
Die Abtei Werden hatte im Hochmittelalter zwar eine besonders große Grundherrschaft, doch im Verlaufe der nachfolgenden Jahrhunderte ging der Zugriff auf daraus zu erzielende Einkünfte verloren. So wurde die Fürstabtei eines der ärmeren Territorien des Reiches. Damit hängt zusammen, dass die Münzprägung vom späten 11. Jahrhundert bis zur letzten Prägung 1765 überwiegend imitativ war und eingeführte Münzsorten der Nachbarn kopierte. Die Prägung war auch nicht durchgängig, sondern erfolgte oft in monetären Krisenzeit in Hoffnung auf Gewinn. Im Übrigen begann die Prägung mit einem verunechteten Privileg. Im Barock kam ein weiteres Moment hinzu: die Repräsentation der Abtei.
Das neue Corpuswerk fasst verstreut publiziertes und unpubliziertes zusammen. Basis war die Erfassung der einschlägigen Bestände in den öffentlichen Münzsammlungen von New York bis St. Petersburg.