Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2022
 

PROF. DR. HEIKE BUNGERT
Masterseminar: Vergleich und Transfer: Indigene und afroamerikanische
Protestbewegungen in den USA
Mo, 16-18 Uhr, Raum F104 (Fürstenberghaus)
Beginn: 11.04.2022
Kommentar:
Ethnische Minderheiten kämpfen in den USA immer noch um ihre vollständige Gleichberechtigung. Das Seminar will diese Reformbestrebungen von Afroamerikaner*innen und Indigenen vergleichend, kontrastierend und verflochten analysieren vom Ende des US-amerikanischen Bürgerkrieges über die Weltkriege und die Bürgerrechtsbewegungen bis in die Gegenwart. Dabei sollen zum einen die aktive Rolle der ethnischen Minderheiten bei der Durchsetzung von Reformen zur Verbesserung ihrer politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Stellung und zur Bekämpfung des Rassismus untersucht werden, zum anderen weiße, rassistische Gegenbewegungen. Theoretisch geht es um Vergleich, Transfer und Verflechtung, aber auch um Erinnerung(spolitik) und Wahrheitskonkurrenzen ebenso wie um die Theorie sozialer Bewegungen.
Gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung, da ein Großteil der Quellen und Sekundärliteratur in englischer Sprache ist.
Literatur:
Literatur zur Vorbereitung: Mark Newman, The Civil Rights Movement. Edinburgh 2010; Jacquelyn Dowd Hall, „The Long Civil Rights Movement and the Political Uses of the Past“, in: The Journal of American History 91/4 (2005), S. 1233-1263; Daniel Cobb, Native Activism in Cold War America. Lawrence, KS, 2008; Daniel Cobb (Hg.), Beyond Red Power: American Indian Politics and Activism since 1900. Santa Fe, NM, 2007; Hartmut Kaelble (Hg.), Vergleich und Transfer. Frankfurt a.M. 2003.


DR. JANA WEIß
Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: Die krisenhaften 1970er Jahre in den USA

Di, 12-14 Uhr (Raum F072) und 16-18 Uhr (Raum F153) - Fürstenberghaus
Beginn: 05.04.2022
Kommentar:
Die 1970er Jahre in den USA waren geprägt durch innenpolitische Krisen und außenpolitische Demütigungen, waren aber auch ein Jahrzehnt der Transformation. Während Richard Nixons Präsidentschaft zunächst noch zur Stabilisierung beitrug, erschütterte der Watergate Skandal das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung und führte letztlich zum Rücktritt Nixons. Hinzu kamen die Ölkrise und Niederlage im Vietnamkrieg. Auch die 200-Jahr-Feier 1976 während der Übergangspräsidentschaft Gerald Fords lenkte nur kurzweilig von den anhaltenden Problemen ab. Unter dem Eindruck innerer wie äußerer Schwäche sowie als Reaktion auf die Radikalisierung der Bürgerrechtsbewegung, die Erfolge der „neuen“ Frauenbewegung und der Indianerrechtsbewegung entstand eine konservative Wende, die die Widerherstellung von „Gesetz und Ordnung“ forderte. Die Wahl Jimmy Carters einem „wiedergeborenen“ evangelikalen Christen, entsprach schließlich dem konservativen Zeitgeist, war aber wiederum überschattet von einer zweiten Ölkrise, der Geiselnahme von Teheran und dem Rückfall in den Kalten Krieg.
Damit behandelt das Proseminar übergreifend Themen aus der Politik-, Wirtschafts-, Sozial-, Religion- und Kulturgeschichte. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.
Literatur:
Einführende Literatur: Edward D. Berkowitz, Something Happened. Political and Cultural Overview of the Seventies. Columbia University Press, 2006; Thomas Borstelmann, 1970s: A New Global History from Civil Rights to Economic Inequality. Princeton University Press, 2012; Kim MacQuaid, The Anxious Years: America in the Vietnam-Watergate Era. Basic Books 1989; Bruce J. Schulman/Julian E. Zelizer (Hrsg.), Rightward Bound: Making America Conservative in the 1970s. Harvard University Press 2008.