Neues DFG-Netzwerk zu Werten und Normen in der Kommunikationswissenschaft mit Kathrin Friederike Müller

(02.07.2014) Objektivität, Ausgewogenheit, Datenschutz etc. stehen nicht nur im Fokus vieler Medienprofessionen, sondern bestimmen ebenfalls den Fachdiskurs über Mediensysteme, -inhalte und -akteure. Welche Werte und Normen in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zentral sind und wie sie verhandelt werden, untersucht ein neues akademisches Netzwerk mit IfK-Mitarbeiterin Dr. Kathrin Friederike Müller, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre mit knapp 50.000 Euro gefördert wird.

20140702 Mueller

Das DFG-Projekt „Werte und Normen als Forschungsgegenstände und Leitbilder in der Kommunikationswissenschaft. Ein integrativer Forschungsansatz“ vernetzt dreizehn Kommunikationswissenschaftlerinnen von zehn verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit drei renommierten SeniorforscherInnen. Es hat zum Ziel, die vorherrschenden Werte und Normen in den Bereichen Medienpolitik, Journalismus-, Medieninhalts- sowie Rezeptions- und Wirkungsforschung vergleichend zu analysieren und einen integrativen, multidisziplinären Forschungsansatz zu entwickeln. Die Netzwerkmitglieder führen hierzu ein systematisches Review relevanter kommunikationswissenschaftlicher Publikationen von 1990 bis 2013 durch und arbeiten ihre zentralen theoretischen Konzepte und Leitbilder heraus. Auf dieser Basis werden langfristige Entwicklungen untersucht und Trends in den untersuchten Forschungsfeldern aufgezeigt.

Wie eine Vorstudie des Netzwerks zeigt, zählt etwa Objektivität zu den bestimmenden Normen in der Journalismusforschung, ebenso wie Ausgewogenheit der Themen und Fairness der Berichterstattung. Zudem sind Fragen rund um Datenschutzbestimmungen und Copyright-Vorschriften seit dem Jahr 2002 wichtiger für das Fach geworden, das von jeher stark durch normative Rahmenbedingungen geprägt ist. Gegenwärtig machen vor allem der Medienwandel, die Durchdringung der Alltagswelt mit Medien und die daraus resultierenden neuen kommunikativen Möglichkeiten eine Diskussion und Reflexion der Normen und Werte des Fachs notwendig. 

Federführende Antragstellerinnen des neuen DFG-Netzwerks sind Dr. Arne Freya Zillich von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Dr. Claudia Riesmeyer von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Es schließt neben Dr. Kathrin Müller vom Institut für Kommunikationswissenschaft der WWU Münster weitere zwölf exzellente Nachwuchsforscherinnen ein: Dr. Stephanie Geise (Erfurt), Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw (Wien), Dr. Ulrike Klinger (Zürich), Dr. Melanie Magin (Mainz), Dr. Cordula Nitsch (Düsseldorf), Dr. Senta Pfaff-Rüdiger (München), Dr. Liane Rothenberger (Ilmenau), Dr. Christina Schumann (Ilmenau), Dr. Annika Sehl (Dortmund) und Dr. Cornelia Wallner (München). Zudem sind die SeniorforscherInnen Prof. Dr. Heinz Bonfadelli (Zürich), Prof. Dr. Wolfgang Donsbach (Dresden) und Prof. Dr. Barbara Thomaß (Bochum) in das Projekt involviert, welches einen Beitrag zur kommunikationswissenschaftlichen Grundlagenforschung leisten soll.

Ansprechpartnerin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Magdalena Bollmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Telefon: +49 251 83-24653
Telefax: +49 251 83-21310 (Geschäftszimmer IfK)

Inhaltliche Rückfragen an:

Dr. Kathrin Friederike Müller
Wissenschaftliche Mitarbeiterin DFG-Projekt
„Das mediatisierte Zuhause“
Telefon: +49 251 83-21264
Telefax: +49 251 83-21310 (Geschäftszimmer IfK)