Der zentrale Quellenbestand ist das Archiv der Sing-Akademie zu Berlin, das als Depositum in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (Unter den Linden) verwahrt wird. Darunter befinden sich die nahezu lückenlosen Protokolle ("Verhandlungen") der Liedertafel aus den Jahren 1808 bis 1945 (N. Mus. SA 280-289 und 309). Weitere Quellen verteilen sich auf zahlreiche in- und ausländische Bibliotheken und Archive.

  • 1830-34

    1830 | 1831 | 1832 | 1833 | 1834

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXII (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1830 12.01. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 284, fol. 63r-63v.
    1830 26.01. Bewerbungsschreiben von Riese. Mit Stellungnahme von Zelter: „H Friedr. Riese ist ein eifriges Mitgl. der S. Akad. Seine Bassstimme ist schön u von gutem Umfange. Zum zweiten Basse würde er zu acceptiren seyn.“.   N. Mus. SA 284, fol. 64r und 67r-67v.
    1830 02.02. Schreiben von Bornemann zur Faschings-Liedertafel: „Nach freundlicher Zusage am Vortag unsers diesjährigen Faschings-Protokolls gefälligst Theil nehmen zu wollen, beehre ich mich, unter gebührlicher Hochachtungs Versicherung, das Betreffende im Anschluß ganz ergebenst zu überreichen.“.   N. Mus. SA 284, fol. 75r.
    1830 23.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von von Gerhard. N. Mus. SA 284, fol. 65r-66r.
    1830 23.02. Textvorlage Zelters für die Einführung von von Gerhard. N. Mus. SA 284, fol. 68r-68v.
    1830 23.02. „IIItes Faschings-Liedertafel Protokoll pro: 1829.“ von Beschort, Bornemann, Hellwig II und Klenze. [Transkription Fischer (unvollständig)] N. Mus. SA 284, fol. 69r-73r.
    1830 undatiert Gedicht „Als Stichwort, nach Beschort“. N. Mus. SA 284, fol. 76r-77v.
    1830 08.03. Schreiben von Zelter (an Spiker?) über die Aufnahme von Ehrenmitgliedern. N. Mus. SA 284, fol. 78r-78v.
    1830 09.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Der Destillateur Riese wird „per acclamationem“ (also ohne Eintrag in die Expectantenliste und ohne Wahl) an Gerns Stelle aufgenommen. N. Mus. SA 284, fol. 79r-79v.
    1830 11.03. Johann Georg Gern †.
    1830 15.03. Zelter an Goethe: „Es gibt jetzt hier in Berlin wenigstens vier Liedertafeln von denen die meinige nicht die beste ist; ich und mehrere meines Alters sind nicht tot zu schlagen und die Dazukommenden sind nicht einmal so gut wie wir waren. Dagegen ist die zweite Liedertafel in der Tat die beste; sie besteht aus jungen Leuten mit guten Stimmen; Lieder machen sie sich dazu und an ältern guten Liedern ist kein Mangel, ich gestehe aufrichtig daß ich lieber hier bin als bei uns. Von den andern beiden kenne ich nur die Existenz und es gibt vielleicht noch eine oder zwei.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.2, Nr. 729, S. 1333.
    1830 17.03. Chopin: Klavierkonzert Nr. 2 f-moll (UA).
    1830 02.04. Schreiben von Woldermann, schickt zwei Gedichte mit der Bitte um Vertonung durch „Orpheus Zelter“. N. Mus. SA 284, fol. 101r-101v.
    1830 13.04. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). „Die heutige Liedertafel war ziemlich zahlreich besucht, ohne daß deswegen die Lieder besser gesungen worden wären, als sonst: im Gegenteil klang es, mitunter, ziemlich problematisch.“. N. Mus. SA 284, fol. 80r-80v.
    1830 11.05. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Fürst Radziwill und Graf Brühl zu Gast. Rede von Zelter zum Gedenken an Gern und zur Einführung von Riese. N. Mus. SA 284, fol. 81r-83r.
    1830 08.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Zelter aus Krankheitsgründen abwesend. Devrient wird aufgrund seines Bewerbungsschreibens vom 20. März zum Mitglied gewählt. N. Mus. SA 284, fol. 84r-85r.
    1830 24.06. Schreiben von Staberoh I. N. Mus. SA 284, fol. 89r.
    1830 13.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von Devrient. N. Mus. SA 284, fol. 90r.
    1830 13.07. Rede von Zelter zur Einführung von Devrient. N. Mus. SA 284, fol. 86r-86v.
    1830 24.07. Die Beamten der beiden Berliner Liedertafeln erörtern bei Zelter, unter welchen Bedingungen eine gemeinsame Versammlung stattfinden könnte. Vorschlag: Am 11. August nachmittags per Gondel nach Treptow, ohne Gäste. Da sich per Circular ergeben hat, dass viele Mitglieder verreist sind, wird die Partie verschoben.     N. Mus. SA 284, fol. 87r-88v.
    1830 27.07. Mit Barrikadenkämpfen in Frankreich beginnt die Julirevolution, die zur Abdankung König Karls X. führt.
    1830 Die Versammlungen der Liedertafel August bis September fallen aus
    1830 03.08. Einweihung des von Schinkel erbauten Kgl. Museums (später „Altes Museum“).
    1830 19.09. In Berlin bricht die dreitägige Schneiderrevolution aus.
    1830 05.10. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Das ehemalige Mitglied Pfund zu Gast. Spiker schlägt vor, die Versammlungen zukünftig von Juli bis September auszusetzen, damit die Dichter und Komponisten Zeit zur Produktion neuer Lieder haben. N. Mus. SA 284, fol. 91r-92v.
    1830 11.10. Chopin:  Klavierkonzert Nr. 1 e-moll  (UA).
    1830 20.10. Vorschlag Bornemanns, die neu hinzugekommenen Lieder drucken zu lassen: „1, Der Druck der neuen Lieder wird angeordnet, ohne Rücksicht, ob sie schon einen zweiten Band füllen oder nicht; 2, Von den Exemplaren werden so viele, als die Tafel bey gastlichen Versammlungen bedarf, in einen fliegenden Einband gefaßt, und der Überrest an Exemplaren so lange aufbewahrt, bis ein neuer Band daraus formirt werden kann; 3, So bald abermals so viel neue Lieder hinzugekommen sind, daß ein Bogen damit sich füllen läßt, erfolgt auch jedesmals so gleich der Druck und der neue Bogen wird nun dem fliegenden Bande ebenfalls beigeheftet.“.      N. Mus. SA 284, fol. 94r-94v.
    1830 03.11. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 284, fol. 93r-93v.
    1830 09.11. Schreiben von Staberoh I an Spiker über die Herstellung von 60 Drucken. N. Mus. SA 284, fol. 95r.
    1830 07.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Finanzen „unserer kleinen Monarchie“ werden geprüft. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Rungenhagen (Vizemeister), Staberoh II (Tafelmeister) und Spiker (Schreibmeister). N. Mus. SA 284, fol. 97r-98r.
    1830 11.12. Außerordentliche Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Zur Feier von Zelters Geburtstag vereinigt sich die Liedertafel mit der „Jüngeren Liedertafel“. Beigeheftet zwei gedruckte Lieder: „Von Weinlaub sei der Ehrenkranz“ („Festlied“, Spiker / Rungenhagen) und „Willkommen! tönet unser Gruss“ („Ihrem Altmeister und Feldmarschall“, Förster / Reichardt“. N. Mus. SA 284, fol. 98r-98v.
    1830 undatiert Lied „Qui bibit negam, ille muß“ („Jus Lippenicum“).      N. Mus. SA 284, fol. 99r-100r.
    1830 undatiert Gedrucktes Blatt „Prolog zu dem Doktor-Liede, von Stieglitz und Rungenhagen“ von Bornemann und gedrucktes Lied „Doctoren werden viel creirt“ („An Doctor Zelter“) von Stieglitz. N. Mus. SA 284, nach fol. 100.
    1830 undatiert Lied „So lang es Wein auf Erden giebt“ („Trinklied“) N. Mus. SA 284, fol. 102r-103v.
    1830 undatiert Lieder „Wer leben will muss trinken“ („Die Trinker“) und „Vögelchen sing“ („An meinen Vogel“) N. Mus. SA 284, fol. 104r-105r.
    1830 undatiert Blatt „Die Kosten für Druck und Papier p. Bogen, Format wie die „Gesänge der Liedertafel“, Duodez – Aufl. 100, betragen – – – 5 # 20 ggr.“. Darunter mit Bleistift „200 Exemplare?“. N. Mus. SA 284, fol. 106r.
    1830 16.12. Schinkel wird zum Direktor der Oberbaudeputation, der obersten preußischen Baubehörde, berufen.
    JAHRGANG XXIII (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1831 undatiert  Gedrucktes Blatt „Versammlungs-Tage der Lieder-Tafel im Jahre 1831.“ N. Mus. SA 284, nach fol. 106.
    1831 04.01. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). „Dass unter diesen Umständen, das integer vitae (das erste Lied welches gesungen wurde) seiner Soli ermangelte, war natürlich und des Beispiels willen immer wohl zu wünschen, dass ein integer vitae kein Solo wäre.“ N. Mus. SA 284, fol. 107r.
    1831 01.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Spiker regt Lieder über folgende Gegenstände an: „ein Lied auf den König, auf den Wein und zur Bewillkomnung der Gäste“. Der Druck einer weiteren Liedersammlung wird beschlossen.     N. Mus. SA 284, fol. 108r-108v.
    1831 01.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 284, fol. 109r-109v.
    1831 03.03. Schreiben von Zelter an Kluge mit der Bitte, das Manuskript der neuen Tafellieder an den Schreibmeister Spiker zu senden. N. Mus. SA 284, fol. 127r-128v.
    1831 12.03.    Schreiben (von Kloeden?) an Zelter mit Gedicht und eigener Komposition des „Der Stern Friedrich Wilhelms III.“. Anbei ein gefalteter Zettel, außen „Der Stern Friedrich Wilhelms III.“, innen „Klöden“. N. Mus. SA 284, fol. 129r-130v.
    1831      
    16.03.
    Schreiben von Kluge an Zelter: „Gefolge des beikommenden Meister-Gebotes übersende ich Ihnen die von Freund Caspar ausgeschriebenen und von mir durchcorrigirten, neuen Tafel-Lieder zur ferneren Correktur und etwanigen Reinschrift.“.   N. Mus. SA 284, fol. 138r.
    1831 05.04. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Sehr knappes Protokoll (nur Angabe der Lieder). N. Mus. SA 284, fol. 110r.
    1831 07.04. Schreiben von Bornemann an Spiker: „In Anlage, mein verehrter Spicker, schicke ich dir den Schrank, bezahlt mit gleicher Münze ...“. Anbei Bornemanns Lied „Auf Gesellen! kränzet frisch“ („Die Zecher im Grünen“).    N. Mus. SA 284, fol. 120r-121v.
    1831 25.04.    Austrittsschreiben von Stobwasser (wg. „Abhaltungen mancherley Art“). N. Mus. SA 284, fol. 139r.
    1831 03.05.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben).  N. Mus. SA 284, fol. 110r-110v.
    1831 13.05. Christian Gottfried Körner †.   
    1831 31.05. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Sehr knappes Protokoll (nur Angabe der Lieder). „No. 84 Integer vitae (unermesslich tief)“ N. Mus. SA 284, fol. 111r.
    1831 17.06. Otto Grell †. 
    1831 28.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Sehr knappes Protokoll (nur Angabe der Lieder). N. Mus. SA 284, fol. 113r.
    1831 29.06. Freiherr vom Stein †.
    1831 22.-26.07. Zelter und Goethe treffen sich (letztmalig) in Weimar.
    1831 26.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Sehr knappes Protokoll (nur Angabe der Lieder). Darunter Vermerk: „Die Liedertafeln im August, September, October und November fielen, der Geissel der Cholera wegen, aus.“.   
    1831 16.08. Austrittsschreiben von Eunike (wg. Krankheit). N. Mus. SA 284, fol. 114r.
    1831 23.08. Vorgesehene Versammlung wg. Cholera ausgefallen. N. Mus. SA 284, fol. 140r-141v.
    1831 29.08. Erstes Opfer der Cholera. Im Verlaufe der Epidemie erkrankten 2271 Personen, 1426 davon verstarben.
    1831 06.09.  Friedrich Johann Ernst Wollank † (Cholera). 
    1831 20.09. Vorgesehene Versammlung wg. Cholera ausgefallen.
    1831 25.10. Vorgesehene Versammlung wg. Cholera ausgefallen.   
    1831 14.11. Hegel †.
    1831 22.11. Vorgesehene Versammlung wg. Cholera ausgefallen.  
    1831 08.12.   Die Sing-Akademie eröffnet gemeinsam mit der Philharmonischen Gesellschaft ihre Abonnementskonzerte mit Händels „Israel in Ägypten“.
    1831 22.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Finanzen werden geprüft. Es soll überlegt werden, ob vom Barbestand von 97 Talern ein Denkmal für Wollank gestiftet werden kann. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Rungenhagen (Vizemeister), Staberoh II (Tafelmeister) und Spiker (Schreibmeister). Zelter abwesend: „Mit seiner Gegenwart schien aber auch das monarchische Prinzip vollkommen verschwunden und erstorben und ein vollkommen anarchischer Zustand eingetreten zu seyn.“. N. Mus. SA 284, fol. 115r-117r.
    1831 undatiert Lied „Prachtvoll wölbet sich der Bogen“ („Der Wein“) von Unbekannt. N. Mus. SA 284, fol. 124r-124v.
    1831 undatiert Lied „Am Himmel glänzen viele tausend Sterne“ („Der Stern Friedrich Wilhelms III.“) von Kloeden. N. Mus. SA 284, fol. 126r.
    1831 undatiert  Gedrucktes Blatt „Prolog zu dem Doktor-Liede, von Stieglitz und Rungenhagen“ von Bornemann. N. Mus. SA 284, nach fol. 126. 
    1831 undatiert Lied „Erstes Lied der Tafelrunde“ („Gruß und Willkomm“) von Unbekannt. N. Mus. SA 284, fol. 132r-133r.
    1831 undatiert Lied „Die Schrift schon sagt“ („Gastliches Hurrah“) von Unbekannt. N. Mus. SA 284, fol. 134r.  
    1831 undatiert  Gefalteter Zettel, außen „Trinklied: So lang es Wein etc. / Dichter.“, innen unbekannt (Siegel nicht geöffnet).   N. Mus. SA 284, nach fol. 135r-135v.
    1831 undatiert  Lied „Sind wir immer die Alten“ („Der Wein. Die alte Liedertafel der Jungen.“) von Elkenz / Radziwill. N. Mus. SA 284, fol. 136r-137v.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXIV (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1832 undatiert  Gedrucktes Blatt „Versammlungs-Tage der Lieder-Tafel im Jahre 1832.“.            N. Mus. SA 284, nach fol. 142.
    1832 09.01. Schreiben von Spiker an Zelter. Er schickt drei Jahrgänge der Protokolle der Liedertafel. Spiker möchte später „die Register, welche Kluge angefangen hat, ergänzen“. N. Mus. SA 284, fol. 145r-145v und 154v.
    1832 17.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). „...der Republikaner Rex, dem der Vierviertel-Takt schon verdächtig ist, weil er zu einem Krönungsmarsche dienen könnte...“.  N. Mus. SA 284, fol. 143r-144r.
    1832 17.01. Zelter komponiert „Drehmann“ („War einer, dem’s zu Herzen ging“) nach Chamisso, sein letztes Lied für die Liedertafel. Ledebur, S. 672.
    1832 28.01. Bewerbungsschreiben von Otto Nicolai. N. Mus. SA 284, fol. 146r-146v und 153v.
    1832 11.02. Bewerbungsschreiben von Ribbeck.   N. Mus. SA 284, fol. 147r.
    1832 14.02.  Versammlung geplant, Protokoll fehlt.
    1832 14.02. Austrittsschreiben von Bader (wg. Krankheit). N. Mus. SA 284, fol. 148r und 151r.
    1832 27.02. Schreiben von Spiker an Zelter. Er schickt mehrere Briefe, informiert über die Neuaufnahme von Ribbeck und Nicolai, will Bader die Ehrenmitgliedschaft übertragen. Darauf Antwort Zelters vom 24. April, ist „seit einigen Tagen in Catharr-Haft gehalten“. N. Mus. SA 284, fol. 149r-150v.
    1832 Februar Carl Adam Bader †.
    1832 10.03. Muzio Clementi †.
    1832 20.03. Versammlung geplant, Protokoll fehlt.
    1832 22.03. Austrittsschreiben von Devrient (wg. Terminkonflikten). N. Mus. SA 284, fol. 155r.
    1832 22.03. Goethe †.
    1832 16.04. Schreiben eines Herrn von Beyer von der Münsterschen Liedertafel. Sie besitzt alle im Druck erschienenen Tafellieder, bittet um Kopien einer Liste weiterer „vortrefflicher Sachen“ in Partitur (mit Nummern der Drucke).  N. Mus. SA 284, fol. 156r-157v.
    1832 21.04. Bewerbungsschreiben von Zimmermann. N. Mus. SA 284, fol. 158r.
    1832 24.04.    Versammlung geplant, Protokoll fehlt.
    1832 13.05. Zelter wird krank.
    1832 15.05. Zelter †.
    1832 22.05. Versammlung geplant, ausgefallen, Protokoll fehlt.
    1832 27.05. Beginn des Hambacher Festes.
    1832 12.06. Versammlung geplant, ausgefallen, Protokoll fehlt.
    1832 10.07.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). „Die erste Versammlung der Liedertafel nach dem Ableben unseres geehrten unvergesslichen Meisters ...“. Eine Reihe von anliegenden Vorschlägen zur Reform der Liedertafel wird diskutiert und mehrheitlich angenommen. „Der Vorschlag, die Liedertafel, um auch in ihrem Namen das Andenken ihres Stifters und Meisters zu ehren, inskünftige die Zeltersche Liedertafel zu nennen, wurde, als den Wünschen aller entsprechend, angenommen.“. „Der Eintritt unseres Freundes Rungenhagen, des bisherigen Neben-Meisters in die Stelle des Meisters, machte eine neue Wahl des zweiten Beamten der Gesellschaft nothwendig.“. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister), Staberoh II (Tafelmeister) und Spiker (Schreibmeister), neuer Vizemeister wird Stümer. Einführung von Ribbeck und Otto Nicolai. N. Mus. SA 284, fol. 159r-160r.
    1832 10.07. Vorschläge zur Reform der Liedertafel, von Klenze ausgearbeitet: Die Mitgliederzahl ist nicht mehr begrenzt, ausnahmsweise dürfen auch Nicht-Mitglieder der Sing-Akademie aufgenommen werden, neben den ordentlichen Mitgliedern gibt es nun die Klassen der Veteranen und der Expectanten.  N. Mus. SA 284, fol. 161r-164r.
    1832 14.08. Entschuldigungsschreiben von Spiker, er bittet Rungenhagen um Protokollführung.  N. Mus. SA 284, fol. 165r.
    1832 14.08. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Protokoll von Rungenhagen. Einführung von Zimmermann. Das Denkmal für Wollank ist vollendet. Ein Denkmal für Zelter soll bis Ende Oktober vollendet sein. N. Mus. SA 284, fol. 166r-167v.
    1832 05.09. Johann Gottfried Langermann †.
    1832 09.09. Bernhard Klein †. 
    1832 10.09. Schreiben von Rungenhagen an Spiker, er übersendet das Protokoll. N. Mus. SA 284, fol. 169r.
    1832 11.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Protokoll von Zimmermann. Gedenken an den Geburtstag (?) Zelters. N. Mus. SA 284, fol. 170r-171v.
    1832 09.10. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Sehr knappes Protokoll (nur Angabe der Liednummern). N. Mus. SA 284, fol. 173r.
    1832 20.10. Bewerbungsschreiben von Klipfel, der sich schon einmal erfolglos am 26. August 1812 beworben hatte. N. Mus. SA 284, fol. 174r.
    1832 06.11. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 284, fol. 176r-177v.
    1832 05.12. Schreiben von Staberoh I an Spiker. Bittet um Übersendung der Rechnung für den Druck des Kalenders für das Jahr 1833. N. Mus. SA 284, fol. 178r.
    1832 11.12. Versammlung geplant, Protokoll fehlt.
    1832 Einrichtung einer Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXV (SCHREIBMEISTER: RIBBECK)
    1833 02.01. Schreiben von Klenze, übermittelt dem Schreibmeister ein Bewerbungsschreiben von Kleist vom 29.12.1832 N. Mus. SA 285, fol. 6r-7r.
    1833 16.02. Bewerbungsschreiben von Adolph Bargiel (1783–1841, Vater von Woldemar Bargiel, Stiefvater von Clara Schumann). N. Mus. SA 285, fol. 8r.
    1833 05.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Musikdirektor Eduard Grell. N. Mus. SA 285, fol. 9r-10v.
    1833 03.04. Niederschagung des Frankfurter Wachensturms
    1833 07.04.  Anton Fürst von Radziwill †.
    1833 09.04.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 11r-12v.
    1833 07.05. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Wahl von Bargiel und Kleist. N. Mus. SA 285, fol. 13r.
    1833 07.05. Johannes Brahms *.
    1833 13.05. Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 »Italienische« (UA).
    1833 02.06. Dankschreiben von August Hartung für Glückwünsche etc. zu seiner 50-jährigen „Amtsfeier“. N. Mus. SA 285, fol. 15r-15v.
    1833 04.06. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben).        N. Mus. SA 285, fol. 14r.
    1833 07.06. Bewerbungsschreiben von Gustav Julius. N. Mus. SA 285, fol. 16r.
    1833 02.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Bargiel und Kleist. N. Mus. SA 285, fol. 17r.
    1833 30.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben).  N. Mus. SA 285, fol. 18r.
    1833 03.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Wahl von Julius. N. Mus. SA 285, fol. 19r-19v.
    1833 01.10. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 20r-20v.
    1833 29.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Zu Gast waren u.a. der junge Fürst Radziwill mit Freunden sowie die Violinisten Müller. N. Mus. SA 285, fol. 21r.
    1833 03.12. Gereimtes zusammenfassendes Protokoll der letzten fünf Versammlungen (02.07.-29.10.). N. Mus. SA 285, fol. 22r-22v.
    1833 03.12.  Bewerbungsschreiben von Dachroeden. N. Mus. SA 285, fol. 23r.
    1833 03.12. Abschiedsgedicht Gedicht von Ribbeck zum Abschied von Otto Nicolai. N. Mus. SA 285, fol. 24r.
    1833 03.12. Schreiben von Rungenhagen an Unbekannt. N. Mus. SA 285, fol. 25r-25v.
    1833 [genaues Datum?] Carl Friedrich Rungenhagen wird III. Direktor der Sing-Akademie.
    1833 03.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Ausführliches Protokoll, Diskussionen um das korrekte Geburtsdatum der Liedertafel sowie um die Aufnahme von außerordentlichen Mitgliedern. Abschied von Otto Nicolai (wird Organist der Preußischen Gesandtschaftskapelle in Rom). N. Mus. SA 285, fol. 26r-29v.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXVI (SCHREIBMEISTER: RIBBECK)
    1834 07.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von v. Dachroeden. N. Mus. SA 285, fol. 30r-31r.
    1834 28.01. „Außerordentliche oder Erste Viertelsaecular Jubel Versammlung der Liedertafel“. Die Liedertafel feiert im Englischen Haus ihr 25-jähriges Gründungsjubiläum. N. Mus. SA 285, fol. 31v.
    1834 28.01. „Rede am 25jährigen Stiftungstage der Zelterschen Liedertafel den 28ten Januar 1834 im Englischen Hause gesprochen von Aug. Ferd. Ribbeck jetzigem Schreibmeister der Liedertafel“. [Transkription Kornemann] N. Mus. SA 285, fol. 32r-35v.
    1834 30.01.  Ausschnitt aus den „Berlinischen Nachrichten“ (Nr. 25 vom 30. Januar 1834) mit einem Bericht „Die Feier der fünf und zwanzigjährigen Dauer der Zelterschen Liedertafel, welche am 28. d. Statt fand ...“. „... und namentlich des regen Antheils gedachte, den der vertrauteste von Zelters Freunden und der größte von Deutschlands Dichtern, Göthe, schon vom Anfange an dem frisch erblühenden Vereine nahm, und diesen durch die große Anzahl ausdrücklich für ihn gedichteter Lieder bis zu seinem Ende bethätigte.“ N. Mus. SA 285, nach fol. 35.
    1834 18.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 36r-37r.
    1834 29.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 38r-39r.
    1834 27.05. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 39v.
    1834 17.06. Laut „Versammlungstage der Zelter’schen Liedertafel im Jahre 1834.“ (N. Mus. SA 285, nach fol. 58) Versammlung (Protokoll nicht vorhanden).
    1834 22.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben), unterzeichnet von Julius. N. Mus. SA 285, fol. 40r-40v.
    1834 19.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von Mendheim. N. Mus. SA 285, fol. 41r-42v.
    1834 23.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 43r-43v.
    1834 21.10. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 44r-44v.
    1834 ??.10. Abschiedsschreiben von Zimmermann. N. Mus. SA 285, fol. 45r.
    1834 04.10. Schreiben von Rungenhagen an Unbekannt. N. Mus. SA 285, fol. 46r-47r.
    1834 06.10. Bewerbungsschreiben von Ferdinand Burckhardt. N. Mus. SA 285, fol. 48r.
    1834 25.10. Bewerbungsschreiben von Georg August Dreschke (1798–1851). N. Mus. SA 285, fol. 49r.
    1834 26.10.  Brand im Englischen Haus.
    1834 18.11. Laut „Versammlungstage der Zelter’schen Liedertafel im Jahre 1834.“ (N. Mus. SA 285, nach fol. 58) Versammlung (Protokoll nicht vorhanden, evtl. wegen Brand ausgefallen).
    1834 27.11. „An ein mehr noch der hochlöbliche Liedertafel Schreibmeisterei!“, Unterschrift „[unleserlich]“. N. Mus. SA 285, fol. 50r-50v.
    1834 undatiert „An die hochwerthe Schreibmeisterei ein sich selbst lobende [eingefügt: nicht minder] hochwerthe Liedertafel“, Unterschrift „Ein namloser [unleserlich]“. N. Mus. SA 285, fol. 51r-52r.
    1834 12.12. Austrittsschreiben von Johann August Jacob Staberoh (Staberoh I).         N. Mus. SA 285, fol. 53r.
    1834 12.12. Austrittsschreiben von August Hartung (aus gesundheitlichen Gründen). N. Mus. SA 285, fol. 56r.
    1834 14.12. Schreiben Rungenhagens, leitet Hartungs Austrittsschreiben weiter. N. Mus. SA 285, fol. 54r-55r.
    1834 16.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), unterzeichnet von Klenze. Burckhardt und Dreschle werden zu neuen Mitgliedern der Tafel gewählt. N. Mus. SA 285, fol. 59r-61r.
    1834 29.12. Schreiben von Rungenhagen („Verehrter Herr Direktor!“). N. Mus. SA 285, fol. 57r-58v.
    1834 Gedrucktes Blatt „Versammlungstage der Zelter’schen Liedertafel im Jahre 1834.“ mit einem „Verzeichnis der Mitglieder der Zelter’schen Liedertafel zu Anfange des Jahres 1834.“ mit Aufnahmedaten. N. Mus. SA 285, nach fol. 58.

  • 1835-39

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXVII (SCHREIBMEISTER: KLENZE)
    1835 13.01. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben), unterzeichnet von Julius. „Erstes Fragment aus dem 26ten Gesang der großen (hoffentlich endlosen) Epopön Die Protokolle der Liedertafel. – – – Erste Tafel mit Gästen im Januar (13t) 1835.“. Gereimtes Protokoll: „Mit welcher Muse Namen soll ich taufen | Das Neugedicht bei diesem Jahreswechsel, | Um Futter nicht dem Pegasus zu kaufen | Wie andern Gäulen, Hafer oder Häksel? | Denn füllt die Mus’ ihm selber nicht die Reusen, | Trabt er nur schnöden Witz und Wortgedrecksel. | Mit Urbeginn drum haben die Jonten | Mit „Muse sing’“ die Wandrung angetreten. [...]“ N. Mus. SA 285, fol. 62r-63v.
    1835 17.02. Schreiben von Ribbeck an den neuen Schreibmeister Klenze „Zum Protokoll der Tafel vom 16. Dec. 1834“, schickt die Liedertafel-Akten. N. Mus. SA 285, fol. 64r.
    1835 17.02. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 65r-65v.
    1835 19.01. Bewerbungsschreiben von Bernard [Apotheker]. N. Mus. SA 285, fol. 66r.
    1835 22.02. Schreiben von Rungenhagen, übermittelt Bewerbungsschreiben von Bernard. N. Mus. SA 285, fol. 67r-67v.
    1835 17.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von Burckhard und Dreschke. N. Mus. SA 285, fol. 68r-69v.
    1835 02.04. Austrittsschreiben von de la Croix (aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen). N. Mus. SA 285, fol. 70r.
    1835 14.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben).  N. Mus. SA 285, fol. 71r-72r.
    1835 21.04. Bewerbungsschreiben von [Juan?] von Bach. N. Mus. SA 285, fol. 77r.
    1835 12.05. Versammlung mit Gästen „beider Geschlechter“ (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 73r-76r.
    1835 13.05. Austrittsschreiben von Gedike. N. Mus. SA 285, fol. 78r.
    1835 16.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 79r-80r.
    1835 14.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Abstimmung über die Aufnahme von v. Bach und Bernhard. N. Mus. SA 285, fol. 81r-82r.
    1835 15.07. Schreiben von Rungenhagen, übermittelt Austrittsschreiben von Gedike.  N. Mus. SA 285, fol. 83r-83v.
    1835 11.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), unterzeichnet von Rex. „Materialien zum künftigen Protocoll des wirklichen Schreibmeister b. t. über die ordentliche Versammlung der Liedertafel am 11t Aug. 1835.“. N. Mus. SA 285, fol. 84r-85r.
    1835 08.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), unterzeichnet von Rex. „Materialien zum künftig vom flu Schreibmeister abzufassenden Protocoll über die ordentl. Versammlung der L. T. am 8t Sept. 1835.“. N. Mus. SA 285, fol. 85v.
    1835 06.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 86r-86v.
    1835 10.11. Gedrucktes Textblatt „Der Phönix aus der Asche! von Bornemann und Grell. ––– (Vorgetragen, als die Zeltersche Liedertafel am 10. Novbr. 1835 den verschönert wiedererbauten, am 26 Oktober v. J. von Flammen verzehrten, Saal im Englischen Hause auch für sich wieder einweihete.)“ N. Mus. SA 285, nach fol. 86.
    1835 10.11. Versammlung mit weiblichen Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 285, fol. 87r-88v.
    1835 07.12. Die erste deutsche Eisenbahnlinie verbindet Nürnberg und Fürth.  
    1835 08.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister) und Stümer (Beimeister), neuer Tafelmeister wird Klipfel, neuer Schreibmeister wird Ribbeck. N. Mus. SA 285, fol. 89r-90r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXVIII (SCHREIBMEISTER: RIBBECK [BIS SEPTEMBER])
    1836 05.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 91r-92v.
    1836 02.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Kandelhardt. N. Mus. SA 285, fol. 93r-93v.
    1836 01.03. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 93v.
    1836 18.03. Bewerbungsschreiben von Eckenbrecher. N. Mus. SA 285, fol. 97r.
    1836 29.03.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 94r.
    1836 02.04. Schreiben von Rungenhagen, übermittelt Bewerbungsschreiben von von Eckenbrecher. N. Mus. SA 285, fol. 98r-98v.
    1836 26.04. „Zum 26 April 1836.“. N. Mus. SA 285, fol. 95r-96r.
    1836 26.04. Bewerbungsschreiben von Grua. N. Mus. SA 285, fol. 99r.
    1836 26.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 285, fol. 100r-100v.
    1836 22.05.      Mendelssohn: Paulus (UA).
    1836 31.05. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). „Ordentliche Liedertafel am 31t Mai 1836 oder diesjährige Frau- und Frühlingstafel, also natürlich auch mit fräulichen, nicht blos männlichen Gästen.“. Die 13 gesungenen sind Lieder auf vier „Gänge“ verteilt, singende Frauen werden namentlich genannt. N. Mus. SA 285, fol. 101r-102v.
    1836 28.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Grua wird zum neuen Mitglied gewählt, Winterfeld wird zum Ehrenmitglied ernannt. N. Mus. SA 285, fol. 103r-103v.
    1836 29.06. Schreiben von Klipfel über die Liedertafel vom 28. Juni. N. Mus. SA 285, fol. 104r-104v.
    1836 26.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), zusammenfassendes Protokoll siehe unter 20. September.
    1836 10.08. Bewerbungsschreiben von Steinsdorff. Darauf Vermerk von Klipfel „Herr Steinsdorff ist als nicht passend für die Liedertafel nicht aufgenommen u. ihm zur Beruhigung geschrieben worden: daß man seinen Namen in der Expectantenliste vermerkt habe.“: N. Mus. SA 285, fol. 105r-105v.
    1836 12.08. Georg Johann Daniel Poelchau †.
    1836 23.08. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben), zusammenfassendes Protokoll siehe unter 20. September.
    1836 21.09. Schreiben von Rungenhagen über Steinsdorffs Bewerbung. N. Mus. SA 285, fol. 106r.
    1836 20.09.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), zusammenfassendes Protokoll siehe unter 20. September.
    1836 20.09. Austrittsschreiben von Ribbeck (aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen).  N. Mus. SA 285, fol. 107r.
    1836 20.09. Zusammenfassendes Protokoll dreier Versammlungen „Nachricht über die Drei Liedertafeln 1. ohne Gäste am 26.ten July 1836 2. mit männlichen Gästen am 23ten Aug: „ „ u 3 ohne Gäste am 20ten Sept: „ „.“, unterzeichnet von Klipfel (da der Schreibmeister Ribbeck ausgetreten war). N. Mus. SA 285, fol. 108r-110ar.
    1836 24.09. Schreiben von Rungenhagen über Ribbecks Austritt.  N. Mus. SA 285, fol. 111r-111v.
    1836 30.09. Schreiben von Klenze über Ribbecks Austritt. N. Mus. SA 285, fol. 112r.
    1836 05.10. Schreiben des Schauspielers Stawinski an die Liedertafel, lädt zu einem Festmahl für Beschort (50-jähriges Bühnenjubiläum?) ins Englische Haus. N. Mus. SA 285, fol. 113r.
    1836 08.10. Schreiben von Klipfel an Stawinski, dankt im Namen des Vorstands für die Einladung.  N. Mus. SA 285, fol. 114r-114v.
    1836 08.10. Schreiben von Rungenhagen, Umfrage über die Teilnahme an Beschorts Festmahl. N. Mus. SA 285, fol. 115r-116v.
    1836 12.10. Schreiben der Beamten der Liedertafel an Beschort, Einladung zur Liedertafel am 25. Oktober.  N. Mus. SA 285, fol. 117r-117v.
    1836 14.10. Festmahl für Beschort im Englischen Haus. Rungenhagen, Lichtenstein und Bornemann nehmen teil.
    1836 14.10. Schreiben von Beschort an die Liedertafel, dankt für Teilnahme an seinem Festmahl und die Einladung zur Liedertafel am 25. Oktober. N. Mus. SA 285, fol. 118r.
    1836 24.10. Schreiben von Eunike, entschuldigt sich für die Liedertafel am 25. Oktober. N. Mus. SA 285, fol. 119r.
    1836 25.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), Feier für Beschort.
    1836 27.10. Schreiben von Beschort, dankt für die Liedertafel am 25. Oktober. N. Mus. SA 285, fol. 120r-120v.
    1836 20.11. Schreiben von Brühl an Rungenhagen, Herzog Carl von Mecklenburg-Strelitz möchte als sein Gast (zum 3. Mal) zur Liedertafel kommen. Der Besuch hat Einfluss auf das gesungene Repertoire: „[...] Unter den Liedern auf den König, welche doch auch vorkommen werden, bitte ich dringend, das hübsche Lied obenanstehen zu lassen: „Stoßet an, stoßet an, Friedrich Wilhelm lobe“.“.   N. Mus. SA 285, fol. 121r.
    1836 25.11. Bewerbungsschreiben von Hufeland. N. Mus. SA 285, fol. 122r.
    1836 undatiert „Stamm der Mitglieder der Liedertafel. gestiftet am 21. Dec: 1808.“. N. Mus. SA 285, fol. 123r.
    1836 undatiert „Expectanten für die Liedertafel.“. N. Mus. SA 285, fol. 123v-124r.
    1836 undatiert Liste der Beimeister, Schreibmeister, Tafelmeister und Archivarius / Schlüsselmeister 1809–1837.   N. Mus. SA 285, fol. 125r.
    JAHRGANG XXIX (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1836 20.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). [Die Versammlung gehört eigentlich noch zum vorherigen Jahrgang.]    N. Mus. SA 286, fol. 2r-3r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1837 17.01. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 4r.
    1837 21.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Hufeland. N. Mus. SA 286, fol. 5r-6v.
    1837 21.03. Versammlung mit männlichen Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 8r.
    1837 18.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 9r.
    1837 23.05. Versammlung mit männlichen und weiblichen Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 10r-11v.
    1837 20.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 12r.
    1837 22.07.
        
          
    Johann Friedrich August Borsig gründet in Berlin eine Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt.
    1837 Juli  Versammlung (kein Protokoll vorhanden).
    1837 09.08. Carl Friedrich Moritz Paul Reichsgraf von Brühl †.
    1837 12.09. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus), unterzeichnet von Rex.       N. Mus. SA 286, fol. 14r-15r.
    1837 07.11. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 16r-17r.
    1837 05.12. Berlioz: Grande Messe des Morts (UA).  
    1837 12.12. Versammlung („Geschäfts-Liedertafel“) ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister) und Stümer (Beimeister), Tafelmeister (Klipfel?), neuer Schreibmeister wird Rex. N. Mus. SA 286, fol. 18r-19v.
    1837 22.12. Lortzing: Zar und Zimmermann (UA). 
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXX (SCHREIBMEISTER: REX)
    1838 09.01. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 286, fol. 20r-21v.
    1838 06.02. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 286, fol. 22r-22v.
    1838 13.03. Versammlung mit männlichen und weiblichen Gästen (Englisches Haus). Es versammelten sich ca. 120 bis 130 Personen. N. Mus. SA 286, fol. 23r-23v.
    1838 10.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 24r-24v.
    1838 15.05.  Versammlung mit einem Gast (Ort nicht angegeben). Zu Gast ist Regierungssekretär Boppey, Direktor der (1835 gegründeten) Liedertafel Trier und angeblich ehemaliges Mitglied der Sing-Akademie (Stammliste / Lichtenstein 00). N. Mus. SA 286, fol. 25r-25v.
    1838 12.06. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 26r-26v.
    1838 10.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 29r.
    1838 14.07.  Clemens August Carl Klenze †.
    1838 27.07. Bewerbungsschreiben von Louis von Ledebur. N. Mus. SA 286, fol. 27r-28v.
    1838 07.08. Versammlung (kein Protokoll vorhanden). Wahl von Ledebur. 
    1838 17.08. Pierre Jean Jordan-Friedel †.
    1838 04.09. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Ledebur. N. Mus. SA 286, fol. 29v-30r.
    1838 22.09. Das erste Teilstück der ersten preußischen Eisenbahnlinie verbindet Potsdam mit Zehlendorf. 
    1838 02.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Ledebur. N. Mus. SA 286, fol. 30v.
    1838 02.10. Schreiben von Staberoh II an Hellwig II, entschuldigt sich für die heutige Versammlung und sendet Begrüßungsverse für Ledebur. N. Mus. SA 286, fol. 31r-31v.
    1838 04.10. Schreiben von Ribbeck an Klipfel, sendet Schlüssel für die Schreibmeistermappe. N. Mus. SA 286, fol. 33r.
    1838 19.10. Schreiben von Klipfel. N. Mus. SA 286, fol. 34r-35r.
    1838 29.10. Die erste preußische Eisenbahnlinie wird von Zehlendorf bis Berlin vervollständigt.
    1838 06.11. Versammlung mit Gästen „utriusque generis“ (Ort nicht angegeben). Die Versammlung wurde kurzfristig für Frauen geöffnet, „da kein Statut uns verbietet öfter als einmal im Jahr unsre Frauen[,] Töchter, Geliebte, u. Freundinnen mit zu bringen“. So versammelten sich ca. 100 Personen, darunter Bischof Ritschl. N. Mus. SA 286, fol. 36r-37r.
    1838 24.11. Carl Friedrich Ludwig Hellwig I †.
    1838 04.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister), Stümer (Beimeister) und Klipfel (Tafelmeister), neuer Schreibmeister wird Klöden. „Das mühseeligste aller Aemter, das des Schreibmeisters bringt gewöhnlich die größte Verschiedenheit in den Stimmzetteln hervor. [...] Hiernächst ward der Entwurf des L.T. Calenders pro 1839 vorgelegt, u. genehmigt. Es ward nächstdem noch beschlossen die Namenliste der Mitglieder u die Sammlung der Bildnisse der von uns durch den Tod Geschiedenen möglichst zu vervollständigen [...].“ N. Mus. SA 286, fol. 37v-38v.
    1838 05.12. Bewerbungsschreiben von Stawinski. N. Mus. SA 286, fol. 39r-40v.
    1838 22.12. Bewerbungsschreiben von von Tengnagel. N. Mus. SA 286, fol. 41r.

     

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXI (SCHREIBMEISTER: KLÖDEN)
    1839 08.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben), davor eine Art „Antrittsrede“ des neuen Schreibmeisters Klöden. N. Mus. SA 286, fol. 42r-43r.
    1839 10.01. Schreiben von Rex an seinen Nachfolger Klöden, übergibt die Schreibmeisterakten: 6 Bände Protokolle 1808–1836 und 1 Band „Repertorium“ (nicht weitergeführt), 1 verschlossene Mappe nebst Schlüssel mit den Protokollen 1837–1838, 1 Buch der Gesänge nebst Anhang, 1 unverschließbare Mappe mit der Aufschrift „Zelters Liedertafel“. Darauf ein Vermerk Klödens vom 26. Januar 1842: „In gleicher Weise von mir meinem verehrten Herrn Nachfolger im Amte übergeben. Nur den Anhang zu dem Liederbuche der Liedertafel vermag ich nicht aufzufinden.“.   N. Mus. SA 286, fol. 45r-46v.
    1839 29.01. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus).  N. Mus. SA 286, fol. 47r-47v.
    1839 03.02. Schreiben der Potsdamer Liedertafel, sie bedankt sich für die Übersendung von sechs Liedern. Möchten gemeinsam mit der Zelterschen Liedertafel eine „Frühlingsliedertafel“ feiern. N. Mus. SA 286, fol. 49r.
    1839 26.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Stawinsky und Tengnagel. N. Mus. SA 286, fol. 51r-51v.
    1839 21.03. Modest Mussorgski *.
    1839 26.03. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 286, fol. 52r-52v.
    1839 23.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 53r-54r.
    1839 27.04. Schreiben von Klipfel an Klöden, schickt ein „für das Inventarium des jedesmaligen Schreibmeisters bestimmtes, neu eingebundenes Textbuch“, bittet sich das alte Textbuch aus. N. Mus. SA 286, fol. 57r-58v.
    1839 30.04. August Hartung †.
    1839 28.05. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben).  N. Mus. SA 286, fol. 59r-59v.
    1839 08.06. Außerordentliche Versammlung (Potsdam). Die Zeltersche Liedertafel ist erstmals bei der Potsdamer Liedertafel zu Gast. Die Täfler reisen erstmals per Eisenbahn, sie benötigt für die Strecke von Berlin-Potsdamer Bahnhof (heute Potsdamer Platz) bis Potsdam ca. 55 Minuten (fol. 63r). „Vor sechs Wochen noch versammelte sie [die Liedertafel] sich nach althergebrachter Sitte im englischen Hause; eine Woche später finden wir sie schon vor dem Thore am Anfange der Eisenbahn, und nach 14 Tagen sitzt sie sogar darauf, und schreitet fort, – nicht mit Kinderschritten, mit SiebenMeilen-Stiefeln, – das alles sind Kinderpossen, – Nein! im Locomotiv-Rennen, und transplantirt sich nach Potsdam im Umsehen! Geht es so fort, so ist das Ende noch nicht abzusehen, und liegt vielleicht am Rhein. [Absatz] Aus diesem Complimente wird der scharfsinnige schon entnehmen, daß die Berliner Liedertafel die Fahrt per Dampfwagen gemacht hat; größerer Deutlichkeit wegen, um jeden Zweifel zu beseitigen, und weil auch bei einer Dampffahrt das Sprichwort: Eile mit Weile nicht hintangesetzt werden soll, muß ich dies noch besonders erzählen. Die Liedertafel hatte alle ihre Fehler zu Hause [fol. 60r] gelassen, setzte sich so ziemlich in einen Wagen, wie verabredet, u füllete ihn beinahe aus. Es war gegen die Abrede, daß Einzelne sich in andere Wagen setzten, weil sie glaubten, der Zug müsste nicht bloß vorn sondern auch hinten dampfen. Andre in unserem Wagen meinten: auf die Stelle komme beim Dampfen gar nichts an, und sofort gaben sie uns den Dampf an, und rauchten wie ein Schornstein. Die Zettel im Wagen, auf denen das Rauchen verboten war, kamen ganz geräuchert nach Potsdam. Referent, der für die Fortschritte der Industrie sich lebhaft interessirt, ist dabei auf den Gedanken gekommen, so edle Kräfte nützlich zu verwenden. Er wird der Eisenbahn-Direction den Vorschlag machen, statt der Zettel lieber die Decke der zugemachten Wagen mit frischen Schinken, Würsten, Speckseiten pp zu behängen. Nach einigen Fahrten sind diese geräuchert, und wo es noch fehlen sollte, kann der Dampf der Locomotive nachhelfen. So erreichten wir den endlich Steglitz – doch halt! – Wir müssen schon in Potsdam sein. Es ist verwünscht, daß man jetzt an einer vernünftigen Reisebeschreibung, wenn man einigermaßen auf Verbesserungsvorschläge eingehen will, länger lieset, als die ganze Reise gedauert hat.“ N. Mus. SA 286, fol. 60r-61v.
    1839 08.06. Gedrucktes Heft „Gemeinsame Tafellieder bei dem gesanglichen Verein der Zelterschen Berliner und Potsdamer Liedertafel zu Potsdam am 8ten Juni 1839 eigens gedichtet und componirt.“ (enthält eine Speisekarte). N. Mus. SA 286, nach fol. 62.
    1839 29.06.  Außerordentliche Versammlung (Potsdam) mit Gästen und Damen. Die Zeltersche Liedertafel ist (zum zweiten Mal) bei der Potsdamer Liedertafel zu Gast. N. Mus. SA 286, fol. 63r-64r.
    1839 21.07. Wilhelm Freimuth Gedike †.
    1839 27.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 65r-65v.
    1839 24.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Liedertafel debattiert darüber, ob und wie die Anregung der Potsdamer Liedertafel, sich einmal gemeinsam in Berlin zu versammeln, realisiert werden könne. Klöden schlägt vor, diese Debatte zu einem neuen Lied zu verarbeiten. N. Mus. SA 286, fol. 66r-67r.
    1839 20.10.  Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Die Liedertafel empfängt erstmals die Potsdamer Liedertafel: „Ordentliche Liedertafel mit Gästen, aber außerordentlich am Sonntag den 20 October Mittags vereinigt mit der Potsdamer Liedertafel“. Stawinski begrüßt die Anwesenden mit einem neu verfassten Gedicht „Willkommen“. N. Mus. SA 286, fol. 70r-71r.
    1839 20.10. Gedicht „Willkommen“ von Stawinski. N. Mus. SA 286, fol. 72r.
    1839 26.11. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 73v-74r.
    1839 17.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister), Stümer (Beimeister), Klipfel (Tafelmeister, mit Kandelhardt als „Mitgefährten“) und Klöden (Schreibmeister). Es wird beschlossen, dass die Mitglieder der Potsdamer Liedertafel ohne besondere Einladung mit den Rechten von Ehrenmitgliedern an den Versammlungen teilnehmen dürfen, ebenso anders herum. N. Mus. SA 286, fol. 75r-75v.

  • 1840-44

    1840 | 1841 | 1842 | 1843 | 1844

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXII (SCHREIBMEISTER: KLÖDEN)
    1840 08.01. Bewerbungsschreiben von Cubelius. Mit Notizen von Klöden und Klipfel. N. Mus. SA 286, fol. 77r.
    1840 14.01. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 76r-76v.
    1840 09.02. Bewerbungsschreiben von Benda. Mit Notizen von Klöden und Klipfel. N. Mus. SA 286, fol. 78r.
    1840 11.02. Bewerbungsschreiben von Pistorius. N. Mus. SA 286, fol. 79r.
    1840 18.02.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Per Abstimmung wird die Aufnahme von Benda und Cubelius beschlossen. N. Mus. SA 286, fol. 84r-84v.
    1840 24.03. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 286, fol. 85r-85v.
    1840 03.04. Bewerbungsschreiben von Heinrich von Reuss. N. Mus. SA 286, fol. 90r.
    1840 04.04. Schreiben von Rungenhagen, schickt Bewerbungsschreiben von Reuss. N. Mus. SA 286, fol. 89r.
    1840 undatiert Schreiben von Klipfel an Klöden, schickt Briefe von Rungenhagen und Reuss für die Schreibmeisterakten. N. Mus. SA 286, fol. 88r.
    1840 14.04. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Aufnahme von Cubelius und Benda. N. Mus. SA 286, fol. 94r-94v.
    1840 25.04. Pjotr Tschaikowski *.
    1840 26.05. Versammlung mit Gästen und Damen (Englisches Haus). N. Mus. SA 286, fol. 95r-95v.
    1840 03.06. Patzig jun. †.
    1840 07.06. Friedrich Wilhelm III., König von Preußen †; Nachfolger wird Friedrich Wilhelm IV.   
    1840 25.06. Mendelssohn: Sinfonie Nr. 2 »Lobgesang« (UA).
    1840 07.07.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Mitglieder widmen dem verstorbenen König Friedrich Wilhelm III. und dem verstorbenen Mitglied Patzig jun. „nach der Weise der Liedertafel ein musikalisches Opfer“. N. Mus. SA 286, fol. 96r.
    1840 11.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Aufnahme von Reuß I. N. Mus. SA 286, fol. 100r-100v.
    1840 22.08. Außerordentliche Versammlung (Potsdam). Die Zeltersche Liedertafel ist (zum dritten Mal) bei der Potsdamer Liedertafel zu Gast. Die Täfler reisen wiederum per Eisenbahn. N. Mus. SA 286, fol. 101r-101v.
    1840 15.09.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Da der Besuch schlecht ist, schlägt Klöden vor, alle Mitglieder zu Schreibmeistern zu ernennen, damit sie nicht fernbleiben können. N. Mus. SA 286, fol. 102r-102v.
    1840 19.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die ehemaligen Mitglieder Ritschl und Zelle besuchen die Liedertafel. N. Mus. SA 286, fol. 106r-106v.
    1840 13.10. Bewerbungsschreiben von Pistorius. N. Mus. SA 286, fol. 108r.
    1840 17.11. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 110r-113r.
    1840 20.11. Schreiben von Klipfel, reicht die anwesenden und fehlenden Mitglieder sowie die gesungenen Lieder nach. N. Mus. SA 286, fol. 111r-112r.
    1840 08.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Rungenhagen (Meister), Stümer (Beimeister) und Klöden (Schreibmeister), neuer Tafelmeister wird Kandelhardt (mit dem ehemaligen Tafelmeister Klipfel als Gehilfen). N. Mus. SA 286, fol. 114r-115r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXIII (SCHREIBMEISTER: KLÖDEN)
    1841 12.01. Versammlung mit Gästen „masculini generis“ (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 116r.
    1841 19.01. Schreiben der Liedertafel Trier mit der Bitte, ihr einen Teil der Tafelgesänge in Abschriften zukommen zu lassen. N. Mus. SA 286, fol. 120r-120v.
    1841 09.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Der schriftlichen Bitte der Liedertafel Trier um Übersendung eines Teils der Tafelgesänge in Abschriften wird entsprochen. Hierzu mussten die anwesenden Komponisten und auch die Erben bereits verstorbener Komponisten gehört werden. N. Mus. SA 286, fol. 117r.
    1841 01.03. Circular von Rungenhagen „an die Herren Componisten der Zelterschen Liedertafel“. Bittet um Einverständnis für Abschriften. N. Mus. SA 286, fol. 123r-124r.
    1841 06.03. Versammlung mit Gästen „einerlei Geschlechts“ (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 131r-131v.
    1841 03.04. Schreiben von Rungenhagen an Klöden. N. Mus. SA 286, fol. 121r-122r.
    1841 07.04. Schreiben von Rungenhagen an Klöden. N. Mus. SA 286, fol. 125r-125v.
    1841 undatiert

    Rungenhagen, Grell, Spiker und Klöden erklären sich per Unterschrift damit einverstanden, dass mehrere ihrer Lieder für die Liedertafel Trier abgeschrieben werden dürfen.

    N. Mus. SA 286, fol. 127r.
    1841 10.04. Schreiben (Entwurf oder Kopie) der Liedertafel an die Liedertafel Trier. Man übersendet eine Auswahl von 24 Liedern und weist zugleich auf die 8 im Musikaliendandel erhältlichen gedruckten Hefte hin. Zusatz: „Erlauben Sie uns aber, die Bitte aussprechen zu dürfen, diese Lieder für sich behalten, und auf keine Weise veröffentlichen zu wollen, indem wir das Recht des litterarischen Eigenthums an denselben der Zelterschen Liedertafel und ihren Componisten vorbehalten.“. N. Mus. SA 286, fol. 128r-129r.
    1841 13.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Einladung an die Potsdamer Liedertafel wird auf den 2. Mai terminiert. N. Mus. SA 286, fol. 132r.
    1841 02.05. (Sonntag) Versammlung mit männlichen und weiblichen Gästen (Englisches Haus), zu Gast ist (zum zweiten Mal) die Potsdamer Liedertafel (mit 30 Personen). N. Mus. SA 286, fol. 133r-134v.
    1841 08.06. Bewerbungsschreiben von Horkel. N. Mus. SA 286, fol. 142r.
    1841 19.06. Versammlung mit männlichen und weiblichen Gästen (Potsdam). Klöden vergleicht das Reisen früher (Pferdekutsche) und heute (Eisenbahn). N. Mus. SA 286, fol. 137r-138v.
    1841 06.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 286, fol. 139r.
    1841 06.07. Bewerbungsschreiben von Ackermann. N. Mus. SA 286, fol. 141r.
    1841 (Jahreszahl „40“ vermutlich ein Versehen) 22.08. Schreiben von Klipfel an Klöden. „Nach einem Beschluss im vor. Jahre soll von jedem Text, welcher für unsere Liedertafel componirt worden, ein Exemplar von den Componisten behufs der Aufbewahrung für etwa künftigen Druck eingereicht werden. Von den letzten drei Liedern sind mir nur die Texte übergeben worden; ich [unleserlich] daher nicht, sie Ihnen, werthester Herr Schreibmeister zur [unleserlich] hierneben zu überreichen und empfehle mich [...]“. N. Mus. SA 286, fol. 145r.
    1841 undatiert Gedicht „Im Schreckenswort: der König ist erblichen!“ („Patzig. Geheimer RegierungsRath. plötzlich vom Schlage gerührt am 3t Juny 1840.“) von Bornemann und Grell. Außerdem ein kurzer Text von Bornemann über Patzig. N. Mus. SA 286, fol. 146r-146v.
    1841 undatiert Gedicht „Der Abendglocken feierliches Läuten“ („Vergangenheit und Gegenwart“). N. Mus. SA 286, fol. 147r.
    1841 undatiert Gedicht „Sey’s auch zweifelhafte Kunde“ („Zelter’s Wort und Werk 1807“) von Bornemann und Rungenhagen. N. Mus. SA 286, fol. 148r-148v.
    1841 31.08. Ordentliche Liedertafel (ohne Gäste). N. Mus. SA 286, fol. 153r.
    1841 08.09. Antonín Dvořák *. 
    1841 09.10. Ordentliche Liedertafel. N. Mus. SA 286, fol.  154r-155v.
    1841 09.10. Carl Friedrich Schinkel †.   
    1841 Nov. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Horkel und Ackermann. N. Mus. SA 286, fol. 157r-158v.
    1841 30.11. Ordentliche Liedertafel mit männlichen Gästen. N. Mus. SA 286, fol. 159r-160v.
    1841 02.12. Johann [Friedrich] Gottlob Lortzing †.
    1841 28.12. Geschäftsliedertafel. N. Mus SA 286, fol. 161r-162r.
    1841 Liszt in Berlin.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXIV (SCHREIBMEISTER: HUFELAND)
    1842 07.01. Dankesschreiben von Berschort an die Direktion der Liedertafel aufgrund der Aufnahme als Ehrenmitglied in die Zeltersche Liedertafel: „Die hochgeehrten Herrn Direktoren und Beamten der Zelterschen Liedertafel haben mich in diesem neuen Jahre mit der schönsten Überraschung erfreut, indem  Sie mich zum Ehren-Mitgliede der Liedertafel ernannten. Ich erkenne mit dem innigsten Dankgefühle Ihre Humanität und ihr gütiges Wohlwollen, und ich bitte, mir auch noch ferner Ihre Achtung zu Theil werden zu lassen. Genehmigen Sie die Versicherung der reinsten Verehrung und Hochachtung [...]“. N. Mus. SA 286, fol 163r.
    1842 09.01. Schreiben von Kandelhardt: Übersendung der Liste der Versammlungstage der Zelterschen Liedertafel für das neue Jahr 1842. N. Mus SA 286, fol. 164r-164v.
    1842 10.01.  Schreiben von Rungenhagen. N. Mus SA 286, fol. 165r-165v.
    1842 14.01. Schreiben von Klöden: Spricht der Liedertafel aufgrund der Aufnahme als Ehrenmitglied seinen Dank aus. N. Mus SA, 286, fol. 167r.
    1842 15.01. Schreiben von Dr. Guhlmann [Chronist der Potsdamer Liedertafel]: Übersendung von 30 Exemplaren des neuen Kalanders der Liedertafel für das Jahr 1842. N. Mus SA 286, fol. 168r.
    1842 25.01. Schreiben von Stawinsky: fehlt wegen einer Erkrankung in der heutigen Liedertafel.  N. Mus SA 286, fol. 169r.
    1842 Verdi: Nabucco (UA).
    1842 25.01. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus SA 286, fol. 173r-173v.
    1842 22.02. Ordentliche Liedertafel (vermutlich Notizen). N. Mus SA 286, fol. 174r-174v.
    1842 22.02. Ordentliche Liedertafel mit Männergästen (Ort nicht angegeben). N. Mus SA 286, fol. 175r-176v.
    1842 Undatiert Bestandsprotokoll. N. Mus SA 286, fol. 177r-178r.
    1842 10.03. Christian Philipp Koehler †.
    1842 11.03. Rungenhagens Circular an die Herren Mitglieder der Zelterschen Liedertafel bezüglich Koehlers Tod am Vortag. N. Mus SA 286, fol. 179r-179v.
    1842 29.03. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus SA 286, fol. 181r-182r.
    1842 29.03. Schreiben der Liedertafel zu Trier an den Vorstand der Zelterschen Liedertafel: Verspäteter Dank für die Zusendung von Liedern. N. Mus SA 286, fol. 183r-184r.
    1842 24.04. Ordentliche Liedertafel mit Gästen in Verbindung mit der Potsdamer Liedertafel. Anwesen-de der Zelterschen Liedertafel sind die Herren Beschort, v. Dachröden, v. Winterfeldt, Pistorius und Staberoh. N. Mus SA 286, fol. 185r-186v.
    1842 24.05. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus SA 286, fol. 187r-187v.
    1842 03.07. Ordentliche Versammlung der Mutter- und Tochterliedertafel nebst Gästen beiderlei Geschlechts zu Potsdam. N. Mus SA 286, fol. 188r-191r.
    1842 19.07. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. N. Mus SA 286, fol. 193r-193v.
    1842 23.08. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Aufnahme von Schärtlich. N. Mus SA 286, fol. 194r-195v.
    1842 20.09 /18.10. Kombiniertes Protokoll zu den Liedertafeln am 20. September und 18. Oktober 1842. N. Mus SA 286, fol. 197r-198v.
    1842 15.11. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. N. Mus SA 286, fol. 199r-200r.
    1842 11.12. Schreiben von Tengnagel. N. Mus SA 286, fol. 201r.
    1842 20.12. Geschäftsliedertafel (Ort nicht angegeben). N. Mus SA 286, fol. 202r-203v.
    1842 20.10. Wagner: Rienzi, der letzte der Tribunen (UA).
    1842 20.12.  Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol 207v-207r.
    1842 Eröffnung der Musikabteilung in der »Kgl. Bibliothek« (später »Preußische Staatsbibliothek«).
    1842 Friedrich Wilhelm IV. stiftet den Orden »Pour le merité« für Wissenschaft und Künste.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXV (SCHREIBMEISTER: HUFELAND)
    1843 02.01. Wagner: Der fliegende Holländer (UA).
    1843   Neugründung des »Königlichen Hof- und Domchores«.
    1843 07.01. Schreiben von Hufeland. N. Mus SA 286, fol. 208r-209r.
    1843 17.01.  Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Aufnahme von Ledebur II. und Reuß II. N. Mus SA 286, fol. 210r-212r.
    1843 22.01. Schreiben von Eckenbrecher. N. Mus SA 286, fol. 205r-205v.
    1843 14.02. Ordentliche Versammlung der Zelterschen Liedertafel mit Männergästen. N. Mus SA 286, fol. 216r-217v.
    1843 15.02.  Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 222r.
    1843 16.02. Schreiben von Rungenhagen. N. Mus SA 286, fol. 227r-227v.
    1843 17.02. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 228r.
    1843 Undatiert Undatierte Notiz (ohne Verfasser; vermutlich Hufeland). N. Mus SA 286, fol. 229r-230v.
    1843 04.03. Schreiben von Hufeland an die Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 286, fol.218r-218v.
    1843 Berlioz in Berlin.  
    1843 14.03. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 286, fol. 234r-235r.
    1843 18.03.
    1843 Undatiert Skizze eines Veteranenkelches. N. Mus SA 286, fol. 219r-219v.
    1843 07.05. Ordentliche Liedertafel gemeinsam mit der Liedertafel zu Potsdam. N. Mus SA 286, fol. 244r-246r.
    1843 07.05. „Liebesgruß am 7ten Maj 1843“ von Stawinsky. N. Mus SA 286, fol. 247r.
    1843 03.06. Schreiben / Brief von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 223r-226v.
    1843 Undatiert Gedrucktes Heftchen „Zur Feier des Wohlthäterfestes, welches im Berlinischen Gymnasium zum grauen Kloster Mittwoch den 21. December 1836 Vormittags um neun Uhr im großen Hörsaale Statt finden wird, ladet ehrerbietigst und gehorsamst ein der Director Georg Gustav Samuel Köpke, Doctor der Theologie und Philosophie, Ritter des rothen Adler-Ordens dritter Klasse m. d. Schl., Berlin 1836.“ N. Mus SA 286, unfol.
    1843 Undatiert Notiz: Kanon. Variante zu den Worten eines Veteranen. N. Mus SA 286, fol. 236r.
    1843 Undatiert Notizen: diverse Liedertexte. N. Mus SA 286, fol. 237r-239v.
    1843 Undatiert „An die Hoffnung“ Liedtext. N. Mus SA 286, fol. 241r-241v.
    1843 12.06. Schreiben von Dr. Kramer mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 286, fol. 299r.
    1843 12.06. Schreiben/Notiz von Grell. N. Mus SA 286, fol. 257r-258v.
    1843 12.06. Auf den nächsten Seiten folgt ein von Grell zusammengestelltes, nach dem Alphabet geordnetes Verzeichnis der sich im Besitz der Liedertafel befindlichen Musikalien mit dem Vorwort: „Catalogus. Verzeichniß sämtlicher Musikalien welche der Zelterschen Liedertafel am 12ten Juni 1843 gehörten. In dieses Verzeichniß sind nicht aufgenommen 1. Die Partituren u Singbücher der jetzt sich bis auf etwa 340 belaufenden Stammlieder. 2. Die sogenannten „blauen Bücher“, Part u Stimmen, enthaltend die Lieder für gemischte Stimmen (Frauen u Männerstimmen. 3. Die sogenannten „weißen Bücher“ Part u Stimmen, enthaltend Männerlieder (von Componisten, welche nicht Mitglieder der Zelterschen Liedertafel) welche für den Gebrauch bei unserer Tafel geschrieben.“ N. Mus SA 286, fol. 259r-278v.
    1843 27.06. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. N. Mus SA 286, fol. 250r-250v.
    1843 29.06. Circular.  N. Mus SA 286, fol. 252r-252v.
    1843 Undatiert Auflistung der gesungenen Lieder (vermutlich der vergangenen Liedertafel mit den Potsdamer Kollegen). N. Mus SA 286, fol. 253r-253v.
    1843 02.07. Ordentliche Liedertafel in Potsdam. N. Mus SA 286, fol. 255r-256v.
    1843 29.07. Gottfried Bernhard Loos †. 
    1843 Undatiert Texte der ungedruckten Lieder zum Feste am 19. Mai 1835. N. Mus SA 286, fol. 279r-295v.
    1843 15.08. Ordentliche Versammlung der Zelterschen Liedertafel. Von 34 Mitgliedern der Liedertafel sind 16 Personen nicht anwesend. N. Mus SA 286, fol. 296r.
    1843 12.09. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 286, fol. 297r-298r.
    1843 10.10. Ordentliche Liedertafel mit Damen und Männergästen. N. Mus SA 286, fol. 301r-301v.
    1843 07.11. Schreiben von Dr. Kinteljan: äußert Aufnahmewunsch in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 286, fol. 303r.
    1843 07.11. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste am Dienstag den 7. November 1843. Abends 9 Uhr im vorderen Saale des Engel’schen Hauses. Das Protokoll der letzten Tafel kann nicht verlesen werden, da neben einigen anderen Ehrenmitgliedern auch Schreibmeister Hufeland abwe-send ist. Das Protokoll der Sitzung wird von Grell verfasst. Grell rühmt den abwesenden Schreibmeister Hufeland seines „trefflichen Styls“ und „einer weit leserlicheren Handschrift als mancher seiner Herrn Vorgänger im Amte“. N. Mus SA 286, fol 304r-305v.
    1843 Im Nov. Notiz: „Die Anlagen bilden die höchst unvollständigen Verhandlungen der Zelterschen Liedertafel für das Jahr 1844 und sind unter Addresse des unterzeichneten Schreibmeisters jetzt br. M. zu den Akten gelangt. Berlin im Nov. 1845.“ N. Mus SA 286, fol 306r.

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXVI (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1844 07.01. Wagner dirigiert im Kgl. Schauspielhaus den Fliegenden Holländer.
    1844 29.02. Schreiben von Schmidt (?). N. Mus SA 286, fol. 309 r.
    1844 23.05. Carl Alexander Ferdinand Kluge †.
    1844 01.06. Schreiben von Bornemann mit der Information, dass in Kürze die Liedertafel mit den Potsdamer Kollegen erneut zusammentritt. N. Mus SA 286, fol. 311r.
    1844 27.07. Schreiben von Schmidt (?). N. Mus SA 286, fol. 307r.
    1844 30.07. Liedertafelversammlung ohne Gäste. Die Tafel erfreut sich trotz einiger ferngebliebener Mitglieder der Gegenwart von Professor Pfund „von dem unsre Bücher 15 Dichtungen enthalten“. Protokoll der letzten „Liedertafel wurde nicht vorgelesen obgleich der Meister darum bat. Niemand hatte dergleichen bei sich, niemand eines eingeschickt  [...] auch niemand eines geschrieben.“ N. Mus SA 286, fol 312r-313r.
    1844 27.08.  Liedertafel ohne Gäste. Sämtliche Mitglieder des 1. Basses fehlen ebenso „wie schon seit vielen Versammlungen, unserer Gesellschaft der Schreibmeister, zu dessen Stellvertreter der bescheidenstlichst Unterzeichnete [Horkel] einstimmig dadurch erwählet wurde [...]“. N. Mus SA 286, fol 314r-315v.
    1844 12.09. Johann Friedrich Eunike †.
    1844 25.09.  Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 316r-316v.
    1844 25.09. Schreiben von Hufeland. N. Mus SA 286, fol. 318r-318v.
    1844 26.09. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 317r.
    1844 12.10. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 319r.
    1844 14.10. Schreiben von Kluge. N. Mus SA 286, fol. 320r.
    1844 Undatiert Notiz (von Bornemann?). N. Mus SA 286, fol. 322r-322v.
    1844 17.12. Schreiben von Klipfel an den Meister: „Bei dem nun bald eintretenden Jahreswechsel sehe ich mich veranlaßt [...] zu benachrichtigen, daß leider meine gegenwärtigen Amts- und Familien-Verhältnisse mich [...] meine Mitgliedschaft sowohl bei der Singakademie, als auch bei der Liedertafel aufzugeben“. N. Mus SA 286, fol. 323r-323v.
    1844 25.12? Schreiben von Hellwig. N. Mus SA 286, fol. 324r-324v.
    1844 31.12.  Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 286, fol. 326r.

  • 1845-49

    1845 | 1846 | 1847 | 1848 | 1849

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXVII (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1845 Undatiert  Verzeichnis der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 1r-2r.
    1845 19.01. Schreiben von Hufeland an den Meister bezüglich der Übergabe der Protokolle, da erdieser das Amt des Schreibmeisters ablegt. [bzw. da die Mitglieder ihn aufgrund seiner hohen Abwesenheitsquote abgewählt und Horkel zum neuen Schreibmeister gewählt hatten]. N. Mus SA 287, fol. 3r.
    1845 21.01. Ordentliche Liedertafel. Die Besetzung ist sehr schmal. Horkel ist neuer Schreibmeister: „[...] Die Liedertafel beginnt mit diesem Jahr ihr 36t. Geburtsjahr, möge es uns ein frohes gedeihliches sein [...]“ Der Meister informiert die Tafelmitglieder über das baldige Aus-scheiden von Herrn von Reichart, da dieser seinen Wohnsitz nach Potsdam verlagert. N. Mus SA 287, fol. 4r-5r.
    1845 21.01. Schreiben von Rungenhagen an Ackermann mit dem Inhalt, dass durch den Austritt aus der Singakademie nun leider auch die Zugehörigkeit zur Liedertafel erloschen ist. N. Mus SA 287, fol. 6r-7r.
    1845 22.01. Schreiben von Bornemann.  N. Mus SA 287, fol. 8r-9r.
    1845 06.02. 

    Eiliges Schreiben von Ackermann mit Danksagungen an den Meister und die übrigen Mitglieder der Singakademie und der Liedertafel.

    N. Mus SA 287,  fol. 10r-10v.
    1845 24.02. Schreiben von Hufeland. N. Mus SA 287, fol. 15r.
    1845 25.02. Schreiben von Hufeland. N. Mus SA 287, fol. 11r.
    1845 Februar Schreiben an Professor Rungenhagen:

    „An die Liedertafel zu Berlin. Obwohl wir uns der Hoffnung hingeben, daß der bereits durch unsre deutsche Zeitungen verbreitete Aufruf, zur Errichtung eines Denkmals für Karl Maria von Weber mitzuwirken, Ihnen bekannt geworden sei und vielleicht auch schon eine freundliche Berücksichtigung gefunden haben, so halten wir uns doch ver-pflichtet, Ihnen denselben noch besonders einzusenden und angelegentlichst zu empfehlen. Carl Maria von Weber’s Asche ruht seit gestern wieder in heimischem Boden auf dem Friedhofe zu Dresden. Die Verehrer und Freunde des hohen Meisters, welcher diese Ueber-siedelung bewerkstelligten, betrachten sie als den ersten Schritt und die Grundlage eines ihm zu errichtenden, würdigen, öffentlichen Denkmals, und glauben dem gesammten deutschen Volke, dem er nach Empfindung und Kunst so eigenthümlich angehört, die Aufforderung, zu Erreichung dieses Zweckes mitzuwirken, und ans Herz [fol. 13v] legen zu dürfen, um auch seiner thätigsten Theilnahme versichert zu sein. Viele der namhaftesten Tonkünstler haben bereits die Förderung dieses Unternehmens durch große musikalische Aufführungen zugesagt, und es darf wohl nicht bezweifelt werden, daß vorzüglich die deutschen Bühnen, deren Hallen sich so oft für des Meisters unsterbliche Werke füllten, im gleichen Sinn sich anschließen werden, so wie bereits das königliche Hoftheater zu Dresden, die erste Aufführung des Freischütz im neuen Theatergebäude diesem Zwecke widmeten.
    Hierauf bezügliche Mittheilungen bittet man zu richten an den unterzeichneten Comité zur Errichtung eines Denkmals für Carl Maria von Weber.
    Dresden am 16. December 1844.
    Mozart und Beethoven wurden bereits in ihren Heimatstädten durch Standbilder verherrlicht und wir betrachten es als eine heilige Pflicht, daß mit den Werken des deutschen Meisters, der neben jenen im Reiche der neuren deutschen Tonkunst herrschte und sich vorzugsweise bestrebte, das Gemüthsleben der Deutschen in volkthümlichen Schöpfungen auszuträumen und zu Liedern zu erwecken, auch ein Zeichen des Dankes seines Vaterlandes den kommenden Geschlechtern überliefert werde.
    Möchten Sie durch die Thuen zu Gebote stehenden musikalischen Kräfte mitwirken, daß sich bald in der Heimath seines geistigen Wirkens, zu der aus London den hinsterbenden Sänger eine unaussprechliche Sehnsucht zog und wo jetzt die Asche in der Nähe der Seinigen ruht, ein bronzenes Standbild an geeigneter Stelle erhebe.
    Mit ausgezeichneter Hochachtung verharrend“ [Der Brief ist unter anderem von Richard Wagner unterzeichnet]
    N. Mus SA 287, fol. 13r-14r.
    1845 25.02. Liedertafel mit „ziemlich spärlichen Männergästen“. N. Mus SA 287, fol. 16r-17r.
    1845 26.02.  Schreiben. N. Mus SA 287, fol. 12r-12v.
    1845 02.03. Notiz von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 18r.
    1845 07.03. Schreiben von Bornemann an Reuss. N. Mus SA 287, fol. 19r-20r.
    1845 25.03. Liedertafel ohne Gäste. Viele Mitglieder fehlen aufgrund einer Konferenz der Sing-Akademie. N. Mus SA 287, fol. 21r-22r.
    1845 26.03.   Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 23r.
    1845 Undatiert Kalender der Liedertafel zu Potsdam. N. Mus SA 287, fol. 24r-25v.
    1845 13.04. Gesuch eines Lieutnants [Troschel] an Meister Rungenhagen mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 26r.
    1845 18.04. Notiz von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 27r.
    1845 Undatiert Notiz mit Liednummern. N. Mus SA 287, fol. 28r.
    1845 19.04. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 29r-29v.
    1845 21.04.  Brief von Adolf von Eckenbrecher an Meister Rungenhagen mit der Mitteilung, dass er aufgrund seiner Versetzung nach Brandenburg aus der Zelterschen Liedertafel ausscheiden muss. N. Mus SA 287, fol. 31r.
    1845 22.04. Liedertafel mit Gästen (ohne angegebenen Ort). Es waren wenige Gäste anwesend und es wurde wenig gesungen. N. Mus SA 287, fol. 30r.
    1845 07.05. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 32r-32v.
    1845 07.05. Liedertafel ohne Gäste. Der Schreibmeister ist in der Verlegenheit seine Notizzettel verlegt zu haben und kann daher kein Protokoll der letzten Sitzung vorlegen. Lieutnant Troschel wird als neues Mitglied in die Liedertafel aufgenommen. Ebenso wird über die nächste Liedertafel in Potsdam im Juni diskutiert. N. Mus SA 287, fol. 33r-33v.
    1845 Im Mai  Vermutlich die Anwesenheitsliste für die Liedertafel in Potsdam am 1. Juni 1845. N. Mus SA 287, fol. 34r.
    1845 Im Mai Speisekarte für die Liedertafel in Potsdam am 1. Juni 1845. N. Mus SA 287, fol. 35r.
    1845 01.06. Liedertafel am 1. Juni in Potsdam (Liederliste).  N. Mus SA 287, fol. 36r.
    1845 22.07. Liedertafel ohne Gäste. (ohne angegebenen Ort). Aufnahme von Troschel. . Mus SA 287, fol. 37r-38r.
    1845 19.08. Liedertafel ohne Gäste (ohne angegebenen Ort). Es sind zur Freude des Schreibmeisters seit langer Zeit wieder mehr Täfler anwesend, als es in der Vergangenheit der Fall war. Stümer legt zwei neue Lieder vor [nicht im Protokoll betitelt], von denen das letztere bei den Mitgliedern Zuspruch findet und in die Liederbücher der Tafel aufgenommen wird. Des Weiteren wird für die Zukunft beschlossen, den Zeitpunkt der Tafel auf 8 Uhr abends festzusetzen. N. Mus SA 287, fol. 39r-39v.
    1845 20.08. Schreiben von Rungenhagen.   N. Mus SA 287, fol. 40r-40v.
    1845 16.09. Liedertafel (im Englischen Haus). Ursprünglich sollte an diesem Tag die Frauen Liedertafel stattfinden, allerdings verlegt man dieses Vorhaben auf den 19.10. Ein Gast ist dennoch anwesend: der von Meister Rungenhagen eingeladene Professor Mosevius aus Breslau. Die neu festgesetzte Tafelzeit von 8 Uhr abends bewährt sich. N. Mus SA 287, fol. 43r-44r.
    1845 24.09. Schreiben des Schreibmeisters der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 45r.
    1845 14.10. Schreiben von Lehmann an die Potsdamer Liedertafel.  N. Mus SA 287, fol. 46r.
    1845 19.10. Liedertafel mit Frauen u. Männergästen. Die Verlagerung der Frauen-Liedertafel von September auf Oktober aufgrund des Zusammentreffens mit der Potsdamer Liedertafel war vergebens. Man hat für die Zukunft die Lehre daraus gezogen, nicht immer Rücksicht walten zu lassen. Jedoch die Anwesenheit der Frauen lädt dazu ein „den Schatz in unseren blauen Liederbüchern auszubeuten“. N. Mus SA 287, fol. 47r-48r.
    1845 19.10.  Wagner: Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg (UA).
    1845 23.10. Schreiben von Troschel an Rungenhagen mit der Mitteilung des Austritts aus der Sing-Akademie, sowie der Zelterschen Liedertafel.    N. Mus SA 287, fol. 49r-49v.
    1845 18.11.  Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Die Novembertafel ist sehr gut besucht, es fehlen nur die Ehrenmitglieder und drei ordentliche Mitglieder der Tafel. N. Mus SA 287, fol. 50r-50v.
    1845 Folgendes Schreiben wurde in der Geschäftsliedertafel am 16.12.1845 verlesen. Es behandelt die gegenwärtige Gebäudesituation:
    „Der Auffassung, welche die polytechnische Gesellschaft in den letzten Jahren und beson-ders seit der Gewerbe-Ausstellung genommen hat, sichert ihr nicht nur ein zuverlässiges Fortbestehen, sondern läßt mit Gewißheit eine bedeutende Zunahme erwarten. Aber bereits jetzt, wo die Mitgliederzahl auf 800 und darüber angewachsen ist, fehlt es in den General Versammlungen an genügender Räumlichkeit. Man hat sich beholfen mit denjenigen Sälen, welche die Urania, die Herbusch’sche Reßouria, das Milentz’sche Lokal und andere darzubieten vermochten. Noch empfindlicher aber war der Raum-Mangel für die gewöhn-lichen Versammlungen, in welchen der Charakter freundschaftlichen Umgangs und einer herzlichen Geselligkeit festgehalten werden sollte. Man irrte unstet von einem Lokal zum andern: bald bessere bald schlechtere Bedingung; nirgend eine feste Stätte.; Das schöne Gefühl, Herr im Hause zu sein und in seinem Eigenthum sich heimisch zu fühlen, ging vorweg verloren. Die Gesellschaft besitzt eine Bibliothek, werthvolle Manuskripte und manche technische Apparate: sie müssen mit der Gesellschaft alle Irrfahrten durch Berlin mitmachen. Mit einem Worte, es gebricht der Gesellschaft an einer Häuslichkeit: so oft sie versammelt war, sie blieb immer eine eingeladene Gesellschaft, Gast statt Wirth!
    Es ist daher vielfach der Wunsch laut geworden, daß die polytechnische Gesellschaft sich ein eigenes Gebäude aufführe, welches ebensowohl einen Hörsaal und Gesellschaftssäle für große Versammlungen darbiete, als kleinere Zimmer zu täglichem Verkehr und zur Aus-stellung von Bibliothek und Apparaten
    Die unterzeichnete Kommission, welche mit den vorbereitenden Arbeiten zu jenem Bauprojekt beauftragt ist, geht von der Ansicht aus, daß viele andere Vereine ähnlicher Art, - davon es wohl 40 in Berlin geben möchte sich in gleicher Lage mit der polytechnischen Gesellschaft befinden, und daß es denselben wünschenswerth sein müßte, wenn auch nicht Eigenthum zu erwerben, so doch auf Jahre hinaus sich ein eigenes Lokal miethsweise zu sichern. Dort wie hier muß es als ein großer Uebelstand empfunden werden, die Versammlungen von den Arrangements der verschiedenen Restaurants, von Hochzeiten, Bällen und Tanzvergnügungen abhängig zu machen,; heute in diesem, morgen in jenem Lokal zu-sammenzukommen; kein Büreau für die Gesellschaftspapiere und für die Schriftlichen Arbeiten, keinen Raum für die Bibliothek zu besitzen. Wir geben uns der Hoffnung hin, in unserm polytechnischen Gebäude, für welches wir die anderen Hauptstädte Europa’s zum Muster nehmen und das jedenfalls in der frequentesten Gegend und im Mittelpunkt der Stadt belegen sein soll, den übrigen Vereinen Berlin’s eine Räumlichkeit, ja, wir sprechen es geradehin aus, eine Häuslichkeit beschaffen zu können. Hierauf fußend, ist es uns bei den Vorarbeiten vor Allem wünschenswerth zu erfahren, wie viel an Miethe von den verschiedenen Vereinen gezahlt wird.
    Zu dem Ende haben wir es uns erlaubt, Ihnen unsern Plan umreißweise mitzutheilen und sprechen gegen Sie die Bitte aus: uns, zu Händen des mitunterzeichneten Münzmeisters Klipfel gefälligst rasch bald mit Auskunft versehen zu wollen, welcher Räumlichkeiten Ihrer Gesellschaft bedarf und wie viel Sie dafür durchschnittlich das Jahr über, direkt oder indirekt, an Miethe entrichtet hat.
    Wir glauben bei der Gemeinnützigkeit und vor Allem bei der völligen Uneigennützigkeit unsers Unternehmens keine Fehlbitte an Sie gethan zu haben. Berlin, den 15ten  November 1845. Die Kommission der Polytechnischen Gesellschaft für bauliche Angelegenheiten.“ [Es folgen die Unterschriften der Verantwortlichen der Gebäude-Komsssion].
    N. Mus SA 287, fol. 51r-52v.
    1845 16.12. Geschäftsliedertafel. Es fehlen recht viele Täfler, jedoch werden folgende Beschlüsse für das nächste Jahr gefasst: 1. Der Tafeldiener solle für seine Mühe bei jeder Versammlung einen Taler zusätzlich erhalten. 2. Der Wirt soll für die Benutzung des Lokals eine zusätzliche Vergütung von 1,5-6 Taler erhalten (je nach Bedürfnis und Anzahl der anwesenden Gäste); 3. Das Recht eines Täflers, Freunde zur Liedertafel mitzubringen (auch wenn es sich um eine Tafel ohne Gäste handelt) soll bestehen bleiben, wenn der Besuch vorher beim Meister angezeigt wird;
    Auch werden die neuen Ämter gewählt. Rungenhagen wird einstimmig zum Meister gekürt, Grell wird mit 9 Stimmen zum Beimeister gewählt; Horkel bleibt Schreibmeister mit 10 Stimmen; der Tafelmeister lehnt das Amt entschieden ab;  neuer Tafelmeister wird Kluge.
    N. Mus SA 287, fol. 53r-54v.
    1845 19.12.  Schreiben von Horkel:
    „Den Herren Beamten der Zelterschen Liedertafel legt der Schreibmeister das in der letzten Geschäfts Liedertafel vorgetragene Schreiben der Kommission der Polytechnischen Gesell-schaft, so wie die darauf entworfene Antwort im Concept und Reinschrift mit der Bitte vor, dieses gefälligst prüfen und nach Befinden zeichnen zu wollen, und mir demnächst zur weiteren Veranlassung wieder zuzustellen. Hochachtungsvoll und ganz ergebenst Horkel Schreibmeister. Berlin den 19t Decbr. 1845“.
    N. Mus SA 287, fol. 55r.
    1845 19.12. Es folgt das besagte Schreiben an die Polytechnische Kommission:
    „An die Wohllöbliche Kommission der Polytechnischen Gesellschaft für bauliche Angelegenheiten. Z. H. de. H. Münzmeisters Klipfel.
    In Erwiederung auf das geehrte Anschreiben v. 1t Mts. ermangeln wir nicht, Sie ganz ergebenst zu benachrichtigen, daß die monatlichen Zusammenkünfte der Zelterschen Liedertafel seit langen Jahren in dem heutigen Englischen Hause Statt finden die Miethe, welche für die jedesmalige Benutzung des Lokales zu entrichten ist, beträgt zwischen 1 ½ und 6 rt., je nachdem die Zahl der einzuführenden Gäste die größeren Räumlichkeiten des Hauses und den damit verbundenem größeren Aufwand an Bedienung, Erleuchtung u.s.w. erfordert. Die bereitwillige und anständige Aufnahme welche die Zeltersche Liedertafel jederzeit in dem Englischen Hause gefunden hat eine Veränderung des Lokals bisher für die Mitglieder nicht wünschenswerth gemacht [...]“ [Unterzeichnet von den Beamten Rungenhagen, Grell, Kluge und Horkel. Unter der Adresszeile ist am Rand des Brieftextes das Absendedatum vermerkt, der 22.12.1845].
    N. Mus SA 287, fol. 56r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXVIII (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1846 Gedrucktes Verzeichnis der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 57r-58r.
    1846 08.01. Circular / Schreiben von Rungenhagen. N. Mus SA 287, fol. 59r-59v.
    1846 Undatiert  Notiz von Hufeland. N. Mus SA 287, fol. 60r.
    1846 09.01. Notiz von Hufeland. N. Mus SA 287, fol. 61r.
    1846 13.01.  Liedertafel mit Gästen.
    Es wird Lied Nr. 322 „An die Hoffnung“ von Paalzow und Grell gesungen. Der Schreibmeister vermerkt: „Hierzu sei eine Bemerkung [...] gegönnt, die sich auf die Aufrechthaltung des guten und formlosen Tones unserer Gesellschaft bezieht, und um freundliche Aufnahme und Beherzigung bittet. Vorher bewahrt sich Referent jedoch ausdrücklich vor dem etwaigen Einwurfe, als habe diese Bitte in persönlicher Empfindlichkeit ihren Ursprung gefunden. Dem ist nicht so! Das Lied „an die Hoffnung“ wurde diesmal nach Bestimmung des Meisters und nachdem es von dem bisherigen Sänger, Herrn Kandelhardt wegen Indisposition entschieden abgelehnt  [...] von dem Referenten, und wie gern zugegeben wird, recht mangelhaft gesungen. Nach dem Schlusse desselben hörte er, wie Herrn Kandelhardt mit lauter Stimme Vorwürfe gemacht wurden, daß er dies Lied aus der Hand gegeben, mit dem Zusatz das Lied sei so gesungen, ja gar nicht wieder zu erkennen. Eine solche Bemerkung ist an und für sich nicht sehr zart, am allerwenigsten aber, wenn sie über Tisch und so laut vorgebracht wird, daß sie dem Sänger vor seinen Gästen wiederholt wird. Es ist schon zu beklagen, daß unsere Sing Akademie von vielen Mitgliedern unbillige Urtheile über einen mißglückten oder verfehlten Ton laut und dem Sänger bemerkbar gemacht werden; noch weniger aber dürfte es in unserer Liedertafel am rechten Ort sein, die Bereitwilligkeit eines Sängers, der sich in den bescheidenen Gränzen des Dilettantismus hält, und nur aushelfend eintritt, auf solche unschonende Weise anzuerkennen. Gewiß bedarf es nur dieser Andeutung, um ähnlichen wenn auch vielleicht gut gemeinten, doch nicht freundlichen Äußerungen, wenigstens in der Liedertafel für die Zukunft zu begegnen.“
    N. Mus SA 287, fol. 62r-63r.
    1846 08.02. Schreiben von Rungenhagen an die Beamten der Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 64r.
    1846 10.02. Liedertafel. Die Zeltersche Liedertafel feiert heute den vergangenen 80. Geburtstag des „Veteranen“ Bornemann. Die Täfler sind zahlreich erschienen und die Stimmung ist ausgesprochen munter. Auf vielfachen Wunsch der Täfler muss Meister Rungenhagen selbstverständlich Nr. 271 „Gute Nacht“ aus der Feder Bornemanns und seiner selbst anstimmen. N. Mus SA 287, fol. 65r-66v.
    1846 10.02. Bittschreiben von Rogge an Meister Rungenhagen zwecks Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel als 1. oder 2. Bass. N. Mus SA 287, fol. 67r.
    1846 03.03. Schreiben von [unleserlich]. N. Mus SA 287, fol. 68r-68v.
    1846 10.03.  Ordentliche Liedertafel. Sehr knappes Protokoll. Nur die gesungenen Lieder und die Namen der ausgebliebenen Täfler sind aufgelistet.   N. Mus SA 287, fol. 69r.
    1846 April  Friedrich Jonas Beschort †.
    1846 02.04. Circular von Rungenhagen. N. Mus SA 287, fol. 70r.
    1846 07.04. Ordentliche Liedertafel mit Männergästen. Sehr knappes Protokoll. Nur die gesungenen Lieder und die Namen der ausgebliebenen Täfler sind aufgelistet. N. Mus SA 287, fol. 71r.
    1846 12.05. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Es wird darüber abgestimmt, welcher der drei Tafelanwärter (Dr. W. Rintel jun.; Präsident Paalzow u. Justizrath Rogge) in die Tafel aufgenommen werden soll. Dem Verfasser des Protokolls [Grell] ist die chronologische Reihenfolge der Bewerbungen besagter Personen nicht bekannt. Es fällt jedoch die Wahl auf Justizrat Rogge, der sich noch auf einer Italienreise befindet und nach seiner Rückkehr in 2-3 Monaten in die Zeltersche Liedertafel aufgenommen werden soll. N. Mus SA 287, fol. 72r-72v.
    1846 12.05. Schreiben von Rungenhagen an Horkel. N. Mus SA 287, fol. 73r.
    1846 26.05. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 74r-74v.
    1846 Kalender der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 75r-76v.
    1846 27.05. Zirkular an die Mitglieder der Liedertafel bezüglich einer Reise zur Liedertafel nach Potsdam. N. Mus SA 287, fol. 77r-78v.
    1846 02.06. Schreiben von Ackermann. N. Mus SA 287, fol. 79r.
    1846 09.06. Ordentliche Liedertafel. Viele Abwesende mit der Begründung: „Das schöne Wetter hatte uns heute so manchen unserer lieben u treuen Freunde entführth.“ Es folgt lediglich eine knappe Auflistung der gesungenen Lieder.  N. Mus SA 287, fol. 80r.
    1846 07.07.  Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 81r-81v.
    1846 04.08.

    Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Zu Lied No 47 Baß und Tenor bemerkt Horkel: „Der Streit wurde von beiden Seiten unvorbereitet begonnen; die Tendenz des beliebten Gedichtes aber auch auf das Vollständigste erreicht; der Sieg blieb unentschieden, denn es fielen auf beiden Seiten so unzählig falsche Hiebe, daß es nur der eisernen Consequenz der streitenden Parteien zugeschrieben werden konnte, daß der versöhnende Bund im letzten Vers geschlossen wurde.“

    N. Mus SA 287, fol. 82r-82v.
    1846 26.08.  Mendelssohn: Elias (UA).
    1846 08.09. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Poppe. „Ein höchst gesangreicher, stürmischer und doch gemüthlicher Abend, zu welchem die Freunde, ein neues Mitglied [Poppe] der Gesellschaft zu bewillkommnen, und der Umstand, daß sich ein Gast aus weiter Ferne zu uns gesellte wesentlich beitrugen. Herr Gödeking, Schrayner unsers verehrten Freundes Kandelhardt war bei uns eingekehrt, und theilte die Liedertafel-Freuden zu denen Vollmond und Pokal uns gerufen.“ N. Mus SA 287, fol. 83r-84v.
    1846 08.09. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 85r.
    1846 06.10. Liedertafel mit Frauen und Männergästen. „Das Hauptfest der Zelterschen Liedertafel hatte eine zahlreiche Gesellschaft, wenn Referent recht belehrt ist, über hundert Personen im Englischen Hause versammelt. Nur wenige unserer Mitglieder, die Herren Lichtenstein, Spiker, Mendheim, Kramer, Rex, v. Ledebur I. von Reuss I. Lebrun, v. Dachröden v. Winterfeldt und Schärtlich wurden in dem frohen Kreise vermißt. Unter den Anwesenden hatten wir die Freude eines unserer hochgeschätzten Ehrenmitglieder, Herrn Direcktor Klöden, seit längerer Zeit ein seltener Gast, zu sehen. Die Zahl der Fehlenden war durch die hinlängliche Zahl eingeladener Substituten auf das Vollständigste ersetzt, und die Vorsteherschaft der Sing-Akademie hatte außerdem nach herkömmlicher Weise eine Elite weiblicher musikalischer Talente eingeladen, welche dem Feste durch eine erweiterte Lieder-Auswahl die höhere Weihe zu geben [...].“ N. Mus SA 287, fol. 86r-87v.
    1846 03.11. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 88r-88v.
    1846 01.12. Vermutlich Notizen zum Protokoll der Geschäftstafel / Entwurf. N. Mus SA 287, fol. 89r-90v.
    1846 01.12. Geschäftsliedertafel. Horkel kann nicht viel über diese Sitzung berichten, da er selbst nicht anwesend war. N. Mus SA 287, fol. 91r-91v.
    1846 24.12. Einladung von Rungenhagen an die Beamten der Liedertafel mit dem Wunsch einer gesonderten Besprechung. N. Mus SA 287, fol. 92r.
    1846 30.12.  Notizen zur gesonderten Besprechung. Es kommen Themen wie die Kosten für die Substitutssänger zur Sprache. Diese seien viel zu hoch, da oft auch auf schriftliche Zusage der Mitglieder kein Verlass bzgl. der Anwesenheit sei. Man ist besorgt darüber, dass der Ruf der Zelterschen Liedertafel möglicherweise unter diesem Einfluss leiden könne. Trotz dieser Mehrausgaben sei jedoch immer noch ein ansehnlicher Bestand in der Kasse zu finden, weshalb man von Sanktionen vorerst absieht. Des Weiteren wird über den zusätzlichen Taler für den Tafelmeister debattiert. Dieser sei bereits öfter moniert worden, wird aber weiterhin für gerechtfertigt angesehen. Über ein festes Gehalt für Köppen wird der Meister mit dem Tafelmeister in Zukunft entscheiden. Ebenso beantragt der Tafelmeister die Anschaffung eines Notenspindes, um die Musikalien, die sich bisher in der Bibliothek der Sing-Akademie befanden, besser in Ordnung halten zu können. N. Mus SA 287, fol. 93r-94v.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXXIX (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1847 Undatiert Verzeichnis der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 95r-96r.
    1847 Undatiert Verzeichnis der Liedertafel zu Potsdam. N. Mus SA 287, fol. 97r-98v.
    1847 05.01. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme von Krause. Zum Jahresbeginn wird der Liedertafel ein Sing-Akademie Mitglied – Herr Krause – zugeführt. Krause muss sich bei seiner Feuertaufe mit einer Stehgreif-Darbietung von Lied Nr. 356 unterwerfen. N. Mus SA 287, fol. 99r-100v.
    1847 29.01. Zirkular von Rungenhagen zwecks Probe für den anstehenden Geburtstag von Veteran Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 101r.
    1847 02.02.  Liedertafel mit Männergästen. Man freut sich, dem „immer noch rüstigen Veteranen“ Bornemann einige seiner Lieder zum Besten geben zu dürfen.  N. Mus SA 287, fol. 102r-102v.
    1847 03.02. Schreiben von Stenzinger an Meister Rungenhagen mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 103r.
    1847 03.02. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 104r.
    1847 21.02. Außerordentliche Liedertafel mit Männergästen. Nach zweijähriger Pause treffen sich die Mitglieder der Zelterschen Liedertafel mit den „Havel-Brüdern“ in Berlin zu einer Mittags-Tafel im Englischen Haus. Man erfreut sich an den neuen Gesängen beider Parteien, die während der Zeit der Trennung entstanden sind. N. Mus SA 287, fol. 105r-106r.
    1847 27.03. Schreiben an Rungenhagen von Mendheim mit Unterrichtung des Austritts aus der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 107r.
    1847 30.03. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste im Lokale des Meisters. Die Sitzung wird eröffnet mit einer länger dauernden Debatte über Vorschläge u. Wünsche. Rungenhagen erklärt zur Frage der Zahl der Gäste, dass diese sich auf ein Minimum zu beschränken habe und nach den Statuten als Substitute im Sinne des Wortes zu verstehen seien. Ebenso weist Rungenhagen darauf hin, dass er ausdrücklich wünscht, die schriftliche Zusage per Cirkular einzuhalten, da es sonst zu erheblichen Problemen bei der Ausführung von Liedern kommt. Der Tafelmeister soll statt des zusätzlichen Talers pro Sitzung ein Geschenk erhalten, dessen Höhe in der Geschäftsliedertafel am Ende des Jahres im November festzusetzen ist. Ebenso soll der Vorschlag von Köppen, ein Festgehalt anzusetzen in der Geschäftsliedertafel entschieden werden. Rungenhagen teilt den Mitgliedern das Ausscheiden von Mendheim aus der Liedertafel mit. Der Aufnahmeantrag von Hr. Stenzinger wird zunächst ausgesetzt, da man das Gleichgewicht der Stimmen erhalten will. Zuletzt wird festgehalten, dass Rungenhagens Wohnung für sämtliche zukünftige Liedertafeln ohne Gäste zur Verfügung steht. N. Mus SA 287, fol. 108r-109v.
    1847 27.04. Liedertafel ohne Gäste im Englischen Hause. „Die heutige Liedertafel war eine merckwürdige, denn es fehlten außer den Ehrenmitgliedern v. Dachröden, Klöden, v. Winterfeldt und Schärtlich nur die Herren v. Reuss I., Grua u. v. Tengnagel; die sämmtlichen übrigen Mitglieder hatten nicht nur ihr ‚kommt’ schriftlich gegeben, sondern waren auch, (und darin liegt eben die Merkwürdigkeit) vollzählig erschienen, so daß wir nach langer Zeit einmal die Freude hatten, den ersten Tenor der Liedertafel vollständigst, und ohne daß es der Zuziehung fremder Hülfe bedurft hätte, beisammen zu sehen.“ N. Mus SA 287, fol. 110r-110v.
    1847 21.06. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste im Saale des Meisters. N. Mus SA 287, fol. 111r.
    1847 29.06. Ordentliche Liedertafel im Lokale des Meisters. „Eine ordentliche Liedertafel war unsre heutige Zusammenkunft nun wohl eigentlich nicht, denn es fehlten die Herren [...] also 17 von 32 Mitgliedern.“ Viele Mitglieder folgen nicht der Forderung, sich an die schriftliche Zusage im Cirkular zu halten. N. Mus SA 287, fol. 112r-112v.
    1847 27.07. Ordentliche Liedertafel im Lokale des Meisters. Sehr knappes Protokoll mit Angabe der fehlenden Täfler und Auflistung der gesungenen Lieder. N. Mus SA 287, fol. 113r.
    1847 26.10. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste im Englischen Haus. N. Mus SA 287, fol. 114r-115v.
    1847 04.11. Felix Mendelssohn Bartholdy †.
    1847 07.12. Liedertafel im Englischen Hause mit Frauen- und Männergästen. N. Mus SA 287, fol. 116r-117v.
    1847 21.12. Geschäftsliedertafel im Englischen Hause. Viele Täfler sind abwesend. Die Rechnungsrevision ergibt einen erfreulichen Kassenbestand. Der Kalender für das Jahr 1848 wird festgelegt mit einer kleinen Abänderung: es sollen nur zwei Tafeln mit Gästen stattfinden. Jeweils eine Tafel im Februar mit Männergästen und eine Tafel im Oktober mit sowohl Frauen- als auch Männergästen. Bezüglich der Beamtenwahl teilt Meister Rungenhagen mit, er wolle den Vorsitz gern abgeben. Dennoch erhält er im ersten Wahlgang gemeinsam mit Grell sieben Stimmen, im zweiten Wahlgang fallen hingegen neun Stimmen auf Rungenhagen, der damit im Amt bleibt. Grell wird mit 16 Stimmen zum Beimeister gewählt, zur Wahl standen ebenso v. Tengnagel und Kandelhardt. Horkel verbleibt im Amt des Schreibmeisters und Kluge übernimmt ebenso erneut den Posten des Tafelmeisters.           
           
    N. Mus SA 287, fol. 119r-121r.
    1847 Die Einwohnerzahl Berlins einschließlich der angrenzenden Siedlungsgebiete wächst auf über 400.000. Die zunehmende Mechanisierung führt zur Verelendung großer Bevölkerungsteile. 40 Prozent des städtischen Haushalts nimmt die Armenfürsorge in Anspruch.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XL (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1848 Undatiert  Versammlungstage, Beamte und Verzeichniss der Mitglieder der Zelter’schen Liedertafel im Jahre 1848. 
              
    N. Mus SA 287, fol. 122r-123r.
    1848 Undatiert Versammlungstage, Beamte und Verzeichniss der Mitglieder der Zelter’schen Liedertafel im Jahre 1848. N. Mus SA 287, fol. 125r-126r.
    1848 Undatiert Kalender der jüngeren Liedertafel für das Jahr 1848. N. Mus SA 287, fol. 127r-127a.
    1848 Undatiert  Kalender der Liedertafel in Potsdam für das Jahr 1848. N. Mus SA 287, fol. 128r-129v.
    1848 18.01. Ordentliche Liedertafel. Aufnahme Bennewitz v. Loesen. N. Mus SA 287, fol. 132r-132v.
    1848 22.02. Liedertafel mit einigen wenigen Gästen. N. Mus SA 287, fol. 133r-133v.
    1848 Februar  Marx und Engels veröffentlichen in London das »Manifest der kommunistischen Partei«.
    1848 26.03.  Schreiben von Kramer mit der Meldung des Rücktritts aus der Liedertafel: „Geehrter Herr. Zu meinem großen Leidwesen sehe ich mich veranlaßt sie zu ersuchen, den Mitgliedern der ältern Liedertafel in deren Kreise ich seit mehreren Jahren so manche genußvolle Stunde verlebet habe, meinen Rücktritt aus dem Verbande anzuzeigen [...].“ N. Mus Sa 287, fol. 134r.
    1848 März Soziale Not und die Einschränkung politischer Freiheiten führen im März zum Ausbruch der bürgerlich-demokratischen Revolution (»Märzrevolution«) in Berlin. Nach anfänglichen Erfolgen endet sie im November 1848 mit dem Einmarsch von 13.000 preußischen Soldaten.
    1848 18.04. Liedertafel im Englischen Hause. Es ist kein einziger Tenorist anwesend, was „als ein höchst seltener Fall in den Annalen der Zelterschen Liedertafel vorgekommen sein mag.“ N. Mus SA 287, fol. 135r-136r.
    1848 Mai Die Frankfurter Nationalversammlung tritt erstmals zusammen.
    1848 16.05. Ordentliche Liedertafel ohne Gäste. Als Ehrengast ist Kapellmeister Nicolai anwesend, „dem wir dafür zu doppeltem Dank verpflichtet sind, einmal für seinen liebenswürdigen Besuch, und dann weil er uns über die ominöse Zahl 13 hinweg half, die sich ohne ihn an der Tafelrunde befunden haben würde [...].“ N. Mus SA 287, fol 137r-137v.
    1848 24.05.  Schreiben an die Beamten der Liedertafel zu Potsdam: „Die Wirren und das Treiben der jetzigen Zeit haben die Reihen der Liedertäfler in unsern letzten Versammlungen in solchem Maaße gelichtet, daß wir nicht hoffen dürfen unsern lieben Potsdamer Freunden eine angemessene Zahl von Mitgliedern zu der Vereinigungstafel zuzuführen.Unter diesen Umständen erscheint es rathsam, unser Fest einstweilen und bis zur Rückkehr beruhigenderer Zeitverhältnisse auszusetzen und halten wir uns verpflichtet, Ihnen, verehrte Freunde u Gönner, diese Nachricht mit dem innigsten Wunsche mitzutheilen, daß es der Mutter recht, recht bald vergönnt sein möge, bei der Tochter gastlich einzusprechen Bewahren uns zu diesem Wiedersehen Ihr uns stets erwiesenes freundliches Wohlwollen u. empfehlen Sie unsere Gesellschaft dem ferneren geistigen Andenken der traulichen Potsdamer Liedertafel. Berlin w.o. die Beamten der Zelterschen Liedertafel. [Unterzeichnet von Rungenhagen, Grell, Kluge und Horkel]. N. Mus SA 287, fol. 138r.
    1848 02.06.   Heinrich Wilhelm Loest †.
    1848 27.06. Schreiben der Potsdamer Liedertafel:
    „An die Genossen der Zelterschen Liedertafel.
    Die mächtigen Begebenheiten der Zeit berühren mit starkem Masse alle Verhältnisse des Lebens, nicht minder alle Verbindungen.
    Auch die L. Tafel ist und wird von ihnen hart berührt. Die Männer des preussischen Heeres mussten ihrer Pflicht folgen, und von uns sich trennen; andere sehen sich in ihren Einkünften verkürzt, oder bedroht von nachtheiligem Einwirken auf ihre heutigen Einkünfte, und sind von uns zu scheiden, wo nicht entschlossen, doch geneigt.
    War die L. Tafel im Sinne ihrer Stiftung ein Verein, der den Gesang zu seinem Hauptzweck ersehen, aber auch wohl Raum [...] für die Freundschaft, und ihre Beziehungen, so lassen Sie uns heut die L. Tafel als einen Bund von Freunden betrachten, die auch ein Lied anzustimmen fähig und geneigt ist. Steht der Glanz des Gesanges, die Einigkeit der Freundschaft bei uns Zweck und Ziel.
    Der Becher, unser Panier, gestiftet von einem edelen Manne zum Gedächtniss eines hochgeliebten Mitgliedes, sei und bleibe der Mittelpunkt, um den sich die Treugebliebenen in gewesenen Zeiträumen versammeln, um dem Grunde der Freundschaft, auch wohl dem Gesange ein Paar Stunden zu widmen. Berlin den 27. Juny 1848. Der Meister. [Das Cirkular ist von den Mitgliedern der Zelterschen Liedertafel unterzeichnet].       
    N. Mus SA 287, fol. 139r.
    1848 18.07. Ordentliche Liedertafel am 18. Juli 1848. Nur sieben Täfler sind anwesend. Der Tenor ist  - wie nur selten – sehr gut besetzt.
    „[...] bei einer so kleinen Versammlung wurde nur wenig, u aufrichtig gesagt, nicht so gut gesungen, wie unter andern Umständen zu erwarten gewesen wäre. Doch hat sich dies durchaus nicht auf unsre gesellige Heiterkeit einge[wirkt]. Mit großem Bedauern vernahmen die Anwesenden allerdings, daß mehrere unser Mitglieder aus der Tafelrunde geschieden, z. B. die Herrn Cubelius Grua Rogge Kramer Bernard u vielleicht noch Andere. Doch haben die diesjährigen Weltereignisse so viele Personen und Sachen von ihrem Platze gerückt, daß auch in unserem kleinen Kreise dergleichen wohl zu fürchten war. Die Abwesenheit mancher Nichtgeschiedenen könnt ebenfalls nur Bedauern erregen z.B. die unsers als Schreibmeister so sehr wie als Sänger geschätzten Horkel, welcher sich selbst zwar im Circulare abgemeldet, doch über die rückständigen Protokolle nicht vermerkt hatte, daher wir noch bis gegen Mitternacht hofften, es würde eines oder das andere derselben zur Thüre herein kommen. Sie blieben jedoch allesamt aus. - Während ich nun über heutige spärlich besuchte Tafel, welche noch dazu eine laut eines der heute nicht vorgelegenen Protokolle ganz besonders und eigens verabredete war, bei welcher ein vorzugsweise zahlreicher Besuch zu erwarten gewesen wäre, meinen Bericht zu Papiere zu bringen beschäftigt bin, fällt mir ein, wie vor vielen, vielleicht 14 od 15 Jahren auch in hoher Sommerszeit eine Liedertafel gehalten worden, welche beinahe eben so zahlreich als die in Rede stehende besucht worden. Wenn ich nicht irre, waren es aber doch nicht weniger als fünf Mann, welche sich bei Kemper im Thiergarten (jetzt Günther) zusammenfanden. Man glaubte nemlich einer sich damals einstellenden Lauheit der Mitglieder durch Abhaltung der Tafel in einem sommerlicheren Lokale entgegenzutreten. In der That, warme, nicht drückende Sommerabendluft, grüne Umgebung heitrer Himmel – alles könnte schon bewegen zahlreicher u zeitiger zu erscheinen um neben den Freuden der Tafel, des Sanges auch die der Natur zu genießen. Es kam dazu daß der schönste Mondschein eben war, denn, wenn ich nicht irre trat der Vollmond nach der Angabe des damals noch wirklichen Mitgliedes Klöden, grade um 8 Uhr 59 Minuten ein. Es war bereits ½ 10 Uhr als vier an der Tafel Sitzende, auf die Freude noch Nachkömmlinge begrüßen zu können, verzeichneten aber ein, ein Treuer, der [fol. 142r.] den Wahrsten von uns noch wohl bekannte Rex, trat ein. Jedoch in welchem Aufzuge? 1, der Kälte wegen in einen Mantel gehüllt, 2, des Schutzes wegen mit Überschuen angethan, 3, des Regens wegen mit einem Regenschirm versehen. 4, der in Folge wolkenumhüllten Mondes herrschenden Dunkelheit wegen eine Laterne in der Hand, 5, da es der Laterne ungeachtet noch schwerer war die sicheren und festen Fußwege zu finden eine Brille tragend. Es geht also der Liedertafel zuweilen, wie heuer der Kirche u dem Theater, welche mitunter ebenfalls recht leer sind. – Indem ich um Verzeihung bitte hiermit statt eines Protokolles, deren zwei geliefert, u die Geduld der Hörer oder Leser auf die Probe gestellt zu haben, kann ich es gleichwohl nicht unterdrücken noch ein drittes Protokoll anzuschließen. Es erfordert dies die Pflicht - Am Sonntag den zweiten Juli d. J. feierte die Potsdamer Liedertafel, unsre geliebte Tochter, ihr Stiftungsfest, zu welcher Feier Sie mehrere mal und dringend die geliebte Mutter geladen. Aus mehr oder minder wichtigen Gründen fanden sich nur drei unsrer Mitglieder bei dortiger Tafel ein. Unterzeichneter Grell, welcher die Ehre hatte neben dem vorsitzenden Meister Schärtlich platziert zu sein, richtet hierdurch den von Nachbarn erhaltenen Auftrag aus, die Mutter von der Tochter herzlich zu grüßen, welche sehnlich wünscht noch in diesem Herbst einen recht zahlreichen Gegenbesuch in Berlin zu machen, also der Bestimmung oder Verabredung eines dazu passenden Tages entgegen sieht. Nicht verschweigen will ich daß lt. Schärtlich, allerdings bedauernd unsern lieben Meister nicht zu sehen, doch sehr erfreut war, grade aus drei Mitglieder an der Tafelrunde zu sehen, nämlich außer dem Gegenwärtiges Mitschreibenden den Herren [Einschub: wie sie nemlich Herr Schärtlich irrthümlich bezeichnete] Lichtenstein und Horkel. Es war aber lt Schärtlich hierbei in einem Irrthum, aus welchem ich ihn sofort mit möglichster Zartheit zu reißen suchte. Der dritte Mann war nemlich nicht Herr Horkel, sondern Herr Benda. Herr Schärtlich hielt eine Rede u trank zu Ehren der Berliner Liedertafel, worauf Herr Lichtenstein, beredt, fein u kräftig antwortete. Schade daß nicht mehrere Mitglieder den Genuß dieser schönen Fahrt u Tafel theilten. [...].“
           
    N. Mus Sa 287, fol. 140r-143v.
    1848 12.09. „Liedertafel ohne Gäste am 12.t Septbr. 48.
    In der heutigen Versammlung fehlten die Herren Stümer, Kandelhardt, Lichtenstein, Staberoh, Hellwig, Lebrun, von Ledebur, Spiker, Stawinski, v. Tengnagel, Krause, Klöden, v. Dachröden, von Winterfeldt & Schärtlich, die bei weitem größere Anzahl unserer Freunde, und darunter manches Mitglied unsers Bündnis. – So übt denn der unselige Zustand, in dem wir noch immer leben, auch auf unseren frohen, formlosen Kreis seinen lähmenden Einfluß. Die Politik drängte sich, wie überall auch heute bei uns auf und ein; kein Wunder daß für unsre Lieder weder recht Platz noch Anregung zu finden war; kam wohl dazu das Mißgeschick, daß der Schreibmeister genöthigt wurde, die seit der vergangenen Geschäftsliedertafel rückständigen Protokolle zu verlesen, eine Last, die er seit vollen neun Monaten unterm Herzen barg u. von der er heute eine Entbindung ‚unerkannt u. im Stillen’ hoffte, so blieb gerade nur Zeit um die 7 Lieder [150, 184, 194, 45, 154, 364, 271] zu singen.
    Eine freundliche Überraschung wurde uns durch die Schneidersche Liedertafel zu Theil, welche im Englischen Hause versammelt war, und uns mit einem für Brummstimmen arrangierten Duett v. Grell „Lorbeer u Rose“ begrüßte.  Horkel Schreibmeister“       
    N. Mus SA 287, fol. 145r-145v.
    1848 12.12. „In der Geschäfts-Liedertafel vom 12.t December 1848 welche der unterzeichnete Schreibmeister sehr spät, d. h. nach 10 Uhr zu besuchen, u wegen nicht zu besingender Abspannung sehr früh, d. h. nach vor 11 Uhr zu verlassen gezwungen war, fehlten die Herren:  Bornemann, Lebrun, Riese, Stümer, v. Loesen, Staberoh, v. Ledebur, Stawinski, Krause, Klöden, v. Dachröden, v. Winterfeldt & Schärtlich. Die Übrigen sangen die Lieder: [23, 146, 253, 332, 361, 250, 253]
    Was sonst an Geschäften vorgekommen und verhandelt ist, hat in Abwesenheit des Schreibmeisters eine geschickte Hand aufgezeichnet, u. wird, sobald es in die Hände des Unterzeichneten gelangt, gewissenhaft registriert werden. Horkel Schreibmeister“       
    N. Mus SA 287, fol. 146r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLI (SCHREIBMEISTER: HORKEL)
    1849 Januar  Verzeichnis der Mitglieder der Zelter’schen Liedertafel zu Anfang des Jahres 1849. N. Mus SA 287, fol 147r-147v.
    1849 04.01. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 148r.
    1849 09.01.  „Liedertafel am 9.t. Januar 1849 ohne Gäste.
    Die erste Liedertafel im neuen Jahr. Das ereignisreiche, verwichene Jahr ist auch an unseren harmlosen Freunden nicht ohne seinen zerstörenden Einfluß vorübergegangen. Unsere Versammlungen waren ungelmäßig [sic] und sehr spärlich besucht, die Gastliedertafeln nach dem März fielen ganz aus und unsere Reihen haben sich durch das Ausscheiden der Herren v. Ledebur I, Bernhard, Poppe, Schauss, Grua, Cubelius, v. Reuss, & Kramer empfindlich gelichtet.
    Wir wollen zur Herstellung eines künftigen Ensembles uns einen recht baldigen Ersatz für die verlorenen Freunde wünschen, und uns in dieser, wie in jeder anderen Beziehung ein herzliches Prosit Neujahr zurufen.
    Unser Tafelmeister ist ein Reactionaer, comme il faut. Er hat die Englische-Haus-Politik verlassen und die Liedertafel nach St Petersburg versetzt. Es lebt sich gar nicht so übel in dieser russischen Luft; das strenge Sitzen welches der Beherrscher der Russischen Residenz Herrn Hendtlass zu führen scheint, behagte den Liedertäflern augenscheinlich nicht besser, als die Freiheit, welche sich der Parlaments u Küchen Vorsteher im englischen Hause nahm, seine [fol. 149v.] Gäste mit schlechten Speisen u. saueren Weinen zu regalieren. Diese Recation ist ein Fortschritt, für welchen wir unserm Tafelmeister aufs Neue Dank schulden.
    Die Herren Bornemann, Stümer, Kandelhardt, Staberoh, Spiker, Riese, Stawinski, Krause, Klöden, v. Winterfeldt, v. Dachröden & Schärtlich welche heut fehlten, werden hoffentlich diese Gesinnung theilen, wenn sie uns bei unsrer nächsten Tafel ihre Gegenwart schenken. Herr Dr. Spiker insbesondere, der durch seinen schmackhaften Vermerk auf dem Einladungs-Cirkulare seine Indignation über die ### unter der absoluten Herrschaft von König, Reich & Arnim im Englischen Hause, und seine Hoffnung auf eine bessere Verfassung im Hotel der Zarenstadt auszusprechen hatte, leider aber von der Eröffnung unserer ersten Kämmerer Sitzung Theil zu nehmen verhindert war. Der Meister ergriff die Gunst des Augenblicks, indem er die Abwesenheit des ehrenwerthen Mitgliedes zur Auswahl von Liedern mit unendlich vielen Versen benutzte welche die Sänger so außer Athem setzte daß sie sofort den Dringlichkeits Antrag zu stellen beschlossen, Herr Dr. Spiker möge als Führer der ### Oppositionspartei ähnliches Weh von ihrem schuldlosen Häuptern und Sehlen durch seine Anwesenheit abwenden u. nie fehlen. Es wurden gesungen die Lieder [146, 155, 178, 253, 230, 279, 280, 309, 311, 264, 362]
    Je mehr der Wein in Flaschen und Gläsern fiel, so höher stieg die Stimmung der Sangsgenossen; das Barometer stand auf ‚schön Wetter’ und wird sich, so Gott will, ‚beständig’ halten, das Thermometer zeigte ‚Gute Blut’-Wärme, und dazu in der Außenwelt 22° unter Null!!! Möge die jähe Abkühlung Allen wohl bekommen! Horkel Schreibmeister“.
    N. Mus SA 287, fol. 149r-150r.
    1849 „Liedertafel am 6.t Februar 1849 ohne Gäste im Hotel de Petersbourg.
    Wir hatten heute die Freude, die Liedertafel so zahlreich besetzt zu sehen, wie es in letzterer Zeit lange nicht gewesen. Abwesend waren nur die Herren Kandelhardt, Riese, Stawinski, Staberoh Klöden, Winterfeldt & Schärtlich
    Der zahlreiche Besuch wurde durch die Wahl des ersten Liedes No 115 Besuch von Schiller & Zelter angemessen anerkannt. Die beiden folgenden Lieder – von Bornemann von Spiker  & Rungehagen No 348 Lebensbröcklein von Bornemann & Grell galten unserm würdigen Veteranen, welcher in der vorigen Woche seinen 82.t Geburtstag gefeiert hat
    Zwei neue Lieder Treuster voran von Rungenhagen u. 367 Vollmond von Kluge & v. Tengnagel haben sich in unseren Liederbüchern ohne ### eingefunden. Die  #### gegen unsre noch nicht aufgehobenen Censurgesetz mag in diesem Falle um so lieber Entschuldigung finden, als beide Lieder gefielen und unsre Sammlung dadurch angenehm bereichert ist. No 63 Trinklied von Zelter No 134 Fischpredigt gesungen von Stümer No 162 Frauenlob von Wollanck No 291. An den Mond, gesungen von Dachröden No 175. Größe im Unglück [...] vollendeten die Reihe unserer heutigen musikalischen Freuden. Horkel Schreibmeister“       
    N. Mus SA 287, fol. 151r-151v.
    1849 06.03. „Ordentliche Liedertafel vom 6.t März 49 im Hotel de Petersbourg ohne Gäste.

    Ein kleines Häuflein hatte sich auf die Einladung des Tafelmeisters zusammengefunden, um der Kalender Vorschrift gemäß, Liedertafel zu halten. Die Anfangszeit war längt verstrichen, und die Zahl der zu Erwartenden doch lange nicht beisammen; da war dann für die Pünktlichen nach der ersten Schüssel ein sehnend Verlangen, nach dem ersten Liede ein Schmachten & Bangen welches endlich spät nach 9 Uhr gestillt werden sollte
    So wie jedes Ding aber seine zwei Seiten hat, von denen eine nothwendig gut sein muß, so auch unsere heutige, lang donnernde Unvollständigkeit, denn wir begannen unsere heutigen Gesänge mit einem einzigen zweiten Baß, und erhielten dadurch Gelegenheit unsern vortrefflichen Freund Benda als Solosänger kommen zu lassen.
    Das Lied No 84 Integer vitae von Flemming ruhte fest und sicher auf breitester Grundlage. Nachdem bald darauf die Herren Lichtenstein & Spiker als ### erschienen wurden in angemessenen Zwischenpausen die Lieder [261, 149, 364, 142, 194, 354] gesungen. Wo? Aber, war plötzlich die Frage sind die Herren Spiker u. Benda geblieben, die im Sturmschritt davongegangen waren, und auf die ihnen im höchsten fortissimo von den 1.t Bassisten u. Tenoristen nachgerufenen Gute Nacht nicht einmal antworten konnten so eilig hatten sie es.
    Was half es! schnell war ihre Spur verloren, u. eben so unsers werthen Stümers, der ihnen auf den Zehen, wie ihr Schatten nachfolgte.
    Das ist die ###; Jetzt war nur ein einziger erster Tenor vorhanden und Benda war gerächt. No 309 Zelters Wort und Werk war das letzte Lied der heutigen Versammlung, denn besagter erster Tenor pfiff aus dem letzten Loche, und man mußte sich begnügen sich eine gute Nacht zu sagen, statt, wie es sonst zu geschehen pflegt, zu singen
    Nicht erschienen waren die Herren Bornemann, Kandelhardt, v. Lösen, Staberoh, Lebrun, Riese, Stawinski, v. Tengnagel, Krause, v. Dachröden, Klöden, v. Winterfeldt, Schärtlich“.
    N. Mus SA 287, fol. 152r-153r.
    1849 17.04. „Liedertafel am 17.t April 1849 mit Gästen im Hotel de St. Petersbourg.

    Die Anwesenheit des hochgeachteten Kapellmeisters Hiller, welcher zur Leitung seines Werkes die Zerstörung Jerusalems nach Berlin gekommen war, bot eine willkommene Veranlassung, eine Gastliedertafel zu veranstalten und Herrn Hiller als Ehrengast dazu einzuladen.
    Eine der vielen unwillkommenen Errungenschaften des denkwürdigen verflossenen Jahres, ist die lückenhaft gewordene Zahl unserer Mitglieder und wenn es stets als nützlich erkannt worden ist, zur tüchtigen Ausführung unsrer Lieder junge kräftige Stützen heranzuziehen, wo es darauf ankam, die Liedertafel würdig zu repräsentiren, so ist es im jetzigen Augenblick dringend erforderlich, daß die vielen leer gewordenen Stellen durch eingeladene Substitute ersetzt werden.
    Die empfindlich gelichtete Schaar der Liedertäfler mit Ausnahme der Herren Lichtenstein, v. Lösen, v. Tengnagel, Krause, Klöden, v. Winterfeldt & Schärtlich saß wohlgemuth um unsern Flemming gereith unser hochgeschätztes Ehrenmitglied v. Dachröden, der Ehrengast Hiller neben dem Meister u. eine stattliche Anzahl von Gästen und Substituten war ### von dem Tafelmeister nach den Stimmen plazirt.
    Das Eingangslied begann eben da, wo wir bei unsrer vorigen Tafel stehen geblieben waren, mit No 309 Zelters Wort und Werk, v. Bornemann & Rungenhagen ihm folgten: No 270, dem Könige, v. Dachröden & Grell 116 das deutsche Lied von Schmidt & Zelter ersteres von Herrn v. Dachröden, letzteres von H v. d. Osten in der Solostimme gesungen.
    No 30, weiße Bücher. Jägerlust von Müller u Hiller
    No 188 den Gästen von Köhler & Rungenhagen.
    Hr. Professor Rungenhagen begrüßte die Eingeladenen mit einigen herzlichen Worten, in deren Namen Herr Kapellmeister Hiller dankte, indem er des Stifters unseres Vereins in würdiger Weise gedachte.
    No 278 Liedchen von Julius & Stümer
    „ 115 Hoher Besuch von Göthe & Zelter
    „ 32.weiße Bücher, Jägerlied von Mendelsohn
    „ 318 Zechtalent, von Bornemann & Grell
    „ 186 Lehre von Rungenhagen
    „354. Wo von Kluge und Grell
    „200 An den Mond von Streckfuss & Rungenhagen von Herrn von der Osten zart und empfindungsvoll vorgetragen
    349 Hans Sachse von Bornemann & Grell
    322, Urfinsterniß, aus derselben beliebten Firma
    ohne besonders Verlegen und doch auf allgemeinen Wunsch 2 mal, und das 2.t Mal in verbesserter Auflage oder Unterlage gesungen
    No 271, Gute Nacht von Bornemann und Rungenhagen
    Eine reiche Liederspende, die Sänger und Hörer erquickte und zufriedenstellte.
    Die ganze Versammlung befand sich augenscheinlich in der besten Verfassung; die äußerste Rechte harmonierte mit der äußersten Linken, so weit dies in dem akustisch allerdings nicht eben sehr günst-igen gebauten Kämmerchen möglich war; das Centrum gab die rechte Stimmung an. Der ### hatte keinen Ordnungsruf nöthig, geschweige denn, daß die Glocke anders zu ertönen brauchte, als wenn der Flemming bei der Abstimmung aus Rath gefragt werden sollte; die von dem Meister ### Tages Ordnung war ohne Weiters angenommen worden; wir lernten mehrere neue Talente von der Solisten Tribüne kennen, von denen Hr. v. d. Osten sich vorzüglich durch sein liebenswürdiges Organ und deutliche Sprache auszeichnete und es gab endlich manchen formlosen Scherz und herzliches Gelächter, dessen Verlauf bei dem Mangel eines stenografischen Bureaus Nicht umständlich hererzählt werden kann.
    So hatte es dann, ohne daß man wußte wie es kam, 12 geschlagen; Mitternacht brach an, und ein nicht unbedeutender Theil der Gesellschaft hielt seine Mission für erfüllt, es schien als sei die Sitzung zu Ende, die Vereinbarung aufgegeben, die Auflösung beschlossen. –
    Dem war indessen nicht so.
    Die goldene Zeit ist nicht verschwunden, verzeichnet in unseren Büchern No 153 begann einen zweiten Zyklus von Liedern. Der Tafelmeister war verschwunden; ahnte ihm vielleicht nichts Gutes?
    Eine letzte Schaar, zwölf an der Zahl, hielt Stich u. Strich. Ihre Namen verdienen wohl der Nachwelt aufbehalten zu werden, und das es nicht wahrscheinlich ist, daß dieselben an einer gewichteren Stätte aufgezeichnet werden, so mögen sie auf diesem Blatt ihrern Platz finden.
    Rungenhagen, Grell, v. Dachröden, Hufeland, Riese
    Bellermann Töcke, Stenzinger, Wenzel, Schulz (Assessor) Koller & Horkel erklärten sich für permanent und beschlußfähig, das Quartett war vollständig besetzt, das Rumpf-Parlament liedertafelte weiter
    Einige ehrwürdige, silbergescheitelte Flaschen wurden vor das Tribunal geschleppt, und nach dem ihnen der Hochprozess gemacht worden war und das schäumende Nass die Gläser füllte, erklang ein jubelnder Toast von Bornemann & Grell No 280.
    Drauf ging über es Vorwärts (von Klein & Tomberg No 142)
    Der Mond mochte inzwischen draußen wohl abhanden gekommen sein; da indessen auf diese Filial Liedertafel ein Privilegium auf den „Freund der Musen“ zu haben vermeinte, so entschloß sich H. v. Dachröden nach einigem Wiederstreben seinen eigenen Mond, d. h. den unter No 291 in unseren Büchern befindlichen, lauthen zu lassen, der jedenfalls den Vorzug des Wohlklanges vor dem draußen schlafen gegangenen hatte
    151 Zelters kräftiger St. Paulus. 264 Festlied von Spiker & Grell
    No 81. Versus memoriabiles von Zelter schlossen nach 2 Uhr Morgens den sang- und freudenreichen Liedertafelabend.“       
    N. Mus SA 287, fol. 154r-155v.
    1849 April König Friedrich Wilhelm IV. lehnt die ihm von der Volksvertretung angebotene Kaiserkrone wegen des »Ludergeruchs der Revolution« ab.
    1849 April / Mai     Um die beschlossene Reichsverfassung dennoch durchzusetzen, erheben sich in Baden, Sachsen, der Pfalz und Württemberg radikaldemokratische Aufstände, die von preußischen, österreichischen und württembergischen Truppen niedergeschlagen werden. Die »48er-Revolution« ist gescheitert. 
    1849 05.06.

    Versammlung ohne Gäste (Hotel de Petersbourg).

    N. Mus SA 287, fol. 156r.
    1849 07.08. „Liedertafel vom 7.t August 1849. Ohne Gäste im Hotel de Petersbourg.
    Über die heutige Liedertafel ist nur ### die Fehlenden viel zu sagen; die Herren Staberoh, v. Loesen, Stawinski, Stümer, v. Tengnagel Krause, Klöden, v. Dachröden, v. Winterfeldt und Schärtlich; da bleiben von unserm zusammengeschmolzenen Trupp nicht viel übrig.
    Und doch war in der Versammlung eine Gemüthlichkeit vorherrschend, die uns über die Lücken auf den Plätzen und in den Stimmen glücklich forthalf
    Gesungen konnte natürlich bei so bewandten Umständen nicht allzuviel werden, und doch die Zahl der Lieder beschränkte sich auf 6; nämlich
    No 15. Bundeslied von Göthe & Zelter
    27. Bewillkommungslied von Schmidt
    57 Lied auf den König von Hartung & Zelter
    Trinker & Wein , ###, von Spiker & Grell welches wir auf den einstimmigen Wunsch der Anwesenden gewiß bald in unsern Büchern finden werden
    313. Bescheidene Wünsche v. Ludwig & Rungenhagen
    84. Integer vitae, von Flemming
    Horkel Schreibmeister“ 
    N. Mus SA 287, fol. 157r.
    1849 04.09. „Ordentliche Liedertafel am 4ten September 1849 im Saale des Hotels zu Sankt Petersburg unter den Linden.

    Wahrlich, als wenn nicht Viele, die heut an der Zelterschen Tafel
    Hatten gefunden sich ein zur Seite des würdigen Meisters.
    Bornemann, Kluge und Grell, von Ledebur, Riese und Benda
    Bildeten zweiten Tenor und des Basses tiefere Stimme.
    Drüben, im ersten Tenor, saß Kandelhardt gänzlich verwaiset,
    Und im ersten der Basse vermißte man sämtliche Sänger.
    Schien es beinah als sollte der Sang für heute verstummen,
    Fanden wir reichen Ersatz in Gesprächen gar heiter und scherzhaft.
    Aber der Meister befahl, eh’ Kandelhardt eile nach Hause,
    (denn sein Kind lag krank) daß wir ordneten besser die Stimmen,
    was durch zweiten Tenores Versetzung herrlich gelang uns.
    (Nehmt als Warnbild uns, die stets anwesend und brauchbar).
    Demnach sangen wir jetzo das Lied, an den Mond, überschrieben;
    Streckfuß hat es gedichtet, den Tonsatz schrieb Rungenhagen;
    Kandelhardt sang es sehr zart, wir Anderen brummten den Mondschein
    Und wir sangen darauf noch ein Lied, unter der Ziffer
    Vier und Achtzig, die Ode, ersonnen von Flaccus und Flemming;
    Weithin ist sie verbreitet, und nennt sich Integer vitae.
    Nun aber Kandelhardt ging, ward fern## nicht weiter gesungen,
    Wenngleich später noch kam eine kräftige Stütze des Basses.
    Selbige nennt sich Lebrun. Wir hörten aus eigenem Munde
    Daß er vermählen sich will in dem jetzo laufenden Monat.
    Kam er bisher stets zu spät, dann bleibend einer der Letzten,
    Wird er in künftiger Zeit, wie Kluge es vor ihm gemacht hat
    Zeitiger kommen, jedoch auch früher nach Hause sich schleichen.
    Also sprachen die Freund’ am Schlusse der traulichen Tafel.
    Grell
    N. Mus SA 287, fol. 158r-159r.
    1849 02.10. „Ordentliche Liedertafel am 2ten Oktober 1849 im Gasthofe Petersburg unter den Linden.

    Neun Uhr hatt’ es geschlagen, da trat Rungenhagen der Meister ein in den Raum, der heut für die Tafel der Lieder bestimmt, und wo sich versammelt bereits sangdurstige Treue Genossen.
    Platz nahm jeder sogleich an dem Ort wo gelegen das Singbuch,
    welches im goldenen Druck nennt Namen und Stimme des Sängers.
    Kandelhardt, Stümer und Grell, von Ledebur Kluge und Benda,
    Von Tengnagel und Hellwig und Hufeland, so war die Reihe
    derer die heut sich geschaart an der Seite des Würdigsten, welcher
    Stümer zur Rechten und Grell zur Linken die Mitte für sich nahm.
    Aber es fanden sich zwei Sangbücher auf Plätzen, die niemand
    Einnahm. Leid war es Allen zu missen in Höh’ und Tiefe
    Wohlklang vollen Gesang heute nicht ward hallender Freunde.
    Und gar mancher für sich mißbilligte solch eine Täuschung.
    Minder zu tadeln sind die, so deutlich vorher es erklärten,
    daß bei der Tafel des Lieds sie diesmal nicht konnten erscheinen.
    Sicherlich hielten sie Wort, wenngleich man ihr Fehlen bedauert.
    Wer aber schreibt daß er kommt, und kommt dann wirklich und pünktlich
    Der ist ein Mann, fürwahr, wie Zelterscher Paulus, so werth und
    was nun das Tischlein betrifft, das heut für die Tafel gedeckt war es so klein, daß es kaum schien möglich, die Speisen zu gleicher Zeit mit den Noten und Texten und Tellern und Flaschen zu stellen aber man schickte sich gern, um dem Nachbar kaum zu gewähren.
    Nur auf der schmaleren Seite des Tisches, da war es bedenklich weil unglücklicherweise dasselbst Freund Kluge sich neben Benda’s kuglichstem Rund gar freundlich, doch enge gesetz fand
    Doch es ersann als bald der besorgliche Meister der Tafel listig ein heiteres Mittel, den Kampf um den Platz zu ver###. Messer und Gabel ergriff er, und baute davon eine Gränze welche nun trennnte Revier und Gehege der beiden bedrängten.
    War nun das Tischlein klein, so war fast noch kleiner das Zimmer welches das Tischlein umschloß in ferneren Theilen des Gesanges.
    Während es anfangs schien, als könne das bringen nur Nachtheil### ### doch traulicher fast, und molliger ein des Gespräches Tonart; auch des Gesanges Getön war stärker wie jemals denn, weil dicht war der Raum mit eifrigen Sängern erfüllten Klanges, als sängen im Engel’schen Saal zweihundert und mehr noch.
    Anfang macht das Lied – Einhundert und vierzig und acht, dem Siebenzig folgte sogleich. Dann Einundsiebenzig; ferner folgte das Lied Zweihundertundsieben und achtzig; und als nun drittes Gericht war verspeist, dreihundert und sieben und zwanzig dann dreihundert und fünf und zwanzig, und endlich zum Schluss wurde gewählet das Lied vierhundert und dreißig und zwei. So waren der Lieder es Acht, woran sich die Sänger erfreuten.
    Wichtiges aber ist jetzt zu berichten von Stümer der Zeit nicht getheilth getheilet das Mahl, heut aber die Freunde durch vortrefflichen Sang und durch kurzweil’ge Erzählung entschädigt,wie einst Fischer der Water, des ### bewunderter Sänger, Trieb gar heiteren Scherz bis hoch in das Alter mit Sch###, und stets ### rief, wenn er meinte den ehrlichen ###:
    Auch seinen Stock mit dem Knopf nicht verschenkt’ aus triftigen Gründen:
    Der meistbietend erstand zu billigem Preise ein Dutzend Hemden die darum allein spottwohlfeil, da sie für Kinder waren gefertigt und klein: der wirklich versuchte mit Einem sich zu bekleiden, indessen um Leib und Arme so fest es zog daß es Zangen beduft’ ihn wieder daraus zu befreien.
    ### verlegen war sicher, so sprach Freund Stümer noch weiter,
    als eine Schildwacht schlau im Winter den Hut ihm geraubet,
    während er reinliche Wand zu befeuchten sich fühlte gedrungen;
    dann er bedeckte sein Haupt mit neuem, so eben gekauften Hute, den unter dem Mantel er barg, und ging seiner Wege
    Grüßend verbindlich und stolz, die getäuschte, verwunderte Schildwacht.
    So sprach Stümer, zugleich tiefsenkend die zarte Tenorstimm’,
    Am grobkörnigen Baß scherzweise getraulich zu malen.
    Als er geendet, da ward noch weiter gelacht und geplaudert
    Bis sich die muntere Schaar beim Mondschein wendete heimwärts
    Grell
    146
    148
    70
    71
    287
    327
    325
    332“       
    N. Mus SA 287, fol 160r-161v.
    1849 17.10.  Fryderyk Chopin †.
    1849 30.10. „Liedertafel am 30.t October 1849 mit Frauen und Männer-Gästen im Englischen Hause.

    Wo Starkes sich und Mildes paarten da giebt es einen guten Klang. Der traf denn auch glücklich heute ein; der Schreibmeister hat seit geraumer Zeit nicht die Freude gehabt, über eine so animirte, gut klingende und singende, kurz gelungene Liedertafel Versammlung zu referiren, als die heutige war.  Die Mitglieder waren mit Ausnahme unserer permanent fehlenden Ehrenmitglieder bis auf die Herren Stümer u. Lebrun und unsern würdigen Veteran, also in einer lange nicht dagewesenen Vollständigkeit erschienen und hatten eine recht beträchtliche Anzahl singender u. hörender Gäste mitgebracht. Der Meister hatte außerdem tüchtige Substituten unter seinen Tacktstock versammelt, eine Tacktik die um so mehr gerechtfertigt war, als die Reihen unserer Mannschaften zumal in den Tenören, empfindlich gelichtet sind; eine Errungenschaft, die noch immer nicht verwunden werden kann. So ausgerüstet und durch ein ### am Sonntage vor der Abendtafel gehörig ein###, lieferten wir unser musikalisches Treffen, und gingen singreich aus demselben hervor, plänkelten sogar etwas hinüber in unbekanntes, oder doch lange nicht betretenes Land, und wenn wir auch nicht immer vermochten sämmtliche Wegweiser, die in Formen von Kreuzen u. ### zwischen den Linien aufgestellt waren, durchgehends zu beobachten so gingen wir doch auch nicht durch geschweige denn daß wir umgeworfen wären.
    No 151b  das Lob der Musik von Zelter begann den Reigen von 20 Liedern, deren rechte Folge wir mit der Ansicht um ferner ### Herren verdanken
    No 6. Blaue Bücher, Preis dem Könige von Zelter abwechselnd von Solo und Chor gesungen setzte die Herzen und Gläser und Kehlen der ganzen Gesellschaft in freundigste Bewegung, die sich in einen, der Liedertafel angemess### musikalischen Hoch! Luft machte.
    Es folgten darauf
    No 230. Das deutsche Lied von Spiker
    No 24 bl. B. Burley-Lied, von Bornemann & Stümer, in der Prinzipal Stimme von Hr. Burckardt gesungen
    188 den Gästen von Köhler & Rungenhagen
    56. bl. B. Toast von Rungenhagen
    355. Deutung, von Kluge & v. Tengnagel
    57. bl. B. ein Lied vom Wein, v. Hauptmann u. Grell; ein neues, jedenfalls gutes Lied,  dafür bürgt die Moral des Gedichtes, wie der Name des Komponisten
    327. Rheinisches Trinklied, von Tenner u. Rungenhagen
    8. bl. B. Buhllied von Hager & Rungenhagen
    19. bl B. Turteltauben von Bornemann & Grell
    Hr. Burckardt turtelte in der Hauptsache, Hr. Friedländer, Hr. Caspari & Hr. Löwe II turtelten mit.
    30. Jubellied zum 24. Mai 1841 von Bornemann & Grell der greise Dichter war heute fern von unserem Freudenmahle, sein schönes, tiefgemüthliches Lied gab willkommenen Anlaß, des Trauernden auch in frohen Kreise zu gedenken; hoffentlich hat unser ihm gebrachtes musikalisches Hoch ihm in den Ohren geklungen;
    16 bl. B. Mondlied von Rungenhagen, von Hr. Caspari gesungen
    354, Wo? von Kluge & Grell
    10 bl B. Phönix aus der Asche von Bornemann & Grell
    feierten wir mit diesem Liede unsre Rückkehr ins englische Haus? Hoffentlich! Referent wenigstens muß bekennen, daß er trotz der vorzüglichen naturalen Verpflegung im Hotel de Petersbourg sich doch nie recht heimisch dort gefühlt hat;
    das enge, für eine Liedertafel wenig geeignete Lokal, die unmusikalisch lärmende Dienerschaft, die große Hausglocke, die vom Beginn der Tafel tönte, als läute sie schon um 9 Uhr zum letzten Gericht, das Alles hat ihm den Aufenthalt daselbst nie recht behaglich erscheinen lassen.
    Referent gibt willig zu, daß er kein vollgültiges Urtheil über ### zu geben im Stande ist, vergeblich forschte er nach einem ihn leitenden Artikel in der Spenerschen Zeitung, doch hatte ### wünscht er, daß die Liedertafel ihre Rückversetzung ins alte englische Haus nicht zu bereuen habe,
    Auf den König folgte die dunkelste Kreation in grellstem Licht
    322 Urfinsterniß von Bornemann & Grell,
    Referent bittet die eigenmächtig begonnene Wiederholung des Liedes übrigens nicht als sein politisches Glaubensbekenntnis betrachten und veröffentlichen zu wollen.
    151 Der Medicus St Paulus wirkte wiederherstellend auf singende Kehlen und leere Flaschen und zeigte aufs Neue, daß das wahre schöne nicht altert
    322 An die Hoffnung von P### & Grell
    Vielfach ertönte der Ruf des ominösen „zu spät“ auch Referent gesteht, er fürchtete für die Hoffnung. Die liebenswürdige Art, mit welcher unser Freund Kandelhardt uns Hoffnung zuspricht und singt, wirkte indessen wie immer auf die Zuhörer, und die Opposition bekannte sich gern und dankbar für überwunden.
    47 bl B. Schwäbisches Tanzlied von Weber, war die oben erwähnte terra incongnita; tantzten die Solosänger nicht ganz ###gemäß, so holperten sie sich doch glücklich bis zu Ende durch. Referent tanzte seinerseits um 12 Uhr ein pas seul zum Saale hinaus und ließ sich eine „Gute Nacht singen, die ihm lieben bekannten Töne der
    No 171. Von Bornemann & Rungenhagen die Treppe hinab geleitete.
    Horkel Schreibmeister“       
    N. Mus SA 287, fol. 162r-163v.
    1849 27.11. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus SA 287, fol. 164r.
    1849 17.12. Brief von Schreibmeister Horkel an Meister Rungenhagen. N. Mus Sa 287, fol. 165r-165v.
    1849 18.12.  
            
    N. Mus Sa 287, fol. 166r-167r.
    1849 18.12. „Ordentliche Liedertafel am 18ten Dezember 1849 im Engel’schen Hause.

    Nachdem man die Sitzung zur Abmachung der Geschäfte mit höchster Anspannung aller Geisteskräfte hatte bis zu Ende gesessen,
    begab man sich, um endlich zu essen,
    aus einem linken rechtwinkligen Zimmer
    In ein rechtes, ein Rechtwinkelmaaß bildendes Zimmer.
    An des Meisters rechten Seite
    Saßen alsbald in fast vollständiger Breite
    Die Tenöre
    Mit dem feinen Gehöre;
    Denn nur ein einziger fehlte,
    der, welchen man vor einem Jahre zum Schreibmeister wiederwählte.
    Aber zu des Meisters linken Seite
    saß bis in unabsehbare Weite,
    wie gewöhnlich ganz vollständig versammelt
    alles, was den zweiten Tenor sammelt.
    Des gesamten ersten Basses Kraft
    hatte ein einziger in sich zusammengerafft,
    Hufeland nämlich, den man überhaupt nur selten
    kann einen Fehlenden schelten.
    Um zuletzt noch zu sprechen vom zweiten Basse,
    so sang darin eine Tiefstimm’ von ### und ersten Klasse,
    wahrhaft riesiger Art, also mehr stark wie zart.
    Obwohl dieser Riese beim Singen
    seine Grundstimme ließ höchst tapfer erklingen,
    auf daß er aufs beste nütze,
    dem Chore als feste Stütze,
    so hatte sich doch, damit er nicht ganz allein hinabklimme
    in den Tiefgrund der Baßstimme,
    Freund Benda zu ihm gesetzt,
    den die ganze Liedertafel so werth schätzt,
    schon deshalb, weil er, mit Ausnahme höchstens einer Tafel im Sommer,
    sich zeigt als ein regelmäßiger Kommer.
    Aber es sind noch andere löbliche Eigenschaften,
    welche an diesem Mitgliede haften.
    Von Anhänglichkeit und Treue
    giebt er der Beispiele täglich neue.
    So wiederum heute,
    wo anderer Leute
    sich kommend geschrieben
    und gleichwohl ausgeblieben,
    heut wollt’ er nur kommen zum Arbeiten,
    und ohne zu tafeln wieder heimgehen bei Zeiten;
    Aber seine Geselligkeit und Treue hielt
    Fest dem, auf welchen meine Rede zielt.
    Er hatte geschrieben, er käme nicht,
    blieb aber dennoch, als wär’s seine Pflicht.
    Er sang
    und trank,
    und aß,
    und trieb Spaß
    mit uns, seinen Nachbarn.
    Die mit ihm unter seinem doch in demselben Gemach u ber derselben Sach’ warn,
    und man guter Dinge
    in unserm Ringe,
    bis er etwas nach eilf Uhr
    Nach Hause fuhr
    Auf nicht ganz schmaler Spur.
    Gesungen wurden von diesem neun=personigen Chore
    Zu mehr oder minder süßem ### dem Ohre
    Sechs Lieder, welcher hierunter verzeichnet;
    Im Ganzen jedoch gingen sie wirklich so ziemlich gleich nett.
    Nach dem dritten verließ der Meister den Tisch,
    und ging zur Thür hinaus munter und frisch;
    Da unterbrachen wir des Plauderns Gezisch,
    und des Erzählens Gemisch,
    und stimmten an, während der Beimeister dirigirte,
    von den Liedern das vierte,
    nämlich den Zelterschen Canaon: Es regnet
    wenn es regnen will, und regnet
    seinen Lauf; und wenn’s genug geregnet
    Hat, so hört es wieder auf.
    Ehe wir geendet, ging die Thür wieder auf,
    und höchst vergnügten Antlitzes
    trat, sich wieder wendend zu dem Orte seines Sitzes,
    ### ungemein
    heitrer Meister ein,
    aus dessen Augen ob unsers Liedes Wahl
    Hell erglänzte draußen gewesen beschliessen
    Sich dessen zu ent###, was er längst sich  ### hatte zu missen.
    Übrigens, damit der interessante Reim ### ###
    Hier noch nicht sei abgebissen
    So sei zu wissen,
    daß des Canos Schluß nicht war mißlungen und abgerissen,
    sodann hübsch regelrecht
    und folgerecht,
    So daß die Stimmen in der Ordnung, wie sie kamen
    Auch nachher ihren Abgang nahmen,
    und aufhörten
    Wie es die Führer begehrten.
    Und der Meister sprach: Jetzt soll
    gelesen werden das Protokoll
    von dem, was rangegangen
    als wir das vor’ge mal sangen.
    Denn der Schreibmeister, obgleich nicht in unserer Mitte,
    hatte mit seiner Sitte
    es bereits eingesandt
    in des Meisters Hand.
    Solches war geschrieben verständig,
    Und enthielt vollständig
    das, was geschehen,
    und wir hatten gesehen.
    Doch was wir nicht gesehen,
    nämlich das erloschene Gaslicht,
    das man berührt gar nicht.
    Hier aber ist es nachträglich zu erwähnen,
    dem davon zu ###,
    Sinn kurzweilige Erzählung,
    Eine Stümer’sche Nich-###
    Von Streichen seiner Jugend,
    welche ### nicht ohne Tugend.
    Um nämlich unser Stillschweigen zu brechen,
    begann Stümer folgends zu sprechen:

    Der Vater führt als Knaben zart
    Mich nach Berlin, auf daß ich dort
    Im Haus’ des Weiland lauter Streit
    Gesang und Sitte lerne.
    Der Cantor zog mich, wie sein Kind,
    Zum Mittags= und zum Abendtisch;
    Doch aus dem Bierkrug trank nur er,
    Wir andern tranken Wasser.
    Den Abendtisch erhellte nur
    Von einem einz’gen Licht der Schein;
    Der Cantor nahm es mit hinaus,
    da saßen wir im Dunkeln.
    Als es nun dunkel im Zimmer war,
    regte sich heftig die böse Lust;
    Ganz in der Nähe der Bierkrug stand,
    Niemand gewahrt es, wenn leis ich ihn
    Setz’ an die Lippe, und nipp’ einmal
    Schäumenden Bieres ein Tröpflein nur.
    Da griff ich hinzu,
    und niemand es merkt,
    und legt an den Mund,
    den Krug, und ich trank
    das würzige Bier;
    Und setzte so sacht
    wie möglich das Glas
    zurück an den Ort,
    da weg ich es nahm.
    Doch während ich noch
    nachschmeckte und mich freut’
    gelungener List,
    Ach! da trat der Cantor wieder
    ein ins Zimmer mit dem Lichte,
    und der Bierkrug stand inmitten
    einer großen Grütze=Schüssel.
    Als nun Freund Stümer ###,
    daß man diese Erzählung wohl aufnahm,
    und das Gelächter der Hörer immer mehr zunahm,
    weil er beim Erzählen einen sehr komischen Ton annahm,
    fühlte er sich, überhaupt schon aufgelegt,
    dadurch noch mehr angeregt,
    noch einige andern seiner Thaten
    dem lauschenden Kreise zu verrathen,
    und begann aufs neue,
    wie hier folgt mit möglichster Treue:
    als die ### waren kommen,
    schickte eines Nachbarn Gute
    selb’gen Cantor eine Tüte
    mit den schönsten Pfannenkuchen.
    Diese wurden aufegetischet
    Abends, bei dem einen Lichte;
    Doch es war genug ### ###
    Daß nicht jeder bei dem ersten
    Blick es über### hätte,
    Wie sich leider in der Schüssel
    ### ein einz’ger Kuchen ###
    fand, als Essen an dem Tische.
    Und es sollte abermalen
    Eine Finsterniß entstehen;
    Dann es schellte jemand draußen,
    und der Cantor griff zum Lichte,
    ging hinaus die Thür zu öffnen.
    Da entstand in mir Besorgniß:
    Weil der Kuchen aus=nicht reichen,
    wird der Cantor mich erwählen
    zu dem Unglücksvogel, welcher
    als der Neuling und der Jünste
    Kuchen wird entbehren müssen;
    Deshalb könnt ich selbst mir helfen.
    Und in der Dunkelheit
    Be###’ ich meine Hand
    Nach jenem süßen Ort
    Zum Mittelpunkt des Tisches
    Aber was fühl’ ich im Innern der Schüssel?
    Nichts als Bewegung beweglicher Finger,
    welche mit tastender Vorsicht von allen –
    Aber, damit dem Protokolle
    Nicht Mißfallen werde zum ###,
    und in der Regel die Kürze
    ist beste Würze,
    so kurze,
    dem endlich zu kommen zur Ruh’,
    ich hiermit dem Schlußpunkum zu.
                Grell,
                Beimeister


    Im Auftrag des Meister in Abwesenheit des ausscheidenden
    wie des eintretenden Schreibmeisters Verzeichnis der gesungenen Lieder.

    1, Ziffer   65. Canon von Lessing und Zelter
    2, -------   45. „Auf muntere Zecher“ von Loos und Flemming
    3, ------- 154 „Es klingt ein heller Klang“ von Schenkendorf und Ritschl
    4, -------   64  Canon von Zelter „Es regnet“
    5, ------- 217 „ Was ist das für ein durstig Jahr“ von Uhland u Zelter
    6, ------- 362 „Stets schwingen wir den Hut“ von Gebel u Rungenhagen“

    [Unterzeichnet von Rungenhagen]
    N. Mus SA 287, fol. 168r-171r.

  • 1850-54

    1850 | 1851 | 1852 | 1853 | 1854

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLII (SCHREIBMEISTER: LEBRUN)
    1850 Januar Verzeichnis der Beamten und Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 172r-172v.
    1850 Januar Kalender für das Jahr 1850 der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 173r-174v.
    1850 17.01. Schreiben von Horkel an Rungenhagen:

    „Hochverehrter Herr Professor!

    Indem ich Ihnen für Ihre freundlichen Zeilen vom gestrigen Tage meinen herzlichsten Dank abstatte, verfehle ich nicht Ihnen hierbei die Papiere und Acten des Schreibmeisters der Zelterschen Liedertafel und zwar
    1, ein Heft Repertorium
    2, sieben Actenbände, enthaltend die Verhandlungen von 1808- incl. 44.
    3, die Verhandlungen von 1845 bis incl 49 (Letztere mit der Bitte um [unleserlich] Completirung mit dem Ihnen übersandten November Protokoll) ungebunden, aber nach Jahrgängen und in sich geordnet in der verschlossenen Mappe
    4, diese Mappe nebst dazu gehörigem Schlüssel (angesiegelt)
    5, eine Mappe mit verschiedenem Inhalt
    6, das Textbuch des Schreibmeisters (in der Mappe ad 3.)
    7, einen Umschlag, enthaltend ein Verzeichniß der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel, nebst den Portraits von zehn hinübergegangenen Sangesgenossen
    zur weiteren geneigten Veranlassung ganz ergebenst zu übersenden.
    Der Wunsch, das Amt, welches mir das Vertrauen der Gesellschaft fünf Jahre hindurch übertragen hatte in würdigen Händen zu sehen, hat mich veranlaßt dasselbe nunmehr niederzulegen. Erhalten Sie, verehrter Herr Professor, Ihren Schreibmeister a. d. ihr freundliches Wohlwollen, dessen Fortdauer mich stets hochbeglücken wird, und genehmigen sie den Ausdruck meiner unveränderlichen Hochachtung und Ergebenheit.
    Horkel

    [In der linken oberen Ecke des Schreibens hat Rungenhagen mit Datierung auf den 22.Januar 1850 die Übergabe der im Brief erwähnten Papiere und Akten an den Nachfolger Horkels, Lebrun angeordnet]
    N. Mus SA 287, fol. 175r-175v.
    1850 27.01. Johann Gottfried Schadow †.
    1850 29.01.

    Versammlung (Englisches Haus).

    N. Mus SA 287, fol. 178r-179v.
    1850 31.01. In Preußen tritt das Dreiklassenwahlrecht verfassungsmäßig in Kraft
    1850 26.02.  Ordentliche Liedertafel. Schreibmeister LeBrun hat wenig zu berichten. Gesungen, gegessen und getrunken wurde nur wenig. N. Mus SA 287, fol. 180r-181r.
    1850 02.03. Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit des Landadels
    1850

    20.03-
    29.04.

    In Erfurt berät das Unionsparlament über die von Preußen, Hannover und Sachsen ausgearbeitete Unionsverfassung. Angestrebt wird ein kleindeutscher Staat unter Preußens Führung.
    1850 26.03. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus.
    Es wird der Beschluss gefasst, dass in Zukunft auch Personen in die Liedertafel aufgenommen werden können, die nicht bereits der Singakademie angehören.
    N. Mus SA 287, fol. 182r-183v.
    1850 12.04. Papst Pius IX. kehrt aus dem Exil in den Vatikan zurück
    1850 23.04.
    1850 Ordentliche Liedertafel im englischen Haus.
    Es wird noch einmal an die in der letzten Sitzung beschlossenen Punkte erinnert: Neue Mitglieder der Zelterschen Liedertafel, müssen nicht mehr zwingend der Singakademie angehören; Auch ein Eintrittsgeld wird nicht verlangt; Die Füllung des Flemming mit Rheinwein wird - wie auch bisher¬ – vom Tafelmeister besorgt. Die Kosten hierfür werden der Kasse entnommen; es werden „fünf Trinklieder hintereinander“ gesungen. Um der zunehmenden Abwesenheit vieler Liedertäfler vorzubeugen, soll eine Liste mit geeigneten Substituten erstellt werden, die es ermöglichen soll, den Singbetrieb aufrecht zu erhalten. Bei weniger als drei Sängern einer Stimmlage, soll auf diese Substitute zurückgegriffen werden. Des Weiteren dürfen fremde Lieder, die nicht aus der Liedertafel stammen gesungen werden, wenn sie den Zuspruch der Mitglieder erhalten.       
    N. Mus SA 287, fol. 184r-185v.
    1850 27.05. Schreiben von Julius Hoffmann mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 187r.
    1850 27.05. Schreiben von Rogge mit der Bitte um Wiederaufnahme in die Zeltersche Liedertafel und die Zuteilung zum zweiten Bass. N. Mus SA 287, fol. 188r-188v.
    1850 28.05. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus. Es soll heute über die Aufnahme von Georg Hellwig und Stenzinger abgestimmt werden. Beide werden einstimmig zu Mitgliedern gewählt. N. Mus SA 287, fol. 189r-190v.
    1850 29.05. Brief von LeBrun an Meister Rungenhagen. Übersendung des Protokolls der vergangenen Liedertafel. N. Mus SA 287, 191r.
    1850 25.06. Schreiben von Horkel an Rungenhagen:  Horkel ist an der Teilnahme der Liedertafel am selbigen Tag verhindert. N. Mus SA 287, 192r.
    1850 25.06. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus. Es wird über die Aufnahme des Kaufmanns Herrn Hoffmann abgestimmt, der zuvor seine Aufnahme schriftlich erbeten hatte. Hoffmann wird mit 10 zu 1 Stimmen befürwortet und soll in der kommenden Liedertafel eingeführt werden. Zu den 12 anwesenden Mitgliedern gesellen sich noch Stenzinger und ein Neffe Hellwigs – Carl Hellwig – hinzu. Mit Lied Nr. 179 wird Stenziger in die Tafel eingeführt. Der Flemming wird vom Tafelmeister mit Wein gefüllt und macht zur Feier des Tages mehrere Male die Runde.       
          
    N. Mus SA 287, 193r-194v.
    1850 18.07. Schreiben von LeBrun an Rungenhagen. Übersendung der Protokolle der vergangenen Liedertafel von ihm selbst und den Protokollen von Grell, angefertigt während seiner Abwesenheit in der Liedertafel am 23. Juli und 20. August. 
    1850 23.07. Liedertafel am 23. Juli. Um neun Uhr Abends sind nur wenige Mitglieder anwesend. Neuling Julius Hoffmann verstärkt, trotz langer Anreise, die Sangesbrüder. Dr. Remy ist Gast in der heutigen Liedertafel und unterstützt den zweiten Tenor. Mit Lied Nr. 179 wird die Aufnahme des Kaufmanns Hoffmann in die Liedertafel gefeiert. Meister Rungenhagen verlässt die Tafel stillschweigend um Mitternacht. Beimeister Grell übernimmt den Vorsitz der restlichen Sitzung, verlässt selbst die Tafel jedoch wenig später. Stümer übernimmt die Leitung vertretungsweise. „Auf Verlangen wird bemerkt, daß die Liedertafel nie fröhlicher war, als heut, da die Meister nicht da waren, doch nicht weil, sondern obgleich sie nicht da waren [...]“. N. Mus SA 287, fol. 197r-198v.
    1850 18.08. Schreiben von LeBrun an Rungenhagen. N. Mus SA 287, fol. 195r-196r.
    1850 18.08. Balzac †.
    1850 26.08. Louis Philippe (Regierungszeit von 1830-1848) stirbt im englischen Exil Claremont Park (Surrey)
    1850 28.08. Wagner: Lohengrin (UA).
    1850 24.09. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus. Es wird der Beschluss gefasst, die nächste Liedertafel gemeinsam mit der Singakademie abzuhalten. Ebenfalls soll in der kommenden Liedertafel ohne Gäste die Liste der Subistitute definitiv festgehalten werden, um aus dieser im Falle einer zu kleinen Besetzung schöpfen zu können. N. Mus SA 287, fol.199r-200r.
    1850 Gründung des »Stern’schen Konservatoriums« (1966 mit der »Königlich Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst« zur »Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst« fusioniert, seit 2001 »Universität der Künste«).
    1850 Errichtung eines »Circus« (ab 1856 »Café-Chantant Walhalla«) in der Charlottenstraße.
    1850 03.10.  Schreiben von Koepke an Rungenhagen mit der Bitte um die Aufnahme als ordentliches Mitglied in der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 201r-201v.
    1850 09.10.  Leon Foucault weist empirisch die Erdrotation nach.
    1850 19.10. Schreiben von Stümer [unleserlich]. N. Mus SA 287, fol. 202r-202v.
    1850 22.10. Ordentliche Liedertafel im großen Saal des englischen Hauses. Liedertafel gemeinsam mit eingeladenen Mitgliedern der Singakademie. Leider sind nicht alle Mitglieder der Zelterschen Liedertafel versammelt. Erfreulicherweise füllen die erschienenen Gäste die Lücken in der Tafelrunde. Mit 18 Titeln wurde in der heutigen Liedertafel recht viel gesungen. N. Mus SA 287, fol. 203r-204r.
    1850 19.11.  Schreiben von Koepke. Dieser kann aufgrund der Mobilmachung der Armee nicht an der Liedertafel teilnehmen. N. Mus SA 287, fol. 205r.
    1850 19.11. Schreiben von Kolbe mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 206r.
    1850 19.11. Schreiben von [unleserlich]. N. Mus SA 287, fol. 207r.
    1850 19.11. Schreiben von Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 208r.
    1850 19.11. Ordentliche Liedertafel. Neben den Ehrenmitgliedern und dem Veteran Bornemann sind sechs Mitglieder abwesend. Regierungsrat Kolbe wird einstimmig zum Mitglied der Zelterschen Liedertafel gewählt. Die Mitglieder werden darüber in Kenntnis gesetzt, dass Koepke, der sein Gesuch in die Tafel aufgenommen zu werden, vorerst aus Kriegsgründen zurückgezogen hat. N. Mus SA 287, fol. 209r-210v.
    1850 20.11. Schreiben von Koepke. N. Mus SA 287, fol. 211r.
    1850 17.12. Geschäftsliedertafel. Bis auf die Ehrenmitglieder, dem Veteran Bornemann, sowie Stawinski und Staberoh sind alle Liedertäfler zur Geschäftliedertafel versammelt. Das Ausbleiben der Ehrenmitglieder verwundert kaum noch, waren diese doch das gesamte letzte Jahr nicht anwesend. Es wird die Abwesenheit von Stawinski gerügt, der seit sechs Jahren nicht mehr in der Liedertafel anwesend war. Der Beschluss bezüglich der vom Tafelmeister zu besorgenden Füllung des Flemming mit Wein aus eigener Tasche vom 23.04. des Jahres, wird rückwirkend aufgehoben. Der Wein wird künftig direkt aus der Gesellschaftskasse bezahlt. Meisterwahl: Von 16 Stimmberechtigten stimmen 13 für den derzeitig amtierenden Meister Rungenhagen, zwei für Grell und einer für Stümer. Die Wahl des Beimeisters fällt mit 11 Stimmen erneut auf Grell, vier Stimmen werden für Stümer abgegeben und eine für v. Tengnagel. Schreibmeister LeBrun wird ebenfalls im Amt behalten. Gegenkandidaten für diesen Posten waren Spiker und Hellweg. Auch Kluge wird mit großer Mehrheit im Amt des Tafelmeisters belassen. Ferner wird beschlossen im kommenden Jahr zwei bunte Tafel im Verbund mit den Mitgliedern der Singakademie abzuhalten. Es werden die jeweiligen Termine der Liedertafel für das nächste Jahr festgesetzt. Die geforderte Liste mit den Substituten wird festgelegt und 10 Personen für den Tenor festgehalten: Lange, Scheffler, Engel, Wenzel, Biedermann, Kühnast, Hillgenhoff, Jimer, Ebeling, Meissnitzer. Ebenso werden 8 Substitute für den Bass notiert: Amberg, Becker, Dähling, Heing, Jacobs, Remy, Töcke, Wilkinson. Im Anschluss an die Geschäfte folgen noch 10 Lieder, die gemeinsam angestimmt werden. N. Mus SA 287, fol. 212r-213v.
    1850 17.12. Gesonderte Liste mit den aufgeführten Substituten, die in der Geschäftsliedertafel entworfen wurde. N. Mus SA 287, fol. 214r.
    1850 Undatiert Statistik der gesungenen Lieder. N. Mus SA 287, fol. 215r-215v.

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLIII (SCHREIBMEISTER: LEBRUN)
    1851 Januar Bericht von LeBrun über eine Äußerung des Fürsten Boguslav v. Radziwill: Radziwill hatte gegenüber Hellweg II. behauptet, es sei angenehm für ihn, Mitglied der Liedertafel zu sein, da seine Vorgänger bereits in der Zelterschen Liedertafel Mitglied waren.
    Es wird konstatiert, dass sich am Regelwerk der Liedertafel definitiv nichts ändern soll, nämlich, dass ein Mitglied Dichten, Singen und Komponieren müsse. Es soll im Falle von Radziwill allerdings eine Ausnahme dieser Regel gemacht werden. In einem Zirkular sollen alle Mitglieder ihre Zustimmung erteilen.
    N. Mus SA 287, fol. 216r-219r.
    1851 14.01. Schreiben von Koepke. Koepke ist nun doch in der Lage der Zelterschen Liedertafel beizutreten und bittet Meister Rungenhagen, sein zuvor zurückgezogenes Gesuch wieder zu aktivieren und der Liedertafel vorgestellt zu werden. N. Mus SA 287, fol. 220r.
    1851 Undatiert Verzeichnis der Beamten und Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 221r-221v.
    1851 Undatiert Verzeichnis der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 222r-223v.
    1851 Undatiert Kalender der Potsdamer Liedertafel. Es wird darüber informiert, dass Koepke sein Gesuch in die Liedertafel einzutreten nun doch wieder reaktiviert hat. N. Mus SA 287, fol. 224r-225v.
    1851 14.01. Ordentliche Liedertafel. Es wird mitgeteilt, dass Koepke sein Gesuch um Aufnahme in die Liedertafel aufgrund der Demobilmachung der Armee nun doch wieder aufgenommen hat. Ein neues Lied von Stümer wird gesungen „ Jugendfreiheit“ wobei angemerkt wird, dass dieses Stück wohl doch schon am 24. September vergangenen Jahres gesungen wurde. Der Tafel- und Schatzmeister rühmt die gute Stimmung in der heutigen Liedertafel und es wird der Wunsch laut, „den Flemming einmal mit gutem Champagner [...] gefüllt zu sehen.“  Dem Wunsch wird entsprochen und der Kelch macht mehrmals die Runde. N. Mus SA 287, fol. 226r-227v.
    1851 21.01.        Albert Lortzing (*1801) stirbt in Berlin
    1851 05.02.   Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur »Rheinische« (UA). 
    1851 18.02. Ordentliche Liedertafel. Meister Rungenhagen ist aus krankheitsgründen abwesend. Grell übernimmt den Vorsitz. Zahlreiche Liedertäfler sind anwesend. Grund ist die Einführung zweier neuer Liedertafelmitglieder: Fürst Boguslav von Radziwill und Herr Köpke. N. Mus SA 287, fol. 228r-229v.
    1851 11.03. Verdi: Rigoletto (UA).
    1851 18.03. Ordentliche Liedertafel im englischen Hause. Meister Rungenhagen ist wieder anwesend und von seiner Erkrankung genesen. Im Verbund mit der Singakademie wird eine bunte Liedertafel abgehalten. Unter den Gästen der bunten Liedertafel befindet sich auch Prinz Friedrich von Preußen. Gesungen wurden 16 Lieder. N. Mus SA 287, fol. 230r-230v.
    1851 15.04. Ordentliche Liedertafel. Ein neues Lied von Koepke wird angestimmt: „Echo“ und erhält den Beifall der Gesellschaft, weshalb das Stück erneut gesungen wird. Nachdem Lied Nr. 264 „Festlied“ gesungen wurde, äußert man den Wunsch, dieses Stück in Zukunft recht häufig singen zu wollen. N. Mus SA 287, fol. 231r-232r.
    1851 15.04. Schreiben von Koepke. N. Mus SA 287, fol. 235r-235v.
    1851 01.05. Schreiben von Theodor Hellmer. Inhalt: Der Kapellmeister der Provinzial-Liedertafel Dessau, Friedrich Schneider lädt zum alljährlichen Gesangsfest am 14./16 Juni des Jahres ein. Es soll eine Abendtafel in der Oranienburgerstraße 18 stattfinden, sowie am Folgetag eine Tafel in Potsdam. Den Notizen der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel auf dem Schreiben ist zu entnehmen, dass nur sehr wenige Täfler diesen Termin wahrnehmen werden. N. Mus SA 287, fol. 233r-234v.
    1851 01.05. Eröffnung der Weltausstellung in London.
    1851 12.05. „Miteigentümergesetzt“ im Bergbau. Grundlage für weitgehende Selbstverwaltung der Bergbauunternehmen ohne staatliche Eingriffe.
    1851 13.05. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus. Eine größere Anzahl der Mitglieder der Zelterschen Liedertafel ist an der Teilnahme verhindert, weshalb auf die Substitutsliste der Singakademie zurückgegriffen wird. Insgesamt verstärken vier Gäste der Singakademie die heutige Liedertafel: Large, Dammroh, Hillgenhoff und Kühnast. N. Mus SA 287, fol. 236r-236v.
    1851 14.05. Bewillkommnungsgruß an des Fürsten Boguslavs von Radziwill Durchlaucht, als Mitglied der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 237r-240r.
    1851 23.05. Johann Wilhelm Jakob Bornemann †.
    1851 26.05. Schreiben von Rungenhagen bezüglich der Trauerfeier für den am 23.05.1851 verstorbenen Veteranen Bornemann. N. Mus SA 287, fol. 241r.
    1851 17.06. Ordentliche Liedertafel. Im Zentrum dieser Liedertafel steht der Tod des Veteranen Johann Wilhelm Jakob Bornemann. Er sei noch bei der vorangegangenen Liedertafel trotz merklicher Abnahme seiner Kräfte zugegen gewesen. Sein Tod sei dennoch für die Sangesbrüder nicht unerwartet eingetreten.  Es wird ausdrücklich auf Bornemanns Verdienste um die Liedertafel hingewiesen und das dieselbige vom Namen her nicht gedacht werden könne, ohne den Namen Bornemann zu nennen. Dem Veteranen zur Ehre wird das Stück Nr. 221 „Die Urstätte“ angestimmt. „Mit gleicher Andacht wurde hierauf die unsterbliche Composition unsers dahingeschiedenen Flemming zum ‚integer vitae’ mit dazu gedichteten Worten von Bornemann gesungen [...].“ Trotz des schmerzhaften Verlusts der an diesem Abend allen gegenwärtig ist, besinnt man sich auf den Umstand einen Sänger wie Bornemann in der Mitte der Tafel gehabt haben zu dürfen. Zu Ehren des verstorbenen Bornemann sind auch drei Vertreter der Potsdamer Liedertafel zur Gedächtnisfeier angereist: Schärtlich, Mödinger und Lehmann. Ebenso sind von der Singakademie die Herren Engel, Biedermann  und Kühnast zugegen, um Bornemann zu ehren. Es wird festgehalten, dass am heutigen Tage die Lieder, die sonst von der Besetzung her oft lückenhaft waren „gar herrlich klangen.“ N. Mus SA 287, fol. 242r-243v.
    1851 11.07. Schreiben von LeBrun an Kluge. N. Mus SA 287, fol. 245r-246r.
    1851 12.08. Ordentliche Liedertafel im englischen Hause. Zahlreiche Liedertäfler befinden sich in den Sommerferien. Unter ihnen: Hufeland, LeBrun, Stümer, Kolbe, v. Ledebur, Spiker, Staberoh, Fürst Radziwill, Stawinski, v. Tengnagel, Benda, Hoffmann, Krause, Klöden, v.  Dackröden, v. Winterfeldt und Schärtlich. Daher wird Kolbe statt LeBrun als Substitut zum Protokollanten erwählt. Insgesamt sind nur fünf Täfler anwesend. Trotz der erheblichen Lücken in der Besetzung versucht man, der heutigen Liedertafel durch „gute Laune und hellen Klang“ eine gute Stimmung zu „oktroyieren“. N. Mus SA 287, fol. 247r-248r.
    1851 09.09. Ordentliche Liedertafel im englischen Hause. Auch dieser Liedertafel fehlen zahlreiche Mitglieder. Diese sind zum Teil entweder durch Geschäfte verhindert, oder befinden sich noch im Urlaub in London, Posen oder Rom. Einige Gäste der Singakademie verstärken die gelichteten Reihen der heutigen Tafelrunde. Ehrenmitglied von Dachröden ist heute ein selten, aber gern gesehener Teilnehmer der Liedertafel. Herr Lange, der bisweilen als Substitut fungierte, wird in dieser Tafel einstimmig zum ordentlichen Mitglied der Zelterschen Liedertafel gewählt. N. Mus SA 287, fol. 251r-252v.
    1851 21.10. Ordentliche Liedertafel. Zu den heutigen Gästen zählt sich auch ein Gast aus Montevideo, Herr Krutisch. Lied Nr. 264 Festlied wurde „mit wahrer Begeisterung gesungen.“ Nach diesem Gesang wird festgehalten, das Jubiläum der Potsdamer Tochterliedertafel am 21. November des Jahres feierlich zu begehen. Einführung von Lange. N. Mus SA 287, fol. 253r-254v.
    1851 November Bericht von Grell über das Jubiläumsfest der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 255r-256v.
    1851 11.11. Schreiben von Krutisch mit der Bitte um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 257r.
    1851 11.11. Ordentliche Liedertafel. Es sind fünfzehn Mitglieder anwesend. Es wird der Liedertafel bekannt gemacht, dass Herr Krutisch sich um die Aufnahme in die Liedertafel beworben hat. Krutischs Schreiben vom selbigen Tag wid verlesen. N. Mus SA 287, fol. 258r-259v.
    1851 09.12. Ordentliche Geschäfts-Liedertafel. Tafelmeister hat die Mitglieder pünktlich zu 7 Uhr abends bestellt. Tafel- und Schreibmeister treffen um 7:30 abends ein. Die übrigen Mitglieder erscheinen nur langsam. Meister Rungenhagen muss aus krankheitsgründen der Versammlung fernbleiben. Grell übernimmt die Vertretung für den erkrankten Meister. N. Mus SA 287, fol. 260r-265v.
    1851 10.12. Schreiben von ###. N. Mus SA 287, fol. 266r.
    1851 21.12. Carl Friedrich Rungenhagen †.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLIV (SCHREIBMEISTER: LEBRUN)
    1852 06.01. Ordentliche Liedertafel. Die Liedertafel tritt im neuen Jahr ohne ihren bisherigen Meister Carl Friedrich Rungenhagen zusammen, der am 21.12. des vergangenen Jahres an Gelbsucht verstorben ist. Es wird das Engagement Rungenhagens für die Liedertafel gerühmt und an die vielen Lieder erinnert, die er für die Tafel komponierte. Ihm zu Ehren wird Lied Nr. 221 „Die Urstätte“ angestimmt und im Anschluss im Andenken an den verstorbenen Meister ein stilles Glas gereicht. Ebenso wird die Idee eines „Veteranenbechers“ diskutiert. Einführung von Professor Jacobs und Herrn Krutisch. N. Mus SA 287, fol. 268r-269v.
    1852 10.02. Ordentliche Liedertafel. Schreibmeister LeBrun ist in der heutigen Tafel verhindert. An seiner Stelle übernimmt  Stenzinger den Posten des Protokollanten. Es soll heute eigentlich über den vakanten Posten des Meisters verhandelt werden. Hingegen dieser Absicht wird beschlossen, die Wahl des Meisters bis zum April auszusetzen. N. Mus SA 287, fol. 271r-272r.
    1852 11.02. Schreiben von Stenzinger. N. Mus SA 287, fol. 275r.
    1852 19.02. Carl Georg August Vivigens von Winterfeld †.
    1852 23.02. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 273r-274v.
    1852 25.02. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 276r.
    1852 09.03. Ordentliche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 277r-279r.
    1852 06.04. Ordentliche Liedertafel. Wie in den vorigen Protokollen beschlossen, soll in der heutigen Liedertafel die Wahl des neuen Meisters der Liedertafel erfolgen. Von den 15 anwesenden stimmberechtigten Personen wird der bisherige Beimeister Eduard Grell mit 12 Stimmen zum neuen Meister gewählt. Koepke erhält zwei Stimmen, Stümer eine Stimme. Zum Beimeister wird Koepke mit 12 Stimmen gewählt. N. Mus SA 287, fol. 280r-281v.
    1852 27.04. Außerordentliche Liedertafel. Bunte Tafel gemeinsam mit der Singakademie. Etwa 100 Personen sind anwesend. Unter den Gästen befindet sich auch eine Tochter des Stifters Zelter. N. Mus SA 287, fol. 282r-283v.
    1852 25.05. Schreiben von Stümer. Inhalt: Austritt aus der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 284r.
    1852 01.06. Ordentliche Liedertafel. Es ist wenig zu berichten. Die Stimmung ist gut und man amüsiert sich. N. Mus SA 287, fol. 286r-287r.
    1852 29.06. Ordentliche Liedertafel. Geheimrat Staberoh ist heute seltener Gast der Liedertafel. Die Runde erfreut sich der Anwesenheit sehr. Es wird verkündet, dass Stümer nach langer Mitgliedschaft aus der Liedertafel scheiden wird. N. Mus SA 287, fol. 288r-289v.
    1852 04.07. Schreiben von LeBrun an Meister Grell. Inhalt: Sangesbruder von Tengnagel ist verstorben. LeBrun unterrichtet den Meister über den Ort und Zeitpunkt der Bestattung. N. Mus SA 287, fol. 290r-290v.
    1852 05.07. Zirkular von Grell. Die Liedertäfler werden über den Tod von Tengnagel unterrichtet und über Ort und Zeit der Beisetzung unterrichtet. Es soll eventuell auf der Beerdigung Tengnagels gesungen werden. N. Mus SA 287, fol. 291r-291v.
    1852 14.07. Johann Gottfried Pfund †.
    1852 19.07. Schreiben von LeBrun. N. Mus SA 287, fol. 292r-293r.
    1852 19.07. Circular.
            
    N. Mus SA 287, fol. 294r.
    1852 Undatiert Circular. N. Mus SA 287, fol. 295r.
    1852 22.07. Schreiben an den Meister [Verfasser unbekannt]. Inhalt: Austritt aus der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 297r.
    1852 31.07. Notiz von Grell. N. Mus SA 287, fol. 296r.
    1852 03.08. Ordentliche Liedertafel. Schreibmeister LeBrun befindet sich in Bad Oeynhausen, weshalb Rogge das Protokoll verfasst.Die Besetzung ist besonders im ersten Tenor schwach und muss aus dem zweiten Tenor verstärkt werden. Es wird v. Tengnagels Tod betrauert und ebenso an den Todestag Faschs vor 52 Jahren sowie an den Geburtstag von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen vor 82 Jahren erinnert. N. Mus SA 287, fol. 298r-299v.
    1852 05.08.  Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 285r.
    1852 07.09. Schreiben von Stümer. N. Mus SA 287, fol. 302r-302v.
    1852 10.09. Schreiben der Salzburger Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 303r.
    1852 28.09. Ordentliche Liedertafel. In Erinnerung an Rungenhagen wird dessen Lied Nr. 380 „die Grabstätte“ gesungen. Es wird das Schreiben der Salzburger Liedertafel verlesen. Ebenso wird auf Stümers Schreiben hingewiesen, der aus Bescheidenheit die Ehrenmitgliedschaft abgelehnt und sich stattdessen erneut um die ordentliche Mitgliedschaft beworben hat. Die bevorstehende bunte Liedertafel ist Thema der Versammlung. Ein neues Lied von Wilhelm Müller und Köpke „Liebesaufruf“ wird in das Repertoire aufgenommen. N. Mus SA 287, fol. 300r-301r.
    1852 26.10. Ordentliche Liedertafel. Neben der Teilnahme der Singakademie, ist auch Frau Geheimrätin Karsten zugegen. N. Mus SA 287, fol. 306r-307v.
    1852 31.10. Schreiben von LeBrun. N. Mus SA 287, fol. 304r-305r.
    1852 23.11. Ordentliche Liedertafel. Nach acht Monaten der Abwesenheit ist zur Freude der Tafel Genosse Mayor von Ledebur wieder anwesend. Ihm zu Ehren wird Lied Nr. 92 gesungen. Es wird über die Wahl von Geheimrat v. Könen abgestimmt. Von Könen wird einstimmig mit 19 Stimmen zum neuen Mitglied der Liedertafel gewählt. Das Gerücht geht um, der Tafelmeister häufe Schätze von den Beiträgen an. Der Tafelmeister gewährt hierauf eine Flasche des besten Champagners. Der Flemming kreist mehrmals. Der Champagner ist Anlass für Lied Nr. 37 „Champagner Lied“. Das heut zum dritten Mal angestimmte Lied von Köpke „Liebesaufruf“, wird in das Repertoire aufgenommen. N. Mus SA 287, fol. 308r-311r.
    1852 28.12. Ordentliche Geschäfts-Liedertafel. Es wird der Kalender für das kommende Jahr 1853 entworfen. Am 26.April und dem 18. Oktober des Jahres 1853 soll jeweils eine bunte Liedertafel stattfinden.
    Grell wird mit 18 Stimmen erneut zum Meister gewählt. Köpke erhält eine Stimme. Zum Beimeister wird Köpke gewählt mit 18 Stimmen. Kandelhardt erhält eine Stimme. Das Amt des Schreibmeisters verbleibt bei LeBrun mit 15 Stimmen. Horkel erhält zwei Stimmen, Ledebur und Horkel jeweils eine Stimme. Das Amt des Tafelmeisters geht mit 17 Stimmen an Stenzinger. Der bisherige Tafelmeister Kluge lehnt seine Wiederwahl bereits im Voraus ab, da sein Ausscheiden aus der Liedertafel unmittelbar bevorsteht. Finanzrat von Könen wird aufgenommen.
    N. Mus SA 287, fol. 312r-315v.
    1852 28.12. Schreiben von Krause. Abmeldung von der Liedertafel am 28.12. aufgrund aus Krankheitsgründen. N. Mus SA 287, fol. 316r.
    1852 30.12. Schreiben von Stenzinger. N. Mus SA 287, fol. 317r.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLV (SCHREIBMEISTER: LEBRUN)  
    1853 Undatiert  Verzeichnis der Versammlungstage, Beamten und Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 318r-318v.
    1853 Undatiert Verzeichnis der Versammlungstage der Potsdamer Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 319r-320v.
    1853 25.01. Ordentliche Liedertafel. Es wird darauf hingewiesen, dass Kluge aus der Liedertafel ausgeschieden ist. Über die Aufnahme eines neuen Mitglieds, Herrn Fournier, soll in Kürze abgestimmt werden. N. Mus SA 287, fol. 321r-321v.
    1853 18.02. Schreiben von Stenzinger. N. Mus SA 287, fol. 322r-322v.
    1853 22.02. Ordentliche Liedertafel im englischen Haus. Die Aufnahme von Herrn Fournier ist Gegenstand der Liedertafel. Dessen persönliche und musikalische Qualifikationen werden als günstig eingestuft. Obwohl keine Stimme im 2. Bass vakant ist, wird aus oftmaligem Fernbleiben vieler dieser Stimme angehörenden Mitglieder, kein Einwand erhoben. Aus diesem Grund steht der Wahl kein triftiger Grund entgegen. Die Wahl soll in der nächsten Sitzung erfolgen. N. Mus SA 287, fol. 323r-324r.
    1853 06.03. Verdi: La Traviata (UA).
    1853 12.03. In ihrem Roman Onkel Toms Hütte thematisiert Harriet Beecher-Stowe die Problematik der Sklavenwirtschaft in den USA.
    1853 29.03. Ordentliche Liedertafel. Anwärter Fournier wird mit 17 zu 2 Stimmen zum neuen Mitglied der Zelterschen Liedertafel gewählt. Die offizielle Bewillkommnung wird auf den 24. Mai festgesetzt. Ebenso wird Meister Grell, veranlasst durch dessen bevorstehende Wahl zum Direktor der Singakademie, ein „Lebehoch“ dargebracht werden. Allerdings nicht mehrstimmig, sondern einstimmig. Es wird im Anschluss „Integer vitae“ von Flemming gesungen. N. Mus SA 287, fol. 325r-325v.
    1853 30.03.

    Schreiben von Stenzinger.         

    N. Mus SA 287, fol. 326r-326v.
    1853 30.03. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 327r.
    1853 30.03. Schireben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 328r.
    1853 01.03. August Eduard Grell wird IV. Direktor der Sing-Akademie. N. Mus SA 287, fol. 325r-325v.
    1853 04.04. Schreiben von Fournier. N. Mus SA 287, fol. 331r.
    1853 26.04. Liedertafel. Durch ein Zirkular wurden zur heutigen Sitzung auch die Mitglieder der Sing-Akademie eingeladen, daher findet man eine recht zahlreiche Versammlung vor. Zur Freude der Tafel sind nicht nur die Damen anwesend, sondern auch einige Jubilare. Fräulein Blank feiert ihre fünfzigjährige Mitgliedschaft in der Singakademie. Auch die Veteranen Hellwig und Benda sind anwesend. Der Schreibmeister merkt zum Gesang von Nr. 6 aus den blauen Büchern an, dass teilweise verschiedene Takte zugleich erklungen waren. Es werden die Jubilare und Veteranen entsprechend musikalisch geehrt mit Stücken wie Nr. 35 (bl. Bücher) „Jubelklänge“, Nr. 218 „Trinklied“. Hufeland hält eine Rede zu Bendas bevorstehendem 30-jährigen Jubiläum. N. Mus SA 287, fol. 329r-330v.
    1853 28.04.  Ludwig Tieck †.
    1853 09.05. Johann Philipp Samuel Schmidt †.
    1853 16.05. In Preußen wird ein Gesetz erlassen, welches das Mindestalter für Fabrikarbeiter auf 12 Jahre festsetzt. Die Arbeitszeit für Kinder bis 14 Jahre beträgt höchstens 6 Stunden.
    1853 24.05. Ordentliche Liedertafel. Fournier wird in die Liedertafel eingeführt, der Flemming kreist und es werden diverse Lieder zur Bewillkommnung des neuen Sangesgenossen angestimmt. Der Meister spricht zudem einen Toast zu Gunsten der Singakademie aus.  N. Mus SA 287, fol. 332r-333v.
    1853 11.06. Schreiben von Kluge. N. Mus SA 287, fol. 334r.
    1853 21.06. Ordentliche Liedertafel. Es sind von 28 Mitgliedern nur 14 anwesend. Meister Grell hat aus dem Nachlass von Ludwig Hellwig ein Liederheft bekommen, welches die Stücke enthält, die bei Otto Grells Abgang nach Wien gesungen wurden. Die Tafel erfreut sich dieses Geschenks. N. Mus SA 287, fol. 335r-336v.
    1853 23.06. Schreiben von Stenzinger. N. Mus SA 287, fol. 337r-337v.
    1853 23.08. Liedertafel. Nur wenige Mitglieder der Tafel sind anwesend. Meister Grell lässt den Gesang mit dem Königslied von Ribbeck und O. Nicolai beginnen (Nr. 262) und spricht nach Beendigung ein Hoch auf den König aus. Nachdem man den Fischgräten-Kanon von Klenze gesungen hat, stellen sich die Mitglieder die Frage, ob der Aal zu den Säugetieren, den Fischen, oder zu den Amphibien gezählt wird. Es werden drei neue Lieder in die weißen Bücher aufgenommen. Meister Grell gedenkt der Abwesenden, besonders dem erkrankten Poppe, mit einem Wohl. N. Mus SA 287, fol. 338r-unfoliiert
    1853 20.09.  Ordentliche Liedertafel im englischen Hause. Es wird die Abwesenheit vieler Liedertäfler moniert, jedoch erhält die Tafel Verstärkung durch einige Mitglieder der Sing-Akademie. N. Mus SA 287, fol. 339r-340r.
    1853 27.09.     
          
    Christian Peter Wilhelm Beuth †. 
    1853 15.10. Friedrich Ludwig (Turnvater) Jahn †
    1853 18.10. Ordentliche Liedertafel. Die Liedertafel beginnt aufgrund einer Konferenz der Sing-Akademie erst gegen 21 Uhr. Einige Mitglieder äußern infolge den Wunsch, in Zukunft pünktlicher mit der Tafel beginnen zu wollen. Von 15 fehlenden Täflern, sind LeBrun, Hellwig III und Poppe aus gesundheitlichen Gründen abwesend. Als Gast ist anwesend der Direktor der Grüneberger Liedertafel, Herr ###. Ledebur fungiert stellvertretend für den erkrankten Schreibmeister LeBrun. Die musikalische Leitung überträgt Meister Grell dem Beimeister und unterstützt selbst den sehr schwach besetzten ersten Bass. Aufgrund des vergangenen Geburtstags des Königs, wird erneut das Königslied vom Beimeister angestimmt. Nach Beendigung, stimmt die ganze Gesellschaft, wenn auch unharmonisch, ein dreimaliges „Hoch“ an. Meister Grell vertagt den Termin für die Liedertafel mit Damen auf den Dezember, aufgrund von diversen „musikalischen Ereignissen“. In Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig vor 40 Jahren wird im patriotischen Gestus das Lied „Vorwärts“ angestimmt. N. Mus SA 287, fol. 341r-342r.
    1853 08.11. Adolph Menzel wird Mitglied in der Königlichen Akademie der Künste.
    1853 13.11.  Ordentliche Liedertafel. Knappes Protokoll von LeBrun. Die Mitglieder der Singakademie wurden zur heutigen Tafel eingeladen. Auflistung der gesungenen Lieder. N. Mus SA 287, fol. 343r-344r.
    1853 04.12. Schreiben von Martin Blumner mit der Bitte an Meister Grell um Aufnahme in die Zeltersche Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 345r.
    1853 13.12. Geschäftsliedertafel im Lokal des Englischen Hauses. Die Wahl der Ämter ergibt, dass Meister Grell mit 15 Stimmen im Amt bleibt, ebenso verbleibt Beimeister Köpke mit 13 Stimmen im Amt, Schreibmeister LeBrun wird mit 11 Stimmen wiedergewählt und Tafelmeister Stenzinger mit 13 Stimmen verbleibt ebenfalls im Amt. LeBrun verliest das Bittschreiben von Martin Blumer vom 04.12. Dieser wird in der sich anschließenden Abstimmung mit 14 zu 2 Stimmen zum Mitglied der Zelterschen Liedertafel gewählt. N. Mus SA 287, fol. 346r-347v.
    1853 Gründung der Pianoforte-Fabrik Carl Bechstein.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XLVI (SCHREIBMEISTER: LEBRUN) 
    1854 Undatiert Verzeichnis der Beamten und Mitglieder der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 348r-348v.
    1854 Undatiert Kalender der jüngeren Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 349r-350r.
    1854 17.01. Schreiben von Staberoh. N. Mus SA 287, fol. 351r.
    1854 17.01. Ordentliche Liedertafel. Es fehlen insgesamt 13 Liedertäfler. Der Gesang beginnt erst eine Stunde später als ursprünglich beabsichtigt erst um 21 Uhr. Martin Blumner wird als neues Mitglied der Zelterschen Liedertafel von Meister Grell herzlich begrüßt. Es entsteht eine Diskussion darüber, in welche Richtung der Flemming zu kreisen habe. LeBrun macht eine Notiz von Zelter in den Akten vom 16. Feburar 1813 ausfindig, in der dieser sich dazu äußert. N. Mus SA 287, fol. 352r-355r.
    1854 14.02. Ordentliche Liedertafel. Es wird dem kürzlich verstorbenen Mitglied Herrn Poppe gedacht. In Erinnerung an den verstorbenen Freund, wird Nr. 221 „Die Urstätte“ und Nr. 84 „Integer vitae“ gesungen. Kandelhardt äußert den Wunsch, die Sitte, nach welcher die Mitglieder der Tafel ihren Platz am Tisch in der Reihenfolge ihrer Aufnahme in die Gesellschaft einzunehmen haben, zu lockern, um beim gemeinsamen Mahl keine Lücken entstehen zu lassen. Es soll durchaus zusammengerückt werden dürfen, wenn Mitglieder der Tafel fernbleiben. Es wird das Protokoll der letzten Sitzung, sowie ein Brief des Stuttgarter Sängerbundes verlesen. Die Beantwortung soll durch die Beamten erfolgen. Inhalt soll eine Auskunft über die Entstehung der Zelterschen Liedertafel sein. Es wird eine neue Komposition von Reltz, dem Meister der jüngeren Liedertafel gesungen, welche jedoch keinen Zuspruch findet. N. Mus SA 287, fol. 356r-357r.
    1854 13.03. Schreiben von Lebrun an Grell. LeBrun unterrichtet den Meister über das Schreiben des schwäbischen Sängerbundes und die umfangreiche Aktenrecherche, die zu dessen Beantwortung nötig ist. N. Mus SA 287, fol. 358r-359r.
    1854 14.03. Liedertafel-Notizen [Bleistift-Notizen zur Liedertafel am 14.03.]. N. Mus SA 287, fol. 359v.
    1854 14.03. Ordentliche Liedertafel. Der Beschluss über den in der letzten Liedertafel von Kandelhardt geäußerten Wunsch, bei der Platzeinnahme an der Tafel die strenge Sitte etwas zu lockern, steht noch aus und soll erst bei der nächsten Geschäftsliedertafel im Dezember zur Abstimmung kommen. N. Mus SA 287, fol. 360r-360v.
    1854 15.03.  Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 366r-366v.
    1854 20.03. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 365r.
    1854 31.03. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 363r.
    1854 25.03. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 364r.
    1854 14.04. Schreiben von Hufeland. Inhalt: Austritt aus der Zelterschen Liedertafel. N. Mus SA 287, fol. 372r.
    1854 21.04. Ordentliche Liedertafel im kleinen Saal des Englischen Hauses. Zur Sitzung sind die Mitglieder der Singakademie eingeladen. Sowohl Damen als auch Herren. Es sind jedoch nur wenige Angehörige der Singakademie erschienen. Insgesamt sind 56 Personen anwesend. Es werden 19 Stücke gesungen. N. Mus SA 287, fol. 367r-368r.
    1854 Undatiert Sitzordnung. N. Mus SA 287, fol. 369r.
    1854 06.05. † Friedrich August Benda (1786-1854).
    1854 09.05. Ordentliche Liedertafel. In der Sitzung wird dem kürzlich verstorbenen Sangeskollegen Benda mit Lied Nr. 221 „Die Urstätte“ gedacht. Benda bekleidete das Amt des Kassierers bei der königlichen Staatskasse und war sowohl in der Singakademie, als auch in der Liedertafel ein langjährig engagiertes Mitglied. Zudem wird angemerkt, dass zwei neue Aspiranten in die Liedertafel aufgenommen werden: Herr Schulz und Herr Jahn. Die offizielle Aufnahme der beiden neuen Mitglieder wird auf die nächste Sitzung festgesetzt. Meister Grell teilt mit, er habe bei der jüngeren Liedertafel getafelt und dass man dort den Wunsch verspürte, einmal mit der Mutter-Liedertafel zusammenzutreten. Es wird einheitlich beschlossen in Kürze eine gemeinsame Sitzung abzuhalten. N. Mus SA 287, fol. 370r-371v.
    1854 13.06. Schreiben von Kolbe. Kurzes Protokoll. Viele Täfler sind abwesend. Kolbe übernimmt für den fehlenden Schreibmeister LeBrun. Auflistung der gesungenen Lieder.        
               
    N. Mus SA 287, fol. 373r-373v.
    1854 03.07. Leoš Janáček *.
    1854 11.07. Ordentliche Liedertafel im Lokale des Englischen Hauses. Von 29 Mitgliedern fehlen aufgrund der Ferien immerhin 17 Personen. Daher wird beschlossen, die Liedertafel im August ausfallen zu lassen. Auch die Zusammenkunft mit der jüngeren Liedertafel soll aus diesem Grund bis zum Herbst vertagt werden. N. Mus SA 287, fol. 374r-375v.
    1854 05.09. Ordentliche Liedertafel im Lokale des Englischen Hauses. Es sind deutlich mehr Mitglieder anwesend als noch im Sommer. Lebrun merkt an, dass im Jahr 1854 nur 11 Lieder aus der Feder des Meisters Grell gesungen wurden. N. Mus SA 287, fol. 376r-377v.
    1854 11.10. Schreiben von Grell. N. Mus SA 287, fol. 378r-378(2)r.
    1854 10.10. Ordentliche Liedertafel. Die Mitglieder werden über die Aufnahme des Bischofs Ritschl als Ehrenmitglied der Liedertafel unterrichtet. Die Zusammenkunft mit der jüngeren Liedertafel wird auf das kommende Jahr festgelegt. Der Gesang des Tenors beim Lied Nr. 385 „Ständchen“ wird gelobt. N. Mus SA 287, fol. 380r-381v.
    1854 15.10. Glückwunschschreiben von Grell, Köpke, Lebrun und Stenzinger an Bischoff Ritschl, anlässlich seines fünfzigjährigem Promotions-Jubiläums. Besagter Bischof wird zum Ehrenmitglied der Zelterschen Liedertafel ernannt. N. Mus SA 287, fol. 379r-379v.
    1854 07.11. Ordentliche Liedertafel. Es soll eine bunte Tafel stattfinden. Es ist jedoch festgesetzt, dass nur Mitglieder der Liedertafel zur heutigen Sitzung Gäste mitbringen dürfen. N. Mus SA 287, fol. 382r-383r.
    1854 05.12. Ordentliche Geschäftsliedertafel. Es wird beschlossen, im nächsten Jahr zwei bunte Tafeln abzuhalten. Zu der ersten bunten Liedertafel im Frühjahr sollen Mitglieder der Sing-Akademie eingeladen werden, ob bei der zweiten im Herbst ebenso Mitglieder der Sing-Akademie eingeladen werden sollen, bleibt vorerst offen. Es wird festgehalten, die junge Liedertafel am 23. Januar zur Tafel einzuladen. Nach der Festlegung der Versammlungstage für das kommende Jahr, werden Meister, Beimeister, Tafelmeister und Schreibmeister wiedergewählt. Somit verbleiben alle Beamten in ihren Positionen. N. Mus SA 287, fol. 384r-385r.
    1854 15.12. Schreiben. N. Mus SA 287, fol. 386r.

  • Abkürzungen

    Hier finden Sie nähere Informationen zu den Quellenangaben.

    • Arnhold (1925) – Erna Arnhold: Goethes Berliner Beziehungen, Gotha 1925.
    • Beck (1996) – Dagmar Beck: „Füllet die Humpen...“: Weber im Kreise der Berliner Liedertafel, in: Weber-Studien, Bd. 3 (1996), S. 55–62.
    • Bornemann (1851) – Wilhelm Bornemann: Die Zeltersche Liedertafel in Berlin. Ihre Entstehung, Stiftung und Fortgang, Berlin 1851.
    • Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter – Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens (Münchner Ausgabe), hrsg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm, Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, Bd. 20.1 hrsg. von Hans-Günter Ottenberg und Edith Zehm, München und Wien 1991, Bd. 20.2 hrsg. von Edith Zehm und Sabine Schäfer, ebd. 1998, Bd. 20.3 hrsg. von Edith Zehm, ebd. 1998.
    • Ledebur (1861) – Carl Freiherr von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlins von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin 1861, Reprint Tutzing 1965.
    • Mehlitz (2001) – Hartmut Mehlitz: Friedrich Ferdinand Flemming (28.2.1778–27.5.1813) – ein bekannter Unbekannter, in: Weberiana, Heft 11 (2001), S. 53–76.
    • MGG (1949–1986) – Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Friedrich Blume, 17 Bde. Kassel 1949–1986.
    • Müller-Blattau (1935) – Joseph Müller-Blattau: Karl Friedrich Zelters Königsberger Briefe 1809, in: Altpreußische Forschungen 12 (1935), S. 256–276.
    • N. Mus. SA 280–286 – Archiv der Sing-Akademie zu Berlin (Depositum Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).
    • Nitsche (1980) – Peter Nitsche: Die Liedertafel im System der Zelterschen Gründungen, in: Studien zur Musikgeschichte Berlins im frühen 19. Jahrhundert, hrsg. von Carl Dahlhaus, Regensburg 1980 (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bd. 56), S. 11–26.
    • Öhlenschläger (1820) – Adam Gottlob Öhlenschläger: Briefe in die Heimath, auf einer Reise durch Deutschland und Frankreich, aus dem Dänischen von Georg Lotz, 2 Bde. Altona 1820.
    • Scharlitt (1911) – Friedrich Chopins gesammelte Briefe, hrsg. und übersetzt von Bernard Scharlitt, Leipzig 1911.
    • Schottländer (1931) – Carl Friedrich Zelters Darstellungen seines Lebens, zum ersten Male vollständig nach den Handschriften herausgegeben von Johann-Wolfgang Schottländer, Weimar 1931 (= Schriften der Goethe-Gesellschaft, Bd. 44), Reprint Hildesheim u.a. 1978.
    • Schünemann (1937) – Georg Schünemann: Carl Friedrich Zelter. Der Mensch und sein Werk, Berlin 1937.