Evolution der Energiespeicher: Tagung zeigt Technologiefortschritte

Vom 9.-12. April kamen etwa 750 Besucherinnen und Besucher zu der Batterietagung „Batterietag NRW / Kraftwerk Batterie“ nach Münster, um sich über Entwicklungen aus der Batterieforschung und -anwendung zu informieren, hochkarätige Keynote-Speaker zu erleben und sich mit dem „Who-is-Who“ der internationalen Batteriewelt auszutauschen.

Eröffnet wurde der Event am Montag (9. April) durch NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, Prof. Johannes Wessels (Rektor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster / WWU) und Prof. Martin Winter (Wissenschaftlicher Leiter des MEET Batterieforschungszentrums und Gründungsdirektor des Helmholtz-Instituts Münsters).

© Together Concept

Forschungsergebnisse und Einblicke in die Marktentwicklungen zeigten durch 60 Vorträge und 170 Posterpräsentationen, wo die Batterieforschung steht und wie sich die Anwendungsfelder entwickeln. So fasste der renommierte Batterieforscher Venkat Srinivasan vom Argonne National Lab seinen Blick auf den Stand der Forschung markant zusammen und hielt unter anderem fest: Lithium-Metall Technologien seien ein Wegbereiter für vielversprechende, zukünftige Batteriezellen und die Suche nach neuen Materialien mit geeigneten Eigenschaften müsse fortgesetzt werden.

Besonders die Nachwuchsforscherinnen und -forscher freuten sich, als dann am zweiten Abend der Tagung die Posterpreisverleihung auf dem Programm stand. In einer feierlichen Atmosphäre wurden die besten drei Poster ausgezeichnet. Dabei freute sich auch MEET-Wissenschaftler Martin Kolek über einen Preis. Mit seinem Poster „Approaching long-term cycling performance for redox polymers as cathode-active materials in dual-ion batteries” gelangen ihm und den Co-Autorinnen und –Autoren die Darstellung eines vielversprechenden Ansatzes zur Nutzung eines organischen Elektrodenmaterials als Substitut für ressourcen-intensive anorganische Metall-Oxide. Das Forscherteam – bestehend aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des MEET (WWU) unter der Leitung von Prof. Martin Winter und der Universität Freiburg unter der Leitung von Prof. Birgit Esser – stellte dabei die Leistungsfähigkeit eines Polymers vor und zeigte, wie die positive Auswirkung einer stabilisierenden Wechselwirkung der aktiven Zentren im Polymere die Lebensspanne der Batteriezelle erhöhen kann.

Nachdem die Batterietagung am Mittwoch mit einer letzten Führung durch die MEET-Labore ausklang, freuten sich das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) und das MEET Batterieforschungszentrum über die Ehre, zwei der Top-Keynote-Speaker am Donnerstag zu Gast in den eigenen Laboren haben. Stanley Whittingham und Venkat Srinivasan hielten ein Seminar für die Forscherinnen und Forscher des HI MS und des MEET. Die ausgeschöpften Kapazitäten des Vorlesungssaals sowie die lebhafte Diskussion am Ende der Vorträge bezeugten das große Interesse der Zuhörerinnen und Zuhörer.

Die spannenden Tage in Münster wecken schon jetzt die Vorfreude auf das zehnjährige Jubiläum der Batterietagung, welches vom 2.-4. April 2019 in Aachen stattfinden wird.

Zum Hintergrund:
Der Batterietag NRW wird gemeinsam von EnergieForschung.NRW, EnergieRegion.NRW, NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW sowie ElektroMobilität NRW durchgeführt. Das Batterieforschungszentrum MEET der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster richtet die internationale Veranstaltung „Kraftwerk Batterie“ direkt im Anschluss gemeinsam mit dem Haus der Technik (Essen), dem Helmholtz-Institut Münster (Forschungszentrum Jülich) und dem Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen aus. Eingeladen sind Interessierte aus den Bereichen Forschung, Entwicklung und Anwendung von Batterien. Münster und Aachen sind seit 2009 abwechselnd Tagungsorte für die Konferenz.