Angebote zur Erweiterung mathematischer Interessen und Begabungen
Mathematische Problemaufgaben und Phänomene interessengeleitet erforschen (Matheasse)
Es handelt sich um ein Angebot für Kinder der dritten bis sechsten Klassenstufe mit einer mathematischen Begabung bzw. großem mathematischen Interesse. Das Angebot vereinigt die Förderung der Heranwachsenden mit der praxisnahen Ausbildung der Lehramtsstudierenden sowie der Forschung zu den Ausprägungen und Besonderheiten mathematischer Begabungen und Interessen. So bearbeitet das Team aus Mitarbeitenden und Studierenden mit den Matheassen alle zwei Wochen spannende mathematische Fragestellungen in den 90-minütigen Knobelstunden. Im Mittelpunkt stehen die ganzheitliche Sicht auf die Kinder und die langfristige Diagnose und Förderung ihrer individuellen mathematischen Begabungs- und Interessenprofile.
Die Ziele der Matheasse sind von der dritten bis zur sechsten Klasse vergleichbar und werden im Folgenden (s. u.) ausführlich vorgestellt. Die Gruppe für die fünfte und sechste Klasse ist zudem bzgl. MINT und dem selbstständigen Lernen mit digitalen Medien geöffnet und verfolgt als zusätzlichen Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE).
Ziele des Angebots…
… in Bezug auf die teilnehmenden Kinder:
- den Spaß der Kinder am Umgang mit Zahlen, Formen und Mustern erhalten und vergrößern
- die Freude der Kinder am problemlösenden Denken fördern und intellektuelle Neugier wecken
- den üblichen Stoff des schulischen Mathematikunterrichts anreichern und vertiefen
- ein vielfältiges „Bild“ mathematischen Tuns entwickeln (Entdecken, Forschen, Problemlösen, Theorien entwickeln; Anwendungsbezüge und Querverbindungen zu Naturwissenschaften, Technik, Architektur, Kunst, ... herstellen)
- die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder stärken (z. B. Förderung des Selbstbewusstseins, der Anstrengungsbereitschaft, Ausdauer, sozialer Kompetenzen)
… in Bezug auf die Forschung:
- Durchführung von Fallstudien mit dem Ziel der Entwicklung von Merkmalsmodellen für mathematisch begabte Kinder in verschiedenen Altersstufen und von speziellen Diagnoseinstrumenten

- Analyse und Klassifikation von Problemlösestilen mathematisch begabter Kinder
- Entwicklung von Aufgabenmaterialien und methodischen Handreichungen für außerunterrichtliche Förderprojekte sowie für eine angemessene Förderung mathematisch begabter und interessierter Kinder im regulären Mathematikunterricht
- Individuelle Schwerpunkte (z. B. „Bildungsgerechtigkeit“, „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, ...)
… in Bezug auf die Ausbildung von Lehramtsstudierenden:
- Verzahnung von Theorie und Praxis in der universitären Lehramtsausbildung
- Erwerb von Qualifikationen bzgl. der Diagnostik und Förderung mathematisch begabter Kinder und Jugendlicher

- Erwerb und Erprobung von Handlungskompetenzen und Professionswissen
- Sensibilisierung für die individuellen Lernpotentiale und -bedarfe unter einer ganzheitlichen Perspektive auf die kindliche Persönlichkeitsentwicklung
- aktive Mitarbeit der Studierenden an wissenschaftlichen Arbeiten (Durchführung von Fallstudien u. Ä.)
… in Bezug auf die Schulpraxis:

- gemeinsame Informationsaustausche mit dem Ziel, die Potenziale mathematisch begabter und interessierter Kinder differenzierter zu diagnostizieren und gemeinsam konkrete Fördermaßnahmen zu entwickeln
- spezielle Konzepte für eine differenzierte Förderung aller Kinder, einschließlich mathematisch interessierter und begabter Kinder, im regulären Unterricht erarbeiten
- Erhöhung der Gesamtqualität des schulischen Mathematikunterrichts (veränderte Lernkultur)