





Im Fokus der angewandten Geophysik steht die Erkundung der Erdkruste unter Zuhilfenahme verschiedenster geophysikalischer Messmethoden. Die Entwicklung und Optimierung innovativer Messtechniken, ihr Einsatz zur Lagerstättenexploration, zur Lithosphärenforschung sowie ihre Anwendung auf komplexe Fragestellungen der Archäogeophysik sind die Schwerpunkte unserer Arbeitsgruppe.

Im Rahmen des GeoMetEr-Projekts (gefördert durch die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)), fanden Anfang Oktober hubschraubergestützte semi-airborne elektromagnetische (sAEM) Messungen in der Gemeinde Harsefeld (Landkreis Stade) statt. Ziel ist es, zu prüfen, inwiefern diese Methode zur Evaluierung potenzieller Standorte für ein Atommüllendlager beitragen kann. Der Salzstock Harsefeld steht hierbei im besonderen Fokus der Messkampagne, ist aber als mögliches Endlager ausgeschlossen. Insgesamt wurden vier Flüge über dem etwa 60 km² großen Messgebiet durchgeführt. In den kommenden Monaten sollen Teilgebiete zusätzlich mit drohnenbasierten sAEM und seismischen Messungen untersucht werden.
Mehr zur Messkampagne findet sich hier oder im Artikel des NDR.


Mit 30 Studierenden der Universität Münster, der University of Edinburgh und der Université Paris-Saclay fand im September der internationaler Feldkurs in der Eifel statt. Im Rahmen des Kurses kamen verschiedene geophysikalische Methoden zum Einsatz, darunter Gravimetrie, Seismik, Magnetik, elektromagnetische Induktion (EMI), Georadar (GPR), Electrical Resistivity Tomography (ERT) sowie geoelektrische Sondierungen.
Untersucht wurden ein Trockenmaar sowie eine archäologische Verdachtsfläche. Dank des überwiegend trockenen und guten Wetters konnten die Messkampagnen unter guten Bedingungen durchgeführt werden.


Im idyllisch gelegenen Kloster Schöntal fand in diesem Jahr das Schmucker-Weidelt Kolloquium statt, organisiert vom GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung. Neben spannenden wissenschaftlichen Beiträgen und intensivem fachlichen Austausch bot das Programm auch eine gemeinsame Wanderung zum Roten Schloss in Jagsthausen, die für zusätzlichen Austausch in entspannter Atmosphäre sorgte.
Die UNDERCOVER Projektpartner des Finnischen Geologischen Dienstes, der Uni Münster, Leibniz Institut für Photonische Technologien und Supracon AG haben im August 2025 helikoptergestützte Messungen im Raum Kuusamo (Finnland) durchgeführt. Der Kuusamo Schist Belt ist für gold- und kobalthaltige Vorkommen sowie seine komplexe Geologie bekannt. Das Projekt verfolgt einen Multi-Skalen-Ansatz zur Untersuchung von Mineral Systems von regionaler bis hin zur Lagerstättenskala. Helikoptergestützte Messungen stellen hier eine wichtige Säule zwischen einem großflächigen MT-Datensatzes und lokalen CSEM-Messungen dar. AFMAG-Daten wurden über fast dem gesamten KSB gemessen (1600 km²), semi-airborne elektromagnetische Daten wurden im Gebiet des Juomasuo Vorkommens erhoben (40 km²). Mehr zum Projekt und den Messungen finden sich hier.


Im Rahmen der flächendeckenden magnetotellurischen Messungen zur Untersuchung der Erdkrusten- und Mantelstruktur unter der Gobi-Altai-Region und dem Hangai-Gebirge konnten Daten an 116 weiteren Stationen erhoben werden. Damit wurde das bestehende Array erfolgreich bis in den äußersten Westen der Mongolei erweitert. Trotz zahlreicher Herausforderungen verlief die Messkampagne äußerst erfolgreich und wir bedanken uns herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit mit unseren Partnern vom Institut für Astronomie und Geophysik (IAG) in Ulaanbaatar!

Im Rahmen des diesjährigen Masterfeldkurses wurden im portugiesischen Teil des Iberischen Pyritgürtels bei Grândola magnetotellurische Messungen durchgeführt. Entlang eines rund 60 km langen Profils wurden Daten an insgesamt 20 Messstationen erhoben und durch ein dichteres Messnetz mit 32 Stationen im Bereich der Lagerstätte Lagoa Salgada ergänzt. Der Feldkurs wurde im Rahmen des Horizon Europe-Projekts UNDERCOVER und in enger Zusammenarbeit mit unserem Projektpartner Redcorp organisiert.

Im Rahmen des UNDERCOVER-Projekts wurden von Mitte Mai bis Mitte Juli 2025 umfangreiche magnetotellurische Messungen im Gebiet um Kuusamo im Nordosten Finnlands durchgeführt. Vor Ort wurden die Projektpartner – darunter der Finnische Geologische Dienst, das Institut für Geophysik der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik sowie die TU Berlin – tatkräftig von einer Masterstudentin der Universität Münster unterstützt.
Die gewonnenen Messdaten liefern wertvolle Einblicke in die Struktur des Kuusamo Schist Belts, einer geologisch komplexen Region, die vor allem aus metamorph überprägten Sediment- und Vulkangesteinen besteht. In diesem Gebiet gibt es bekannte Vorkommen kritischer Rohstoffe, darunter Kobalt.
Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines Multi-Skalen-Ansatzes Mineralisierungssysteme sowohl auf regionaler als auch auf Lagerstättenskala umfassend zu erforschen. Dabei sollen auch tief verborgene Vorkommen kritischer Rohstoffe identifiziert werden, um Europas Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern.
Mehr zu den MT Messungen im Rahmen des UNDERCOVER Projekts findet sich hier.




Zum Ende der Laufzeit des DESMEX Real Projekts wurde am Leibniz IPHT in Jena ein gemeinsames Abschlussmeeting aller Projektpartner abgehalten. Neben Statusberichten, Zusammenfassungen und Updates wurden die erreichten Projektziele auch im gesellschafltich-politschen Gesamtkontext betrachtet, beinahe 10 Jahre DESMEX gefeiert und Ideen zur zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Ein vielseitiges Rahmenprogramm und gemeinsames Abendessen in der Waldgaststätte „Zu den vier Linden“ in Vollradisroda rundete dieses Projekttreffen ab.
Wir bedanken uns herzlich beim IPHT für die tolle Organisation dieses Meetings und allen Partnern des DESMEX Real Projekts für die erfolgreiche, bereichernde und engagierte Zusammenarbeit!

Christina Paul beendet mit ihrer Arbeit "Optimizing drone-borne magnetic survey accuracy: machine learning approaches for heading error correction." erfolgreich ihren Master. Wir gratulieren und wünschen alles gute für ihre Zukunft!
In Kooperation mit Ongwe Minerals und Terratec Namibia wurden im März 2025 drohnengestützte semi-airborne elektromagnetische Messungen in einem Prospektionsgebiet nahe Gobabis (Omaheke), Namibia, durchgeführt. Das Survey fand im Rahmen des UNDERCOVER-Projekts statt und hat die Zielsetzung mögliche Kupfer-Lagerstätten unter Kalahari-Sandüberdeckung zu erkunden. Der Kalahari-Kupfer-Gürtel erstreckt sich über mehrere 100km entlang eines Riftsystems aus dem Mesoproterozoikum in NE-SW Richtung in Namibia und Botswana. Die botswanische Seite verfügt über relevante Kupfer- und Silbervorkommen, die aufgrund der gleichen geologischen Historie auch im namibianischen Teil erwartet werden. Da die 10-100m dicke Sandschicht eine direkte Probenahme erschwert, soll überprüft werden, ob die semi-airborne Elektromagnetik dabei helfen kann, Mineralisierungszonen mit erhöhtem Kupferanteil zu identifizieren.


Zum Start des Unified Novel Deep ExploRation for Critical Ore discoVERy (UNDERCOVER) Projekts trafen sich die Projektpartner zu einem Kick-off Meeting im finnischen Ruka, bei Kuusamo. Ausgerichtet und organisiert von GTK, startete das Projekt mit vielen produktiven Diskussionen und unter tanzenden Polarlichtern.
Mehr Infos zum Projekts finden sich auf Linkedin und der Projektwebsite.
Obinna Benedict Nwosu hat erfolgreich seine Doktorarbeit zum Thema 3D Inversion of global geomagnetic data using an elastic net approach eingereicht und verteidigt. Wir gratulieren herzlich und wünschen alles Gute für die kommende Zeit!
Für das Magnetometer 'MagArrow', welches bei drohnengestützen Messungen zum Einsatz kommt, wurden zwei neue Schleppkörper gebaut ('MagBird'), welche tiefer abhängt werden können um den Einfluss von Drohnen-Noise zu verringern.

Das letzte Treffen des Projekts DESMEX-Real fand am 26.&27. November im Hotel zum Harzer statt. Neben Statusberichten zur Verarbeitung der gesammelten Daten sowie geologischen, geochemischen und techischen Forschungsfragen stand die Diskussion von Perspektiven und weiterführenden Plänen im Vordergrund.
Der 4. GeoMeTer-Workshop hat vom 12.-13. November am Institut für Geophysik der Uni
Münster stattgefunden. Auf dem Workshop wurde der Stand der Projektarbeiten vorgestellt und
diskutiert sowie das weitere Vorgehen in den beiden Forschungsregionen besprochen. Rund 30 Personen nahmen an dem
Workshop teil.

Vom 27.9.-6.10.24 fand der jährliche Feldkurs der Bachelorstudierenden statt. Ziele sind das Kennenlernen und Üben verschiedenster geophysikalischer Messungen unter realistischen Bedingungen sowie die Arbeit in einem internationale Team, denn der Kurs findet gemeinsam mit den Universitäten Paris-Saclay und Edinburgh statt. Dieses Jahr ging es für 8 Studierende und 2 Lehrende aus Münster nach Telford in die Nähe von Birmingham, England.

Der 26. EM Induction Workshop, eine einwöchige Konferenz rund um das Thema elektromagnetische geophysikalische Verfahren, fand vom 7.-13. September in Beppu, Japan, statt. Für die 5 Teilnehmenden der Abeitsgruppe Angewandte Geophysik Münster standen neben viel fachlichem Austausch auch Exkursionen zu den Kratern des Aso-Vulkans oder die Erkundung der Stadt Beppu auf dem Programm, welche für eine sehr hohe geothermische Aktivität bekannt ist.

Im September führten wir drohnengestützte Magnetikmessungen bei Sötern im Saarland durch. Dort wird der Standort einer ehemaligen Burg vermutet. Das Gelände ist sehr sumpfig und mit hohen Gräsern und Büschen bewachsen, weshalb eine konventionelle Messung am Boden nicht praktikabel wäre. Die drohnengestützte Messung ist eine Möglichkeit auch in solchen Gebieten geophysikalische Daten zu sammeln.

Johanna Plett verteidigt erfolgreich ihre Masterarbeit mit dem Titel Spectral estimators for stochastic and deterministic signals with application in magnetotellurics and semi-airborne em case studies.
Wir gratulieren herzlich!
Vom 13. bis 23.8.24 wurden semi-airborne elektromagnetische Messungen im Rahmen des DESMEX-Real Projekts durchgeführt. Insgesamt 10 Flüge südlich von Clausthal-Zellerfeld konnten erfolgreich realisiert werden.

Gemeinsam mit Archäologen der Klassischen Archäologie Münster wurden Anfang August geophysikalische Messungen zur Suche von Siedlungen in der Nähe des Apollo-Amyklaios-Heiligtums durchgeführt. Unter anderem wurde ein neu gebauter Geomagnetikwagen für das Geometrics G-864 eingesetzt.

Ein Treffen aller Partner des DESMEX-REAL Verbundprojektes fand am 18. und 19. April in Clausthal-Zellerfeld statt. Schwerpunkte des Treffens war die Konsolidierung bisher erzielter Ergebnisse und die Planung der Harzbefliegung im August 2024. Eingebrachte Beiträge umfassten Berichte zu aktuellen Messkampagnen, Fortschritte in der Entwicklung von elektromagnetischen Feldsensoren, Sensorplattformen und Schleppkörpern, vorläufige geophysikalische Untergrundmodelle des Harzes und die Vereinigung mit existierenden geologischen Modellen. Es wurde auch der historische Marktplatz der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld besichtigt auf welchem am 13. August eine Öffentlichkeitsveranstaltung stattfinden wird, welche über die Ziele und Hintergründe des Verbundprojektes aufklären wird.

Im Rahmen eines zweiwöchigen Master-Feldkurses fanden magnetotellurische Messungen nahe Khorixas, Namibia, statt. Das Ziel der Messungen war die Untersuchung von leitfähigen Strukturen in der Kruste und deren Zusammenhang mit Mineralisationen an der Oberfläche. Insgesamt wurden 18 Breitband-MT Stationen installiert und zusätzlich Kurzzeitmessungen an weiteren 26 Punkten durchgeführt. Der Feldkurs wurde von Ongwe Minerals (Namibia) inhaltlich und logistisch unterstützt.
Parallel zum Feldkurs wurden drohnengestützte semi-airborne EM Testmessungen durchgeführt, um die Quellen einer geomagnetischen Anomalie genauer zu erkunden. Die Drohnenmessungen haben im Rahmen des Projektes DESMEX-REAL stattgefunden.

Wir gratulieren Sebastian Schwind und Hannah Treppke zum Abschluss des Master of Science Geophysik und freuen uns gleichzeitig, Hannah zum 01. Oktober als Doktorandin begrüßen zu können.
Prof. Matthew Comeau hat eine Stelle als Assistent Professor an der TU Delft angenommen. Wir gratulieren herzlich, wünschen Matthew viel Erfolg für die Zukunft und bedanken uns für die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit während der letzten Jahre!
Erneut wurden semi-airborne EM Daten im Oberharz rund um Schulenberg erhoben. Die Messkampagne ist Teil des Projektes DESMEX-Real, in dessen Rahmen die gesamte Bergbauregion Oberharz beflogen wird. Bereits in den vorangegangenen Jahren fanden Befliegungen rund um Lautenthal, Bad Grund und Goslar statt.
Hier geht es zur Medienberichterstattung des NDR und Sat1 (Stand Oktober 2023).

In Zusammenarbeit mit der französischen Firma ERAMET und der deutschen Firma DEM wurden in Argentinien zwei Pilotstudien durchgeführt. Ziel der Messungen war die Detektierung von hochleitfähiger Lithium Lake im Untergrund. Beide Testfelder befanden sich in den argentinischen Anden auf einer Höhe von 3500 m. Bei einem Testgebiet handelte es sich um einen ausgetrocknet Salzsee (Salar), das andere war in einem vulkanischen Gebiet lokalisiert. Die Bearbeitung der gewonnenen Daten wird zeigen, ob sich die DESMEX Methode für diese Art von Lagerstätten eignet.

Als Fortsetzung der archäogeophysikalischen Messungen im vergangenen Sommer wurden weitere Messungen in der Nähe von Sparta, Griechenland, durchgeführt. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klassische und Christliche Archäologie der WWU Münster und der Ionischen Universität von Korfu, archäologische Strukturen am Heiligtum von Apollon Amyklaios zu entdecken.


In Zusammenarbeit mit Partnern des Instituts für Astronomie und Geophysik (IAG) in Ulaanbaatar fanden weitere magnetotellurische Messungen im Westen der Mongolei statt. Diese Messungen ergänzen den bestehenden Datensatz um 150 Stationen und tragen zur Entwicklung möglicher geodynamischer Szenarien zur Entstehung und zum Verständnis der vorliegenden lithosphärischen Deformation bei.



Am 11. und 12. Mai fand ein Projekttreffen der an DESMEX II und DESMEX-REAL beteiligten Projektpartner im Hotel zum Harzer unweit der Befliegungsgebiete im Harz statt. Auf der Tagesordnung standen diverse Berichte über den Stand der Arbeit, eine Einführung in die Geologie des Harzes, sowie die Planung und Festlegung zukünftiger Mess- und Modellgebiete. Von einem renommierten Mineralogen begleitet schloss sich eine geologische Wanderung an.

Die diesjährige Gauß-Lecture auf der EGU Tagung in Wien wurde von Prof. Michael Becken gehalten. Unter dem Titel "Resources for tomorrow - how airborne geophysics can contribute for the exploration of deep mineral deposits" präsentierte er die Funktionsweise sowie representative Fallstudien der in den DESMEX Projekten entwickelten semi-airborne EM Verfahren.
Verwendete Folien zum Download sowie eine Videoaufzeichnung finden sich auf der Website der DGG.

André Bredeck verteidigte erfolgreich seine Masterarbeit mit dem Titel "Entwicklung von Methoden zur Kampfmittelortung mit ungerichtetem Bohrlochgeoradar" und hat damit seinen Masterabschluss in der Tasche.
Wir gratulieren und wünschen alles Gute für die Zukunft!
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat den Start des Forschungsprojekts GeoMetEr mit einem Kick-off-Meeting am 5. April 2023 bekannt gegeben. Der Projektkoordinator, die TU Bergakademie Freiberg, richtete das Treffen in ihren Räumlichkeiten aus. Alle zehn Projektpartner, einschließlich der WWU Münster, nahmen an dem Treffen teil, um die zukünftigen Aspekte der wissenschaftlichen und logistischen Arbeitsabläufe während des Projekts zu diskutieren.
Die Diskussion befasste sich mit den Arbeitsphasen während des Projekts, beginnend mit einer detaillierten Darstellung der vorgeschlagenen Erkundungstechniken wie 3D-Seismik, airborne Geomagnetik und semi-airborne Elektromagnetik. Die Projektmitglieder besprachen außerdem die Validierungstechniken, die eingesetzt werden sollen, um die Explorationsergebnisse robuster zu machen, und stellten die innovativen gemeinsamen Inversions- und Modellierungsverfahren vor, die für ein umfassendes Verständnis des Untergrunds eingesetzt werden sollen.
Während des Treffens präsentierte das Team der WWU Münster die Ergebnisse der zuvor durchgeführten Testmessungen im Raum Sigmaringen. Die Ergebnisse lieferten Erkenntnisse über die Verteilung und Intensität der elektromagnetischen Störungen in dem Gebiet, die bei der Durchführung der elektromagnetischen Untersuchung berücksichtigt werden.
GeoMetEr ist ein Forschungsprojekt der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Zusammenarbeit mit einer von der Uni Freiberg geleiteten Projektgruppe, an dem auch die Arbeitsgruppe Angewandte Geophysik der Uni Münster beteiligt ist. Zielsetzung ist die Erprobung verschiedener minimalinversiver, übertägiger geophysikalischer Messmethoden, wie der luftgestützten EM, zur nachfolgenden Auswahl eines Endlagerstandorts. Weitere Informationen zum Projekt und der Endlagersuche finden sich auf den Seiten der BGE.
Die Uni Münster hat im März 2023 erste Testmessungen im Landkreis Sigmaringen durchgeführt um den Einfluss potentieller EM-Noise Quellen, wie z.B. Sendemasten, abzuschätzen. Diese Informationen sollen dazu dienen ein Forschungsgebiet zur Testung weiterer Erkundungsmethoden festzulegen.

Im Februar wurden die ersten hubschrauber-gestützten AFMAG Messungen im Rahmen des DESMEX II Projekts durchgeführt. AFMAG steht für Audiofrequenz-Magnetik und basiert wie die Magnetotellurik auf natürlichen elektromagnetischen Quellen. Beteiligte Partner sind die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT).
Zur Demonstration der Methode wurde eine Region nahe Gobabis in Namibia ausgewählt, für die bereits ein grobaufgelöster AFMAG-Vergleichsdatensatz existiert.

In den ersten Januarwochen wurden in Zusammenarbeit mit terratec Geophysical Services ergänzende Untersuchungen der Hope-Kupfermine in Namibia durchgeführt, die an die erfolgreichen sAEM-Messungen im Jahr 2021 anknüpfen.
Die im Rahmen der DESMEX Projekte entwickelten, semi-airborne elektromagnetischen Methoden eignen sich besonders gut zur tiefen Exploration von Lagerstätten, wie der Erkundung dieses flach abfallenden Massivsulfidvorkommens.


Am 12. Januar 2023 verkündete der schwedische Bergbaukonzern LKAB den Fund einer großen Lagerstätte von Seltenerdmetallen in Kiruna - ein Standort, der 2018 zur Erprobung der DESMEX-Methoden genutzt wurde.
Damals wurde die dortige Eisenerzlagerstätte untersucht, die als eine der größten der Welt gilt und ein geeignetes Ziel für die Validierung der DESMEX-Explorationsverfahren ist. Die daraus resultierenden geologischen Untergrundmodelle trugen auch zur Erkundung der Seltenerdmetallvorkommen bei.
Hier gehts zum Artikel im Newsportal der Uni Münster:
https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=13080

Die Arbeitsgruppe installierte Stationen für tellurische Breitbandmessungen und Magnetfeldmessungen mit Fluxgatemagnetometer im Sauerland. Ziel ist es die Machbarkeit von Langzeit-magnetotellurischen Messungen zur Gewinnung von langperiodischen H- und E-Felddaten im Hinblick auf temperaturbedingte Sensoreninstabilität zu überprüfen.

Im Oberharz werden neue hubschraubergestützte Semi-Airborne-EM-Daten gewonnen. Die Messungen sind Teil des DESMEX-REAL-Projekts und werden im Raum Lautenthal durchgeführt.

Comeau, M. J., Becken, M., and Kuvshinov, A. V. (2022). Imaging the whole-lithosphere architecture of a mineral system—Geophysical signatures of the sources and pathways of ore-forming fluids. Geochemistry, Geophysics, Geosystems, 23, e2022GC010379. https://doi.org/10.1029/2022GC010379
Becken, M., Kotowski, P.O., Schmalzl, J., Symons, G., Brauch, K., 2022. Semi-Airborne Electromagnetic Exploration Using a Scalar Magnetometer Suspended below a Multicopter. First Break, 40(8), 37-46. https://doi.org/10.3997/1365-2397.fb2022064
Stolz, R., Schiffler, M., Becken, M., Thiede, A., Schneider, M., Chubak, G., Marsden, P., Bergshjorth, A.B., and Schaefer, M., and Terblanche, O. (2022). SQUIDs for magnetic and electromagnetic methods in mineral exploration. Miner Econ. https://doi.org/10.1007/s13563-022-00333-3
Die Arbeitsgruppe hat zusammen mit Partnern des Instituts für Astronomie und Geophysik (IAG) in Ulaanbaatar neue magnetotellurische Messungen in der Region Hovsgol im Norden der Mongolei durchgeführt. Es wurden neue Daten an 86 Stationen erfasst, die das bestehende Array ergänzen. Die neuen und bestehenden Daten werden zur Prüfung geodynamischer Hypothesen über die lithosphärische Deformation am Rande der sibirischen Plattform verwendet.

In der Nähe von Sparta, Griechenland, wurden archäogeophysikalische Messungen durchgeführt, um verborgene archäologische Strukturen im Heiligtum von Apollon Amyklaios bei Sparta zu entschlüsseln. Die Messungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klassische und Christliche Archäologie der WWU Münster und der Ionischen Universität von Korfu durchgeführt.
