15 Jahre Brasilien-Zentrum – ein feierliches Jubiläum

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Am 23. Juni 2025 war es so weit: Das Brasilien-Zentrum feierte sein 15-jähriges Bestehen – ein bedeutender Meilenstein in der Geschichte der kulturell- und wissenschaftlichen Kooperation zwischen Brasilien und Münster. Im festlich geschmückten Alexander von Humboldt-Haus kamen Mitglieder, Freund*innen, sowie Prof. Dr. Ursula Neles, ehemalige Rektorin der Universität Münster, und Dr. Ricardo Schuch, ehemaliger Geschäftsführer des Brasilien-Zentrums zusammen, um auf die gemeinsamen Erfolge zurückzublicken und neue Perspektiven zu eröffnen.

Die Jubiläumsveranstaltung wurde mit einer musikalischen Einführung der beiden Cellisten Renan Moreira und Rafael Frotgar eröffnet – beide studieren an der Musikhochschule Münster. Anschließend begrüßte unser wissenschaftlicher Direktor, Prof. Dr.-Ing. Bernd Hellingrath, die Anwesenden, bevor der Rektor der Universität Münster, Prof. Dr. Johannes Wessels, die feierliche Eröffnungsrede hielt. Auch die brasilianische Botschaft in Berlin war durch ihren Vertreter Francisco Jeremias Martins Neto bei diesem besonderen Anlass präsent. In seiner Rede betonte er die Bedeutung der deutsch-brasilianischen Partnerschaft sowie von Initiativen wie der Gründung des Brasilien-Zentrums der Universität Münster, die die Forschung, Innovation und Wissenschaft mithilfe von Kooperation fördern.

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Das Publikum dürfte anschließend durch einen Rückblick, der von Prof. Bernd Hellingrath und Anja Grecko Lorenz präsentiert wurde, mehr über die 15-jährige Arbeit und Geschichte des Brasilien-Zentrums erfahren. Zu den Meilensteinen seit seiner Gründung 2010 in Münster und der Eröffnung eines Büros im Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus São Paulo (DWIH-SP) im Jahr 2012 zählen die Kooperationsabkommen sowie die daraus hervorgegangenen Aktivitäten und Projekte mit den Förderagenturen wie die Stiftung zur Förderung der Hochschulbildung (CAPES) und die Stiftung zur Forschungsförderung des Bundesstaates São Paulo (FAPESP) sowie mit den 15 brasilianischen Partneruniversitäten - darunter die Universidade de São Paulo (USP), die Universidade Federal de Minas Gerais (UFMG), die Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC) und die Universidade de Pernambuco (UPE) und dem Partnerforschungsinstitut Fundação Oswaldo Cruz (Fiocruz). Insgesamt verfügt das Brasilien-Zentrum über mehr als 100 Mitglieder, darunter Professorinnen, Professoren und Forschende der Universität Münster, die aktive Kooperationen pflegen oder Partnerschaften mit Brasilien beginnen möchten und dabei auf die Unterstützung des Brasilien-Zentrums zählen können.

Das Jubiläumprogramm umfasste außerdem ein interdisziplinärer Round Table zum Thema „Accomplishments, Challenges and Perspectives of Scientific Cooperation with Brazil and Latin America“. Die Diskussion wurde von Prof. Bernd Hellingrath moderiert und brachte hochkarätige Expert*innen aus Forschung, Wissenschaftsmanagement und Hochschulpolitik zusammen – darunter: Prof. Dr. Barbara Göbel, Direktorin des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin; Dr. Dietrich Halm, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn; Prof. Dr. Samuel Mössner, Institut für Geographie, Universität Münster; Prof. Dr. Stephan Ludwig, Institut für Virologie, Universität Münster; Prof. Dr. Sarah Albiez-Wieck, Lehrstuhl für Geschichte Lateinamerikas, Universität Münster; Dr. Jessica Oyie Sousa Onyeisi, Universitätsklinikum Münster. In der Diskussionsrunde wurden die zahlreichen Vorteile erörtert, die sich aus der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Ländern Lateinamerikas ergeben, und wie dieser Prozess die Internationalisierung der beteiligten Institutionen vorantreibt. Die Teilnehmenden betonten außerdem, dass das Bestehen einer Einrichtung wie des Brasilien-Zentrums für die Förderung der wissenschaftlichen Kooperation von entscheidender Bedeutung ist – etwas, das Prof. Bárbara Göbel mit der Formulierung „Brazil Centre trust“ auf den Punkt brachte. Somit trägt das Brasilien-Zentrum, als Koordinator der Aktivitäten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit, wie von den Teilnehmenden anerkannt, eindeutig zur Internationalisierung der Universität Münster bei.

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Nach einer Networking-Pause mit Kaffee (und Pão de Queijo), sowie inspirierenden Gesprächen wurde dem langjährigen Wegbegleiter des Brasilien-Zentrums, dem verstorbenen Prof. Matias de Oliveira Pinto, in einem musikalischen Tribut gedacht – eingeführt von Prof. Stephan Froleyks, Dekan der Musikhochschule.

Der Keynote-Vortrag am Abend setzte einen nachdenklichen und hochaktuellen Impuls: Prof. Dr. Ana Larissa Marciotto de Oliveira (UFMG), derzeitige Gastprofessorin des Capes Brazil Chair an der Universität Münster, sprach eindrucksvoll zum Thema „Hassrede, Geschlecht und Demokratie: Der brasilianische Fall“ (“Hate Speech, Gender, and Democracy: The Brazilian Case). In diesem Vortrag zeigte die Forscherin auf Basis der Analyse von Hassrede in sozialen Netzwerken, in welchem Ausmaß gewählte weibliche Führungspersönlichkeiten – Abgeordnete im Kongress oder Frauen in politisch exponierten Positionen, wie Richterin Carmen Lúcia – dort massiven misogynen Angriffen ausgesetzt sind. Der Einsatz dieser aggressiven Sprache zielt darauf ab, den Ruf dieser Frauen zu beschädigen und sie in ihren Funktionen zu diskreditieren. Die Sitzung wurde von Prof. Dr. Marcelo Parreira do Amaral vom Institut für Erziehungswissenschaft (Universität Münster) moderiert.

Während der Veranstaltung verabschiedeten wir uns auch von unserer langjährigen Geschäftsführerin, Anja Grecko Lorenz, die nach zehn Jahren Einsatz für das Zentrum eine neue Position am DWIH-SP übernommen hat. Ihr maßgeblicher und entscheidender Beitrag zur Entwicklung und Stärkung des Brasilien-Zentrums war geprägt von Engagement, Kompetenz und verlässlicher Unterstützung und hat die Sichtbarkeit der Institution sowohl in Brasilien als auch in Deutschland deutlich erhöht. Wir danken ihr von Herzen für ihr wertvolles Wirken und wünschen ihr viel Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen und persönlichen Weg.

Den festlichen Ausklang bildete ein geselliges Get-together mit brasilianischen Spezialitäten und einer Jubiläumstorte mit fünfzehn Kerzen für das Brasilien-Zentrum. Es war ein unvergesslicher Tag voller Begegnungen, Erinnerungen und neuer Ideen für die Zukunft.

Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, Gäste und Unterstützer*innen, die diesen Tag so besonders gemacht haben! Wir freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit im Zeichen der wissenschaftlichen Kooperation, kulturellen Austausch und Freundschaft zwischen Brasilien und Münster.

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