Von Kairo über Münster bis Beirut

Hochrangige Gäste zum internationalen Projekt „Theologie Interreligiös“ erwartet

News-theologie-interreligioes-flyer

Programm

Das bundesweit einmalige Projekt „Theologie Interreligiös“ für muslimische und christliche Theologen wird am Wochenende in Münster fortgesetzt. Die Universität erwartet hochrangige Gäste wie den Leiter des Dialog-Zentrums der Al-Azhar Universität in Kairo, Prof. Dr. Mahmoud Azab, und den Direktor des Orient-Instituts Beirut, Arabist Prof. Dr. Stefan Leder, die das Projekt initiiert haben. Zur feierlichen Eröffnung sprechen auch Münsters Bischof Dr. Felix Genn sowie der Dialogbeauftragte des Auswärtigen Amtes, Botschafter Dr. Heinrich Kreft.

„Nachdem sich die islamische Theologie auch an deutschen Hochschulen wie der Uni Münster etabliert, suchen wir den systematischen und internationalen Austausch über die Grundlagen von Christentum und Islam“, so der muslimische Theologe Prof. Dr. Mouhanad Khorchide und der katholische Theologe Prof. Dr. Johannes Schnocks vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. Zur feierlichen Eröffnung der dritten Tagung der Initiative, die vollständig „Episteme der Theologie Interreligiös“ heißt, laden sie alle Interessierten ein. Der öffentliche Festakt beginnt am Samstag, 3. November, um 18.00 Uhr in der Aula im Schloss der Uni Münster.

News-theologie-interreligioes

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide

Den Festvortrag hält der Bonner Philosoph und katholische Theologe Prof. Dr. Ludger Honnefelder über „Religion und Ethik angesichts der globalen Herausforderungen“. Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff vom Vorstand des Exzellenzclusters spricht ein Grußwort. Die anschließende Konferenz befasst sich bis zum 5. November mit „Ethik und Recht“. Katholische, evangelische und muslimische Theologen aus Deutschland und Ägypten verständigen sich dabei über Grundlagen der Ethik im Christentum und Islam.

News-theologie-interreligioes-ii

Prof. Dr. Johannes Schnocks

„Beide Religionen wollen nach ihrem Selbstverständnis ethische Orientierungshilfen geben“, so Prof. Schnocks. Umso wichtiger sei es, gemeinsam über „Gut und Böse“ nachzudenken und nach Begründungen von Normen zu fragen, ergänzte Prof. Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie in Münster. Die nächste Konferenz der christlichen und muslimischen Theologen befasst sich im Mai 2013 in Beirut mit „Glaubenslehre und Erfahrung“. 2011 ging es in Wittenberg um „Schrift, Tradition und Dogma“, 2012 in Kairo um „Offenbarung und Religion“.

Bei der internationalen Initiative „Episteme der Theologie interreligiös“ handelt es sich um den in Deutschland ersten systematischen und dauerhaft angelegten Austausch christlicher und muslimischer Theologen aus dem In- und Ausland. Kooperationspartner sind das renommierte Orient-Institut Beirut, die geistliche Leitung der Al-Azhar Universität Kairo – die größte theologische Ausbildungsstätte des sunnitischen Islams – die Stiftung Leucorea in Wittenberg und eine interkonfessionelle Gruppe aus Theologen der Universitäten Münster, Halle, Paderborn und Mainz. (vvm/ska)