Forschungsaktivitäten des Lehrstuhls

Abgeschlossene Forschungsprojekte


Forscherperspektiven zur Wissenschaftskommunikation im Sonderforschungsbereich 656 "Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung" (Förderung durch den SFB 656) Laufzeit 1.10.2016 - 30.3.2017.

Rainer Bromme, Dorothe Kienhues, Friederike Hendriks


Fostering Multiple Document Literacy Skills: A European Perspective (MD-SKILLS). Projekt gefördert im deutsch-französischen Forschungsprogramm der ANR und DFG (Teilbereich Humanities and Social Sciences). Förderlaufzeit: 01.06.2013 – 30.10.2017.

MD-SKILLS ist ein bilaterales, deutsch-französisches Forschungsprojekt, das gemeinsam mit Forschern der Universität Poitiers (dortige Projektleitung durch Dr. Jean-François Rouet) durchgeführt wird. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung und empirische Erprobung neuer instruktionaler Methoden zur Unterstützung Jugendlicher bei der Nutzung Multipler Textdokumente.
Unser Vorgehen gründet sich zum einen in der Analyse der Anforderungen an das Textverstehen zum Zwecke der Teilhabe an modernen Wissensgesellschaften. Zum anderen ist unser Vorgehen durch Erkenntnisse zu den hieran beteiligten Prozessen aus der kognitiv orientierten pädagogisch-psychologischen Forschung informiert. Basierend auf bestehenden theoretischen Modellen identifizieren wir mit der Informationsevaluation und der Informationsintegration zwei Kernkompetenzen des Verstehens Multipler Dokumente, die die Basis unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bilden. Jüngere Studienergebnisse aus der empirischen Bildungsforschung weisen darauf hin, dass die benannten Kernkompetenzen bei vielen 15-jährigen Schülern jedoch nur unzureichend ausgebildet sind. Zugleich fehlen im französischen und deutschen Schulsystem hinreichend validierte Methoden der Instruktion sowie der Erfassung der Kernkompetenzen des Verstehens Multipler Dokumente. Daher besteht unser Ziel darin, Messmethoden zur Erfassung der benannten Kompetenzen sowie innovative Trainingsmaßnahmen zu entwickeln, implementieren und evaluieren. Dabei finden die spezifischen Anforderungen und Einschränkungen des deutschen und des französischen Schulsystems konsequent Berücksichtigung. Zugleich bietet die Erforschung der Thematik in Form einer bilateralen Kooperation die Chance, besonders nachhaltige, weil schulsystemübergreifende Einblick in die Förderung des Lesens aus Multiplen Dokumenten in der Sekundarstufe zu gewinnen.

Marc Stadtler, Rainer Bromme


Die Einschätzung des eigenen Wissens: Expertise, gesunder Menschenverstand oder sozialer Vergleich

Die Funktionsweise vieler technischer Artefakte (z.B. Hubschrauber) ist nur mit Hilfe komplexen naturwissenschaftlichen Wissens zu erklären. Bei solchen Geräten, die man aus dem Alltag kennt, überschätzen viele Laien ihr Wissen systematisch. Erst wenn sie es selbst zu erklären versuchen, sinkt die Selbstbeurteilung des eigenen Wissens. Dies konnte in dem Paradigma der „Illusion Of Explanatory Depth“ (IOED) empirisch wiederholt gezeigt werden. In einer Serie von empirischen Studien sind wir der bislang offenen Frage nachgegangen, ob die IOED auch bei psychologischem Wissen auftritt, das heißt ob sich die Selbsteinschätzung des Wissens durch das eigene Erklären verändert. In einigen unserer bisherigen Studien ging es beispielsweise um den Zusammenhang des Spielens von gewalthaltigen Computerspielen und Aggressivität von Jugendlichen. Dort zeigte sich ein umgekehrter IOED Effekt, das heißt nach dem Abgeben einer eigenen Erklärung schätzen Laien ihr Wissen zu diesem Thema höher ein als vorher, vor allem wenn sie ihre Erklärung in Form einer Concept-Map abgeben mussten. Dies würde dafür sprechen, dass sie implizit glauben, psychologisches Wissen sei durch gesunden Menschenverstand ableitbar – etwas, das bei naturwissenschaftlichem Wissen unmöglich scheint.
Andere Studien zielen auf die Replikation des IOED Effekts bei gesundheitsbezogenem Wissen und auf den Unterschied zwischen der Einschätzung des eigenen Wissens und der Einschätzung des Wissens anderer. Eine weitere Untersuchungsserie geht der Frage nach, welchen Einfluss der Adressat der Elaborationen des eigenen Wissens auf die metakognitive Schätzungen hat.

Rainer Bromme, Eva Thomm


Kognitive Arbeitsteilung und das Lesen multipler wissenschaftsbezogener Dokumente im Internet. (DFG Projekt im SPP 1409‚ Wissenschaft und Öffentlichkeit). Laufzeit: 1.8.2009 - 31.07.2015

In dem Projekt wird der Umgang von Laien mit konfligierenden wissenschaftlichen Fachinformationen im Internet untersucht. Die wissenschaftlichen Fachinformationen entstammen den Bereichen Medizin und Klimawandel. Es wird eine weit verbreitete Variante der Internetrecherche experimentell simuliert: Laien suchen innerhalb multipler, teilweise konfligierender Textdokumente nach Experteninformationen, um eine informierte gesundheitsbezogene Entscheidung treffen zu können. Dabei stellen sich im Falle konfligierender Informationen die zentralen Fragen, unter welchen Bedingungen Laien intertextuelle Konflikte erkennen und wie sie die Expertise bewerten, die den Argumenten in den Texten zugrunde liegt. In einer ersten Serie von Studien werden zunächst Faktoren experimentell überprüft, die unseren Annahmen nach die Konfliktentdeckung und Konfliktverarbeitung maßgeblich beeinflussen. Parallel sollen in einer zweiten Serie von Studien Faktoren empirisch untersucht werden, die hinsichtlich der Konfliktbewältigung von Laien bedeutsam sind. Weitere Studien sollen darüber hinaus Aufschluss über die Vorstellungen von Laien zur Struktur und Verteilung wissenschaftlicher Expertise (Laienvorstellungen zur kognitiven Arbeitsteilung) geben. Auf theoretischer Ebene bezieht sich das Projekt auf die empirische Testung unseres Modells des Lesens Multipler konfligierender (wissenschaftlicher) Dokumente (CSI Modell, Content-Source-Integration Modell) sowie auf die Rekonzeptualisierung der Theorie der Kognitiven Arbeitsteilung, insbesondere im Hinblick auf ihre Bedeutsamkeit für die Textverarbeitung wissenschaftlicher Dokumente, siehe auch
http://www.scienceandthepublic.de.
Mehr zu dem Projekt auf der Website der DFG zum Wissenschaftsjahr Die digitale Gesellschaft. Wissenschaftsjahr 2014 Digitale Gesellschaft
Rainer Bromme, Marc Stadtler, Lisa Scharrer, Eva Thomm


Koordination des Schwerpunktprogramms "Wissenschaft und Öffentlichkeit: Das Verständnis fragiler und konfligierender wissenschaftlicher Evidenz" . (DFG Projekt im SPP 1409‚ Wissenschaft und Öffentlichkeit). Laufzeit: 1.7.2009 - 30.06.2016

Das SPP 1409 ist für Forschungsprojekte aus Psychologie, empirischer Pädagogik, naturwissenschaftlicher Fachdidaktik sowie Kommunikationswissenschaft und Wissenschaftssoziologie angelegt. Die einzelnen Forschungsprojekte schlagen den Bogen von den schulischen Grundlagen des Wissenschaftsverständnisses bis zum Verständnis und der Kommunikation von wissenschaftsbezogener Information im Internet und in den Massenmedien. Durch disziplin- und projektübergreifende Zusammenarbeit soll erreicht werden, dass die Einzelprojekte, die im Regelfall auf einen der Erfahrungsbereiche wissenschaftlicher Evidenzsicherung fokussieren, die Wechselwirkungen zwischen den Erfahrungsbereichen im Blick behalten. Ferner soll die Zusammenarbeit der Einzelprojekte zu Synergieeffekten auf konzeptueller und methodischer Ebene beitragen. Die inner- und interdisziplinäre Vielfalt der beteiligten Fächer sowie die Themenvielfalt der einzelnen Projekte sollen gewinnbringend genutzt werden. Eine solche Zusammenarbeit erfordert ein besonderes Maß an Koordination. Darüber hinaus soll das Koordinationsprojekt die projektübergreifende Nachwuchsförderung (sowohl der Doktorandinnen und Doktoranden als auch der Postdoktorandinnen und Postdoktoranden) unterstützen und die internationale Sichtbarkeit des SPPs fördern, beispielsweise durch die Unterstützung des Austausches mit Forschungsaktivitäten zu ähnlichen Themen im Ausland. Weitere Ziele der Koordination des SPPs 1409 sind der Transfer der Forschungsergebnisse im SPP in die anwendungsorientierte Forschung und Praxis sowie die Sichtbarmachung des SPPs, die Anregung und Koordination von Maßnahmen zur Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein weiteres Ziel ist konzeptuelle und empirische Arbeit zu dem Rahmenthema des SPPs. siehe auch http://www.scienceandthepublic.de.
Im Interview mit Prof. Bromme und PD. Dr. Marc Stadtler finden Sie auch einige Anmerkungen zum DFG Schwerpunktprogramm 1409. Interview
Eine Broschüre zu Projekten, Forschungsthemen und Ergebnissen aus dem DFG Schwerpunktprogramm 1409 "Wissenschaft und Öffentlichkeit: Das Verständnis fragiler und konfligierender Evidenz" (2009-2015) finden Sie hier
Rainer Bromme, Dorothe Kienhues


Differenzierte Erfassung von Mathematikangst bei Schülern und (zukünftigen) Lehrkräften an Grundschulen

Das Ziel des Projekts ist es Instrumente zur differenzierten Erfassung von Mathematikangst zu entwickeln und diese für die Diagnostik von Mathematikangst bei Schülern aber vor allem bei Lehramtsstudenten und Lehrkräften im Primarbereich einzusetzen. Hintergrund ist das bestehende Ausbildungsverfahren an Hochschulen bzw. die Situation an deutschen Grundschulen: Unabhängig davon, ob Mathematik als Schwerpunktfach im Studium gewählt wurde und ein Interesse dazu besteht, unterrichtet die Mehrzahl der Grundschullehrerinnen und -lehrer als Klassenlehrkräfte das Fach Mathematik. Prekär ist diese Situation, da empirisch mehrfach ein (negativer) Zusammenhang von Mathematikangst von Lehrkräften und Leistungen ihrer Schüler nachgewiesen werden konnte. In unserem Projekt versuchen wir der Annahme nachzugehen, ob Mathematikangst nicht deutlich differenzierter (nach Situation der Bearbeitung sowie Inhalt und Schwierigkeit der Aufgaben, u.a.) betrachten werden muss. Entsprechend dieser Fragestellung sollen mehrere Untersuchungen dazu dienen, die bereits vorliegenden Instrumente zu validieren, diese weiterzuentwickeln und ggf. auch für weitere Fächer zu adaptieren.
Raphaela Porsch, Rainer Bromme


Effekte epistemologischer Überzeugungen auf Lernprozesse in hypermedialen Informationssystemen gefördert durch die DFG (seit 04/2005)

In dem Projekt soll der Zusammenhang zwischen epistemologischen Überzeugungen und Lernprozessen während des Wissenserwerbs mit einem komplexen hypermedialen Informa-tionssystem untersucht werden. Es wird erwartet, dass epistemologische Überzeugungen sich vor allem auf metakognitive Kalibrierungsprozesse auswirken, d.h. sie determinieren, wie flexibel Lerner ihre Lernprozesse an Anforderungen unterschiedlich komplexer Lernaufgaben anpassen können. Es wird ein Informationssystem zu einem Thema aus der Genetik konstruiert. In einem ersten Experiment wird die Planung des Lernprozesses anhand unterschiedlicher Aufgaben untersucht (Exp.1). In zwei folgenden Experimenten werden demgegenüber die Effekte epistemologischer Vorstellungen auf reale Lernprozesse bei einer Aufgabe (Exp.2) und auf Kalibrierungsprozesse, die durch Veränderungen in den Aufgabenanforderungen während der Bearbeitung notwendig werden (Exp.3) überprüft. Die Ergebnisse der Studien sollen als Grundlage dienen, um dann - in einer weiteren Projektphase - lernförderliche epistemologische Interventionen zu entwickeln und gegeneinander zu testen.

Ansprechpartner: Rainer Bromme,  Elmar Stahl, Dorothee Kienhues, Stephanie Pieschl


Unterstützung schriftlicher Wissenskommunikation

Dieses Projekt zielt auf die Unterstützung von Experten in ihrer schriftlichen Kommunikation mit Laien ab. Hierbei entwickeln und testen wir ein computergestütztes Tool, das im Rahmen des DFG Projektes "Rezipientenorientierung bei der netzgestützten, schriftlichen Kommunikation zwischen Experten und Laien" (Bromme/Jucks) entstanden ist. Das Concept Revision Tool (CRT) unterstützt den Schreiber in der Reflektion über seinen geschriebenen Text und zielt so auf eine Förderung des Revisionsprozesses ab. Aktuell wird das CRT im Kontext netzbasierter Gesundheitsberatung angewendet.
Diese Arbeit berücksichtig sowohl Erkenntnisse der Schreib- und Metakognitionsforschung, als auch Forschung zur Experten-Laien-Kommunikation.>

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Petra Schulte-Löbbert


Förderung des Lernens durch Scheiben bei Studenten

Innerhalb dieses Projektes nutzen wir das Concept Revision Tool (CRT) um die kognitive Verarbeitung für einen besseren Lernerfolg zu unterstützen. Das CRT identifiziert in den Texten, die Lernen verfassen zentrale Konzepte und regt zur Reflektion darüber an. Das CRT wird derzeit im Hinblick auf zwei verschiedene Ausrichtungen erprobt: Erstens wird das CRT in Seminaren genutzt um mittels kurzer Aufsätze Lerninhalte zu vertiefen. Zweitens nutzen wir das CRT um Studenten gezielt bei der Vorbereitung auf Prüfungen, durch das Skripten von Prüfungsliteratur, zu unterstützen.>

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Petra Schulte-Löbbert


Rezipientenorientierung bei der netzgestützten, schriftlichen Kommunikation zwischen Experten und Laien gefördert im Schwerpunktprogramm 'Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen' (durch die DFG, seit 11/2000)

Der Anwendungskontext unseres Projekts ist die netzbasierte Beratung im Gesundheitsbereich. Wir untersuchen, welche Potentiale und welche Schwierigkeiten die fachliche Gesundheitsberatung über das Internet aufweist. Zum einen simulieren wir dabei eine typische Beratungssituation im Internet: Mediziner und Pharmazeuten beantworten über das Internet Patientenanfragen. Die Antworten werden dann inhaltsanalytisch ausgewertet und liefern Hinweise auf die sprachliche Ausgestaltung der Antworten unter verschiedenen experimentellen Bedingungen. Diese Untersuchungen werden um Feldstudien realer Netzangebote ergänzt. Zum anderen arbeiten wir an der Entwicklung einer Software (Concept Revision Tool), die Experten bei der Beantwortung von Patientenanfragen unterstützen soll.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Bettina-Maria Becker

siehe auch http://www.wissenskommunikation.de 


Mitwirkung in dem TECHNOLOGY-SUPPORTED EDUCATION PROGRAM zur Entwicklung eines Amerikanisch-Deutschen Forschungsnetzwerks, das gemeinsam von der National Science Foundation (NSF) der USA und der DFG vereinbart wurde (gefördert durch DFG und NSF).

In dem Programm werden Kooperationsprojekte zwischen amerikanischen und deutschen Forschern im Bereich Lehren und Lernen mit Neue Medien initiiert.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Elmar Stahl


'Virtuelles Graduiertenkolleg (VGK): Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien'

Gegenstand des VGK "Wissenserwerb und Wissensaustausch mit neuen Medien" ist die Beleuchtung einer der wichtigsten Fragen des sogenannten Informationszeitalters aus einer psychologischen Perspektive: Wie können individuell Lernende sowie virtuelle Gruppen in ihren Lehr- und Lernprozessen sinnvoll durch den Einsatz neuer Medien unterstützt werden?
Diese Frage bildet einerseits eine inhaltliche Klammer der am VGK beteiligten Forschungsprojekte, andererseits sind die Kollegiaten des VGK selbst als eine virtuelle Gruppe aufzufassen. So erfolgt die Lehre und Zusammenarbeit im VGK teilweise netzbasiert, teilweise in Präsenzphasen. Insgesamt sind Hochschullehrer und Kollegiaten an drei unterschiedlichen Standorten (Freiburg, Münster und Tübingen) an dem Projekt beteiligt.

Ansprechpartner: Rainer Bromme

siehe auch: http://www.vgk.de


Wissenserwerb durch die Konstruktion von Hypervideos

In Hypervideos stehen Videosequenzen im Mittelpunkt der Informationsdarstellung und werden über in den Videos integrierte Links mit weiteren Materialien, wie Texten, Bildern und Tondokumenten verknüpft. Von Hypervideos wird erwartet, dass sie durch die Kombination der dynamischen Qualitäten des Mediums „Film“ mit der Interaktivität hypermedialer Lernsysteme den Wissenserwerb auf besondere Weise unterstützen. Wir entwickeln didaktische Konzepte für Seminarprojekte, in denen Studierende eigenständig Hypervideos erstellen. Weiterhin untersuchen wir, wieweit Lernprozesse mit Hypervideos kognitive Flexibilität fördern können. Dieses Projekt wird in Kooperation mit Dr. Carmen Zahn und Prof. Stephan Schwan (IWM, Tübingen) und Matthias Finke (ZGDV, Darmstadt) durchgeführt.

Ansprechpartner: Elmar Stahl, Rainer Bromme


Textverstehen und Textverständlichkeiteinschätzungen

Wir überprüfen verschiedene Methoden zur Erfassung von Textverstehen und zum Lernerfolg beim Lernen aus schriftlichen Erklärungen. Die Ergebnisse werden einerseits im Vergleich zu Inhaltsanalysen der Textmerkmale gesetzt. Außerdem untersuchen wir das Zusammenspiel solcher Indikatoren auf der Rezipientenseite, d.h. konkret die Frage, wie die Ergebnisse aus verschiedenen Methoden zusammenhängen.

Ansprechpartner: Regina Jucks, Rainer Bromme


Die Nutzung von Hilfssystemen in computergestützten Lernumgebungen

Einen wesentlichen Bestandteil von computergestützten Lernumgebungen bilden Hilfssysteme und Feedback-Funktionen, welche die Lernprozesse unterstützen und den Wissenserwerb fördern sollen. Der Prozess des Hilfesuchens lässt sich als selbstregulativer Prozess beschreiben, der metakognitive Kompetenzen des Lernenden erfordert. In diesem Projekt untersuchen wir das Hilfenutzungsverhalten von Studierenden in Online-Lernumgebungen. Insbesondere interessiert uns, welchen Einfluss die Art der Hilfen (kontext-sensitive Hilfen versus allgemeine Hilfen wie Glossare) hat und wieweit das Hilfesuchverhalten durch Lernermerkmale beeinflusst wird.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Elmar Stahl, Tobias Bartholomé, Stephanie Pieschl


Entwicklung einer Online-Lernumgebung zur Verbesserung und Erweiterung des Einführungspraktikums Botanische Bestimmungsübungen

(gemeinsam mit Prof. Hesse, FB Biologie der Universität Münster), (gefördert durch das BMBF im Rahmen des Programms Neue Medien in der Hochschullehre, seit 1/2001)

In dem Projekt führen wir die formative und summative Evaluation der Entwicklung einer Lernsoftware durch, die im Hochschulunterricht für Studierende der Biologie eingesetzt werden soll. Wir analysieren die kognitiven Prozesse und die Lernschwierigkeiten beim Umgang mit Pflanzentaxonomien und leiten daraus Empfehlungen für die Gestaltung der Lernsoftware ab. In dem Projekt wird auf Erfahrungen aus früheren Untersuchungen zur Prototypenstruktur von naturwissenschaftlichen Fachbegriffen in unserer Arbeitsgruppe zurückgegriffen.

Ansprechpartner: Tobias Bartholomé, Rainer Bromme, Elmar Stahl


Mitwirkung bei der Evaluation eines Internet-Lehrprogramms zur Pflanzenbestimmung des Instituts für Didaktik der Biologie der WWU Münster

(gefördert im Rahmen des Universitätsverbundes MultiMedia NRW, 1999 - 2000)

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Elmar Stahl


'EXPL@IN': Ein Trainingsprogramm zur Verbesserung der Experten-Laien-Interaktion

(Eigenmittel der Universität Münster).

Auf der Grundlage der Forschungen zur Fachkommunikation entwickeln wir Trainingsprogramme für verschiedene Berufsgruppen (z.B. der Medizin und Pharmazie) sowie eine computergestützte zu Lernumgebung für Fachleute aus dem Bereich der Informationstechnik.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks


Mitwirkung im EARLY CAREER PROGRAM, das gemeinsam von der National Science Foundation (NSF) der USA und der DFG vereinbart wurde.

(Beginn 10/2001, Ende 10/2003 gefördert durch DFG und NSF).

In dem Programm wurde die Kooperation und der Austausch von Postdoktoranden und Doktoranden im Bereich Lehren und Lernen sowie Neue Medien betreut.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Elmar Stahl


Intuitive Präferenzen für die grafische Veranschaulichung logischer Relationen

(Eigenmittel der Universität Münster)

Die grafische Darstellung abstrakter quantitativer und logischer Zusammenhänge ist weit verbreitet. In erster Linie werden derlei Zusammenhänge in Form von sogenannten logischen Bildern (z.B. Balkendiagramme, concept maps) dargestellt. Für verschiedene Zusammenhänge gibt es mehr oder weniger konventionelle Darstellungsformen. Wir untersuchen, ob es für die Darstellung logischer Relationen bevorzugte Darstellungen gibt. Insbesondere für die Gestaltung von Instruktionsmaterial ist dies eine relevante Frage.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Anne Runde, Elmar Stahl


Förderung des Erwerbs von flexiblem Wissen durch die Erstellung von Hypertext-Dokumenten (gefördert durch die DFG, 2/1999- 1/2001)

In einer Serie von Experimenten wurde geprüft, unter welchen Bedingungen das Schreiben von Hypertexten zum Lernen beiträgt. Aus einer Vorstudie zum Hypertext-Einsatz in Schulen wussten wir, dass die grundlegende Idee der Lerner über das, was einen Hypertext ausmacht, von erheblicher Bedeutung für den Lerngewinn ist. Nun wurden experimentell unterschiedliche Metaphern für die Hypertextidee überprüft. Außerdem wurde untersucht, ob die Erstellung von Hypertexten aus verschiedenen antizipierten Leserperspektiven zu dem Erwerb von flexiblem Wissen führt.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Elmar Stahl


Experten-Laien- Kommunikation zwischen EDV- Fachleuten und Laien. Untersuchungen zur Perspektivenübernahme bei Internet-Fachleuten

(Eigenmittel der Universität Münster)

Im Mittelpunkt der Studien zur Kommunikation zwischen Experten und Laien steht der Zusammenhang von Fachwissen und Perspektivenübernahme. Da es sich bei den Fachleuten um Computer-Experten handelt, erfolgt die Datenerhebung teilweise über das Internet.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks


Planung und Produktion von Erläuterungen zum Thema "Internet durch Experten für Laien

(Eigenmittel der Universität Münster)

Wir untersuchen die Schwierigkeiten der Verständigung zwischen Experten und Laien, wenn es um moderne Informationstechnologien geht. Es wurde untersuchen, ob Computerexperten überhaupt eine realistische Vorstellung darüber besitzen, welche Fachinhalte von Laien verstanden werden, und welche nicht. Nur wenn dies der Fall ist, werden von Experten verfasste Handbücher und Bedienungsanleitungen von den Adressaten dieser Texte, den Anwendern, auch effektiv genutzt werden können. Psychologisch geht es hier um die Frage der Rezipientenanpassung von Sprachäußerungen bei großen konzeptuellen Unterschieden zwischen den Interaktionspartnern. Die Frage der kognitiven Bedingungen erfolgreicher Verständigung zwischen Computerexperten und Laien erforschen wir in verschiedenen Projekten Wir fragen empirisch, ob und wie Experten ihre Äußerungen auf bestimmte Adressaten abstimmen. In einem Projekt stand die Planung von fachlichen Erläuterungen im Mittelpunkt einer Serie von Experimenten. In einer Reihe von teils im Internet durchgeführten Experimenten wurde analysiert, wie gut es Internet-Experten gelingt, die Perspektive von Laien in der Kommunikation zu berücksichtigen. Die Ergebnisse lassen bestimmte Stärken aber auch Schwächen der Experten bei der Perspektivenübernahme erkennen, wobei letztere durch gezielte Interventionsmaßnahmen positiv beeinflusst werden konnten. Aus den Untersuchungen werden Empfehlungen zur Gestaltung von Trainingsmaßnahmen zur Verbesserung der Kommunikation mit Laien abgeleitet (vgl. Nückles, 2001; erschienen bei Waxmann). In einem anderen Projekt wurde untersucht wie gut es Computer-Experten gelingt, die Verständlichkeit von Fachtexten für Laien einzuschätzen. Ein Vergleich dieser Antizipationen mit den Verständlichkeitsbeurteilungen von Laien ergab Hinweise auf systematische Verschätzungen. In einer weiteren Studie wurde untersucht, welche situationalen Bedingungen die Fähigkeit zur Übernahme der Laiensicht beeinflussen. Hier wurden die Experten aufgefordert selber Erklärungen für Laien zu verfassen (vgl. Jucks, 2001; erschienen bei Waxmann).

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Regina Jucks, Matthias Nückles (Universität Freiburg)


Experten-Laien-Kommunikation in der Architektur

(gefördert durch die Ludwig -Sievers Stiftung zur Forschung zu freien Berufen, 1994 -1999)

Die Architektur ist ein besonders interessanter Anwendungsfall für die Untersuchung der kognitiven Voraussetzungen von Experten-Laien-Kommunikation: Die Tätigkeit des Architekten bewegt sich immer schon in einem interdisziplinären Spannungsfeld, weil er auf die Integration gestalterisch-künstlerischer, ökonomischer, technischer und sozialer Faktoren beim Entwurf von Gebäuden angewiesen ist. In diesem Projekt wurden 41 berufserfahrene Architekten intensiv befragt. Sie sollten zunächst verschiedene Aufgaben aus ihrer eigenen und aus der vermuteten Perspektive eines durchschnittlichen Laien bearbeiten. Danach waren sie gefordert, Schätzungen über das architektonische Vorwissen von Laien zu äußern. In einem dritten Teil der Untersuchung sollten die Probanden einem (fiktiven) Laien einen Gebäudeentwurf detailliert erläutern. Dabei standen Ihnen ein Modell, Planunterlagen und stichwortartige Hintergrundinformationen zur Verfügung. Die Vermutungen der Architekten darüber, wie Laien Architektur wahrnehmen und bewerten, werden mit empirisch erhobenen Daten verschiedener Laienstichproben verglichen. Dafür wurde ein Fragebogen zum architektonischen Grundwissen (FAG) entwickelt und es wurden empirische Studien über die Rezeption von Erläuterungstexten durch Laien durchgeführt. Das Projekt wurde von der Ludwig Sievers-Stiftung, Köln, finanziell gefördert. Es liegt eine Reihe von - jetzt auch online zugänglichen - Veröffentlichungen vor, in denen Teilaspekte dieser Untersuchungsreihe beschrieben werden. Eine umfangreiche Monografie (Rambow 2000), gibt einen Überblick

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Riklef Rambow (TU Cottbus)
siehe auch: http://www.theo.tu-cottbus.de


Laienkonzepten über Architektur

(gefördert vom Landesverbandes Nordrhein-Westfalen des Bundes deutscher Architekten (BdA) 1997/98)

Es wurden Vorstellungen von Laien über Architektur und die Rezeption von Medienberichten über Architektur durch Laien untersucht. Dieses Projekt wurde vom Landesverband Nordrhein-Westfalen des Bundes Deutscher Architekten (BDA) finanziell gefördert. Die Ergebnisse dienen dazu, die Konzeption einer Unterrichtseinheit über Architektur an allgemeinbildenden Schulen unterstützen.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Riklef Rambow (TU Cottbus)
siehe auch: http://www.theo.tu-cottbus.de


Evaluation des Einsatzes der Bildtelefonie am Arbeitsplatz von Gehörlosen

(gefördert durch die Deutsche Telekom 1998/99) Das Evaluationsprojekt hat die Integration von Bildtelefonen in die Arbeitsumgebungen von Gehörlosen bei der Deutschen Telekom untersucht..

Ansprechpartner: Rainer Bromme


Evaluation der Bildtelefonie für gehörlose Kinder und Jugendliche

(gefördert durch die Deutsche Telekom 1996/1997)

Das Evaluationsprojekt hat die Akzeptanz der neuen Technik und ihre Auswirkungen auf das Kommunikationsverhalten der beteiligten Gehörlosen überprüft. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Westfälischen Schule für Gehörlose, Münster durchgeführt.

Ansprechpartner: Rainer Bromme


Erprobung netzbasierter Vorlesungen zur Pädagogischen Psychologie im Rahmen des Projekts "Internetbasierte Lehre im Grundstudium (IBL-GS)" des Landes NRW und Durchführung der Evaluation des IBL-GS Gesamtprojekts

Ziel des Projektes war die Entwicklung und Erprobung der Bereitstellung von Material zur Begleitung von Vorlesungen und Seminaren im Internet. Einbezogen wurden Veranstaltungen zur Pädagogischen Psychologie für Studierende des Diplomstudienganges Psychologie im Hauptstudium (Prof. Dr. Rainer Bromme) und für Studierende der Lehrämter (HD Dr. Gerd Mannhaupt). Die Studierenden sollten damit in ihrer veranstaltungsbegleitenden Arbeit unterstützt und zugleich an die studienbezogene Nutzung des Internet herangeführt werden.

(gemeinsam mit HD Dr. G. Mannhaupt, gefördert durch das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, 10/ 98 - 4/ 99).

Ansprechpartner: Rainer Bromme


Perspektivenwechsel bei naturwissenschaftlichen Fachbegriffen

(Eigenmittel der Universität Münster,1995/96)

Wir nehmen an, dass eine wichtige Voraussetzung für die interdisziplinäre Kommunikation in der Fähigkeit des Experten begründet liegt, bei Bedarf seine eigene ausdifferenzierte Perspektive zu überschreiten und die Konzepte seines Gegenüber zu erschließen. Wir bezeichnen diesen Prozess als "Kognitiven Perspektivenwechsel". In unseren Studien wurde empirisch geprüft, ob Fachleuten ein solcher Perspektivenwechsel auch bei naturwissenschaftlichen Fachbegriffen möglich ist. Probanden waren Chemiker, die in der Hochschulforschung arbeiten und die nach ihrer eigenen Sicht auf chemische Grundbegriffe und nach der von ihnen vermuteten Sicht von Chemielehrern gefragt wurden.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Riklef Rambow (TU Cottbus)


Fachkommunikation zwischen Ärzten und Pflegepersonal im Bereich der Onkologie

(Eigenmittel der Universität Münster,1996/97)

Ärzte und Pflegepersonal im Krankenhaus müssen eng zusammenarbeiten. Ihre Aufgaben und ihre Ausbildung unterscheiden sich zwar, aber ihre Arbeit erfordert intensive Verständigung und Abstimmung. Wir haben analysiert, wie sich die unterschiedliche professionelle Orientierung auf die Verständigung auswirkt.

Ansprechpartner: Rainer Bromme, Matthias Nückles (Universität Freiburg)