© IPBP/Uni MS

DFG fördert Afrika-Deutschland Netzwerkprojekt: „New insights into molecular mechanisms of anthelmintic proanthocyanidins“

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert für drei Jahre ein Deutsch-afrikanisches Kooperationsprojekt im Bereich Infektiologie. Hierbei stehen Untersuchungen zur molekularen Wirkweise von oligomeren Proanthocyanidinen gegen parasitäre Nematoden im Vordergrund. Dass diese Naturstoffe eine relativ stark ausgeprägte nematozide Wirkung gegenüber verschiedenen Nematoden aufweisen, ist aus Voruntersuchungen der Antragsteller bekannt, allerdings ist unklar, welche molekularen und zellulären Angriffspunkte in den Parasiten durch Proanthocyanidine zum Absterben der Würmer führen. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der WWU Münster, dem Institut für Zoophysiologie der WWU Münster, dem Institut für Parasitologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover, der University of Ghana in Accra, der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Kumasi (Ghana) und der University of Ngaoundere (Kamerun) werden die geplanten Untersuchungen interdisziplinär durchgeführt. Infektionen mit Würmern stellen auch heute noch in vielen Ländern der Erde ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, wobei etwa 1.5 Milliarden Menschen der globalen Bevölkerung als Wurm-infiziert gelten. Forschung in diesem Bereich ist eher unterrepräsentiert, was auch daran deutlich wird, dass von 18 durch die WHO als „vernachlässigte Tropenerkrankungen“ deklarierte Infektionen allein 8 durch Helminthen ausgelöst werden. Forschung zu anthelminthischen Wirkstoffen betrifft nicht nur deren möglichen Einsatz beim Menschen, sondern hat auch einen wichtigen Aspekt innerhalb der Tierproduktion, sowohl in der Dritten Welt als auch in Industrienationen, da Wurmbefall des Nutztieres zum einen die Parasiten in die menschliche Nahrungskette einschleusen kann, zum anderen aber auch die Wirtstierentwicklung dadurch massiv beeinträchtigt werden kann.