Lorbeeren für die Geisteswissenschaften

Exzellenzcluster "Religion und Politik" verhilft der Uni zu einem dritten Platz beim DFG-Ranking

Im heute veröffentlichten Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) haben die Geistes- und Sozialwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster den dritten Platz erreicht. Zu verdanken sei dies vor allem dem im Jahr 2007 bewilligten Exzellenzcluster "Religion und Politik", heißt es in einer Pressemitteilung der Universität. Damit habe sich die WWU vom 15. auf den dritten Platz vorgearbeitet.

Prof Dr Gerd Althoff

Prof. Dr. Gerd Althoff

(Foto: Julia Holtkötter)

Prof. Dr. Gerd Althoff, Sprecher des Exzellenzclusters, zeigt sich über die Ergebnisse des Förder-Rankings 2009 erfreut: „Das ist ein positives Signal für die Geisteswissenschaften. Sie gehören zur Spitze der Drittmitteleinwerber an der WWU. Wir vom Exzellenzcluster sind natürlich stolz und froh, dass wir einen erheblichen Beitrag dazu leisten.“ Drittmittel, die über die staatliche Grundförderung hinausgehen, seien dringend notwendig, um wissenschaftliche Exzellenz zu erreichen, unterstrich der Historiker.

Der Wettbewerb führe zu mehr Forschungsqualität, wie sich im Exzellenzcluster „Religion und Politik" der WWU bereits zeige. Es sei eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Geisteswissenschaftlern aus 18 unterschiedlichen Fächern entstanden – von Theologie, Geschichte und Politologie über Jura und Judaistik bis zu Islamwissenschaften und Ethnologie.

Mehr Drittmittel als die WWU Münster warben in diesem Bereich nur die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität Berlin ein. Im Forschungsfeld Theologien errang die WWU sogar den ersten Platz. Insgesamt erreichte die WWU den 15. Platz in der Rangliste der in den Jahren 2005 bis 2007 eingeworbenen Drittmittel.

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles begrüßte es, dass die traditionelle Stärke der WWU in den Geistes- und Sozialwissenschaften sich nun auch in einer Spitzenplatzierung widerspiegelt. Mit 41,7 Millionen Euro entfallen auf diese Fächer knapp 35 Prozent der DFG-Bewilligungen der Universität Münster. „Dennoch haben wir keine Zeit, uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen“, betonte Nelles. „Die nächste Runde der Exzellenzinitiative steht bereits vor der Tür.“

Als Drittmittel bezeichnet man im Wissenschaftsbetrieb jene Anteile an der Finanzierung von konkreten Forschungsvorhaben, die nicht aus dem regulären Haushalt der Hochschule stammen. Sie kommen nicht nur aus der Privatwirtschaft, sondern auch von öffentlichen Einrichtungen zur Forschungsförderung, wie zum Beispiel der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die Höhe der Drittmittel gilt in der hochschulpolitischen Diskussion als wichtiges Qualitätskriterium für die Forschungsleistung einer Hochschule. (upm/bhe)