Publikationen

© Künker

P. Ilisch / Heinz-Josef Kramer / Felix Ossmann: Die Münzprägung der Abtei Werden vom 11. Jahrhundert bis 1765, Verlag Künker (Osnabrück 2022)

Die Abtei Werden hatte im Hochmittelalter zwar eine besonders große Grundherrschaft, doch im Verlaufe der nachfolgenden Jahrhunderte ging der Zugriff auf daraus zu erzielende Einkünfte verloren. So wurde die Fürstabtei eines der ärmeren Territorien des Reiches. Damit hängt zusammen, dass die Münzprägung vom späten 11. Jahrhundert bis zur letzten Prägung 1765 überwiegend imitativ war und eingeführte Münzsorten der Nachbarn kopierte. Die Prägung war auch nicht durchgängig, sondern erfolgte oft in monetären Krisenzeit in Hoffnung auf Gewinn. Im Übrigen begann die Prägung mit einem verunechteten Privileg. Im Barock kam ein weiteres Moment hinzu: die Repräsentation der Abtei.
Das neue Corpuswerk fasst verstreut publiziertes und unpubliziertes zusammen. Basis war die Erfassung der einschlägigen Bestände in den öffentlichen Münzsammlungen von New York bis St. Petersburg.

A. Lichtenberger, R. Raja (Hrsg.), Metal Finds and Coins. Final Publications from the Danish-German Jerash Northwest Quarter Project II

The final publications of the Danish-German Jerash Northwest Quarter Project is the most comprehensive publication on the archaeology of Gerasa, a Decapolis in northern Jordan, since the 1938 publication edited by C. H. Kraeling.

The Decapolis city of Jerash has long attracted attention from both travellers and scholars, due both to the longevity of the site, and the remarkable finds uncovered during successive phases of excavation that have taken place from 1902 onwards. Between 2011 and 2016, a Danish-German team, led by the universities of Aarhus and Münster, focused their attention on the Northwest Quarter of Jerash — the highest point within the walled city — and this volume is the second in a series of books presenting the team’s final results.

This volume offers an in-depth analysis of the coins and metal remains found in Jerash during the excavations. The contributions gathered here cover the small metal finds from the Northwest Quarter, as well as examining Greek, Roman, Byzantine, and Islamic coins.

© 2020 Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH

Florian Haymann / Stefan Kötz / Wilhelm Müseler (Hrsg.) Runde Geschichte. Europa in 99 Münz-Episoden, Oppenheim am Rhein: Nünnerich-Asmus Verlag & Media 2020 (292 S.)

Münzen sind mehr als nur ein bloßes Zahlungsmittel, denn ihre Botschaften reichen weit über ihren Zahlenwert hinaus. 35 Autorinnen und Autoren ermöglichen mit ihren Beiträgen einen neuen Einblick in die Geschichte Europas.

https://www.na-verlag.de/programm/n/nh/nhb/runde-geschichte/

OZeAN. Online Zeitschrift zur Antiken Numismatik

Die weltweit erste peer-reviewed open access Zeitschrift zur Antiken Numismatik ist online. Herausgegeben von Achim Lichtenberger, Katharina Martin und Ulrich Werz für die Forschungsstelle Antike Numismatik publiziert die Zeitschrift Beiträge aus allen Bereichen der antiken Numismatik und bietet die Möglichkeit, neben herkömmlichen Text- und Bildformaten auch Video-, Audio- oder 3D-Formate einzubinden. Wir freuen uns über den Launch und hoffen, mit der Zeitschrift ein lebendiges Forum der Numismatik zu bieten.

© Institut für Archäologie und Ethnografie, Akademie der Wissenschaften, Warschau

Frühmittelalterliche Münzfunde aus Polen. Inventar II: Frühmittelalterliche Münzfunde aus Pommern (zus. mit Genowefa Horoszko, Jerzy Piniński, Dorota Malarczyk, Tomasz Nowakiewicz). Hrsg. v. Mateusz Bogucki, Peter Ilisch u. Stanislaw Suchodolski. Warschau 2016. 817 S. ISBN: 978-83-63760-84-7

Nach etwa 20 Jahren Vorbereitung konnte der Inventarband der Münzfunde aus Pommern (Hinterpommern) vorgelegt werden. Er ist das Produkt einer binationalen Koproduktion. Die 291 Funde (Einzelfunde, Schatzfunde, Fundkomplexe, Grabfunde) wurden soweit sie, da sie mehrheitlich - besonders als Folge des 2.Weltkrieges - nicht mehr greifbar sind, auf der Basis von Akten und Literatur rekonstruiert, wobei die Bestimmungen heutigen Kenntnissen angepasst wurde. Gegenüber der Altliteratur haben sich zahlreiche Bestimmungen der Fundinhalte sowie auch der Termini post quem geändert. Außer Münzen sind auch die nichtnumismatischen Bestandteile (Barren und Schmuckfragmente) verzeichnet sowie die Fundgefäße, die wo möglich auch abgebildet sind. In Pommern reicht das Spektrum von Dirhamfunden des 10.Jahrhunderts, einigen wenigen Einzelfunden byzantinischer Kupfermünzen, hin zu Schatzfunden mit einem Übergewicht westlichen Imports aus dem Deutschen Reich und schwächer auch aus England. Der Anteil eigenständiger Nachprägungen westlicher Vorbilder sowie unabhängige westlich inspirierter Münzen ist wesentlich höher als im restlichen Polen.

 

Katalog „Monetissimo!“
© Landschaftsverband Westfalen-Lippe

Katalog „Monetissimo!“
Monetissimo! Aus den Tresoren des Münzkabinetts. 27 Jahrhunderte Münzen, Medaillen & Co.
(Ausstellungskatalog LWL-Museum für Kunst und Kultur / Westfälisches Landesmuseum Münster, 6. Oktober 2016 bis 19. Februar 2017), Petersberg: Michael Imhof Verlag 2016
Text: Stefan Kötz, Fotos: Sabine Ahlbrand-Dornseif; 128 S., 946 Abb.;
ISBN: 3-7319-0416-0. 24,95 €

Monetissimo! – unter diesem Schlagwort öffnet das Münzkabinett am LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster seine Tresore. Es geht ums Geld: 27 Themen bieten Spitzenstücke und Besonderheiten ebenso wie Alltägliches und Verwandtes von Münzen, Medaillen & Co. Eine Entdeckungsreise durch einen der ältesten und umfangreichsten, aber auch einen der unbekanntesten Sammlungsbereiche des Museums, durch die numismatische Schatzkammer Westfalens, durch 27 Jahrhunderte Münz- und Geldgeschichte – durch die Welt von Monetissimo!

© Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

S. Riedel, Darstellungen der Göttin Athena auf den Münzen von Pergamon und Ilion, Euros 4 (Bonn 2016)
Bd. 4: Athena: XXIII, 151 S. 115 Abb. im Text, 17 Tafeln, 28cm, Pp; ISBN 978-3-7749-3946-2

Darstellungen von Gottheiten sind ein gängiges Phänomen antiker Städteprägungen. Sie zeugen von der Verehrung der dargestellten Gottheit und geben einen Einblick in die lokalen Sakrallandschaften. Die Auswahl spezifischer Bilder ist aufgrund des offiziellen Charakters der Münzen in diesem Zusammenhang besonders aufschlussreich für die Ausformungen städtischer sowie überregionaler Kulte. In den kleinasiatischen Städten Pergamon und Ilion ist Athena eine der wichtigsten Gottheiten im lokalen Pantheon. Sie ist in beiden Poleis seit dem frühen Hellenismus fester Bestandteil des Bildrepertoires der Münzprägung und erscheint bis weit in die römische Kaiserzeit auf städtischen Emissionen. Neben Kopf- und Büstendarstellungen offenbaren besonders die ganzfigurigen Erscheinungen der Göttin in beiden Städten Besonderheiten, die von gängigen Darstellungen Athenas abweichen und sich als Reflexe der jeweils lokalen Kulte sowie ihrer Kultbilder deuten lassen. Die Auswertung der Ikonographie Athenas auf den Münzen Pergamons und Ilions wird nacheinander für beide Städte vorgenommen, um die Entwicklung innerhalb der jeweiligen Münzprägung aufzuzeigen und auf vergleichbare Phänomene hin zu untersuchen. Die Grundlage bildet ein Typenkatalog, in dem für Pergamon 39 und für Ilion 33 Hauptmünztypen mit der Darstellung Athenas zusammengestellt sind.

© Koninklijk Genootschap voor Munt- en Penningkunde

Ilisch, Peter, Die Münzprägung im Herzogtum Niederlothringen II: Die Münzprägung im südwestlichen Niederlothringen und in Flandern im 10. und 11. Jahrhundert. =Jaarboek voor Munt- en Penningkunde 100 Special, Amsterdam 2014, XI+381 S.

Standardwerk für die Münzen der ottonischen und salischen Zeit im Herzogtum Niederlothringen, das übersetzt in heutige Gebiete den größten Teil Belgiens und der Niederlande sowie den Kölner Raum ausmachte, war bisher noch immer das 1876-1905 geschaffene Corpus von Hermann Dannenberg. Die nördlichen Niederlande wurden bereits im ersten Teil, der 1997/98 (gedruckt 2000) behandelt. Das 2014 herausgegebene Buch betrifft nun als Fortsetzung den südlichen Raum einschließlich Flanderns, das in Lehnsabhängigkeit der französischen Könige stand und nicht zum Herzogtum gehörte. Einleitend werden allgemeinhistorische Fragen wie der Grad der Monetarisierung und die Regionalisierung des Münzgeldes, die Bedeutung des Königtums in der Münzprägung und die Schriftlichkeit behandelt. Anschließend werden die Münzstätten besprochen und die bekannten Gepräge beschrieben und abgebildet, wobei sich wesentlich mehr erfassen ließ als Dannenberg bekannt war. Die Datierungen sind in vielen Fällen neu und richten sich nach den Fundvorkommen. Auch die Zuschreibungen wurden überprüft und wo nötig korrigiert. Mit erfasst werden Bestände in Belgien und Frankreich.

© Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

A. Lichtenberger – K. Martin – H.-H. Nieswandt – D. Salzmann (Hrsg.), BildWert. Nominalspezifische Kommunikationsstrategien in der Münzprägung hellenistischer Herrscher, Euros 2 (Bonn 2014)
Bd. 2: BildWert: VII, 266 S., zahlr. Abb. und Tab. im Text; 28cm, Pp; ISBN 978-3-7749-3758-1

Münzen sind Zahlungsmittel und Bildträger, Geld und Kommunikationsmittel zugleich. Beide Funktionen werden in diesem Band nicht getrennt voneinander betrachtet, sondern in einer Zusammenschau bewertet, in der Metalle bzw. konkrete Nominale und die ihnen zugewiesenen Bilder in Beziehung zueinander gesetzt werden.
Untrennbar verbunden mit der Annahme möglicher Wechselwirkungen von Münzbild und Geldwert sind Fragen nach verschiedenen (sozialen, ethnischen, kulturellen) Gruppen von Adressaten sowie deren Erreichbarkeit mittels unterschiedlicher Münzwerte: Wer nutzte wo welches Geld und wen erreichten entsprechend die Bilder und ihre intendierten Botschaften? Lassen sich also in der Münzprägung hellenistischer Herrscher ›nominalspezifische Kommunikationsstrategien‹ nachweisen?
Mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen (von quantitativen Analysen hin zu ikonografischen Detailstudien) sichten, systematisieren und analysieren die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes das numismatische Material aus verschiedenen Dynastien der hellenistischen Zeit und hinterfragen das Potential einer intentionalen Verwendung bestimmter Bilder und Motive für mögliche Ziel- und Nutzergruppen.

© Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

K. Martin, Demos. Boule. Gerousia. Personifikationen städtischer Institutionen auf kaiserzeitlichen Münzen aus Kleinasien, Euros 3 (Bonn 2013)
Bd. 3: Demos: 2 Teile; XXX, 288 S. 135 Abb. im Text; VII, 265 S. 6 Abb. im Text, 6 Tab., 37 Tafeln; 28 cm, Pp; ISBN 978-3-7749-3871-7

BOULE und DEMOS waren die zentralen Institutionen einer griechischen Stadt. Auch noch in der römischen Kaiserzeit regelten sie öffentliches Leben und zeugten von lokaler Eigenständigkeit bei gleichzeitiger Einbindung in das System römischer Provinzialverwaltung. Ein Reflex dieser antiken Lebenswirklichkeit findet sich in der Münzprägung, denn zahlreiche Poleis in Kleinasien bildeten Personifikationen von Boule und Demos auf ihren lokalen Münzen ab und stellten diese neben das omnipräsente Kaiserbildnis.
Unterstützt von weiteren Personifikationen städtischer Instanzen, Institutionen und abstrakter Autoritäten aus politisch-administrativem Kontext, allen voran der GEROUSIA, repräsentierten sie ein anderes Bild der Stadt als dies die sonst üblichen traditionellen Götterbilder taten.
Eine Auswertung der Ikonographie, von der historischen Entwicklung dieser Figuren hin zur Funktionalisierbarkeit der Bildnisse – insbesondere des DEMOS als multipel einsetzbarer Identifikationsfigur – wird im ersten Teilband vorgelegt. Mehr als 3.800 Münzen mit den Bildnissen von Personifikationen städtischer Institutionen, differenziert in 775 Einzeltypen aus 107 Städten in Kleinasien sind im zweiten Teilband zusammengestellt und werden im Kontext der jeweiligen lokalen Münzprägung kommentiert.

© Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

A. Lichtenberger – K. Martin – H.-H. Nieswandt – D. Salzmann (Hrsg.), Das Diadem der hellenistischen Herrscher. Übernahme, Transformation oder Neuschöpfung eines Herrschaftszeichens? Kolloquium vom 30.-31.Januar 2009 in Münster, Euros 1 (Bonn 2012)
Bd. 1: Diadem: VIII, 468 S., zahlr. Abb. im Text; 28 cm, Pp; ISBN 978-3-7749-3671-3

Das Diadem ist das zentrale Attribut hellenistischer Könige. Der Königstitel und das Tragen des Diadems sind untrennbar mit einander verknüpft und Ausdruck hellenistischen Königtums. Zur Erschließung der Selbstdarstellung und des Selbstverständnisses hellenistischer Könige ist die Klärung der Frage nach der Herkunft des Diadems eine zentrale Aufgabe der Altertumswissenschaften.
Der vorliegende Band ist in zwei Untersuchungsebenen unter gliedert: Zunächst wird die vorhellenistische Verwendung von (Kopf-)Binden und bandartigen Attributen untersucht. Dies geschieht sowohl in den von Alexander eroberten Kultur kreisen (Achämenidenreich, Vorderer Orient, Ägypten) als auch in verschiedenen Bereichen der griechisch-makedonischen Kultur – beides mit dem Ziel, die Möglichkeit einer Herleitung des Diadems aus den jeweils verschiedenen Traditionen zu diskutieren. In einem zweiten Abschnitt wird das Diadem aus
literarischer sowie archäologisch-materieller Sicht als Zeichen der hellenistischen Königswürde beleuchtet und die Verwendung des Diadems in verschiedenen Einzelstudien analysiert.
Auf dieser Grundlage kann in einer Zusammenschau der numismatischen, archäologischen und literarischen Quellen in den verschiedenen Kulturräumen die Herkunft des Diadems (Übernahme, Transformation oder Neuschöpfung?) als Ausdruck monarchischer Repräsentation neu hinterfragt werden.