Herzlich Willkommen Jiji Philip!

Indischer Wissenschaftler als Fellow am ICS
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Dr. des. Jiji Philip aus Indien (Kerala) arbeitet von Mai bis Juli 2017 als Gastwissenschaftler am ICS. Ihm wurde aus dem Internationalisierungsfonds der WWU ein Fellowship zugesprochen. Jiji Philip war zuvor bereits als Doktorand am ICS. Mit seiner Dissertation über „The Human Rights Discourse between Liberty and Welfare. A Dialogue with Jacques Maritain and Amartya Sen“ wurde er im Rahmen der Kooperation zwischen der Katholisch-Theologischen Fakultät der WWU und dem Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück im Sommersemester 2016 zum Dr. phil. promoviert. Während seines Aufenthaltes am ICS arbeitet er an einer Forschungsskizze zu einer Theorie globaler Gerechtigkeit ausgehend von den Werken des indischen Ökonomen und Philosophen Amartya Sen.

Gegenwärtige Gerechtigkeitstheorien (sowohl vertragstheoretischer als auch kommunitaristischer Provenienz) bleiben nach wie vor stark dem nationalen Paradigma verhaftet; auch entwicklungspolitische Erklärungsansätze für Armut und Ungleichheit rekurrieren mehr auf die nationale politische Ebene, als dass sie die globalen Interdependenzen in den Blick nehmen. Gerade unter den gegenwärtigen Tendenzen einer Renaissance des Nationalismus sind aber philosophisch und entwicklungspolitisch gut begründete Gegenentwürfe besonders dringlich. Mit Amartya Sen, der als Theoretiker wie als Vordenker globaler Strategien der Armutsüberwindung (Human Development Programme) wesentliche Beiträge zu einer Theorie globaler Gerechtigkeit geleistet hat, wird Jiji Philip die Grenzen der Reichweite eines vertragstheoretischen Ansatzes à la Rawls herausarbeiten, aber auch in kritischer Auseinandersetzung mit Sen nach der Ergänzungsbedürftigkeit von dessen eigenem Entwurf fragen.

Wir wünschen Dr. des. Philip für dieses Projekt und seine Zeit am ICS alles Gute!