Sichtbar anerkannt. Vielfalt sexueller Identitäten

Ein Sonderheft zur Herder-Korrespondenz
Cover zum Sonderheft der Herder-Korrespondenz Sichtbar anerkannt. Vielfalt sexueller Identitäten
Cover zum Sonderheft der Herder-Korrespondenz Sichtbar anerkannt. Vielfalt sexueller Identitäten
© Verlag Herder GmbH

Unter diesem Titel haben Marianne Heimbach-Steins und Andreas Lob-Hüdepohl ein Sonderheft zur Herder-Korrespondenz (Herder Thema) herausgegeben, das im Juni erschienen ist. Das Editorial erläutert, worum es geht:

"Der angemessene Umgang mit der Vielfalt sexueller Identitäten ist derzeit Gegenstand heftiger Debatten – kirchlich wie gesellschaftlich, in Deutschland wie weltweit. Die sexuelle Identität einer Person umfasst sowohl ihre sexuelle Orientierung wie die erfahrene geschlechtliche Zugehörigkeit. Sexuelle Orientierung verweist auf das körperliche Sich-Angezogen Fühlen zu einer anderen Person (Hetero-, Homo- oder Bisexualität). Die geschlechtliche Identität zeigt sich in der individuell-persönlich empfundenen Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht innerhalb oder außerhalb der Pole weiblich und männlich. Für angemessen halten wir einen Umgang, der jede Person um ihrer selbst willen respektiert und deshalb in der Entwicklung ihrer je spezifischen sexuellen Identität vorbehaltlos unterstützt. Diese Anerkennung darf nicht im Verborgenen bleiben. Sie muss sichtbar sein. Genau das aber ist umstritten."

Die Beiträge bieten verschiedene wissenschaftliche Zugänge zur Vielfalt sexueller Identitäten: human- und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse ebenso wie theologische Erwägungen aus bibelwissenschaftlicher, dogmatischer, moraltheologischer und sozialethischer sowie religionspädagogischer Perspektive. Der Umgang mit der Vielfalt sexueller Identitäten muss erlernt werden und sich im Alltag bewähren, deshalb wird in praxisbezogenen Beiträgen besondere Aufmerksamkeit auf den Lernort Schule gerichtet. Schließlich fordert das Thema auch die Pastoral und die kirchliche Lehre heraus. Je ein Interview mit dem Schulbischof Heinrich Timmerevers und mit dem Queer-Beauftragtem der Deutschen Bischofskonferenz Weihbischof Ludger Schepers sowie mit den "Out-in-Church"-Aktiven Mara Klein und Theo Schenkel bringt diese Dimension und unterschiedliche Erfahrungen mit dem Thema ins Gespräch. Zudem werden Ergebnisse der empirischen Studie zu schulischen Alltagserfahrungen vorgestellt.

Die Beiträge spiegeln Erträge von drei Fachkonsultationen, die die Herausgeberin und der Herausgeber in den letzten beiden Jahren in Zusammenarbeit mit den Katholischen Akademien des Bistums Dresden-Meißen, des Erzbistums Freiburg sowie des Bistums Essen durchführen konnten. Damit begleiteten sie einen Prozess der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz, die im Nachgang des Synodalen Weges der katholischen Kirche in Deutschland eine entsprechende Orientierungshilfe erarbeitet, deren Veröffentlichung für den Herbst 2025 erwartet wird.

Weitere Informationen sowie Bestellmöglichkeiten finden Sie auf der Internetseite der Herder-Korrespondenz.

Artikel auf katholisch.de

Ein Beitrag auf dem Nachrichtenportal der katholischen Kirche in Deutschland katholisch.de fasst einige Inhalte des Heftes anschaulich zusammen. Hier geht es zum Artikel.