Neueste Studie zur Berichterstattung über Nanotechnologie

(27.09.2012) In ihrem Projektbericht Das Bild der Nanotechnologie in der deutschen Presse: eine Langzeitbeobachtung 2000 - 2011 veröffentlicht die Forschergruppe des Instituts für Kommunikationswissenschaft unter der Leitung Prof. Dr. Frank Marcinkowski (WWU Münster) und Prof. Dr. Matthias Kohring (Universität Mannheim) aktuellste Erkenntnisse aus der umfangreichsten Inhaltsanalyse zur nanotechnologischen Berichterstattung in Deutschland.

Nanotechnologie gilt als eine der wichtigsten Zukunftstechnologien, zu deren Forschung und Entwicklung der Bund jährlich wachsende Fördersummen in dreistelliger Millionenhöhe bereitstellt. Dennoch ist der individuelle Nutzen für den Bürger vor allem aufgrund der naturwissenschaftlichen Komplexität schwer greifbar, weshalb die Meinungsbildung zu diesem Thema primär den Massenmedien zukommt. Die aktuelle Längsschnittuntersuchung gibt Aufschluss über die Presseberichterstattung in ausgewählten deutschen Qualitäts- und Leitmedien, darunter FAZ, Der Spiegel und Die Zeit. Ausgewertet wurden insgesamt 2343 Artikel mit nanotechnologischem Kontext aus den Jahren 2000 bis einschließlich 2011, womit der Beobachtungszeitraum aus den beiden Vorgängerprojekten um zwei Jahre erweitert wurde.

Ein zentraler Befund der neuen IfK-Studie ist, dass die anfängliche Euphorie über die moderne Technologie einer neutraleren, weitgehend unpolitischen Berichterstattung gewichen ist, die verhalten optimistische Prognosen – etwa in Bezug auf den Umwelt- und Naturschutz als möglichen Nutzen – aufweist. Generell scheint das Interesse der deutschen Medien an Nanotechnologie nachgelassen zu haben. Das Themenspektrum hingegen hat sich verbreitert und bezieht in den letzten beiden Jahren verstärkt auch nanotechnologische Anwendungen sowie Produkte in die mediale Darstellung ein.

Der vollständige Forschungsbericht mit allen detaillierten Ergebnissen steht hier zum Download bereit.