


Im Fokus der angewandten Geophysik steht die Erkundung der Erdkruste unter Zuhilfenahme verschiedenster geophysikalischer Messmethoden. Die Entwicklung und Optimierung innovativer Messtechniken, ihr Einsatz zur Lagerstättenexploration, zur Lithosphärenforschung sowie ihre Anwendung auf komplexe Fragestellungen der Archäogeophysik sind die Schwerpunkte unserer Arbeitsgruppe.
Als Fortsetzung der archäogeophysikalischen Messungen im vergangenen Sommer wurden weitere Messungen in der Nähe von Sparta, Griechenland, durchgeführt. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klassische und Christliche Archäologie der WWU Münster und der Ionischen Universität von Korfu, archäologische Strukturen am Heiligtum von Apollon Amyklaios zu entdecken.
In Zusammenarbeit mit Partnern des Instituts für Astronomie und Geophysik (IAG) in Ulaanbaatar fanden weitere magnetotellurische Messungen im Westen der Mongolei statt. Diese Messungen ergänzen den bestehenden Datensatz um 150 Stationen und tragen zur Entwicklung möglicher geodynamischer Szenarien zur Entstehung und zum Verständnis der vorliegenden lithosphärischen Deformation bei.
Am 11. und 12. Mai fand ein Projekttreffen der an DESMEX II und DESMEX-REAL beteiligten Projektpartner im Hotel zum Harzer unweit der Befliegungsgebiete im Harz statt. Auf der Tagesordnung standen diverse Berichte über den Stand der Arbeit, eine Einführung in die Geologie des Harzes, sowie die Planung und Festlegung zukünftiger Mess- und Modellgebiete. Von einem renommierten Mineralogen begleitet schloss sich eine geologische Wanderung an.
Die diesjährige Gauß-Lecture auf der EGU Tagung in Wien wurde von Prof. Michael Becken gehalten. Unter dem Titel "Resources for tomorrow - how airborne geophysics can contribute for the exploration of deep mineral deposits" präsentierte er die Funktionsweise sowie representative Fallstudien der in den DESMEX Projekten entwickelten semi-airborne EM Verfahren.
Verwendete Folien zum Download sowie eine Videoaufzeichnung finden sich auf der Website der DGG.
André Bredeck verteidigte erfolgreich seine Masterarbeit mit dem Titel "Entwicklung von Methoden zur Kampfmittelortung mit ungerichtetem Bohrlochgeoradar" und hat damit seinen Masterabschluss in der Tasche.
Wir gratulieren und wünschen alles Gute für die Zukunft!
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat den Start des Forschungsprojekts "GeoMetEr" mit einem Kick-off-Meeting am 5. April 2023 bekannt gegeben. Der Projektkoordinator, die TU Bergakademie Freiberg, richtete das Treffen in ihren Räumlichkeiten aus. Alle zehn Projektpartner, einschließlich der WWU Münster, nahmen an dem Treffen teil, um die zukünftigen Aspekte der wissenschaftlichen und logistischen Arbeitsabläufe während des Projekts zu diskutieren.
Die Diskussion befasste sich mit den Arbeitsphasen während des Projekts, beginnend mit einer detaillierten Darstellung der vorgeschlagenen Erkundungstechniken wie 3D-Seismik, airborne Geomagnetik und semi-airborne Elektromagnetik. Die Projektmitglieder besprachen außerdem die Validierungstechniken, die eingesetzt werden sollen, um die Explorationsergebnisse robuster zu machen, und stellten die innovativen gemeinsamen Inversions- und Modellierungsverfahren vor, die für ein umfassendes Verständnis des Untergrunds eingesetzt werden sollen.
Während des Treffens präsentierte das Team der WWU Münster die Ergebnisse der zuvor durchgeführten Testmessungen im Raum Sigmaringen. Die Ergebnisse lieferten Erkenntnisse über die Verteilung und Intensität der elektromagnetischen Störungen in dem Gebiet, die bei der Durchführung der elektromagnetischen Untersuchung berücksichtigt werden.
GeoMetEr ist ein Forschungsprojekt der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) in Zusammenarbeit mit einer von der Uni Freiberg geleiteten Projektgruppe, an dem auch die Arbeitsgruppe Angewandte Geophysik der Uni Münster beteiligt ist. Zielsetzung ist die Erprobung verschiedener minimalinversiver, übertägiger geophysikalischer Messmethoden, wie der luftgestützten EM, zur nachfolgenden Auswahl eines Endlagerstandorts. Weitere Informationen zum Projekt und der Endlagersuche finden sich auf den Seiten der BGE.
Die Uni Münster hat im März 2023 erste Testmessungen im Landkreis Sigmaringen durchgeführt um den Einfluss potentieller EM-Noise Quellen, wie z.B. Sendemasten, abzuschätzen. Diese Informationen sollen dazu dienen ein Forschungsgebiet zur Testung weiterer Erkundungsmethoden festzulegen.
Im Februar wurden die ersten hubschrauber-gestützten AFMAG Messungen im Rahmen des DESMEX II Projekts durchgeführt. AFMAG steht für Audiofrequenz-Magnetik und basiert wie die Magnetotellurik auf natürlichen elektromagnetischen Quellen. Beteiligte Partner sind die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das Leibniz-Institut für Photonische Technologien (IPHT).
Zur Demonstration der Methode wurde eine Region nahe Gobabis in Namibia ausgewählt, für die bereits ein grobaufgelöster AFMAG-Vergleichsdatensatz existiert.
In den ersten Januarwochen wurden in Zusammenarbeit mit terratec Geophysical Services ergänzende Untersuchungen der Hope-Kupfermine in Namibia durchgeführt, die an die erfolgreichen sAEM-Messungen im Jahr 2021 anknüpfen.
Die im Rahmen der DESMEX Projekte entwickelten, semi-airborne elektromagnetischen Methoden eignen sich besonders gut zur tiefen Exploration von Lagerstätten, wie der Erkundung dieses flach abfallenden Massivsulfidvorkommens.
Am 12. Januar 2023 verkündete der schwedische Bergbaukonzern LKAB den Fund einer großen Lagerstätte von Seltenerdmetallen in Kiruna - ein Standort, der 2018 zur Erprobung der DESMEX-Methoden genutzt wurde.
Damals wurde die dortige Eisenerzlagerstätte untersucht, die als eine der größten der Welt gilt und ein geeignetes Ziel für die Validierung der DESMEX-Explorationsverfahren ist. Die daraus resultierenden geologischen Untergrundmodelle trugen auch zur Erkundung der Seltenerdmetallvorkommen bei.
Hier gehts zum Artikel im Newsportal der Uni Münster:
https://www.uni-muenster.de/news/view.php?cmdid=13080
Die Arbeitsgruppe installierte Stationen für tellurische Breitbandmessungen und Magnetfeldmessungen mit Fluxgatemagnetometer im Sauerland. Ziel ist es die Machbarkeit von Langzeit-magnetotellurischen Messungen zur Gewinnung von langperiodischen H- und E-Felddaten im Hinblick auf temperaturbedingte Sensoreninstabilität zu überprüfen.
Im Oberharz werden neue hubschraubergestützte Semi-Airborne-EM-Daten gewonnen. Die Messungen sind Teil des DESMEX-REAL-Projekts und werden im Raum Lautenthal durchgeführt.
Comeau, M. J., Becken, M., and Kuvshinov, A. V. (2022). Imaging the whole-lithosphere architecture of a mineral system—Geophysical signatures of the sources and pathways of ore-forming fluids. Geochemistry, Geophysics, Geosystems, 23, e2022GC010379. https://doi.org/10.1029/2022GC010379
Becken, M., Kotowski, P.O., Schmalzl, J., Symons, G., Brauch, K., 2022. Semi-Airborne Electromagnetic Exploration Using a Scalar Magnetometer Suspended below a Multicopter. First Break, 40(8), 37-46. https://doi.org/10.3997/1365-2397.fb2022064
Stolz, R., Schiffler, M., Becken, M., Thiede, A., Schneider, M., Chubak, G., Marsden, P., Bergshjorth, A.B., and Schaefer, M., and Terblanche, O. (2022). SQUIDs for magnetic and electromagnetic methods in mineral exploration. Miner Econ. https://doi.org/10.1007/s13563-022-00333-3
Die Arbeitsgruppe hat zusammen mit Partnern des Instituts für Astronomie und Geophysik (IAG) in Ulaanbaatar neue magnetotellurische Messungen in der Region Hovsgol im Norden der Mongolei durchgeführt. Es wurden neue Daten an 86 Stationen erfasst, die das bestehende Array ergänzen. Die neuen und bestehenden Daten werden zur Prüfung geodynamischer Hypothesen über die lithosphärische Deformation am Rande der sibirischen Plattform verwendet.
In der Nähe von Sparta, Griechenland, wurden archäogeophysikalische Messungen durchgeführt, um verborgene archäologische Strukturen im Heiligtum von Apollon Amyklaios bei Sparta zu entschlüsseln. Die Messungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Klassische und Christliche Archäologie der WWU Münster und der Ionischen Universität von Korfu durchgeführt.