Klassische Beschreibungen der Zellausbreitung basieren auf stochastische Prozesse, welche entweder eine geometrische Charakterisierung der Bewegung gewährleisten oder stochastische Zunahmen eher an die Zellengeschwindigkeit als an deren räumliche Position auferlegen. Es werden Ansätze vorgeschlagen, welche den Realismus der Modellierung steigern und interessanten Eigenschaften wie Ruhephasen, zufälliges Schalten zwischen polarisierter/unpolarisierter Bewegung, Orientierung in die Richtung eines Chemoattraktantsignals oder der Vermeidung von ungünstigen Bereichen unterschiedlicher Größe Rechnung tragen. Das Verhalten der gesamten Zellpopulation wird dabei mit Hilfe einer nichtparametrischen Methode berechnet, welche auf Kerndichteschätzungen basiert und die Behandlung von Fällen ermöglicht, wo die übliche Modellierung via partielle Integro-Differentialgleichungen problematisch wird. Desweiteren wird ein mehrskaliges Modell für die Zellmigration unter dem Einfluss intrazellulärer Prozesse vorgestellt, welcher explizite Modellierungsansätze für die Zusammenfügung der mikroskopischen, subzellulären Ebene mit der kinetischen Integro-differentialgleichung für die Zelldichte (Mesoskala) erlaubt. Die nichtparametrische Methode erlaubt es, anhand von Simulationen die makroskopische Zelldichte zu schätzen und ihr Verhalten in jeder biologisch relevanten Dimension zu illustrieren.