Ursel Tünnißen gewinnt Hefele-Preis

Im Auftrag von Bischof Gebhard Fürst überreicht Ordinariatsrat Gerhard Schneider die Preisurkunde.
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Die Theologin Ursel Tünnißen hat am 21. Oktober 2017 im Tübinger Ambrosianum den mit 2.500 Euro dotierten Hefele-Preis des Geschichtsvereins der Diözese Rottenburg-Stuttgart erhalten. Ausgezeichnet wurde sie für ihre kirchengeschichtliche Magisterarbeit über den Konstanzer Generalvikar Ignaz Heinrich von Wessenberg (1774 bis 1860), die am Münsteraner Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte entstand. Gutachter waren Hubert Wolf und Norbert Köster, inzwischen Generalvikar in Münster.

Ursel Tünnißen ist dem Münsteraner Seminar auch als ehemalige Hilfskraft in der Wissenschaftskommunikation verbunden. Für ihre Magisterarbeit hat sie Akten aus dem Archiv der Römischen Inquisition ausgewertet. Der Titel ihrer Arbeit zeigt, wie verhasst der aufgeklärte Theologe Wessenberg seinen konservativen Gegnern innerhalb der katholischen Kirche war: „,Wir löschen diesen deutschen Ketzer aus dem Gedächtnis des Lebens aus!‘ Das römische Bild Ignaz Heinrich von Wessenbergs im Spiegel seiner Indizierungsverfahren“.

Carl Joseph von Hefele (1809 bis 1893) war ein renommierter Kirchenhistoriker und der dritte Bischof der Diözese Rottenburg. Den nach ihm benannten Preis stiftete sein Nachfolger Bischof Georg Moser 1986. Die Auszeichnung wird seitdem alle zwei Jahre an Studierende verliehen, die mit ihrer Abschlussarbeit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Kirchengeschichte des südwestdeutschen Raumes leisten. Schon mehrfach gewannen in Münster entstandene Arbeiten: Raffael Hülsbömer erhielt den Preis 2011, Gregor Klapczynski 2005 und Antonius Hamers 1997. Barbara Schüler, Leiterin der Wissenschaftskommunikation des Seminars, wurde 1993 ausgezeichnet.