Lehrveranstaltungen Wintersemester 2021/22

PROF. DR. HEIKE BUNGERT
Masterseminar: Empire of Liberty: Der US-amerikanische Westen

Mo., 16-18 Uhr, Raum: F229 (Fürstenberghaus),
Beginn: 18.10.2021

Kommentar:
Das Seminar erkundet die Expansion in den nordamerikanischen Westen seit der Gründung der Vereinigten Staaten bis zur Geschichte des Westens heute. Dabei geht es nicht nur um „Cowboys“ und „Indianer“ oder „Pioniere auf dem Treck nach Westen“, sondern auch um die Rolle von Geschlecht (jenseits des Cowgirls), Klasse (z.B. Ausbeutung im Goldrausch), „Rasse“/ethnischer Zugehörigkeit (Mexikanisch-Amerikaner*innen und Afroamerikaner*innen) und Religion (u.a. Missionen), um Auswirkungen auf die Umwelt (Raubbau an der Natur, Wasserknappheit), um (Groß)Städte, um die Rolle der Regierung (z.B. in der Ansiedlung der Rüstungsindustrie) und um den Einfluss von Gewalt (Vigilantenkomitees, Ausschreitungen gegen Chinesen). Theoretisch liegt der Fokus auf der gottgewollten Ausdehnung von Freiheit und Demokratie (Manifest Destiny), auf Expansion/Kolonialismus und „rassischen“ Überlegenheitsvorstellungen, auf Kontaktzonen und Grenzregionen/Borderlands und auf Mythos.
Gute Englischkenntnisse sind vonnöten, da ein Großteil der Lektüre aus englischsprachigen Texten besteht.
Literatur:
Stephen Aron, The American West: A Very Short Introduction. New York 2014; Robert V. Hine, The American West: A New Interpretive History. New Haven, CT, 22017; Mark S. Joy, American Expansionism, 1783-1860: A Manifest Destiny? London 2003; Anne F. Hyde, Empires, Nations, and Families: A History of the North American West, 1800-1860. Lincoln, NE, 2011; William Deverell (Hg.), A Companion to the American West. Malden, MA, 2007; Laura E. Woodworth-Ney, Women in the American West. Santa Barbara, CA, 2008; Richard Slotkin, The Fatal Environment: The Myth of the Frontier in the Age of Industrialization, 1800-1890. New York 1985.

PROF. DR. HEIKE BUNGERT u.a.
Kolloquium zur Geschichte der Frühen Neuzeit und Neuzeit: Wahrheit(en) und Wahrheitsmärkte
Mi, 18-20 Uhr, Raum: F5 (Fürstenberghaus)
Beginn: 13.10.2021

DR. JANA WEIß
Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: Unvollendete Revolution? Die Reconstruction nach dem U.S.-amerikanischen Bürgerkrieg, 1865-1877
Di, 12-14 Uhr (Raum F030) und 16-18 Uhr (Raum F33)
Beginn: 19.10.2021
Kommentar: Die Reconstruction vom Ende des Bürgerkriegs 1865 bis zum Ende der militärischen Besatzung der Südstaaten 1877 war eine Phase des turbulenten Wandels in der U.S. Geschichte. Im Mittelpunkt stand die Wiederherstellung der Union und damit die Frage nach dem Status der befreiten Afro-Amerikaner:innen. Welche Bedingungen mussten die Südstaaten erfüllen, um wieder gleichberechtigt in die Vereinigten Staaten aufgenommen zu werden? Während man sich schließlich auf die Abschaffung der Sklaverei und die Anerkennung als gleichberechtigte Bürger mit Wahlrecht einigte, blieb u. a. die Forderung nach Landreform unerfüllt. Nach 1877 wurden wiederum viele Errungenschaften rückgängig gemacht. Entsprechend geht es im Proseminar übergreifend um die historiographische Debatte über den „radikalen“ bzw. „revolutionären“ Charakter der Reconstruction. Dies soll diskutiert werden u. a. im Hinblick auf das landwirtschaftliche System, die Gewalt im Süden, die Wiederaufbaupläne im Norden sowie Reformbewegungen im Bereich der Frauenrechte und Indianerpolitik.
Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachiger Literatur wird vorausgesetzt.
Einführende Literatur: Jürgen Heideking/Christof Mauch/Anke Ortlepp, Geschichte der USA, Tübingen, 20207; Michael Perman/Amy M. Taylor (Hrsg.), Major Problems in the Civil War and Reconstruction, Boston 2011; Eric Foner, Reconstruction. America’s Unfinished Revolution, 1863-1877. New York 2014; Allen C. Guelzo, Reconstruction: A Concise History, New York 2018.

FABIAN BONBERG, M.A.
Proseminar: Einführung in das Studium der neueren Geschichte: A new social age" - Die USA in der 'Progressive Era', 1890-1920"

Mo, 10-12 Uhr, Raum BB 102 (Bispinghof 2); Do, 10-12 Uhr, Raum BB 102 (Bispinghof 2)
Beginnn: 18.10.2021
Kommentar: Am Ende des 19. Jahrhunderts erwies sich das Jeffersonsche Ideal, welches den US-amerikanischen Bürger zum selbstversorgenden und unabhängigen Bauern erhoben hatte, als endgültig nicht mehr zeitgemäß. Entwicklungen wie die Hochindustrialisierung, Urbanisierung, Masseneinwanderung, zunehmende soziale und kulturelle Heterogenität und das Aufkommen mächtiger Trusts schürten Konflikte und ließen viele Amerikaner um das Fortbestehen republikanischer Werte bangen. Die neuen Herausforderungen riefen großangelegte Reformanstrengungen hervor, welche auf gesellschaftlichen Fortschritt und politische sowie wirtschaftliche Modernisierung abzielten und der Zeit von ca. 1890 bis 1920 somit den Namen „Progressive Era“ einbrachten. Das Seminar führt in die geschichtswissenschaftlichen Arbeitstechniken und bibliographischen Hilfsmittel ein und behandelt auf theoretisch fundierte Weise u. a. politik-, sozial-, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Aspekte dieses bedeutsamen Abschnitts US-amerikanischer Geschichte
Literatur: Chambers, John Whiteclay: The Tyranny of Change. America in the Progressive Era, 1890-1920. 2. Auflage. New Brunswick 2000; Diner, Steven J.: A Very Different Age. Americans of the Progressive Era. New York 1998; Nichols, Christopher McKnight, und Nancy C. Unger (Hg.): A Companion to the Gilded Age and Progressive Era. Malden u. a. 2017.