Archiv für den Monat: Juli 2008

„iTunes für PubMed“

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Picture by gPapers

Folgende Anwendungen helfen, eigene oder aus Datenbanken wie z.B. PubMed heruntergeladene PDFs zu speichern, zu archivieren und zu organisieren. Sie werden deshalb auch als „next-generation academic reference manage systems“ oder „iTunes für PDFs“ bezeichnet. Teilweise ist es noch nicht einmal nötig, die Angaben zum Artikel (Autor, Titel, Journal) selber einzugeben oder von PubMed herunterzuladen, sondern sie werden automatisch aus dem Verlags-PDF extrahiert (z.B. PubMedPDF). Lesen Sie dazu auch die aktuelle Nature News: Programs promise to end PDF paper-chase. Mit „Single ware“ sind Anwendungen für den individuellen Nutzer gemeint, mit „Group ware“ Anwendungen, die den Austausch/Empfehlung von PDFs erlauben.

Anwendungen für PDF-Management

Ohne PubMed-Support Mit PubMed-Support
Single ware
Group ware

Werde diese Liste von Zeit zu Zeit aktualisieren. [Thanks to TechCrunch | David Rothman: here, here and here]

Neue studentische Hilfskräfte

Ab dem 1.7.2008 arbeiten mehrere neue studentische Hilfskräfte in der Zweigbibliothek Medizin. Wir freuen uns, sie Ihnen im Folgenden vorstellen zu dürfen:

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Y.E.Aksakal ist in Izmir geboren und erreichte dort seine Hochschulreife im Fachgebiet Maschinenbau. Seit fünf Jahren ist er in Deutschland, wo er sich „lieber um Menschen als um Maschinen kümmert“ und deshalb auch Philosophie studiert. In seiner Freizeit spielt er in der erfolgreichen Rockband Peynir Gemisi (zu Deutsch: „Käseschiff“).

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N.Dittmer stammt aus Bad Karlshafen bei Kassel und studiert Lebensmittelchemie. Befragt zu ihren Berufswünschen meinte sie: „Ich würde ungern zu McDonalds gehen, möchte lieber an der Uni meinen Doktor machen und helfen, Lebensmittelskandale aufzudecken.“

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Z.Petra ist Griechin und studiert Spanisch, Englisch und Geschichte auf Magister, da sie „immer schon mal was mit Sprachen machen wollte und das Spanische wegen der Aussprache und Mentalität gut zum Griechischen paßt.“ Das an der Uni Münster angebotene Altgriechisch sagte ihr dagegen gar nicht zu: „Ich will ja schließlich nicht die Bibel übersetzen, sondern mit den Sprachen auch etwas machen können“.

Fortbildung für studentische Hilfskräfte

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Studentische Hilfskräfte der ZB Med, von links. Vorne: Y.E. Aksakal, L.Lohrey, A.Pastuszka, Z.Hortebusch. Hinten: F.Sprenger, B.Heitplatz, C.Grohmann, N.Dittmer, Z.Petra, D.Rosenbusch

Anläßlich der Einarbeitung von drei neuen Studenten wurde von der ZB Med eine Fortbildung für alle studentischen Hilfskräfte durchgeführt. Neben allgemeinen Fragen die Arbeit in einer medizinischen Bibliothek betreffend wurden insbesondere Details zur Leihstelle und zum Ausleihsystem geschult. Alle Teilnehmer waren sehr zufrieden mit dieser Fortbildung und begrüßten eine kontinuierliche Weiterführung. Einführungen in Pubmed und weiteren Datenbanken werden folgen.

Die bibliometrische Verblendung

dini005.jpgJürgen Kaube: „Die bibliometrische Verblendung“ In: FAZ vom 24. Juli. In diesem Artikel wird eine Studie der International Mathematical Union zitiert, die vor der Verwendung von Impact Faktoren warnt.

Die fragwürdigste Folgerung bibliometrischer Urteile ist aber, von der Qualität von Zeitschriften auf die Qualität der Beiträge zu schließen. … rein statistisch betrachtet [ist] die Wahrscheinlichkeit nicht besonders hoch, dass ein Artikel, der zur durchschnittlichen Qualität einer Zeitschrift beiträgt, genau diesem Durchschnitt entspricht. Im Gegenteil: Hat ein Journal A auf der Grundlage von gut einhundert Artikeln pro Jahr eine durchschnittliche Zitationsrate von 0,4 und ein Journal B im selben Fach bei gut fünfzig Artikeln einen Impact-Faktor von 0,8, dann liegt die Fehlerwahrscheinlichkeit des Urteils, ein zufällig ausgewählter Aufsatz in A sei besser als einer in B, bei mehr als sechzig Prozent. [via MWB News, dort mittlerweile gelöscht]

MedPedia – Wikipedia für Kranke

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Vor kurzem wurde die „World’s Largest Collaborative Online Encyclopedia of Medicine And Health“ unter dem Namen MedPedia angekündigt.

Interessant sind die Beteiligten: Hier findet sich die Creme der Medizinfakultäten der USA: Harvard Medical School, Stanford School of Medicine, University of California Berkeley School of Public Health, University of Michigan Medical School und Dutzende anderer Gesundheitsorganisationen weltweit wie die NIH, CDC, FDA, ACP und viele andere mehr.

Over the next few years, the growing community of Editors on Medpedia will create and interlink Web pages for the more than 30,000 known diseases and conditions, the more than 10,000 drugs being prescribed each year, the thousands of medical procedures being performed and the millions of medical facilities around the world. While the contents of Medpedia will be Open Access, editing privileges will be limited to those with an M.D. or biomedical Ph.D. who apply to become an editor.

Datenbanken: MedBeruf & MedZeitgeschichte

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Die beiden Literaturdatenbanken MedBeruf (Medizinische Ausbildung und Ärztliches Berufsfeld) und MedZeitgeschichte (Forschungsschwerpunkt Zeitgeschichte des Instituts für Geschichte der Medizin der Charité) dokumentieren Literatur zu folgenden Themen:

MedBeruf
* Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten, teilweise auch anderer Gesundheitsberufe
* Reformstudiengängen im internationalen Vergleich
* studentischen Reformbestrebungen
* ärztlichem Berufsfeld und seiner Institutionen und
* den dazugehörigen theoretischen Fragen der Medizin

MedBeruf enthält zur Zeit (Stand: 24. Juli 2008) ca. 11.000 Dokumente.

MedZeitgeschichte
* Verhältnis von Medizin und Gesellschaft im 20. Jahrhundert
* Sozialhygiene/-medizin und Public Health: z.B. Mortalität, Prävention, Eugenik, Rassenhygiene
* Weimarer Republik und Nationalsozialismus: z.B. „Euthanasie“, Psychiatrie, Humanexperiment
* Gesundheitspolitik und Gesundheitswesen nach 1945 in BRD und SBZ/DDR
* Hochschulpolitik und Wissenschaftsgeschichte: med. Fakultäten, Charité 1933/1945
* Fragen der Ethik in der Medizin: z.B. Gen- und Reproduktionsmedizin, Sterbehilfe

MedZeitgeschichte enthält zur Zeit (Stand: 24. Juli 2008) ca. 10.000 Dokumente.

Beide Datenbanken sind seit kurzem wieder zugänglich unter http://medzeitgeschichte.charite.de

Unibibliothek sperrt Lesesaal am Krummer Timpen

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Mit der Schliessung des Lesesaals der Unibibliothek von August bis November fallen dort mehrere Hundert Arbeitsplätze weg. Es ist damit zu rechnen, dass ein Teil der Benutzer auf die Zweigbibliothek ausweichen wird. Wir bitten also um Ihr Verständnis, wenn es in den kommenden Monaten etwas voller werden wird. Wir werden alles tun, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.

Neue Chance: Grünbuch der EU-Kommission zu Urheberrechtsgesetz

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Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hat mit Datum 16. Juli 2008 ein neues Grünbuch vorgelegt: „Urheberrechte in der wissensbestimmten Wirtschaft„. Das Grünbuch soll eine Diskussion in Gang bringen, „in welcher Form Informationen, die für Forschung, Wissenschaft und Unterricht von Belang sind, am besten online verbreitet werden können“. Die Kommission hat im Grünbuch 25 Fragen formuliert und alle Interessengruppen aufgefordert, bis spätestens 30.11.2008 dazu bzw. zum Grünbuch insgesamt Stellung zu beziehen.
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Nehmen Sie die Gelegenheit wahr, in Ihrer Standesvertretung und Fachgesellschaft für eine Stellungnahme für ein wissenschaftsfreundliches Urheberrecht zu werben. Dies ist umso wichtiger, als die entsprechenden Regulierungen im deutschen Urheberrecht sehr stark und sehr restriktiv durch die Vorgaben der jeweiligen EU-Richtlinie bestimmt werden. Wenn in Deutschland das Urheberrecht tatsächlich im Rahmen des ausstehenden „Dritten Korbs“ bildungs- und wissenschaftsfreundlich gestaltet werden soll, dann wird man jetzt an den notwendigen Verbesserungen auf der Ebene der EU mitarbeiten müssen. [Urheberrechtsbündnis]

Hierdurch könnte sich Änderungsbedarf bezüglich der für Bildung und Wissenschaft fatalen §§ 52b und 53a des deutschen Urheberrechts ergeben, die zum einen die Benutzung digitaler Bibliotheksbestände stark beschränken und zum andern die elektronische Dokumentlieferung, z.B. durch subito, derzeit kaum möglich machen.

Antworten und Stellungnahmen zu allen oder einem Teil der behandelten Themen sollten bis zum 30. November 2008 gerichtet werden an: markt-d1@ec.europa.eu.

UpToDate: Version 16.2 mit neuen Berechungstabellen

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Die klinische Reviews-Datenbank UpToDate wurde aktualisiert und steht nun in der Version 16.2 mit mehr als 7.000 klinischen Reviews zur Verfügung. 45% aller Übersichtsarbeiten werden alle vier Monate aktualisiert, eine Auswahl finden Sie in den Informationen über die neuesten Änderungen. Ab sofort wird UpToDate unter der neuen Adresse http://www.uptodate.com/online zur Verfügung stehen.

UpToDate bietet ca. 150 Be- und Umrechungstabellen an, z.B. für Fetal growth restriction: Diagnosis, Risk factors for prostate cancer oder Mean corpuscular volume. Sie können die Tabellen aufrufen, indem Sie „Calculators“ in das Suchformular eingeben. Neu ist auch die Patientensektion mit 350 Texten.

Wer UpToDate auf seinem PDA nutzen möchte, muß sich eine individuelle Lizenz kaufen. Durch den starken Euro kostet diese nur etwas mehr als 120 Euro (in Ausbildung) bzw. 300 Euro (volle Lizenz). UpTodate stellt leider Institutionen wie Bibliotheken keine PDA-Lizenzen mehr zur Verfügung.

Fakultät mit neuer Webseite

Die Medizinische Fakultät hat Ihre Webseite an das neue barrierefreie Layout der Universität angepaßt. Bei der Gelegenheit wurde die Struktur der Seite kräftig umgebaut, Sie finden jetzt z.B. folgende Informationen:

Datenbank des Monats: EMBiology

Die Elsevier-Datenbank EMBiology wertet weltweit mehr als 2.800 Zeitschriften im Bereich der Biomedizin (Biochemistry, Microbiology and Genetics through Biotechnology, Cell & Developmental Biology and Toxicology, Plant Science, Agriculture & Food Science, Animal & Veterinary Science, and Ecology & Environmental Science) aus. Recherchierbar sind 4 Mio. Artikel ab 1980, die Zuwachsrate beträgt 250.000 Artikel pro Jahr. Wöchentliche Aktualisierungen. Gute Abdeckung von europäischen Zeitschriften, die nicht in PubMed enthalten sind.

EMBiology enthält wichtige Teile der PubMed-Konkurrenz EMBASE, die so über den „Umweg“ EMBiology doch genutzt werden kann. EMBiology kann alleine oder zusammen mit 30 anderen Datenbanken unter dem Ovid-Gateway komfortabel durchsucht werden.

Diese Datenbank bietet einen Direkt-Export in das Literaturverwaltungssystem RefWorks an.