Neuerscheinung: Gleichheit Ungleichheit Gerechtigkeit

Martin Dabrowski; Judith Wolf; Karlies Abmeier (Hg.):
Gleichheit - Ungleichheit - Gerechtigkeit

Reihe: Sozialethik konkret
Paderborn: Schöningh 2011,
ISBN 978-3-506-77368-5, Preis 19,90 €

Zum Titel:

Wieviel Ungleichheit verträgt eine Gesellschaft, wieviel Gleichheit ist notwendig, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu gewährleisten? Wie positioniert sich die Christliche Sozialethik angesichts der Armuts- und Exklusionsphänome? Welche Lösungsstrategien bietet sie an und wie werden diese aus der Sicht anderer Wissenschaftsdisziplinen beurteilt?

 

Das Buch kann über den Buchhandel oder direkt über die Akademie bezogen werden.
Quelle: Akademie Franz-Hitze-Haus

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Auszug "GERECHTIGKEITS THEORIEN UND ZIELVORSTELLUNGEN VON GESELLSCHAFT" von Prof'in Marianne Heimbach-Steins:

Wer "soziale Gerechtigkeit" einfordert, einen Mangel an "sozialer Gerechtigkeit" oder Verstöße gegen dieselbe beklagt, verfügt immer schon - ausdrücklich oder stillschweigend - über eine Vorstellung von gerechter Gesellschaft bzw. über eine Zielvorstellung, wie Gesellschaft sein soll. Wer die eigene Lebenslage, die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Behandlung von Menschen oder Gruppen bzw. Interaktionsmuster innerhalb sozialer Institutionen als ungerecht identifiziert, hat zumindest eine vage Idee davon, was gerecht(er)  wäre und wie eine wünschenswerte gerechte Gesellschaft aussehen sollte. In Alltagsurteilen über sozial gerechte resp. ungerechte gesellschaftliche Verhältnisse artikulieren sich ein Gerechtigkeitsgefühl und jener Sinn für Ungerechtigkeit, der menschliche Erfahrung und die humane Fähigkeit zum sittlichen Handeln offensichtlich grundlegend strukturiert.

Auszug aus "OPTION FÜR DIE MITTE?" von Dr. Alexander Filipovic:

Drinnen und Draußen, Innen und Außen und Oben und Unten eignen sich nicht mehr als zentrale Metaphern fiir einen analytischen wie kritischen Umgang mit der Ungleichheit in der Gesellschaft. Diese zentrale These Berthold Vogels möchte ich aufnehmen und darüber nachdenken, wie die Christliche
Sozialethik darauf reagieren kann. Eine solche eher indirekte Kommentierung des Textes von Vogel soll letztlich auf eine Schärfung und Weiterentwicklung des christlich-sozialethischen Konzepts der Beteiligungsgerechtigkeit abzielen. Dieses Vorgehen bietet sich insofern an, als dass das Kriterium der Beteiligungsgerechtigkeit auf Ausgrenzungsphänomene dezidiert Bezug nimmt. Wenn Ausgrenzungsphänomene im Sinne eines "klare(n) Schnitte(s) durch den sozialen Raum" tatsächlich hinfällig sind, könnte damit auch das Kriterium der Beteiligungsgerechtigkeit unplausibel werden. Zudem könnte Anlass bestehen, die christlich-sozialethische Option fiir die Armen, die weithin als
Option fiir die Ausgeschlossenen und Marginalisierten verstanden wird, durch eine "Option fiir die Mitte" zu ersetzen.