Lehrveranstaltungen SoSe 2024

Prof. Dr. Heike Bungert
Hauptseminar: Marketing, Negativstrategien und Zivilreligion: Die Geschichte US-amerikanischer Präsidentschaftswahlen 
Mo, 16-18 Uhr, Raum F 153 (Fürstenberghaus)
Beginn: 15.04.2024
Kommentar: Im Seminar beschäftigen wir uns aus aktuellem Grund mit der Geschichte US-amerikanischer Präsidentschaftswahlen. Dabei werden wir die Entwicklung des US-Wahlsystems analysieren und einen Blick auf die Unterschiede in den Wahlmodi zwischen den einzelnen Bundesstaaten werfen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Änderungen im Wahlkampfstil, auf Kommunikation und Propaganda, auf dem Einfluss neuer Medien auf Wahlkämpfe und Parteitage, auf negativen Wahlkampfstrategien sowie darauf, wie nach langen, kontroversen Wahlkämpfen Einigkeit und Legitimation für den – nicht immer von der Mehrheit gewählten – Präsidenten erzielt wird. Gute Englischkenntnisse sind Voraussetzung, da ein Großteil der Quellen und Sekundärliteratur in englischer Sprache ist.
Literatur: Literatur zur Vorbereitung: Gil Troy/Arthur M. Schlesinger/Fred L. Israel, History of American Presidential Elections, 1789-2008. New York: Facts on File, 3 Bde., 2012; Mark D. Brewer/L. Sandy Maisel, Parties and Elections in America: The Electoral Process, Lanham, MD, 9. Aufl, 2020; Robert J. Dinkin, Campaigning in America: A History of Election Practices. New York, 1989; Mark W. Brewin, Celebrating Democracy: The Mass-Mediated Ritual of Election Day. New York, 2008; Glenn C. Altschuler/Stuart M. Blumin, Rude Republic: Americans and Their Politics in the Nineteenth Century. Princeton, NJ 2000; Kathleen E. Kendall, Communication in the Presidential Primaries: Candidates and the Media, 1912-2000. Westport, CT 2000; Darrell M. West, Air Wars. Television Advertising and Social Media in Election Campaigns, 1952-2016, 7. Aufl., London 2018; Jennifer Stromer-Galley, Presidential Campaigning in the Internet Age. Oxford, 2. Aufl. 2019; David Mark, Going Dirty: The Art of Negative Campaigning. Plymouth, 2009.

Katharina Isaak, M. A.
Proseminar: 
Einführung in das Studium der neueren Geschichte: 'Roaring Twenties'. Die USA in den 1920er Jahren
Mo, 10-12 Uhr (Raum F153), Di, 10-12 Uhr (Raum F 104) 
Beginn: 08.04.2024
Kommentar: Als "the most expensive orgy in history" bezeichnete F. Scott Fitzgerald, Autor des Romans "The Great Gatsby", rückblickend die 1920er Jahre in den USA. Bis heute sind die sogenannten "Roaring Twenties" als beliebte Periode für Autor:innen und Filmemacher:innen in erster Linie als ein Zeitalter des übermäßigen Konsums in Erinnerung, stellen jedoch darüber hinaus eine konflikthafte, widersprüchliche Umbrauchszeit in der US-amerikanischen Geschichte dar. Das Proseminar behandelt die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Börsencrash von 1929 in den USA in Hinblick auf Politik-, Sozial-, Kultur-, Geschlechter- und Einwanderungsgeschichte und richtet somit den Blick auf eine Bandbreite an Themenfeldern und Forschungszweigen der Geschichtswisssenschaft. Hierzu gehören neben dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Etablierung neuer Konsumgüter (bspw. Radio, Automobil und Kühlschrank) die Einführung des Frauenwahlrechts 1920 und das als "Harlem Renaissance" bezeichnete Aufblühen afroamerikanischer Kultur in den Großstädten. Daneben bildeten die Prohibition und die mit ihr zusammenhängende organisierte Kriminalität, die Verbreitung des Ku-Klux-Klans, sowie sich verstärkende Ressentiments gegen asiatische sowie ost- und südeuropäische Immigration die "Schattenseiten" dieses Jahrzehnts, mit denen sich das Proseminar auseinandersetzen wird. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachiger Literatur und Quellen wird vorausgesetzt.
Literatur: Christof Mauch/Anke Ortlepp/Jürgen Heideking (Hrsg.), Geschichte der USA, Tübingen 2020; Niall Palmer, The Twenties in America. Politics and History, Edinburgh 2006.