Ägyptologische Arbeitsgruppe Wortfeldsemantik

Ziel der AG ist, innerhalb ausgewählter Wortfelder die Relationen der Wortbedeutungen untereinander herauszuarbeiten und in angemessene Übersetzungsvorschläge umzusetzen.

Als erstes Wortfeld wurde mit der plakativen Überschrift „Schimpfen-Beschimpfungen“ das relativ übersichtliche Feld „schlecht über etw./ jmd. reden“ gewählt.

Der kulturelle Körper im alten Ägypten

Die Frage nach Konzeption, Bedeutung und Rezeption des kulturellen Körpers im antiken Niltal (Ägypten und Nubien) auf verschiedenen Ebenen (regional, hierarchisch, chronologisch) ist ein aktueller Forschungsschwerpunkt von mir. Der Vergleich sowohl mit anderen antiken und rezenten Kulturen als auch die Einbeziehung von nicht-altertumswissenschaftlichen Methoden kann hier zu weiteren neuen Erkenntnissen führen.

Das gezähmte Chaos und die göttliche Gabe der Fruchtbarkeit. Naturmotivik in der althäbräischen Königsideologie und ihre Transformation in der heilsgeschichtlichen Theologie des Alten Testaments

In einem ersten Schwerpunkt sucht das Projekt die These zu erweisen, dass die im Alten Orient verbreitete ambivalente Deutung von Natur, die sich im Motiv der gezähmten Chaosmächte symbolisch verdichtet hat, auch in den eisenzeitlichen Königtümern Israel und Juda geteilt wurde und hier wie andernorts zur Begründung von Herrschaft diente. Ein zweiter Schwerpunkt gilt den tiefgreifenden Transformationen, die der Motivkreis des gezähmten Chaos im Gefolge des Untergangs der Königtümer Israel und Juda erfuhr.

Rezeptionsgeschichte der Hebräischen Bibel

Ein erster Schwerpunkt im Projekt liegt auf dem Problem des christlichen Antijudaismus im Umgang mit dem Alten Testament, ein weiterer Schwerpunkt bei der Rezeption der hebräischen Bibel durch ausgewählte Philosophen und Philosophinnen der Gegenwart, eine dritte Linie verfolgt die Auslegung der hebräischen Bibel im „Handgemenge" sozialer oder politischer Bewegungen.

Religionspolitik im antiken Perserreich. Kulturvergleichende und rechtsgeschichtliche Studien zur Situation der Juden in der multireligiösen Gesellschaft der Achämeniden

Geschlechterverhältnisse in der Literatur des hellenistischen Judentums

Für eine gender-bzw. geschlechterbezogenen Forschung ist die hellenistische Epoche von besonderem Interesse, scheint sich hier erstmals ein expliziter Geschlechterdiskurs entwickelt zu haben.
Im Forschungsprojekt „Geschlechterverhältnisse im hellenistischen Judentum" geht es um das Spektrum der Fragestellungen, die sich aus feministischen bzw. gender/geschlechterbezogenen Ansätzen ergeben.

Römische Bauornamentik in Kleinasien: Werkprozess und Werktradition

Das Projekt gilt der Erforschung römischer Bauornamentik in Kleinasien und konzentriert sich auf den Zeitraum des 2. Jahrhunderts n. Chr. Ausgangspunkt der Untersuchung ist ein bislang teilweise freigelegter Polygonalbau, der an den Forumsbereich von Alexandreia Troas angrenzt und dem diverse, aus Marmor gearbeitete Bauglieder (Kapitell, Architrav, Konsolgeison) zugeordnet werden können. Detailbeobachtungen zur Bildhauerarbeit der Ornamentik lassen Rückschlüsse auf die Organisation der tätigen Steinmetze und den Herstellungsprozess der Bauteile zu.

Die Rhetorik des Monotheismus im Römischen Reich - Christlich-monotheistische Rhetorik der Abgrenzung von paganen Gottesvorstellungen

Das Ziel des Projekts besteht darin, durch Infragestellung der Dichotomie Poly-/Monotheismus, die ein sprachliches Konstrukt in je bestimmten Zusammenhängen mit jeweils bestimmten Absichten ist, Einteilungen, Abgrenzungen und Zuordnungen verschiedener Gottesvorstellungen (und zugehöriger Trägergruppen) zu erschließen, die den komplexen Konstellationen der kontroversen spätantiken Debatten in den diversen Situationen angemessener sind als simplifizierende Antithesen, ohne damit ein neues System von Kategorien zu schaffen.

Jesusworte auf den Wegen antiker Spruchüberlieferung. Untersuchungen zur Eigenart, Kompostion und Redaktion antiker Spruchsammlungen im Vergleich der Logienquelle und des Thomasevangeliums mit den Sprüchen des Pseudo-Phokylides, Sextus und Epikur

Gingen die bisherigen Kompositionsanalysen der zu untersuchenden Texte von einer einheitlichen Textüberlieferung aus, werden jetzt die einzelnen Textzeugen in ihrer Unterschiedlichkeit wahrgenommen und für die Überlieferungsgeschichte der einzelnen Sprüche ausgewertet. Gleichzeitig wird die Überlieferung der Worte Jesu im Thomasevangelium und in der Logienquelle nicht mehr isoliert betrachtet, sondern im Rahmen der allgemeinen antiken Spruchsammlungspraxis, die ihren eigenen, allerdings noch kaum erforschten Gesetzmäßigkeiten folgt.

Reden pro domo. Werbung für das Judentum bzw. Christentum in den Reden der Apostelgeschichte und des Bellum Judaicum des Josephus

In dem Projekt werden die in den beiden Werken enthaltenen Reden einer gründlichen Analyse unterzogen, die sich vor allem an den Mitteln der antiken Rhetorik orientiert. Dadurch wird sichtbar, wie die beiden Autoren diese Mittel einsetzen, um ihr jeweiliges Ziel zu erreichen. Durch den Vergleich der beiden Werke miteinander treten sowohl deren Gemeinsamkeiten als auch ihre je eigenen Profile deutlicher hervor. Es können methodisch gesicherte und im einzelnen belegbare Aussagen über die jeweilige Grundintention beider Werke gemacht werden. Diese ermöglichen eine angemessene Interpretation einzelner Textstellen.

Die Topographie paganer Kulte im Heiligen Land und ihr Einfluss auf das Neue Testament

An herausragenden Beispielen werden mögliche Interferenzen zwischen paganem Kult im Heiligen Land und neutestamentlichen Traditionen untersucht. Ziel ist es, nach und nach eine Topographie der paganen Kulte im Heiligen Land in der hellenistisch-römischen Zeit für die Hand des Neutestamentlers zu erstellen. Gleichzeitig werden mögliche Verbindungen zum Neuen Testament aufgezeigt und die bisherige Forschung zu einzelnen Fragekomplexen aufgearbeitet.