Der zentrale Quellenbestand ist das Archiv der Sing-Akademie zu Berlin, das als Depositum in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (Unter den Linden) verwahrt wird. Darunter befinden sich die nahezu lückenlosen Protokolle ("Verhandlungen") der Liedertafel aus den Jahren 1808 bis 1945 (N. Mus. SA 280-289 und 309). Weitere Quellen verteilen sich auf zahlreiche in- und ausländische Bibliotheken und Archive.

  • 1855-59

    1855 | 1856 | 1857 | 1858 | 1859     

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLVII (SCHREIBMEISTER: LEBRUN)
    1855 Entwurfschreiben an die jüngere Liedertafel zwecks Mitteilung des Termins einer gemeinsamen Tafel. N. Mus SA 287, fol. 387r.
    1855 Undatiert  Verzeichnis der Beamten, Mitglieder und Versammlungstage der Zelterschen Liedertafel.       N. Mus SA 287, fol. 390r-390v.
    1855 16.01.  Ordentliche Liedertafel im Lokale des Englischen Hauses. Die gemeinsame Sitzung mit der jüngeren Liedertafel wurde auf den heutigen Tag verlegt. Ursprünglich sollte am 9. Januar gemeinsam getafelt werden. Die Mitglieder beider Tafeln werden gemischt und nach ihren Stimmen platziert. Nachdem einige Lieder der Mutter-Liedertafel gesungen wurden, werden auch Kompositionen der jüngeren Tafel zu Gehör gebracht. Der musikalische Direktor der jüngeren Liedertafel erlaubt sich die Bemerkung, die jüngere Tafel sei 34 Jahre alt geworden, ohne dass die ältere Muttertafel sich um sie gekümmert habe.        N. Mus SA 287, fol. 391r-392v.
    1855 13.02.  Ordentliche Liedertafel im Englischen Haus. Es wird die Abwesenheit vieler Mitglieder beklagt. Es sind einige Stellvertreter der Sing-Akademie eingeladen. In der letzten Sitzung mit der jüngeren Tafel wurde der Vorschlag gemacht, jährlich eine gemeinsame Sitzung mit der dieser abzuhalten. Ein Beschluss hierüber kann vorerst nicht gefasst werden, sondern soll per Zirkular im April erfolgen. N. Mus SA 287, fol. 393r-394v.
    1855 06.03. Ordentliche Liedertafel im Englischen Haus. Streng genommen – so der Stellvertreter des abwesenden Schreibmeisters – ist die heutige Tafel keine ordentliche, sondern eine außeror-dentliche Liedertafel, aus dem Grund, weil Damen anwesend sind. Zudem sind ebenso weitere Gäste im Kreise vertreten, weshalb sich doch eine recht zahlreiche Gesellschaft versammelt hat. Man ist guter Dinge und die Stimmung ist angenehm belebt. Koenen und Fournier schließen einen Bund, in dem Koenen sich erklärt, alle von Fournier gedichteten Stücke in Musik zu setzen. N. Mus SA 287, fol. 395r-396r.
    1855 07.03. Schreiben von Ritze mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 397r.
    1855 10.04. Schreiben von Hoffmann. H. ist an der Teilnahme zur heutigen Liedertafel verhindert. N. Mus SA 287, fol. 398r.
    1855 10.04. Absageschreiben von Lebrun. N. Mus SA 287, fol. 399r.
    1855 10.04. Schreiben von Lebrun. N. Mus SA 287, fol. 400r.
    1855 10.04. Ordentliche Liedertafel im Englischen Haus. Viele Mitglieder sind heute aus unterschiedlichen Gründen (Heiserkeit, Wohnungswechsel, Reisen etc.) an der Teilnahme verhindert. Im ersten Tenor fehlen immerhin zwei Sänger, was mit Wehmut beklagt wird, da für sie keine Substitute rekrutiert werden konnten. Beim Gesang äußert sich von Koenen über das Lied Nr. 165 „Vina, Vina“, es klinge nach Absynth. Es wird ein Schreiben von Dr. Elben vorgelesen, welcher der Liedertafel ein Exemplar der Geschichte des Männergesangs übersandt hat. Es folgt die Abstimmung über die Aufnahme von Herrn Nitze. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Darauf folgt die Abstimmung über den Antrag der jüngeren Liedertafel einmal pro Jahr gemeinsam mit der Mutterliedertafel zusammen zu tafeln. Auch dieser Antrag wird angenommen. N. Mus SA 287, fol. 401r-402v.
    1855 08.05. Ordentliche Liedertafel. Kandelhardt und Jahn fehlen im ersten Tenor. Zur Unterstützung wird Geheimrat Kolbe dem zweiten Tenor entliehen. Grell begrüßt das neu aufgenommene Mitglied Hr. Nitze mit einer herzlichen Ansprache. Der Flemming macht zweifach die Runde und es werden auf den Namen Nitze zahlreiche Reime gebildet, die aufgrund ihrer Fülle kaum festzu-halten sind. Schulz, Köpke, Kolbe und Hellwig III stellen die Behauptung auf, man habe ihnen ihre sämtlichen Witze auf Nitze „weggeschnappt“. Den Frust darüber betäuben sie dadurch, indem sie mit „Tiefe und Gründlichkeit in den Becher [sehen].“ Riese feiert zudem heute sein 25-jähriges Liedertafeljubiläum. N. Mus SA 287, fol. 403r-404v.
    1855 05.06. Ordentliche Liedertafel. Es sind erneut zahlreiche Abwesende zu beklagen. Um neun Uhr wird der Gesang angestimmt. Ein neues Trinklied aus der Feder von Martin Blumner wird gesungen und findet Gefallen in der Runde. Aufgrund der Hitze schlägt Lichtenstein vor, die nächste Sitzung der Tafel im Zoologischen Garten abzuhalten. N. Mus SA 287, fol. 405r-406v.
    1855 26.06. Ordentliche Liedertafel im Zoologischen Garten bei Berlin. Man ist allgemein entzückt von der gänzlich anderen Umgebung, in welcher heute getafelt wird. Trotz des Regens, hat man sich „Unter wilde[n] Bestien“ zusammengefunden. Der ungewohnten Umgebung gemäß wird das Lied „Wo bin ich heimatsfroh“ angestimmt. Man sitzt, vom Regen durchdrungen, an einer kleinen geschmückten Tafel, auf der ebenso der Flemming platziert ist. Inmitten von wilden Tieren sind selbst die Liedertäfler „zum Brüllen veranlaßt“ als die Speisen serviert werden. Die „Macht der Töne“ bringt jedoch auch „die wildeste Bestie zu Ruhe“. N. Mus SA 287, fol. 407r-408v.
    1855 28.08. Ordentliche Liedertafel im Englischen Hause. Nur 15 Täfler sind anwesend. Von den 16 Abwesenden kann der Schreiber jedoch versichern, dass diese nicht an „gelbem Fieber oder andren Tropenkrankheiten, erfrorenen Gliedmaßen, Rheumatismus“ oder dergleichen Krankheiten leiden, welche sie sich etwa in der letzten Sitzung im Zoologischen Garten zugezogen haben könnten. N. Mus SA 287, fol. 409r-410v.
    1855 25.09. Ordentliche Liedertafel im Englischen Haus. Aufgrund der vielen fehlenden Täfler stellt Schreibmeister LeBrun Nachforschungen über die Anwesenheit im laufenden Jahr an und stellt eine Statistik auf. Es stellt sich heraus, dass allein Martin Blumner und Hellwig II. durchweg anwesend waren. N. Mus SA 287, fol. 411r-412v.
    1855 23.10. Ordentliche Liedertafel. Es sind erneut zahlreiche Täfler abwesend. Es wird bekanntgegeben, dass der Veteran am 24. Oktober seinen 77. Geburtstag begeht. N. Mus SA 287, fol. 413r-414r.
    1855 20.11. Ordentliche Liedertafel im Englischen Haus. In der heutigen Sitzung herrscht eine gemütliche und frohe Stimmung. Kurzes Protokoll mit lediglicher Auflistung der gesungenen Lieder. N. Mus SA 287, fol. 415r-415v.
    1855 21.11. Schreiben von Jahn. Austritt aus der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 416r.
    1855 17.12. Ordentliche Geschäftsliedertafel im Englischen Haus. Die Geschäftsliedertafel beginnt um 10 Minuten nach 20 Uhr. Es werden die Termine für das kommende Jahr 1856 festgesetzt. Die Liedertafel am 23. Oktober 1856 soll im Verbund mit der Sing-Akademie stattfinden. Hellwig III. schlägt vor, für die künftig stattfindenden bunten Liedertafeln einen speziellen Platz für die ### einzurichten. Ebenso beantragt Hellwig III. einen Beschluss zu fassen, dass die zur Sitzung erschienenen Täfler künftig zusammenrücken sollen, wenn bis zu einer gewissen Uhrzeit noch Lücken an der Tafel anzufinden seien. Die ursprüngliche Sitzordnung soll somit etwas gelockert werden. Der Beschluss hierüber soll jedoch erst in einer der kommenden Tafelsitzungen gefasst werden. Es folgt die Wahl der Beamten. Meister Grell wird mit 16 zu 1 Stimmen wiedergewählt. Der Beimeister verbleibt mit 13 gegen vier Stimmen, wie ebenso der Tafelmeister mit 16 zu 1 Stimmen, im Amt. Bei der Wahl des Schreibmeisters entfallen zunächst sieben Stimmen auf Schulz, fünf auf den amtierenden Schreibmeister LeBrun und drei auf Hellwig III. In einer engeren Wahl zwischen Schulz und LeBrun wird Schulz mit 10 gegen drei Stimmen zum neuen Schreibmeister der Liedertafel erwählt. LeBrun scheidet damit als bisheriger Schreibmeister aus dem Amt. Es folgt lediglich noch die Auflistung der in dieser Abschlusstafel des Jahres 1855 gesungenen Lieder. N. Mus SA 287, fol. 417r-418v.
    JAHRGANG XLVIII FEHLT
    1856  03.03. Schreiben von ###.
    1856 29.07.  Robert Schumann †.
    1856 Carl Friedrich von Klöden †.
    1856 27.12.  Heinrich Stümer †.  
    1856 Erstes Wasserwerk in Berlin.
    JAHRGANG XLIX FEHLT
    1857 23.04. Johann Heinrich Julius Staberoh II †. [Sterbedatum lt. BK 24.04.1858]
    1857 03.09. Martin Hinrich Carl Lichtenstein †.
    1857 Eröffnung des »Victoria-Theaters«.
    JAHRGANG L FEHLT
    1858 24.05. Samuel Heinrich Spiker †.
    1858 22.12. Giacomo Puccini *.
    1858 König Wilhelm I., der spätere erste Kaiser des Zweiten Kaiserreichs, tritt in Preußen die Regentschaft an.
    1858 Offenbach gastiert mit seinen »Bouffes Parisiens«.
    JAHRGANG LI FEHLT
    1859 22.01.
            
    Brahms: Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll (UA).
    1859  Ludwig von Massow †.
    1859 11.06. Ferdinand Riese †.
    1859 11.12. Gustav Anton Heinrich Koepke I †.

  • 1860-64

    1860 | 1861 | 1862 | 1863 | 1864

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LII FEHLT
    1860 Jacob Burckhard Die Cultur der Renaissance in Italien.
    JAHRGANG LIII FEHLT
    1861 02.01. Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen †; Nachfolger wird Wilhelm I.
    1861 Die Fläche des Berliner Stadtgebietes wächst durch Eingemeindungen mehrerer Vorstädte (Wedding, Gesundbrunnen und Moabit sowie Teile der Feldmarken von Charlottenburg, Schöneberg, Tempelhof und Rixdorf) von 35 auf 59 Quadratkilometer, die Einwohnerzahl steigt auf rund 550.000.    
    JAHRGANG LIV FEHLT
    1862 07.02.           Carl Hellwig II †.
    1862 August Wilhelm Amros: Geschichte der Musik. Die Musik des Griechischen Altertums und des Orients.
    1862 Otto von Bismarck wird vom König zum preußischen Ministerpräsidenten ernannt.
    JAHRGANG LV FEHLT
    1863 Gründung des »Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins« durch Ferdinand Lassalle: die erste große Sammlung der politischen Kräfte des Proletariats und der Anfang der Sozialdemokratie.
    JAHRGANG LVI FEHLT
    1864 02.05. Giacomo Meyerbeer †.
    1864 11.06. Richard Strauss *.
    1864 Deutsch-Dänischer Krieg – Durch einen gemeinsamen Feldzug holen Preußen und Österreich die Herzogtümer Schleswig und Holstein, die sich der dänische König widerrechtlich angeeignet hatte, in den Deutschen Bund zurück und erfüllen damit eine zentrale Forderung der Revolutionäre von 1848.
    1864 August Wilhelm Ambros: A. Die Anfänge der europäischen abendländischen Kunst. B. Die Entwickelung des geregelten mehrstimmigen Gesanges.

  • 1865-69

    1865 | 1866 | 1867 | 1868 | 1869

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LVII FEHLT
    1865 10.06. Wagner: Tristan und Isolde (UA).
    JAHRGANG LVIII FEHLT
    1866 Preußisch-österreichischer Krieg (»Deutscher Krieg«), bei dem das neue Königreich Italien mit Preußen im Bunde steht. Bismarck erklärt den Deutschen Bund für aufgelöst, besiegt die von Österreich aufgebotene Bundesarmee in wenigen Wochen, annektiert für Preußen Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt und gründet den »Norddeutschen Bund«, Österreich verliert Venetien an Italien.
    1866 Johann Carl Friedrich Rex †.
    1866 05.09. Vollendung der »Neuen Synagoge« in der Oranienburger Straße.
    1866 25.10. Georg Schumann *.
    JAHRGANG LIX FEHLT
    1867 11.03. Verdi: Don Carlos (UA).
    1867 20.10. Adolf Friedrich Zelle †.
    JAHRGANG LX FEHLT
    1868 08.05. Bruckner: 1. Sinfonie c-moll.
    1868 21.06. Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg (UA).
    1868 13.11. Gioachino Rossini †.
    1868 Erstes »Bilse-Konzert«.
    1868  Gründung der »Gesellschaft für Musikforschung«.
    1868 Die Allgemeine Berliner Omnibus AG (ABOAG) wird gegründet.
    1868 August Wilhelm Ambros: Die Zeit der Niederländer. B. Die Musik in Deutschland und England. C. Die italienische Musik des 15. Jahrhunderts.
    JAHRGANG LXI FEHLT
    1869 18.02.           Brahms: Ein deutsches Requiem (UA).
    1869 08.03. Hector Berlioz †.
    1869 Das neue Berliner Rathaus (»Rotes Rathaus«) wird fertiggestellt.
    1869 Gründung der »Königlich Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst« (1966 mit dem »Stern’schen Konservatorium« zur »Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst« fusioniert, seit 2001 »Universität der Künste«), Rektor ist bis 1907 Joseph Joachim.
    1869 Gründung der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« (SDAP).
  • 1870-74

    1870 | 1871 | 1872 | 1873 | 1874

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXII FEHLT
    1870 14.04. Carl Adam Bader †.
    1870 Bismarck gibt die überzogenen Forderungen Napoleons an die Presse weiter und stellt damit Frankreich vor aller Welt diplomatisch bloß (Emser Depesche). Frankreich erklärt Preußen den Krieg (»Deutsch-Französischer Krieg«).
    1870 In Berlin werden die ersten Volksschulen eingerichtet.
    JAHRGANG LXIII (SCHREIBMEISTER: ???)
    1871 18.01.   
       
    Neugründung des Deutschen Reiches, Wilhelm I. von Preußen wird in Versailles zum Kaiser gekrönt. Bismarck setzt gegen »großdeutsche« Bestrebungen durch, daß Österreich von der Reichsgründung ausgeschlossen wird.
    1871 23.05. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol. 2r-3v.
    1871 24.12. Verdi: Aida (UA).
    1871 25.12. Alexander Skrjabin *.
    1871 Berlin hat 826.815 Einwohner (plus 105.169 in den Vororten).
    1871 Berlin wird Hauptstadt des Deutschen Reiches und wird politisches, ökonomisches und wissenschaftliches Zentrum des Kaiserreichs.
    JAHRGANG LXIV (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1872 18.12. Ordentliche Geschäftsliedertafel im Arnimschen Saale. Die heutige Tafel findet exakt einen Tag vor dem 114. Geburtstag des Stifters Carl Friedrich Zelter statt. Der Rechnungsleger Hoffmann hat es unterlassen, den Barbestand des Vorjahres in den Büchern festzuhalten, weshalb Meister Grell durch Beschluss ersucht wird, sich des korrekten Barbestandes zu vergewissern. Auf die Festlegung des Kalenders für das Jahr 1873, folgt die Wahl der Beamten. Von den lediglich 10 anwesenden Mitgliedern wird Meister Grell mit neun Stimmen zum Meister wiedergewählt. Eine Stimme entfällt auf Martin Blumner. Blumner wird mit neun Stimmen im Amt des Beimeisters bestätigt. Müller erhält eine Stimme. LeBrun bittet darum, das Amt des Schreibmeisters an einen anderen Sangeskollegen weiterreichen zu dürfen. In der Wahl des neuen Schreibmeisters erhält Horkel fünf, Müller zwei und Lange eine Stimme. Es wird das letzte Protokoll verlesen, welches Meyer verfasst hatte und in welchem dieser Vorwürfe gegen den jetzigen stellvertretenden Schreibmeister LeBrun ausgesprochen hatte. Meyer hatte im Protokoll vom 11. November verlauten lassen, dass der „Secretarius“ [LeBrun] „heute schon wieder nicht erscheinen“ konnte. LeBrun wiederlegt diesen Vorwurf mit einem Blick in die Akten und weist nacht, im vergangenen Jahr lediglich zu zwei Terminen nicht erschienen zu sein. N. Mus SA 288, fol. 4r-7r.
    JAHRGANG LXV (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1873 06.01. Ordentliche Liedertafel in Arnims Hotel. Nur die Stimmen des ersten Tenors sind vollzählig anwesend. LeBrun ist aufgrund eines Todesfalls in der Familie nicht zugegen. N. Mus SA 288, fol. 8r-9v.
    1873 03.02. Ordentliche Liedertafel. Erneut sind viele Täfler abwesend, weshalb heute zur Verstärkung Sänger aus den Reihen der Singakademie dazugestoßen sind. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Tafel, wird über die anstehende bunte Liedertafel im März debattiert. Der Termin soll beibehalten werden und Grell übernimmt die Vorbereitung. Bei König Arthurs Tafelrunde bittet der Referent darum, den Tenor-Solisten W. Müller aufgrund seiner hervorragenden Quinte künftig nur noch als „Q. Müller“ bezeichnen zu dürfen. N. Mus SA 288, fol. 10r.-
    1873 03.03. Liedertafel mit Damen in Arnims Hotel. Auch heute sind von 16 ordentlichen Täflern nur 10 erschienen. Verstärkung kommt aus den Reihen der Singakademie. Horkel vermerkt, es wurde „mit mehr oder minder glücklichem Gelingen“ gesungen. N. Mus SA 288, unfol.
    1873 31.03. Ordentliche Liedertafel. Es ergeht von Horkel die Mahnung an die Abwesenden, diese sollen sich doch einmal wieder in der Tafel blicken lassen, um die „Versammlungen vor weiteren Einbußen [zu] bewahren.“ Integer vitae erklingt „in seiner feierlichen Weise ganz vortrefflich im Chor, wie in den Soloversen [...].“ N. Mus SA 288, unfol.
    1873 29.04. Ordentliche Liedertafel in Arnims Hotel. Neun Täfler fehlen. Keine einzige Stimme ist voll besetzt. Aufgrund einer Hochzeitsgesellschaft tagt man heute in einem kleineren Raum als bisher. Dem aus krankheitsgründen abwesenden Meister Grell wird zur baldigen Genesung ein Hoch dargebracht. N. Mus SA 288, unfol.
    1873 27.05.  Ordentliche Liedertafel. Meister Grell ist wieder genesen und auch einige Ehrenmitglieder sind anwesend. N. Mus SA 288, unfol.
    1873 24.06. Ordentliche Liedertafel in Arnims Hotel. Die Liedertafel wurde verschoben auf den Johannistag, daher sind viele Täfler abwesend. Unterstützung kommt erneut von den Substituten der Sing-Akademie. N. Mus SA 288, fol. 20r-unfol.
    1873 01.09. Ordentliche Liedertafel. Die Tafel ist schwach besetzt. Nur sechs reguläre Täfler und drei Gäste sind anwesend. Zudem fehlen sämtliche Herren des ersten Tenors. Beimeister Blumner und Liebich übernehmen aushilfsweise die fehlenden Stimmen im Tenor. Aus gegebenem Anlass der morgigen Einweihung der Siegessläule wird das Lied Dem König gesungen. N. Mus SA 288, unfol.
    1873 02.09.  Einweihung der Siegessäule.
    1873 29.09.

    Ordentliche Liedetafel im Hotel Imperial (früher Arnim).

    N. Mus SA 288, unfol.
    1873 26.10. Bruckner: 2. Sinfonie c-moll. (UA).
    1873 27.10. Ordentliche Liedertafel im Hotel Imperial. Schreibmeister Horkel ist aufgrund eines Trauerfalls abwesend. Meyer übernimmt das Protokoll und betont humoristisch, dass die Gesellschaft dadurch „gemeyert“ werde. N. Mus SA 288, unfol.
    1873 24.11. Ordentliche Liedertafel im Hotel Imperial (Spiegelsaal). „Die heutige Liedertafel war unter einem glücklichen Stern gefallen [...]“, vermerkt Schreibmeister Horkel. Die Liedertafel tritt erstmals vollständig zusammen. Horkel erfreut sich, außer den fehlenden Ehrenmitgliedern, keinen einzigen der ordentlichen Mitglieder als „abwesend“ in der Statistik aufführen zu müssen. Demnach beginnt der Gesang mit Ergo bibamus. Meister Grell stellt die Überlegung an, „ob es nicht zeit- und zweckentsprechend sein möchte, dem Ergo Bibamus außer dem sanglichen Ausdruck noch eineine trankliche Nutzanwendung“ geben zu wollen.  N. Mus SA 288, fol. 30r.-unfol.
    1873 16.12. Geschäftsliedertafel im Hotel Imperial (Spiegelsaal). Kluge wird für seine umsichtige Betreu-ung der finanziellen Belange der Tafel gelobt. Ebenso ist Kluge der einzige Täfler, der keine einzige Sitzung im vergangenen Jahr versäumt hat. Der Tafelmeister stellt den Antrag auf Erhöhung seiner Zulage. Dieser wird abgelehnt; stattdessen erhält der Beimeister eine Sondergratifikation von 12###. Es folgt die Festlegung der Termine für das kommende Kalenderjahr 1874. Für die bunte Tafel mit der Sing-Akademie wird der Oktober anvisiert. Bei der Wieder-wahl wird Grell einstimmig – durch Akklamation – im Amt des Meisters beibehalten. Dieselbe Methode schlägt Grell auch bei der Wahl der anderen Beamten vor. Ergebnis: alle Beamten der Liedertafel verbleiben in ihren Ämtern. N. Mus SA 288,  unfol.
    1873 16.12. Börsenkrach, Einbruch der Finanzmärkte (»Gründerkrach«).
    JAHRGANG LXVI (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1874 05.01. Ordentliche Liedertafel im Hotel Imperial.  N. Mus SA 288, fol. 34r.-
    1874 02.02. Ordentliche Liedertafel im kleinen Vordersaal des Hotel Imperial. Die Sitzung beginnt eine viertel Stunde früher, um über den weiteren Werdegang des Genossen Klose abzustimmen. Klose wird mit dem Einigungslied erneut in der Liedertafel willkommen geheißen. Meister Grell reicht Klose den gefüllten Flemming. Klose bedankt sich mit „ungekünstelten“ Worten und beteuert sein „dauerhaftes Festhalten an dem Bunde, in dem er heut neu wiedereingetreten.“
    Herr Müller debütiert bei Freundschaft „mit bestem Erfolge [...], in dem er Recitativo parlando“ auf den Meister spontan eine Toast einfließen lässt. Die heutige Tafel fällt exakt auf den Geburtstag des Veteranen Bornemann. Ihm zu Ehren wird das Lied Gruß und Willkommen angestimmt.
    N. Mus SA 288, unfol.
    1874 02.03. Ordentliche Liedertafel im kleinen Vordersaal des Hotel Imperial. Von 17 Mitgliedern sind 13 anwesend. Zusätzlich wird die Tafel durch Substitute der Sing-Akademie unterstützt. In der Sitzung wird nach dem Gesang einiger Stücke über die Aufnahme von Theodor Krause in die Liedertafel abgestimmt. Krause wird in die Tafel aufgenommen. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 29.03. Dvorak: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur (UA).
    1874 24.03. Ordentliche Liedertafel im Vordersaal des Hotel Imperial. Es sind beinahe alle ordentlichen Mitglieder der Zelterschen Liedertafel anwesend. Einführung von Krause. N. Mus SA 288, fol. 40r. ff.
    1874 14.04. Ordentliche Liedertafel im Vordersaal des Hotel Imperial. Meister Grell lobt seine Genossen und verkündet, es seien in der Tafel nur „feine Sänger“ vorhanden. In Bezug auf die Zeitumstände, lässt Meister Grell das Lied Deutsches Land, Gott segne dich singen. Das Schlummerlied wird Grells kürzlich geborenem Enkelkind gewidmet. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 12.05. Ordentliche Liedertafel im kleinen Vordersaal des Hotel Imperial. Es sind viele Täfler anwesend. Kandelhardt wird seit längerer Zeit aufgrund von gesundheitlichen Problemen schmerzlich vermisst. „In dem darauf verlesenen Protokoll wurde mit Recht der Fehler moniert, daß ein Fehler darin nicht verzeichnet war, nämlich unser Köhler, der in dem Register der Fehler fehlte. Den Fehler Köhler nachträglich in das Protokoll nachzutragen, ist nicht verfehlt und der besagte Fehler somit berichtigt.“
    Aufgrund der wenige Tage zuvor vom Reichstag erlassenen Reichsgesetze wird das Lied Deutsches Land, Gott segne dich angestimmt.
    N. Mus SA 288, unfol.
    1874 09.06. Ordentliche Liedertafel im kleinen Vordersaal des Hotel Imperial. Aufgrund des beginnenden Sommers, sind bereits viele Täfler nicht mehr anwesend. Sangliche Unterstützung kommt daher aus den Reihen der erschienenen Gäste. Mantius wird für seine Interpretation des Liedes An den Mond gerühmt. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 01.09. Ordentliche Liedertafel im Spiegelsaal des Hotel Imperial. Dem verstorbenen Genossen Mantius zum Gedenken, wird das Lied Urstätte gesungen. Mantius war seit dem 15.10.1861 Mitglied der Zelterschen Liedertafel. Lobrede auf Mantius. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 13.09. *Arnold Schönberg.
    1874 25.09. Austrittsschreiben von Kandelhardt an Meister Grell. N. Mus SA 288, fol. 50r-50v.
    1874 29.09. Ordentliche Liedertafel im Spiegelsaal des Hotel Imperial. Meister und Beimeister sind vorerst noch durch Geschäfte der Singakademie verhindert. Der Tafelmeister eröffnet die Sitzung. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 26.10. Ordentliche Liedertafel. Die Gesellschaft ist zahlreich vertreten. Es wird hervorgehoben, dass im November die Liedertafel mit Damen stattfindet. Aus diesem Grund probt man sehr gewissenhaft und hält fest, dass die „Lieder prächtig und mächtig [klangen] und sicherlich hervorragende Repertoire Nummern [der] nächsten Festtafel werden.“ N. Mus SA 288, unfol.
    1874 23.11. Ordentliche Liedertafel im Spiegelsaal des Hotel Imperial. Es wird dem verstorbenen Genossen Kawerau gedacht. Ihm zu Ehren wird das Lied Abschied gesungen, welches aus Kaweraus eigener Feder entstammte. Horkel hält fest, es sei eine fröhliche und gemütliche Liedertafel gewesen. N. Mus SA 288, unfol.
    1874 28.12. Geschäftsliedertafel im kleinen Vordersaal des Hotel Imperial. Es wird beschlossen, den Beitrag zur Gemeinschaftskasse zu erhöhen. Ein Antrag, alle Liedertafeln von Dienstag auf Montag zu verlegen wird abgelehnt. Stattdessen wird mit größerer Mehrheit beschlossen, lediglich die Liedertafeln im April und im September auf den Montag zu verlegen. Dementsprechend wird im Folgenden der Kalender für das Jahr 1875 festgelegt. Da sich die Zahl der Tafeln im Jahr nun um eine Sitzung verringert hat, wird der Beschluss, den Beitrag zu erhöhen, wieder aufgehoben. Es folgt die Wahl der Beamten. Meister, Beimeister und Tafelmeister werden wiedergewählt. Horkel wird zwar mit 9 Stimmen erneut zum Schreibmeister gewählt, lehnt die Wahl jedoch ab. Lange, Müller und Schulz erhalten bei der Wahl jeweils eine Stimme. Notgedrungen wird zur erneuten Wahl geschritten. Die Wahl des Schreibmeisters fällt mit 11 zu 1 Stimmen auf Theodor Krause. Dieser nimmt die Wahl an und wird im Amt willkommen geheißen. Damit endet der geschäftliche Teil der Tafel und man tritt zum Gesang über.        
           
    N. Mus SA 288, unfol.
    1874 Aufbau eines umfassenden Entwässerungssystems für die Hauptstadt. In Friedrichshain wird das erste städtische Krankenhaus eröffnet.

  • 1875-79

    1875 | 1876 | 1877 | 1878 | 1879

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXVII (SCHREIBMEISTER: KRAUSE)
    1875 18.01. Ordentliche Liedertafel im Hotel Imperial. Meister Grell ist krankheitsbedingt abwesend. N. Mus SA 288, fol 60r ff.
    1875 03.03. Bizet: Carmen (UA). 
    1875 15.03. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 12.04. Ordentliche Liedertafel im Spiegelsaal des Hotel Imperial. Meister Grell ist wieder genesen und auch ansonsten ist eine stattliche Anzahl an Täflern anwesend.  Schreibmeister Krause ist aufgrund eines Todesfalls nicht anwesend. Für ihn übernimmt Horkel die Anfertigung des Protokolls.        N. Mus SA 288, unfol.
    1875 11.05. Ordentliche Liedertafel. Krause thematisiert die „Objectivität“ als eigentliche Richtschnur für den Berichterstatter, lehnt diese jedoch ab und spricht sich ganz im Gegenteil für eine subjetive Sichtweise des Protokollanten aus, da er der Ansicht ist, dass „die trockene Aufzählung von Tathsachen“ eher eine Gefahr in sich trägt. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 Mai Der von Ferdinand Lasalle 1863 gegründete »Allgemeine Deutsch Arbeiterverein« (ADAV) vereinigt sich mit der 1869 gegründeten »Sozialdemokratische Arbeiterpartei« (SDAP) unter der Führung von August Bebel und Wilhelm Liebknecht zur »Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands« (SDAP) mit Sitz in Berlin. 1890 benennt sich die Partei in »Sozialdemokratische Partei Deutschlands« (SPD) um.
    1875 31.08. Ordentliche Liedertafel im kleinen Saal des Hotel Imperial. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 31.08. Notizen zur Liedertafel vom 31.08.1875. N. Mus SA 288, fol. 70r.
    1875 27.09. Ordentliche Liedertafel. Protokollant Krause bemängelt das Verhältnis zwischen musikalisch-deklamatorischer Ausdruckskraft im praktischen Gesang und den eher sachlichen Ausführungen des Schreibmeisters. Den Amtstitel „Schreibmeister“ bezeichnet er als eher unpassend und führt aus, dieser passe nur deshalb, da „meist er schreibt“. Als besonderen Luxus gönnt man sich heute Hummer. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 04.11. Liedertafel mit Damen. Aufgrund der Einladung an die Sing-Akademie sind in der heutigen Tafel 107 Damen anwesend. Die gemeinsame Tafel währt bis weit nach Mitternacht. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 22.11. Ordentliche Liedertafel und Reden-Tafel im Hotel Imperial. N. Mus SA 288, unfol.
    1875 Nov.  Schriftliche Notizen. Statistiken für das Jahr 1875. An- und Abwesenheiten, besondere Vorkommnisse. N. Mus SA 288, unfol.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXVIII (SCHREIBMEISTER: KRAUSE)
    1876 17.01. Ordentliche Liedertafel im kleinen Saal des Hotel Imperial. Auflistung der gesungenen Lieder. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 14.02.  Ordentliche Liedertafel im kleinen Saal des Hotel Imperial. N. Mus SA 288, fol. 80r. ff.
    1876 14.03. Ordentliche Liedertafel im kleinen Saal des Hotel Imperial. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 10.04. Ordentliche Liedertafel. Eduard Hanslicks Schrift Vom musicalisch Schönen wird als „revolutionär-fortschrittlicher Gedanke“ gewürdigt. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 16.05. Ordentliche Liedertafel. Die Täfler müssen fast 40 Minuten ungeduldig warten, bis der Tafelmeister ihnen den Spargel serviert N. Mus SA 288, unfol.
    1876 13.08. Wagner: Der Ring des Nibelungen (UA).
    1876 29.08.    Außer-Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 06.06. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 25.09. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol 90r. ff.
    1876 04.11. Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll (UA).
    1876 20.11. Bunte Liedertafel N. Mus SA 288, unfol.
    1876 18.12. Geschäfts-Sitzung. Meister Grell wird, wie auch alle anderen Beamten wiedergewählt. Die Termine für das kommende Jahr werden festgesetzt und der Schreibmeister dazu angehalten, den Kalender in den Druck zu geben und zudem für ein „Hand- und Taschen-gerechtes Format zu sorgen.“ N. Mus SA 288, unfol.
    1876 23.10(12.?) Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1876 Zu Theodor Krause, vgl. Kuhlo S. 121. 
    1876 [genaues Datum?] Martin Traugott Blumner wird V. Direktor der Sing-Akademie.
    1876 Eröffnung der »Nationalgalerie«.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXIX (SCHREIBMEISTER: KRAUSE)
    1877 15.01. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol 98r ff.
    1877 12.02. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol. 100r ff.
    1877 13.03. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 09.04. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 07.05. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 29.05. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 10.09. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol. 110r ff.
    1877 09.10. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Herbricht. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 05.11. Bunte Liedertafel im Hotel Imperial. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 19.11. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1877 10.12. Geschäftsliedertafel. Die Revision der Rechnungen ergibt ein Defizit von 109 Mark. Um dieses auszugleichen soll der Beitrag für jedes Mitglied über die nächsten drei Monate auf 10 Mark angehoben werden. Die Versammlungstermine für das Jahr 1878 werden festgesetzt, wobei die Novembertafel eine bunte sein soll. Die einstimmige Wiederwahl der Beamten erfolgt „nicht etwa nach dem Grundsatze zufolge: Wer den Karren in den Sumpf schiebt, soll ihn auch wieder herausziehen.“ N. Mus SA 288, unfol.
    1877 12.12. Bruckner: Sinfonie Nr. 3 d-moll (UA).
    1877 30.12. Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur (UA).
    1877 Die Einwohnerzahl Berlins überschreitet die Millionengrenze.
    1877 Eduard Devrient †.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXX (SCHREIBMEISTER: KRAUSE)
    1878 14.01. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol 117r ff.
    1878 11.02. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 11.03. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Max Konneburger. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 08.04. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Hermann Putsch, Otto Pardow und Max Gottschau. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 06.05. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 03.06. Außerordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 09.09. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Theodort Hauptstein. N. Mus SA 288, fol. 128r ff.
    1878 07.10. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Julius Sturm. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 09.11. Liedertafel mit Damen. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 02.12. Geschäftsliedertafel. Aufnahme von Ernst Toecke. Der geschäftliche Teil der Tafel ist rasch erledigt. Die Rechnungsprüfung und die Decharge des Tafelmeisters erfolgt problemlos. Durch Akklamation bleiben alle Beamten in ihren Positionen. Ernst Toecke wird einstimmig zum Mitglied gewählt. N. Mus SA 288, unfol.
    1878 Das »Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie« verbietet Organisationen, Druckschriften und Versammlungen der als »Reichsfeinde« angesehen Sozialdemokraten. Es bleibt bis 1890 in Kraft.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG LXXI (SCHREIBMEISTER: KRAUSE)
    1879 01.01. Brahms: Violinkonzert D-Dur (UA).
    1879 27.01. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, fol 139r ff.
    1879 24.02. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 24.03. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 25.03. Dvorak: Sinfonie Nr. 5 F-Dur  (UA).
    1879 21.04. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 19.05. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 Mai Siemens & Halske präsentiert auf der Berliner Gewerbeausstellung die erste elektrische Eisenbahn der Welt.
    1879 16.06. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 22.09. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 20.10. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 15.11. Bunte Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 15.11. Tabelle zur bunten Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 15.12. Geschäftsliedertafel. Aufnahme von Moritz Hellwig. Die Rechnungslegung ergibt einen Kassenbestand von 340 Mark. Die Versammlungstage für das kommende Jahr werden festgesetzt. Per Akklamation wird das Beamtenpersonal wiedergewählt und Moritz Hellwig mit 16 Stimmen in die Tafel aufgenommen. N. Mus SA 288, unfol.
    1879 30.12. Champagner-Liedertafel. N. Mus SA 288, unfol.

  • Abkürzungen

    Hier finden Sie nähere Informationen zu den Quellenangaben.

    • Arnhold (1925) – Erna Arnhold: Goethes Berliner Beziehungen, Gotha 1925.
    • Beck (1996) – Dagmar Beck: „Füllet die Humpen...“: Weber im Kreise der Berliner Liedertafel, in: Weber-Studien, Bd. 3 (1996), S. 55–62.
    • Bornemann (1851) – Wilhelm Bornemann: Die Zeltersche Liedertafel in Berlin. Ihre Entstehung, Stiftung und Fortgang, Berlin 1851.
    • Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter – Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens (Münchner Ausgabe), hrsg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm, Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, Bd. 20.1 hrsg. von Hans-Günter Ottenberg und Edith Zehm, München und Wien 1991, Bd. 20.2 hrsg. von Edith Zehm und Sabine Schäfer, ebd. 1998, Bd. 20.3 hrsg. von Edith Zehm, ebd. 1998.
    • Ledebur (1861) – Carl Freiherr von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlins von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin 1861, Reprint Tutzing 1965.
    • Mehlitz (2001) – Hartmut Mehlitz: Friedrich Ferdinand Flemming (28.2.1778–27.5.1813) – ein bekannter Unbekannter, in: Weberiana, Heft 11 (2001), S. 53–76.
    • MGG (1949–1986) – Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Friedrich Blume, 17 Bde. Kassel 1949–1986.
    • Müller-Blattau (1935) – Joseph Müller-Blattau: Karl Friedrich Zelters Königsberger Briefe 1809, in: Altpreußische Forschungen 12 (1935), S. 256–276.
    • N. Mus. SA 280–286 – Archiv der Sing-Akademie zu Berlin (Depositum Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).
    • Nitsche (1980) – Peter Nitsche: Die Liedertafel im System der Zelterschen Gründungen, in: Studien zur Musikgeschichte Berlins im frühen 19. Jahrhundert, hrsg. von Carl Dahlhaus, Regensburg 1980 (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bd. 56), S. 11–26.
    • Öhlenschläger (1820) – Adam Gottlob Öhlenschläger: Briefe in die Heimath, auf einer Reise durch Deutschland und Frankreich, aus dem Dänischen von Georg Lotz, 2 Bde. Altona 1820.
    • Scharlitt (1911) – Friedrich Chopins gesammelte Briefe, hrsg. und übersetzt von Bernard Scharlitt, Leipzig 1911.
    • Schottländer (1931) – Carl Friedrich Zelters Darstellungen seines Lebens, zum ersten Male vollständig nach den Handschriften herausgegeben von Johann-Wolfgang Schottländer, Weimar 1931 (= Schriften der Goethe-Gesellschaft, Bd. 44), Reprint Hildesheim u.a. 1978.
    • Schünemann (1937) – Georg Schünemann: Carl Friedrich Zelter. Der Mensch und sein Werk, Berlin 1937