Mülltrennung mit Handy-App

Plastikmülltonnen mit Übungskärtchen
Plastikmülltonnen mit Übungskärtchen
© exc

Mülltrennen gehört zu einer nachhaltigen Entwicklung dazu. Doch vor allem bei der strengen Mülltrennung, wie es sie in Shanghai gibt, kann man schnell durcheinanderkommen: Welcher Abfall gehört in welche Mülltonne? Wie eine Handy-App die Bevölkerung bei der korrekten Trennung des Hausmülls unterstützen soll, zeigt die Sinologie in der Ausstellung „Kleine Fächer – Große Potenziale“.

Die schwerwiegenden ökologischen Probleme und die nachhaltige Entwicklung sind auch in China wichtige Themen geworden. Seit dem 1. Januar 2018 hat China den Import von Plastikabfall aus Europa, den USA und Japan gestoppt. Um den Abfall im Inland besser zu sortieren und damit verwerten zu können, wird in Shanghai als erster Stadt in China ab dem 1. Juli 2019 eine strenge Mülltrennung durchgesetzt („Verordnung für alltäglichen Abfall der Stadt Shanghai“ „上海市生活垃圾管理条例“). Hieraus ist bereits eine scherzhafte Formulierung für die tägliche Begrüßung in Shanghai entstanden: „你是什么垃圾?“ Diese Frage trägt zwei Bedeutungen in sich. Wörtlich bedeutet sie „Zu welchem Müll gehörst du?“ Aber tatsächlich wird gefragt „Was für einen Müll hast du dabei?“ Gleichzeitig wurden zahlreiche Apps für die Mülltrennung entwickelt, die kostenlos heruntergeladen werden können. Der Müll wird mittels der App gescannt, der Nutzer erhält dann einen Hinweis auf die richtige Müllkategorie bzw. -tonne. In Zukunft werden weitere chinesische Städte dem Vorbild Shanghais bei der verpflichtenden Trennung des Hausmülls folgen. Die chinesische Regierung versucht so, den Hausmüll in der Stadt durch die Verursacher trennen zu lassen. Ob die Mülltrennung wirklich, wie die chinesischen Medien berichten, langfristig von der Bevölkerung unterstützt wird und somit ein anhaltender Effekt entsteht, bleibt eine offene Frage.

Beitrag der Sinologie in der Ausstellung "Kleine Fächer - Große Potenziale",
Themenfeld Nachhaltigkeit, im Archäologischen Museum der WWU.