Headergrafik Schwarzkiefer
© V. Dartmann
Botanischer Steckbrief

Name: Schwarzkiefer
Wiss. Name: Pinus nigra, Arnold
Familie: Kieferngewächse (Pinacae)
Gattung: Kiefer (Pinus)

Unser Baum

Alter: 90 Jahre
Höhe: 26 Meter
StammØ: 118 Zentimeter

Schwarzkiefer, Zapfen
© V. Dartmann

Herkunft des Namens
Der Name der Schwarzkiefer verweist auf ihr typisches Merkmal, die dunkelgraue Rinde.

Verbreitung
Das natürliche Areal der Schwarzkiefer ist stark zerklüftet und umfasst vor allem Gebirgslagen im nördlichen Teil des Mittelmeerbeckens. Weit verbreitet ist die Schwarzkiefer in der Türkei aber auch in Spanien, Niederösterreich, Kalabrien und auf Korsika.

Schwarzkiefer
© V. Dartmann

Beschreibung
Schwarzkiefern entwickeln sich zu aufrechten Bäumen mit einem geraden Stamm. Sie können jedoch hinsichtlich Wuchsleistung und Kronenform deutlich variieren. So liegt die Höhe von Schwarzkiefern zwischen 20 bis 40 Meter. Junge Bäume haben schlanke Kronen, die sich aber mit steigendem Baumalter abrunden und später auch flach bis schirmförmig werden können. Die Knospen sind leicht verharzt, hellbraun gefärbt und eiförmig bis zylindrisch-eiförmig. Die Nadeln haben eine hell- bis tiefgrüne Farbe, sind gerade oder wenig gekrümmt und bleiben in der Regel ein Jahr am Baum.

Je nach Standort blüht die Schwarzkiefer zwischen April und Juni. Die weiblichen Blütenzapfen stehen in Gruppen zu zweit bis viert. Ihre Farbe wechselt von anfangs Grün zu Karminrot während der Bestäubungsfähigkeit. Die Zapfen reifen im zweiten Herbst nach der Blüte und werden im folgenden Frühjahr – nach der Abgabe der Samen – abgeworfen. Mit zunehmendem Alter reißt die bräunlich-graue Stammborke auf und es bilden sich Längsrisse. Je älter der Baum ist, desto tiefer sind die Risse. Schwarzkiefern werden bis zu 800 Jahre alt.

Wussten Sie schon?
Grundsätzlich ist die Schwarzkiefer wenig anfällig für Krankheiten. Sie wird sowohl zur Holzerzeugung als auch zu Zwecken des Landschaftsschutzes angebaut. Die wärmeliebende, recht langlebige Art stellt geringe Bodenansprüche und dient deshalb häufig zur Aufforstung nährstoffarmer Standorte. Aufgrund ihrer kräftigen Wurzelsysteme und der Unempfindlichkeit gegen Salzwasser werden spezielle Bestände an Küsten als Windschutz eingesetzt. Das Holz nutzt man heute unter anderem für Masten und Pfähle sowie also Rohstoff für die Zellstoff- und Papierindustrie. Früher fand das Holz Verwendung im Schiffbau.

Bäume über 60 Jahre produzieren jährlich circa zwei Kilogramm Rohharz. Heutzutage dient die Schwarzkiefer jedoch kaum noch zur Harzgewinnung.

Da die Schwarzkiefer erst vor wenigen hundert Jahren nach Deutschland kam, findet sie in Volksglaube und Brauchtum des deutschen Sprachgebiets kaum Beachtung. In Japan dagegen besitzt die Kiefer eine besondere Bedeutung – sie wird dort als Sitz der Götter verehrt. Die Kiefer symbolisiert Feierlichkeit, Zeitlosigkeit, Beständigkeit und ein langes Leben. Als Neujahrsschmuck werden Kiefern in Japan zu beiden Seiten der Haustür aufgestellt und besitzen einen ähnlichen Stellenwert wie unsere Fichten an Weihnachten.