Juniorprofessor an der ältesten Hochschule Westfalens

Matthias Daufratshofer wechselt nach Paderborn

Dr. Matthias Daufratshofer, bisher Akademischer Rat am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, hat seit dem 1. Oktober 2025 eine Juniorprofessur für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn inne. Damit endet nach mehr als zehn Jahren seine Zeit in Münster. "Als ich zum April 2015 hierherzog, war ich vorher noch nie nördlich von Köln gewesen", erklärte der gebürtige Allgäuer lachend in der Abschiedsrunde am Seminar.

Dr. Matthias Daufratshofer wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf mit alkoholfreiem Sekt verabschiedet.
© SMNKG Verena Bäumer

Was nimmt er mit? Zu dieser Frage fielen Matthias Daufratshofer drei Antworten ein. Zum ersten sei die Zeit am Seminar sehr lehrreich gewesen. "Zu Inhalten, Theorien und Methoden der Theologie und der Geschichte, aber auch zur Kommunikation und zum Management von Wissenschaft: Ich habe unglaublich viele wertvolle Erfahrungen gesammelt." Zum zweiten blicke er auf sehr spannende Jahre zurück. Er habe bereits während seines Studiums den Traum gehabt, "irgendwann einmal in den sagenumwobenen vatikanischen Archiven" forschen zu können, sagte Daufratshofer. "Daher war die Öffnung der Archive aus der Zeit Pius' XII. im Jahr 2020 für mich wie Weihnachten und Ostern an einem Tag." Und zum dritten sei ihm in Münster klar geworden, wie viel sich aus der Schatztruhe der Kirchengeschichte für heute lernen lasse. Er habe mit großer Begeisterung versucht, das durch seine Lehrveranstaltungen und durch die Betreuung von Abschlussarbeiten auch an die Studierenden weiterzugeben. Das Team des Seminars spendete Matthias Daufratshofer minutenlang Applaus, und Prof. Dr. Hubert Wolf dankte ihm für seine "schwäbische Fröhlichkeit" und sein großes Engagement.

Matthias Daufratshofer war zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprojekt "Eugenio Pacelli (1876–1929)" und in der "Kritischen Online-Edition der Nuntiaturberichte von Eugenio Pacelli 1917–1929", einem zwölfjährigen Langzeitprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Als Mitarbeiter am Lehrstuhl promovierte er dann im Jahr 2020 zum Doktor der Theologie, und zwar mit der Arbeit "Das päpstliche Lehramt auf dem Prüfstand der Geschichte – Franz Hürth SJ als 'Holy Ghostwriter' von Pius XI. und Pius XII.". Seit 2022 koordinierte Daufratshofer neben seinen Lehrveranstaltungen das DFG-Langzeitprojekt "Kritische Online-Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber (1911–1952)".

Die Theologische Fakultät Paderborn ist eine staatlich anerkannte Hochschule in Trägerschaft des Erzbischöflichen Stuhls Paderborn. Sie wurde schon im Jahr 1614 gegründet und ist damit die älteste Hochschule Westfalens.

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