Exzellenzcluster „Religion und Politik“ erhält neue Förderung

Zwei Anträge der WWU bewilligt – Universität weiter im Rennen um Titel „Exzellenzuniversität“

Stoßen auf den Erfolg an (v.r.n.l.): Prof. Dr. Detlef Pollack, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll, Prof. Dr. Mario Ohlberger, Prof. Dr. Christopher Deninger
© Heiner Witte/MünsterView

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist die Entscheidung in der ersten Förderlinie „Exzellenzcluster“ gefallen: Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) war im Wettbewerb mit zwei von insgesamt drei Cluster-Anträgen erfolgreich. Das gab die Exzellenzkommission am Donnerstag, 27. September 2018, in Bonn bekannt. Gefördert werden ab dem 1. Januar 2019 für die Dauer von sieben Jahren der Exzellenzcluster „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“ und der Exzellenzcluster „Mathematik Münster. Dynamik – Geometrie – Struktur“.

„Das ist ein großer Erfolg – für jeden einzelnen beteiligten Wissenschaftler und für die Universität insgesamt“, betonte WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels. „Wir haben damit erneut unter Beweis gestellt, dass wir zu den besonders forschungsstarken Hochschulen in Deutschland zählen. Auf der Basis der heutigen Entscheidung werden wir unser Profil weiter schärfen. Davon werden auch die Studierenden in der Lehre profitieren. Ich bin sehr froh darüber, dass sich die Anstrengungen und das Engagement aller Beteiligten gelohnt haben.“

„Das anspruchsvolle Verfahren und der äußerst starke Wettbewerb bestätigen die Universität Münster als exzellenten Standort“, ergänzte Prof. Dr. Monika Stoll, WWU-Prorektorin für Forschung. „Wir bedauern sehr, dass der Antrag des Exzellenzclusters ‚Cells in Motion‘ nicht bewilligt wurde. Die Forschungsgebiete des Clusters werden auch in Zukunft an der WWU eine bedeutende Rolle spielen.“ Der Neuantrag des seit 2012 bestehenden Exzellenzclusters „Cells in Motion. Multiskalige Bildgebung zum Verständnis dynamischen Zellverhaltens in Organismen“ hatte keine Förderzusage erhalten.

Aufgrund der Bewilligung von mindestens zwei Exzellenzclustern darf die WWU am 10. Dezember zudem einen Antrag auf Förderung als Exzellenzuniversität abgeben. Damit sollen Universitäten auf Basis erfolgreicher Exzellenzcluster als Gesamt-Institution gestärkt werden. „Der heutige Erfolg gibt uns natürlich Rückenwind für die Arbeit an diesem Antrag, an dem wir bereits intensiv arbeiten“, unterstrich Johannes Wessels. „Und er verleiht uns eine große Portion Optimismus.“ Die Entscheidung über diese Förderlinie wird am 19. Juli 2019 bekanntgegeben. (WWU/vvm/maz)

Exzellenzcluster „Religion und Politik “

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ untersucht seit 2007 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Der Verbund fokussiert in der neuen Förderphase die Fragen, auf welche Weise Religion gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen stimulieren, eindämmen und modifizieren kann, worin die dynamische Potenz der Religion begründet liegt und welche externen Bedingungen ihre Mobilisierungsfähigkeit begünstigen beziehungsweise einschränken. Sprecher des Exzellenzclusters ist der Religionssoziologie Prof. Dr. Detlef Pollack. Das beantragte Fördervolumen liegt bei 41 Millionen Euro.

Exzellenzstrategie

Die Exzellenzstrategie ist die Fortführung der in 2005 initiierten Exzellenzinitiative und dient der Stärkung universitärer Spitzenforschung in Deutschland. Das Programm besteht aus zwei Förderlinien: Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Anfang dieses Jahres reichten 41 Universitäten 88 Exzellenzcluster-Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Heute teilten die DFG und der Wissenschaftsrat mit, dass insgesamt 57 Projekte von 34 Universitäten mit 385 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Die erfolgreichen Universitäten, mit mindestens zwei bewilligten Exzellenzclustern, dürfen sich bis zum 19. Dezember um den Titel „Exzellenzuniversität“ in der zweiten Förderlinie bewerben.