Medizinstudium und psychische Gesundheit

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Elmar Brähler (Hg.), Dorothee Alfermann (Hg.), Jeannine Stiller (Hg.): Karriereentwicklung und berufliche Belastung im Arztberuf. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2008. Inhaltsverzeichnis.

Laut Verlag machen Ärztestreiks und Nachwuchsmangel deutlich: Dieser Beruf ist mit vielfältigen Belastungen verbunden. Dazu gehören der permanente Zeitdruck, der zunehmende Verwaltungsaufwand und unklare Berufsaussichten genauso wie starre Hierarchiestrukturen und mangelndes kollegiales Miteinander. In diesem Buch geht es um physische und psychische Belastungen bei Ärzten und Studierenden der Medizin. Bewältigungsstrategien werden ebenso dargestellt wie Karriereentwicklungsmöglichkeiten. Die Beiträge ermutigen zur Selbstfürsorge in Studium, Berufsalltag und beim Berufseinstieg.

Sie finden das lesenswerte Buch unter der Signatur W21 08/2 in der Bibliothek und im OPAC-Katalog. Es ist ausleihbar.

Ich hätte da mal eine Frage: Warum abonniert die ZB Med noch gedruckte Zeitschriften?

Frage
Die ZB Medizin abonniert rund 500 lfd. Printzeitschriften und ca. 2.000 Onlinezeitschriften aus dem Fachgebiet Medizin. Ich kenne heute eigentlich keinen Wissenschaftler, der noch komplett eine Zeitschrift von vorne nach hinten studiert. Die Inhalte sind dafür zu heterogen, der Zeitaufwand ist zu groß. Stattdessen werden nach einer Onlinerecherche (meist in Pubmed) gezielt diejenigen Artikel aus Onlinezeitschriften aufgerufen und gelesen, die man benötigt. Ich denke, dass auf eine weitere Anschaffung von Printzeitschriften verzichtet werden kann, ohne die Literaturversorgung zu beeinträchtigen. Diese sollte zu einem erheblichen Einspareffekt führen.

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Antwort
Sie haben mit Ihrer Bedarfsanalyse vollkommen Recht: Es ist ein echter Luxus geworden, noch Print-Journale zu lesen. Online-Journale sind wesentlich einfacher zu nutzen, was sich auch in den Jahr um Jahr steigenden Zugriffszahlen zeigt: Insgesamt gehen 98% der Nutzung auf Online-Zeitschriften, 1% auf Print-Zeitschriften und 0,8% auf die Fernleihe.
Sie ziehen aber eine falsche Schlussfolgerung aus dieser Tatsache: Paradoxerweise werden Printzeitschriften für den Onlinezugriff benötigt – zumindestens einige. Und Einsparpotenziale gibt es schon lange nicht mehr – aufgrund des sinkenden Etats (auf real 40% seit 2000) spart die Bibliothek bereits seit Jahren in allen Bereichen – bis hin zu einem kompletten Bucherwerbungsstop (s.o.).

  1. Die Zahl der Printzeitschriften wurde in den letzten Jahren kontinuierlich und systematisch reduziert.

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  2. Man kann zur Zeit jedoch aus einigen Gründen nicht auf sämtliche Printzeitschriften verzichten:
    a) Viele Verlage bieten nur Kombi-Abos an, d.h. zu der elektronischen Zeitschrift erhält man die gedruckte dazugeliefert – ob man will oder nicht.
    b) Kombi-Abos sind wegen der geringeren Mehrwertsteuer von 7% oft preiswerter als rein elektronische Abos.
    c) Darüber hinaus ist die Langzeitverfügbarkeit der elektronischen Abonnements zur Zeit nicht ausreichend gewährleistet, so daß es ganz sinnvoll erscheint, wenn einige der wichtigsten Titel auch noch in gedruckter Form vorhanden sind. Die ZB Med nimmt aus Kostengründen noch nicht an perpetual archives wie z.B. Portico teil.

  3. Die Zweigbibliothek Medizin hat als erste Bibliothek in Deutschland bereits komplett auf elektronische Abos umgestellt. D.h. alle Zeitschriften liegen seit dem 1.1.2007 in elektronischer Form im Hochschulnetz vor. Dabei mußte nur auf ganz wenige Zeitschriften verzichtet werden, die nur in Print und nicht Online vorlagen. Die Anzahl solcher Titel schrumpft jedoch stark.

Resümee: Es gibt keine einzige Printzeitschrift in der ZB Med, die zugunsten einer Einsparung abbestellt werden könnte. Selbst wenn: Die Umstellung auf ein Online-Abo würde mindestens genausoviel kosten wie das Print-Abo. Es gibt also keine Einsparpotentiale, wie in der Fragestellung suggeriert. Die wenigen noch abonnierten Printzeitschriften (70% weniger als 1998) werden schrittweise reduziert (s.o.). Bei jeder Zeitschrift prüft die Bibliothek genau den Bedarf und den kostengünstigsten Zugang.

Fünfmillionste Nutzung eines Zeitschriftenartikels

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Mit Gründung der Medizinbibliothek im November 1993 konnten Artikel aus Fachzeitschriften in gedruckter Form gelesen, kopiert oder über die Fernleihe bestellt werden. 1997 kam die Nutzung durch elektronische Zeitschriften hinzu, den Anfang machten Elsevier und Springer. Statistisch wurde seitdem auch der Artikel-„Download“ akribisch erfaßt. Gerade letztere Nutzungsart explodierte aufgrund des komfortablen Zugangs förmlich und ließ die anderen Zugriffsformen schnell hinter sich. Anfang April wurde nun der fünfmillionste Artikel insgesamt aus dem Beständen der Bibliothek genutzt – 88% davon waren PDF-Dokumente von Online-Zeitschriften, 10% wurde in der ZB Med gelesen oder kopiert und 2% wurden über die Fernleihe (sei es der Rote Leihschein oder subito) aus anderen Bibliotheken beschafft.

Seit 1993 wurden damit nun insgesamt fünf Millionen Artikel kopiert oder heruntergeladen. Hätte man – z.B. als Privatperson – jeden Artikel einzeln bezahlen müssen, wären Kosten in Höhe von bis zu 150 Mio. Euro entstanden.

Herold auf PDA: Neue Version kurz vor Fertigstellung

Die berichteten Unzuverlässigkeiten bei Mobipocket, dem bisherigen Monopolanbieter des Herold – Innere Medizin für PDA, haben sich nun zu einer Kommunikationsverweigerung ausgeweitet. Keine unserer Anfragen – egal ob direkt oder über den Autor, ob per Telefon oder per Email – wurde beantwortet, so dass wir von einer weiteren Zusammenarbeit mit dieser Firma absehen (mußten).

Es gibt aber eine neue, hoffnungsvolle Entwicklung: Ein Team um Autor Dr. Herold hat einen eigenen e-Book-Reader entwickelt, um unabhängig von Mobipocket zu sein. Dieser Reader ist nun fertiggestellt und wird bereits getestet. Wir bemühen uns um Lizenzen zu diesem neuen Produkt und informieren Sie, sobald diese eingetroffen sind.

Neu: Faculty of 1000 Biology

Der Test der beiden Rezensionsdatenbanken Faculty of 1000 Biology und Faculty of 1000 Medicine führte nun zu der Abonnierung der ersteren Datenbank. Faculty of 1000 Biology ist älter, größer und wird häufiger genutzt als die entsprechende Datenbank für die Medizin.

Mehr als 2.000 Wissenschaftler rezensieren Zeitschriftenartikel ihres Forschungsgebietes für diese Datenbank: „by scientists for scientists“. Außer der Beschreibung des Wertes eines Artikels für das Forschungsgebiet wird er anhand einer Punktescala als „recommended“, „must read“ oder „exceptional“ gewertet und erhält zusätzliche Etiketten, wie „hypothesis“, „controversial findings“ u.ä. Artikel aus kleineren oder fachfremden Zeitschriften werden besonders gekennzeichnet. Bei künftigen Recherchen in Pubmed wird immer dann ein Logo in der Vollansicht eingeblended, wenn ein Artikel in Faculty of 1000 Biology rezensiert wurde. [Meldung der ULB]

Benutzerausweis online anmelden

Ab heute können Interessenten einen Benutzerausweis auch online beantragen. Unter http://www.ulb.uni-muenster.de/anmeldung finden Sie ein entsprechendes Formular. Bitte geben Sie als Ausgabeort „Zweigbibliothek Medizin“ an, wenn Sie den Ausweis bei uns abholen möchten. Der Benutzerausweis ist spätestens in zwei Tagen fertig, lediglich zu Semesteranfang kann es zu längeren Wartezeiten kommen.

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Metasuche nach elektronischen Hochschulschriften

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Über die Datenbank OPUS-Metasuche nach elektronischen Hochschulschriften sind an 81 (Stand: März 2008) deutschen Hochschulen online veröffentlichte Hochschulschriften im Volltext frei zugänglich. Die Bestände der Uni Münster fehlen dort zur Zeit noch, können aber in MIAMI oder in der Disssuche der ZB Med (nur Medizin) recherchiert werden.

Human Oral Microbiome Database

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Die im Aufbau befindliche Datenbank Human Oral Microbiome Database (HOMD) liefert umfassende Informationen zum oralen Mikrobiom des Menschen

The goal of creating the Human Oral Microbiome Database is to provide the scientific community with comprehensive information o­n the approximately 600 prokaryote species that are present in the human oral cavity.

Neue Datenbank: Encyclopedia of Life Sciences

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Die Encyclopedia of Life Sciences ist eine der größsten Wissensdatenbanken in den Biowissenschaften. Die Enzyklopädie enthält 4.200 Artikel von führenden Wissenschaftlern zu den Kerngebieten Biochemie, Zellbiologie, Klinische Medizin, Ökologie, Evolution, Genetik, Immunologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Pflanzenkunde und Virologie. Umfangreiche Tabellen, Illustrationen und Bilder sowie Querverweise und Links dienen als Ergänzung.

UpToDate: Version 16.1 mit neuem Web-Design

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Die klinische Reviews-Datenbank UpToDate wurde aktualisiert und steht nun in der Version 16.1 mit mehr als 7.000 klinischen Reviews zur Verfügung. 45% aller Übersichtsarbeiten werden alle vier Monate aktualisiert, eine Auswahl finden Sie in den Informationen über die neuesten Änderungen. Ab sofort wird UpToDate unter der neuen Adresse http://www.uptodate.com/online zur Verfügung stehen.

UpToDate bietet ca. 150 Be- und Umrechungstabellen an, z.B. für Infant Weight for Length Percentiles (< 36 months), Gail Model 5 Year Risk of Breast Cancer in Caucasian Women (1999) oder Urinary protein excretion estimation. Sie können alle Tabellen aufrufen, indem Sie „Calculators“ in das Suchformular eingeben. Neu ist auch die Patientensektion mit 350 Texten.

UpToDate performs a continuous review of over 375 journals and other resources. Updates are added as important new information is published. The literature review for version 16.1 is current through Januar 2008; this topic was last changed on Februar 4, 2008. The next version of UpToDate (16.2) will be released in Juli 2008.

Zeitschriften vor 1985 wieder verfügbar

Die ausgelagerten Zeitschriftenbestände der ZB Medizin vor 1985 sind nun wieder verfügbar. Unter Angabe der Signatur, die Sie im OPAC finden, können Zeitschriftenbände vor 1985 an der Leihstelle oder mit diesem Online-Formular bestellt werden. Die bestellte Bände stehen Ihnen innerhalb von 1-3 Tagen zur Verfügung.