Prof. Dr. Harald Holz

Lehrstuhl für Philosophische Grundfragen der Theologie 1976-1979

aus Wikipedia vom 12.08.2015:

Harald Holz (* 14. Mai 1930 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Philosoph, Logiker, Mathematiker (Autodidakt), Lyriker und Schriftsteller. Sein Arbeitsschwerpunkt lag und liegt auf der Ausarbeitung einer Philosophie von großer Strenge.

Er entwickelte die Transzendentalphilosophie fort, holte sie aus der Engführung des Neukantianismus heraus. Im Anschluss an eine Neuinterpretation der deutschen Idealisten entwickelte er eine neue transzendentale Reflexionsbasis. Unter anderem setzte er sich dabei kritisch mit der Transzendentalpragmatik, dem Neo-Empirismus und dem sogenannten postmodernen Denken auseinander. Er lehrte u.a. in Bochum, Münster, Washington D.C., Córdoba (Argentinien), Valparaíso (Chile) und Buenos Aires. Holz veröffentlichte zahlreiche Bücher zu Themen der Erkenntnistheorie, Metaphysik-Ontologie, Ethik und Sozialphilosophie, Kulturphilosophie, vergleichenden Philosophiegeschichte und Naturphilosophie.

Harald Holz zählt zu der Minderheit von zeitgenössischen Philosophen, die den Grundpositionen gegenwärtigen Denkens sehr kritisch gegenüberstehen: Dies wegen a) des implizit allgegenwärtigen Primats der geschichtlichen Perspektive des heutigen Philosophierens, b) der Priorität, dem Anspruch nach, des – z.T. durchaus geistvollen – zeitgenössischen Dekadenzstandpunktes, c) der damit engstens verbundenen Sach-Vergessenheit der Fragestellungen die 'großen' Probleme betreffend und d) einer stets spezialistischeren Kleinteiligkeit des philosophischen Problembewusstseins von heute. – Dem stellt Holz entgegen: 1. ein holistisches Philosophieren, das genauer 2. die 'alten' fundamentalen Fragen wiederentdeckt, wie sie in modernsten Sachfragen impliziert sind, das 3. traditionelle und moderne Methoden miteinander verbindet und 4. an Lösungen arbeitet, die einer grundlegend offenen Systematik verpflichtet sind. – Er ist sich dabei bewusst, damit in erklärtem Gegensatz zu stehen zum Zeitbewusstsein im Allgemeinen und zur heutigen Art und Weise zu philosophieren im Besonderen. – Gleichwohl zeigt sich in seinem Gesamtwerk ein 'Optimismus auf lange Sicht'.

Leben:
Holz studierte von 1953 bis 1957 Philosophie in Pullach im Isartal (lic. phil. schol.) und von 1959 bis 1961 katholische Theologie in Frankfurt am Main (bac. theol.). Anschließend setzte Holz sein Studium der Philosophie in Bonn fort. Dort promovierte er 1964 bei Gottfried Martin mit einer Arbeit über Transzendentalphilosophie und Metaphysik.

Ab 1964 war er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum. 1969 habilitierte er sich in Bochum mit der Arbeit Spekulation und Faktizität. Zum Freiheitsbegriff des mittleren und späten Schelling; venia legendi: Philosophie. Seit 1971 wiss. Rat und Prof. in Bochum. Ab 1976 Ordinarius und Direktor des Seminars für Philosophische Grundfragen der Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1979 und 1983 Gastprofessor an der George Washington University in Washington D.C. Seit 1983 Professor am Philosophischen Seminar der Universität Münster (Zweitmitgliedschaft). 1995 emeritiert. Weitere Gastprofessuren: 1994 Universität Córdoba (Argentinien), 1999 Univ. Catol. Valparaíso (Chile), 2011 Univ. Catol. Buenos Aires. – 1996 und 1997 (nicht angenommene) Angebote von Seiten der Woodrow Wilson-Fellowship / Washington, D.C. Zahlreiche Auslandseinladungen zu Vorträgen an Universitäten oder Akademien, so in Buenos Aires, Hsi-An, Kyoto, Lima, Luzern, Málaga, Montreal, Murcia, Nanking, Peking, Prag, Salzburg, Sao Paulo, Santiago de Chile, Taipei, Warschau, Wien.
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