Hauptseminar: Orthopraxie. Grundfragen christlicher Praxis im Spannungsfeld von Kirche und Gesellschaft. (WS 2003/04)

ergänzende Informationen und Materialien

Veranstaltungsnummer:
021444
Teilgebiete:
D; P C3; P(wF) C2; SI C3; SII/I C4; M. A.(NF)
Zeit:
Mo., 16-18h
Ort:
KThS II
Beginn:
20.10.2003
Ende:
02.02.2004
Die Frage nach dem Verhältnis von Orthodoxie und Orthopraxie zielt nicht nur auf den theologischen Bezugspunkt des Selbstverständnisses der Praktischen Theologie, sondern wird angesichts des Relevanz- und Autoritätsverlustes der Kirchen immer dringlicher: "Das Zeugnis ohne Wort ist nicht schlechter dran als das Wort ohne Zeugnis - im Gegenteil" bringt Ottmar Fuchs das Problem auf den Punkt. Die Frage nach der "richtigen Praxis" der Christen und der Kirchen stellt sich in vielerlei Facetten: z.B. als Problem des "Gleichgewichts" von Liturgie, Verkündigung und Diakonie der Gemeinde, z.B. als Orientierung für Christen am Arbeitsplatz und im gewerkschaftlichen Kampf, z.B. als Motivation zum Engagement in sozialen Bewegungen. Die erkenntnistheoretische Maxime vom "Primat der Praxis" wird ebenso zu thematisieren sein wie das prekäre Verhältnis von ("richtigem" Glaubens-) Wissen und "gerechtem" Handeln.

Einführende Literatur

  • E. Arens Hg.), Gottesrede - Glaubenspraxis. Perspektiven theologischer Handlungstheorie, Darmstadt 1994;
  • C. Boff, Theologie und Praxis. Die erkenntnistheoretischen Grundlagen der Theologie der Befreiung, München-Mainz 1983;
  • H. Peukert, Was ist eine praktische Wissenschaft? Handlungstheorie als Basistheorie der Humanwissenschaften: Anfragen an die Praktische Theologie, in: O. Fuchs (Hg.) Theologie und Handeln, Düsseldorf 1984, 64-79.