Grundkurs Unterseminar: Gewalt ist (k)eine Lösung!? (WS 2003/04)

ergänzende Informationen und Materialien

Veranstaltungsnummer:
021391
Teilgebiete:
D; GHR C3; GG/BK C3, M.A. (NF)
Zeit:
Do., 16-18h
Ort:
KThS II
Beginn:
16.10.2003
Ende:
06.02.2004

Die Hoffnungen, nach dem Ende des Kalten Krieges würde die Welt friedlicher werden, haben sich nicht erfüllt. In den letzten Jahren hat es weltweit zahlreiche Bürgerkriege gegeben, und nur wenige davon (Jugoslawien oder Ruanda) haben wir tatsächlich wahrgenommen. Auch die einzig verbliebene Supermacht USA setzt spätestens mit der Bush-Administration verstärkt auf militärische "Lösungen" zur Durchsetzung ihrer Interessen und plant präventive Kriege gegen potenzielle Gefahren, die von "Schurkenstaaten" ausgehen (Irak-Krieg!).

Christen leben in einer oft unfriedlichen und ungerechten Welt, die sie verstehen wollen und in der sie aufgefordert sind, von ihrer Friedenshoffnung Rechenschaft abzulegen. Wir wollen uns - nach einer längeren Phase zu Beginn, in der es um Fragen rund um die Theologie und das Theologiestudium gehen soll - mit ausgewählten Themen aus dem Spektrum "Krieg und Frieden" beschäftigen:

  • Was besagt eigentlich die Lehre vom "gerechten Krieg"? Ist sie heute noch aktuell? Und warum sprechen die Bischöfe heute eher von einem "gerechten Frieden"?
  • Welche Ursachen haben heute Kriege? Brechen in Völkern archaische Instinkte auf oder lassen sich eher sozio-ökonomische und politische Faktoren analysieren? Wie hängen die Globalisierungsprozesse mit den vielerorts stattfindenden Kriegen zusammen?
  • Lassen sich Kriege heute noch rechtfertigen und wenn ja, wie? Welche Rolle spielen "humanitäre Interventionen" (z.B. im Kosovo) und wie wichtig ist die UNO als friedenserhaltende oder friedensschaffende Kraft?
  • Welche Möglichkeiten und Begrenzungen bieten sich heute einer global agierenden Friedensbewegung?
  • Erwartet werden konstruktive Mitarbeit und eigenes Mit-Denken sowie die Lektüre ausgewählter Texte. Ein Schein kann erworben werden durch kontinuierliche Mitarbeit in Seminar und Tutorium und durch Referat/Ausarbeitung oder Hausarbeit.