Forschungsschwerpunkte
- Genomik -- Phylogenetik -- Naturschutzgenetik -- Mata-Genomik
Akademische Ausbildung
Forschungsartikel (Zeitschriften)
- . . ‘The de novo genome of the Black-necked Snakefly (Venustoraphidia nigricollis Albarda, 1891): A resource to study the evolution of living fossils .’ The Journal of heredity 115, Nr. 1: 112–119. doi: 10.1093/jhered/esad074.
- . . ‘The genome of the pygmy right whale illuminates the evolution of rorquals.’ BMC Biology 21, Nr. 79. doi: 10.1186/s12915-023-01579-1.
- . . ‘Genomic Impact of Whaling in North Atlantic Fin Whales.’ Molecular Biology and Evolution 39, Nr. 5. doi: 10.1093/molbev/msac094.
Dr. Magnus Wolf


Aktuelle Forschung:
Derzeit konzentriert sich meine Forschung auf Evolutions- und Naturschutzgenomik bei Pflanzen, mit besonderem Schwerpunkt auf fleischfressenden Arten (obwohl meine Arbeit nicht auf diese beschränkt ist). Meine Forschung ist dabei in drei Hauptbereiche gegliedert: Phylogenomik, Naturschutzgenomik und Metagenomik.
In der Phylogenomik fokussiere ich mich darauf, evolutionäre Pfade aufzudecken, die zur konvergenten Evolution fleischfressender Pflanzen geführt haben könnten. Durch den Vergleich der Genome verschiedener fleischfressender Pflanzenarten versuche ich, die genetischen Mechanismen aufzudecken, die es verschiedenen Pflanzengruppen ermöglichten, unabhängig voneinander ähnliche Merkmale zu entwickeln.
In der Naturschutzgenomik wende ich Methoden der Populationsgenetik und genomweite Daten an, um die Bemühungen zum Schutz gefährdeter Pflanzenarten zu unterstützen. Meine Arbeit in diesem Bereich umfasst die Untersuchung der genetischen Vielfalt und möglicher Genflusswege innerhalb und zwischen Populationen, sowie die Klärung taxonomischer Unsicherheiten, die Schutzstrategien beeinflussen können. Diese Forschung trägt dazu bei, praktische Bemühungen zur Erhaltung und Wiederherstellung der Artenvielfalt in gefährdeten Ökosystemen zu unterstützen.
Meine Meta-Genomforschung konzentriert sich auf die Sequenzierung der Genome mikrobieller Gemeinschaften, die mit dem Verdauungssystem fleischfressender Pflanzen verbunden sind. Durch das Studium dieser Mikroorganismengemeinschaften versuche ich zu verstehen, wie ihre Interaktionen die konvergente Evolution fleischfressender Pflanzen erleichtert haben könnten.
Insgesamt zeigt meine Forschung, wie Genomdaten sowohl in der Evolutionsbiologie als auch im Artenschutz ein wirkungsvolles Instrument sein können. Durch Bioinformatik und Genomanalysen möchte ich zu einem tieferen Verständnis dieser beiden Themen beitragen.
Studium:
Ich begann meine akademische Laufbahn mit einem Bachelor of Science in Biologie an der Ruhr-Universität Bochum, wo ich ein großes Interesse an der Evolution von Wirt-Parasit-Interaktionen entwickelte. Meine Bachelorarbeit beschäftigte sich mit den Anpassungen pflanzenparasitärer Brandpilze (Urocystis sp.) und legte damit den Grundstein für meine zukünftige Forschung in der Evolutionsbiologie. Auf dieser Grundlage schloss ich einen Master of Science in Biodiversität ab, ein gemeinsames Programm der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen. In meiner Masterarbeit untersuchte ich das Genom von Urocystis primulicola MAGNUS und untersuchte seine phylogenetische Verwandtschaft zu anderen Brandpilzen. Darüber hinaus erforschte ich, wie “Machine Learning” eingesetzt werden kann, um Effektor-Gene zu identifizieren, die Wirt-Parasit-Interaktionen vermitteln, und erweiterte so meine Expertise in Bioinformatik und Genomanalysen.
Nach meinem Masterabschluss begann ich ein Doktor-Programm an der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum. Meine Doktorarbeit konzentrierte sich auf die Nutzung genomischer Daten in Evolutions- und Naturschutzforschung von Bartenwalen. Während dieser Zeit untersuchte ich, wie die Evolution von Bartenwalen mit ihrer Krebsresistenz zusammenhängt (Peto’s Paradoxon) und warum die meisten Bartenwale trotz industrieller Ausbeutung im 20. Jahrhunderts eine hohe genetische Vielfalt behielten. Diese Arbeit weckte ein starkes Interesse an Evolutionsbiologie und Naturschutzgenetik, und ich begann, genomische Ansätze in diversen Fragestellungen und unabhängig vom Organismus anzuwenden.