Vortrag von Christian Speer (Halle) zum digitalen Erschließungsprojekt »Index Librorum Civitatum«

Das Rote Buch, ältestes Görlitzer Stadtbuch, angelegt 1305.
Das Rote Buch, ältestes Görlitzer Stadtbuch, angelegt 1305.
© ILC

Auf Einladung von Torsten Hiltmann wird am Mittwoch, 18. Oktober, Christian Speer (Halle) im Forschungskolloquium "400-1500. Mittelalter" vortragen. Unter der Frage "Digitale Bestandserfassung als Methode der Grundlagenforschung?" wird er das von ihm koordinierte Projekt »Index Librorum Civitatum« vorstellen und die Möglichkeiten erläutern, die damit für die Forschung verbunden sind.

Stadtbücher sind Kodizes, die seit dem 13. Jahrhundert in städtischen Kanzleien zu Verwaltungszwecken geführt wurden. Sie verzeichnen Handlungen des Gerichts, Listen von Neubürgern, Ratslisten, Privilegienabschriften, Eide, Rechnungen, Steuerlisten usw. Dadurch wurden sie für die Stadt zu einem zentralen Medium, das soziale Beziehungen festschrieb und bewahrte, Verfahren sicherte, Glaubwürdigkeit herstellte, Wissen ordnete, Verwaltung sowie Herrschaft organisierte und Traditionen zu (re)konstruieren half. Entsprechend vielschichtig sind die Auswertungsmöglichkeiten für die historische Forschung.

Ziel des Projektes ist es, der Forschung ein spezialisiertes sowie institutionen- und länderübergreifendes Recherchewerkzeug zur Verfügung zu stellen. Der »Index Librorum Civitatum« (ILC) soll hier eine wichtige Lücke schließen und Archivalien, Findmittel sowie Literatur/Editionen in einer einzigen Online-Präsentation flächendeckend zusammenfassen und nachweisen. Die so zusammengetragenen Daten können dann wiederum mit Techniken und Methoden der Digital Humanities weiterverarbeitet und für neue Forschungsfragen erschlossen und erweitert werden.

Mehr Informationen zum Projekt: http://www.stadtbuecher.de

Mittwoch, 18.10.2017, 18-20 Uhr, Forschungskolloquium "400-1500. Mittelalter" (Hörsaal F3)
Dr. Christan Speer (Halle): Digitale Bestandserfassung als Methode der Grundlagenforschung? Der »Index Librorum Civitatum«