Die Ethik des satirischen Schreibens bei Karl Kraus, Hermann Broch und Robert Musil

Die Erfahrung des Ersten Weltkriegs führt bei vielen Autoren zu einer  literarischen Auseinandersetzung mit Fragen der Moral. Karl Kraus,  Hermann Broch und Robert Musil setzen hierfür gezielt satirische  Verfahrens- bzw. Schreibweisen ein. In poetologischen Essays entwickeln  sie unterschiedliche Satirebegriffe, die mit der heutigen Lehrmeinung  zum Satirischen kaum vereinbar sind. 
Auch ihre jeweiligen Hauptwerke sind von diesen spezifischen  Satirekonzepten geprägt: Kraus’ Weltkriegsdrama ‚Die letzten Tage der  Menschheit‘ von der „Sprachsatire“, Brochs Romantrilogie ‚Die  Schlafwandler‘ von der „Absolut-Satire“ und Musils Roman ‚Der Mann ohne  Eigenschaften‘ von seinem „sozial-utopischen Humor“. In der erstmaligen  Verbindung der Forschung zum Satirischen einerseits und der zu den  Formen und Möglichkeiten literarischer Ethik andererseits wird  untersucht, wie mittels satirischen Schreibens ethische Reflexion über  moralische Vorstellungen funktionieren kann, ohne moralisierend zu  belehren.
Erschienen beim Universitätsverlag Winter
Fach: Germanistik, Neuere deutsche Literatur
Betreuer/innen: Prof. Dr. Martina Wagner-Egelhaaf
