehend auf der Grundlage religiöser Praktiken und Glaubensvorstellungen heraus und ließen sich über Jahrhunderte hinweg kaum davon trennen. Politische Herrschaft war und ist vielfach religiös überformt und legitimiert.

Die Frage des Forschungsfeldes B ist, wie religiös fundierte rechtlich-politische Ordnungen mit Angehörigen von Minderheitsreligionen umgehen und wie sie Konflikte bewältigen, die von religiöser Diversität verursacht werden. Auch moderne Staaten mit säkularisierten liberalen Verfassungsordnungen, die allen Religionsgemeinschaften den gleichen Entfaltungsraum zu garantieren beanspruchen, sind mit diesem Problem konfrontiert.

Das Forschungsfeld B untersucht in drei Leitfragen das dynamische Verhältnis von Religion, Politik und Recht: Wie beeinflusst religiöse Vielfalt in ihrer Dynamik rechtliche Regelungen und politische Macht- und Herrschaftsverhältnisse, wie wirkt sie auf informelle Regelungen ein und wie sind die rechtlich-politischen Ordnungen mit religiöser Vielfalt und den daraus resultierenden sozialen und religiösen Konflikten im Laufe der Geschichte in unterschiedlichen Kulturen umgegangen.

Das Forschungsfeld B Religiöse Vielfalt und rechtlich-politische Einheit schließt an Forschungen der vergangenen Förderphasen (2007–2018) im damaligen Forschungsfeld C Integration an.

Koordination des Forschungsfeldes B:

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