Ewald-Wicke Preis 2023

Von links nach rechts: Prof. Dr. Frédèric Merkt, Laudator, Asst.-Prof. Maximilian Beyer Preisträger, Prof. Dr. Ralf Ludwig, DBG-President, Prof. Dr. Martin Quack, Laudator
© DBG/Tom Wagner

Der Ewald-Wicke-Preis 2023 wurde an Privatdozent Dr. Maximilian Beyer verliehen. Die Deutsche Bunsen-Gesellschaft für physikalische Chemie (DBG) und die Ewald-Wicke-Stiftung würdigen damit seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Präzisionsuntersuchungen von molekularem Wasserstoff (H2, HD und D2) nahe der Dissoziations- und Ionisationsschwelle mittels hochauflösender Spektroskopie, elektronischer Struktur und Streutheorie.

Am 05.Juni 2023 nahm Dr. Beyer die Auszeichnung entgegen. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Frédèric Merkt, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich).

Während seines Studiums an der ETH Zürich lag sein Fokus zunächst intensiv auf organischer Chemie, später folgte ein ebenso intensives Interesse an physikalischer Chemie.

Für seine herausragende Masterarbeit erhielt er ein Oskar-Jeger-Stipendium und später eine ETH-Medaille. In seiner Doktorarbeit widmete er sich Präzisionsmessungen in hochangeregten elektronischen Zuständen von molekularem Wasserstoff, wofür er erneut mit einer ETH-Medaille ausgezeichnet wurde.

Nach Abschluss seiner Promotion arbeitete Dr. Beyer zwei Jahre lang als Postdoctoral Research Associate in der Gruppe von David DeMille an der Yale University. Seit 2020 leitet er als Assistenzprofessor eine unabhängige Forschungsgruppe an der Freien Universität Amsterdam (Vrije Universiteit Amsterdam).

Das Hauptziel seiner Forschung besteht darin, die Grenzen des Standardmodells der Teilchenphysik zu testen und nach Hinweisen auf bislang unbekannte physikalische Phänomene zu suchen. Hierbei vergleicht er hochpräzise experimentelle und theoretische Werte von Energieintervallen in Molekülen, die aus zwei Kernen und einem oder zwei Elektronen bestehen.

Dr. Maximilian Beyer geht grundlegenden wissenschaftlichen Problemen aus neuen Perspektiven nach und versucht, eine Verbindung zwischen physikalischer Chemie und Hochenergie-Teilchenphysik herzustellen, indem er fortgeschrittene Theorie und Experimente kombiniert.

Seine wissenschaftliche Arbeit zeichnet sich durch bemerkenswerte Gelehrsamkeit, Kreativität und Hingabe aus und demonstriert auf beispielhafte Weise die Möglichkeiten der physikalischen Chemie zur Lösung grundlegender Probleme der Physik.

Wir gratulieren sehr herzlich!