Neues Forschungsprogramm „Dynamiken von Tradition und Innovation“

Eröffnungsfeier zur neuen Förderphase des Exzellenzclusters – Festvortrag „Cranachs Luther“

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© Tasnim News Agency, CC BY 4.0 s. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ | Schlossmuseum, Weimar, Germany / Bridgeman Images | Andreas Kämper, Robert-Havemann-Gesellschaft

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“ der WWU eröffnet am 10. Mai mit einem Festakt die neue Förderphase im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Als Festrednerin wird die renommierte Historikerin Prof. Dr. Lyndal Roper von der Universität Oxford erwartet, die über „Cranachs Luther“ spricht. Sie hat eine mehrfach ausgezeichnete Biografie des vielmals von Cranach porträtierten Reformators vorlegt, die 2016 unter dem Titel „Der Mensch Martin Luther“ im Verlag S. Fischer erschienen ist. Die Eröffnungsfeier beginnt um 18.00 Uhr in der Aula am Aasee an der Scharnhorststraße 100 in Münster. Um Anmeldung bis 29. April bittet die Geschäftsführung (m.koenig@uni-muenster.de).

Der Sprecher des Exzellenzclusters, Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Nils Jansen, wird zu Beginn der Veranstaltung in das neue Forschungsprogramm des Exzellenzclusters einführen. Münsters Bürgermeisterin Karin Reismann und WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels halten ein Grußwort. Für Musik sorgt das Arthos Trio mit Nima Mirkhoshhal (Klavier), Till Müller (Klarinette) und Cornelia Emmert (Cello). Die australische Festrednerin Lyndal Roper, die „Regius Professor of History“ in Oxford ist, untersucht schwerpunktmäßig die Geschichte der Reformation und der Frühen Neuzeit in Deutschland und gehört dem Wissenschaftlichen Beirat des Exzellenzclusters an.

In der neuen Förderphase des Exzellenzclusters von 2019 bis 2025, die im September im Rahmen der Exzellenzstrategie bewilligt wurde, befassen sich die 140 Forschenden aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern besonders mit „Dynamiken von Tradition und Innovation“, wie es im Untertitel des Verbundes heißt. In epochenübergreifenden Untersuchungen werden Faktoren analysiert, die Religion zum Motor politischen und gesellschaftlichen Wandels machen. Besonderes Augenmerk gilt dem Paradox, dass Religionen ihr Innovationspotential regelmäßig im Rückgriff auf ihre Traditionen entwickeln. Der Forschungsverbund ist der bundesweit größte dieser Art und unter den Exzellenzclustern in Deutschland der einzige zum Thema Religion. Das Fördervolumen von 2019 bis 2025 liegt bei 31 Millionen Euro.

Wenn Religion Konflikte verstärkt oder bremst

„Mit der Untersuchung von Dynamiken“, erläutert Sprecher Nils Jansen, „lenken wir in der nächsten Förderphase die Aufmerksamkeit auf die aktive Rolle von Religion in den politischen und sozialen Auseinandersetzungen von Gesellschaften. Damit grenzen wir uns besonders von Säkularisierungstheorien und anderen Theorien ab, die bei der Erklärung der sozialen Bedeutung religiöser Gemeinschaften dazu neigen, Religion als traditionale Größe zu behandeln, die Umweltveränderungen lediglich reaktiv ausgesetzt ist.“ Demgegenüber werde in Münster künftig untersucht, wie Religion – auch unter Bedingungen zunehmender Konfessions- und Religionslosigkeit – gesellschaftlich-politischen Wandel initiieren und beeinflussen könne und wie sie sich selbst dabei verändere. „Mit der Dynamik von Religion meinen wir also ihr Potential, gesellschaftliche Prozesse und Konflikte zu verstärken und zu beschleunigen oder umgekehrt abzubremsen, abzulenken und auszugleichen.“ (vvm/sca)

Eröffnungsfeier des Exzellenzclusters „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“

Freitag, 10.05.2019 | 18.00 Uhr
Aula am Aasee | Scharnhorststraße 100 | 48151 Münster