Eine Collage rund um das Wort "Fake News", darunter Hardware, Laptops, eine zerbrochene Erde und verschiedene Figuren.
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2 Millionen Euro für BMBF-Projekt „HybriD – Echtzeiterkennung von Desinformationskampagnen in Online-Medien“ unter Beteiligung des IfK 

(11.10.2021) Desinformationskampagnen im Netz waren im Wahlkampf und sind auch während der Corona-Zeit ein großes gesellschaftliches Medienthema. Zentrale Fragen sind noch ungelöst: Wer steckt dahinter, wie funktionieren solche Kampagnen, wie kann man sie identifizieren, von ‚echten‘ Nachrichten unterscheiden und vielleicht auch bekämpfen? Mit diesen Fragen setzt sich ein neues Verbundprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) auseinander, an dem auch das IfK maßgeblich beteiligt ist. Das insgesamt 2,24 Millionen Euro schwere Projekt „HybriD – Echtzeiterkennung von Desinformationskampagnen in Online-Medien“ wird vom BMFB mit fast zwei Millionen Euro unterstützt. Maßgeblich daran beteiligt ist der von Prof. Dr. Thorsten Quandt geleitete Arbeitsbereich „Online-Kommunikation“ des Instituts für Kommunikationswissenschaft. Weitere Projektpartner sind das Institut für Wirtschaftsinformatik der WWU, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und die complexium GmbH aus Berlin. 

In dem Projekt verfolgt das interdisziplinäre Forschungsteam den innovativen Ansatz der gesamthaften Detektion und Analyse von hybriden Desinformationskampagnen – also solchen Manipulationen, die algorithmische Logiken, Fake Accounts und menschliche Steuerung kombinieren. Zur Entwicklung eines softwarebasierten Analysewerkzeugs, das Desinformationen in Echtzeit detektiert, kombinieren die Forscherinnen und Forscher moderne maschinelle Analyseverfahren mit menschlicher Expertise. 

Das von Prof. Dr. Thorsten Quandt geleitete Teilprojekt am Institut für Kommunikationswissenschaft (IfK) soll mit der Erforschung von Eigenschaften, Formen und zeitlichen Verläufen das Verständnis über grundlegende Funktionsweisen von hybriden Desinformationskampagnen erweitern. Mit dem Einsatz von kommunikationswissenschaftlichen computational methods und unter der Einbeziehung von Expert*innen-Wissen werden Desinformationsmuster identifiziert und Desinformationsarchetypen definiert. In Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt des Instituts für Wirtschaftsinformatik und der complexium GmbH fließen die Ergebnisse in die Entwicklung und Evaluation des Analysewerkzeuges ein. 

Die Echtzeitanalyse großer Datenmengen aus Onlinemedien und sozialen Netzwerken soll es schließlich ermöglichen, Desinformationskampagnen zu erkennen und dahinterstehende Desinformationsstrategien nachzuvollziehen. Neben der Erweiterung der Grundlagenforschung zu der Entstehung und Verbreitung von hybriden Desinformationskampagnen soll das Projekt auch zur konkreten Lösungsentwicklung beitragen, in dem es neue Handlungsmöglichkeiten zur Gestaltung effektiver Gegenmaßnahmen eröffnet – die gleichzeitig den ‚normalen‘ Nachrichten- und Informationsstrom in der Gesellschaft nicht beeinflussen. 

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt im Rahmen der Förderlinie „Forschung Agil – Erkennen und Bekämpfung von digitalen Desinformationskampagnen“. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre. 

Link zur Mitteilung des BMBF

Link zur Mitteilung der WWU Münster

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