Der zentrale Quellenbestand ist das Archiv der Sing-Akademie zu Berlin, das als Depositum in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz (Unter den Linden) verwahrt wird. Darunter befinden sich die nahezu lückenlosen Protokolle ("Verhandlungen") der Liedertafel aus den Jahren 1808 bis 1945 (N. Mus. SA 280-289 und 309). Weitere Quellen verteilen sich auf zahlreiche in- und ausländische Bibliotheken und Archive.

  • 1806-09

    1806 | 1807 | 1808 | 1809

    Jahr

    Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1806 16.03. Zelters Frau Juliane †
    1806 06.08. Kaiser Franz II. dankt ab, Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
    1806 14.10. Niederlage Preußens in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt. Friedrich Wilhelm III. flieht samt Familie nach Königsberg. Zelter unterbricht die Probenarbeit der Sing-Akademie.
    1806 24.10. Berlin wird von französischen Truppen besetzt, drei Tage darauf zieht Napoleon in die Stadt ein.
    1806 30.10. Zelter wird in das „Comité administratif“ gewählt und am 9. November vereidigt.
    1807 08.01. König Friedrich Wilhelm III. kommt in Memel an. Während der Besetzung Berlins ist Memel 1807–1808 provisorische Hauptstadt des preußischen Königreichs.
    1807 30.01. Kleist wird in Berlin gefangengenommen und nach Frankreich verbracht.
    1807 07.-08.02. Schlacht bei Preußisch Eylau.
    1807 10.02. Die Sing-Akademie nimmt ihre Proben wieder auf.
    1807 29.03. Uraufführung von Zelters Osterkantate „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“.
    1807 10.04. Gründung der Ripienschule (Aufzeichnungen darüber nur bis 1816 vorhanden). Schünemann (1937), S. 59.
    1807 06.07. Gespräch der Königin Luise mit Napoleon in Tilsit.
    1807 07.-09.07. Frieden von Tilsit. Bornemann wird in seiner Funktion als Generallotteriedirektor nach Memel bestellt. Bei Tauerlaken an der Dange ist ein russischer Soldatenchor zu hören, Friedrich Wilhelm III. ist angetan und befiehlt „Mitgehen! Russische Sänger hören.“. Der Chor singt vierstimmig in Moll. Friedrich Wilhelm III. befiehlt „Russen nach Berlin kommen lassen.“. Bornemann (1851), S. III-IV, XXV.
    1807 10.07. Freiherr vom Stein zum preußischen Staatsminister ernannt.
    1807 09.10. Freiherr vom Stein beginnt mit dem „Okto-beredikt“, das die Leibeigenschaft der Bauern aufhob und die freie Wahl des Berufes und des Ehepartners garantierte, die Reform des preußischen Staates. Die Vorherrschaft des Adels wird deutlich geschwächt.
    1807 Ende Nov. Bornemann ist zurück in Berlin und berichtet Zelter von den Vorkommnissen. Beide überlegen, wie die Sing-Akademie bei der „Förderung allgemeiner militairischer Sangfertigkeit“ mitwirken kann. Qualität des russischen Männergesangs kommt durch die Ausbildungsinstitute für den A-cappella-Gesang im Russisch-Orthodoxen Gottesdienst. Bornemann (1851), S. VI-VII.
    1807 07.12. Schleiermacher siedelt sich in Berlin an.
    1807 13.12. Fichte beginnt seine „Reden an die deutsche Nation“ (bis 20.03.1808).

    Jahr

    Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1808 23.04. Zelter schreibt in Otto Grells Poesiealbum: „Wer wird nun meine Lieder hören wollen, wenn Sie sie nicht mehr singen? Viele werden Ihrer in Freundschaft gedenken, vermißen wird Sie nur Ihr Zelter.“. Berlin, Staatliches Institut für Musikforschung, abgedruckt in MGG (1949-1986), Art. „Zelter“, Abb. 2.
    1808 08.05. Abschiedsmahl der Singakademie im Englischen Haus in der Mohrenstraße (70 Teilnehmer) für Otto Grell, der als Folge der politischen Ereignisse seinen Beamtenposten verlor und nun als Kammersänger in die Kapelle des Fürsten Esterhazy wechselte. Bornemann soll „frohsinnige Tafellieder“ beschaffen. Damit ergab sich die Gelegenheit, „Lieder, gesezt für geübte Männerstimmen“ mit Flügelbegleitung auszuprobieren. Bornemann ließ sechs (eigene?) Gedichte durch Zelter, Hellwig I, Wollank und Flemming vertonen. Darunter war die gesangliche Herausforderung der Bässe von Bornemann / Flemming, die 1810 von Loest / Lauska opponiert und als „Bass und Tenor“ gedruckt wurde, sowie das „Abschiedslied“ (Bornemann / Zelter) und das „Glück auf zur Reise“ (Bornemann / Zelter). Da für den Flügel der Platz fehlte und die ersatzweise herbeigeholte Gitarre zu leise war, sang man unbegleitet. Wider Erwarten sang der Chor „goldrein“ und „tonfest“. Bornemann (1851), S. X.
    1808 09.05. Zelter besucht Bornemann und fragt „Schwebte Ihnen nicht gestern Abend König Arthurs Tafelrunde vor? Wiedererwecken wollen wir das alte Sängerwesen.“. Bornemann soll im Geheimen Vorbereitungen treffen und ermitteln, „wie es bei der Tafelrunde gehalten worden“. Der Titel „Liedertafel“ wird geboren, ein Meister mit 12 oder 24 Gesellen. Bornemann (1851), S. XI.
    1808 02.09. Zelter beginnt mit der Ersten Niederschrift seiner Selbstbiographie. Schottländer (1931), S. 7.
    1808 02.10. Gespräch Goethes mit Napoleon in Erfurt.
    1808 24.11. Freiherr vom Stein von seinem Posten als preußischer Staatsminister entlassen.
    1808 02.12. Napoleon verlässt Berlin.
    1808 11.12. Zelters 50. Geburtstag.
    1808 21.12. Stiftung der Liedertafel. Auf Einladung Zelters versammeln sich 8 Mitglieder der Sing-Akademie (Hartung, Schulze, Jordan, Hellwig I, Rungenhagen, Flemming, Wollank, Bornemann) im Anschluss an die Aufführung eines Oratoriums in der Wohnung von Sidonie Voitus (Schwester von Julie Zelter), um Zelters Entwurf zur Stiftung einer monatlichen Tafelgesellschaft anzuhören. Wollank erarbeitet einen ersten Entwurf der Statuten (in „Die Zeltersche Liedertafel“ heißt es abweichend „Zelter und 7 andre Mitglieder“, Hartung fehlt dort). N. Mus. SA 280, fol. 108r-108v.

    1808

    26.12. Zelter an Goethe: „Zur Feier der Wiederkunft des Königes habe ich eine gestiftet: Eine Gesellschaft von 25 Männern, von denen der 25te der gewählte Meister ist, versammelt sich monatlich einmal bei einem Abendmahle von zwei Gerichten und vergnügt sich an gefälligen deutschen Gesängen. Die Mitglieder müssen entweder Dichter, Sänger oder Komponisten sein. Wer ein neues Lied gedichtet oder komponiert hat, lieset oder singt solches an der Tafel vor, oder läßt es singen. Hat es Beifall; so geht eine Büchse an der Tafel umher worin jeder (wenn ihm das Lied gefällt,) nach seinem Gefallen einen Groschen oder mehr hinein tut. An der Tafel wird die Büchse aus gezählt [,] findet sich so viel darinne daß eine silberne Medaille, einen guten Taler am Wert davon bezahlt werden kann, so reicht der Meister im Namen der Liedertafel dem Preisnehmer die Medaille, es wird die Gesundheit des Dichters oder Komponisten getrunken und über die Schönheit des Liedes gesprochen. Kann ein Mitglied, zwölf silberne Medaillen vorzeigen; so wird es auf Kosten der Gesellschaft einmal bewirtet; ihm wird ein Kranz aufgesetzt; er kann sich den Wein fordern welchen er trinken will und erhält eine goldene Medaille 25 rh. am Wert. Das Übrige besagt der Plan welcher jetzt eben zirculiert. Wer etwas kompromittierendes ausplaudert was einem Mitgliede oder der Tafel zuwider ist zahlt Strafe. Satirische Lieder auf Personen werden nicht gesungen. Jeder hat volle Freiheit zu sein wie er ist, wenn er nur liberal ist. Gesetze dürfen nur 12 sein; drunter geht an, drüber nicht. – Geben Sie mir doch eine Zeichnung zu einem hübschen [auch „Willkomm“, der spätere „Flemming“] den man mit beiden Händen fassen kann und zu einer und einer Medaille, aber bald, wenn ich bitten darf, man muß das Eisen schmieden wenn es heiß ist. Die Mitglieder sind alle enthusiastisch und können die Ankunft des Königes kaum erwarten.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 130, S. 206-207.
    JAHRGANG I (SCHREIBMEISTER: WOLLANK)
    1808 28.12. Erster Entwurf der 28 Statuten.mit (vermutlich später hinzugefügten) Anmerkungen („Angenommen“ bzw. „Ausgesetzt“) von Zelter., dazu eine vorläufige Liste mit 20 Mitgliedern. Der Entwurf zirkulierte bei den 20 Mitgliedern, die ihre Kommentare in einem „Nachtrag u resp Bemerkungen zu dem Entwurffe der Liedertafel“ niederlegten. N.Mus. SA 280, fol. 3r-6v.
    1809 24.01.

    „Im engl. Hauße am 24t Jan. 1809. Es waren die ad marginem genannte [17] Mitglieder der Singacademie [Zelter, Hartung, Loos, Rungenhagen, Müller, Lortzing, Flemming, Schulz, Bornemann, Bechtold, Woltmann, Thielemann, Hellwig I, Hellwig II, Schmidt, Gern, Beschort] versammlet, um das Nähere wegen der zu errichtenden Lieder-Tafel zu verabreden und festzusetzen. Zu dem Ende wurde der dazu entworfene Plan nochmals punctweise vorgelesen, und folgendes festgesetzt.“ Die 28 Statuten werden auf der Grundlage des Circulars einzeln kommentiert, die Mitglieder (mit Ausnahme von Schmidt) unterschreiben. Außerdem wird Zelter für ein Jahr zum Meister gewählt. Es folgen die „Statuten der Liedertafel. errichtet den 24 Januar 1809.“. Unter den nunmehr nur noch 19 Statuten die später hinzugefügte Bemerkung „Diese Statuten haben noch mancherley Zusätze und Abaenderungen erlitten: Confer: das Protocoll vom 2t März – 6t Juny – 4 July – 3 Oktobr – 7t Novbr. 1809 – vom 6 Februar 1810 – Circulare vom 10 Decbr 1810 und 28t Januar 1811. cf. Protocoll v. 8 Febr. 1814.“. Darunter ein „Verzeichniß der Mitglieder.“: Zelter (Meister), Bornemann (Rendant), Wollank (Secretair), Hellwig I (Archivarius), Hellwig II, Jordan-Friedel, Gern, Beschort, Schulze, Bechtold, Jachtmann, Löst, Rungenhagen, Müller, Thielemann, Woltmann, Hartung, Loos, Schmidt (ersetzt durch Patzig jun.), Flemming, Lorzing, Pfundt (Zelter + 21). Lauska, Patzig und Schulz treten später hinzu. [Transkription Fischer]

    N.Mus. SA 280, fol. 7r-10v.
    1809 03.02. Felix Mendelssohn Bartholdy wird in Hamburg geboren.
    1809 02.04. Zelter erhält seit Ostern ein jährliches Gehalt von 400 Talern von der Sing-Akademie. Müller-Blattau (1935), S. 275.
    1809 08.04. Beginn des Aufstandes in Tirol unter Andreas Hofer (bis 01.11.1809).
    1809 25.04. Erstmals – eine Folge der neuen Steinschen Städteordnung – wählen (ihrerseits von wohlhabenden Bürgern gewählte) Stadtverordnete in Berlin einen Bürgermeister nebst Magistrat.
    1809 26.04. Die Liedertafel fasst den Beschluss, die erste Versammlung – obwohl die Rückkunft des Königs noch aussteht – auf den 2. Mai vorzuziehen (unterschrieben von Bornemann). [Transkription Fischer] N. Mus. SA 280, fol. 11r.
    1809 02.05. Versammlung Nr. 1 ohne Gäste (Englisches Haus). Erste ordentliche Sitzung der Liedertafel. Es fehlen Schmidt, Loest, Lortzing, Woltmann und Loos. Es werden sechs Lieder gesungen (Nummern 11, 12, 13, 19, 21, 34). Die Formulierung ohne jedes Pathos spricht dafür, dass die vierstimmige Setzweise bereits bekannt war. (Wo kamen die Lieder her? Warum waren es nicht die Nummern 1 bis 6, Wurden sie zwischenzeitlich eigens gedichtet und komponiert? Zumindest teilweise waren es Bearbeitungen von bereits vorliegenden Zelterschen Klavierliedern?). N. Mus. SA 280, fol. 12r-12v.
    1809 13.05. Napoleon zieht in Wien ein.
    1809 17.05. Nach einer Eingabe Humboldts vom 14. Mai 1809 wird Zelter vom König zum Professor der neu eingerichteten Sektion für Musik an der Akademie der Künste ernannt.
    1809 31.05. Joseph Haydn †.
    1809 06.06. Versammlung Nr. 2 ohne Gäste (Therbuschsche Ressource). Beamtenwahl: neuer Vizemeister wird Gern. Das Eintragen der Lieder in die Bücher übernimmt Johann August Patzig (senior). Zu dieser Versammlung hat sich eine Zeichnung der Tischordnung mit Bemerkungen Zelters erhalten (Sängermuseum Feuchtwangen, A 26), die evtl. ehemals zwischen fol. 13 und 14 eingebunden war (in der alten Foliierung mit roter Tinte fehlt Blatt 12). N. Mus. SA 280, fol. 13r-13v.
    1809 04.07. Versammlung Nr. 3 ohne Gäste (Therbuschsche Ressource). Lauska wird als Mitglied vorgeschlagen und angenommen. Zugegen sind als Gäste (!) die Herren „Staatsrath Uhden“und „Eberwein Tonkünstler aus Weimar“. Zelters Komposition des Ein Musikant wollt fröhlich sein (Die Fuge) erklingt zum ersten Mal. Die neu angeschafften Stimmbücher werden zum ersten Mal benutzt. N. Mus. SA 280, fol. 14r-14v.
    1809 07.07. Schreiben von Zelter an Wollank über zu vertonende Gedichte und die Aufnahme von Lauska.

    N. Mus. SA 280, fol. 15r-15v.

    1809 undatiert Schreiben von Zelter: die Vertretung während seiner Abwesenheit übernimmt Gern, genaue Instruktionen für die Durchführung der Liedertafel, insbesondere für die Aufnahme Lauskas, dabei sollen folgende drei Fragen gestellt werden: „1.) Ob H Lauska von den Übereinkommen und Gesetzen der L.T. unterrichtet sey? – muß mit Ja beantwortet werden. 2.) Ob er etwas dagegen einzuwenden habe? – muß mit Nein beantwortet werden. 3.) Ob er sie halten und unterstützen wolle? – muß mit Ja beantwortet werden. Werden diese Fragen also beantwortet so giebt ihm der V.M. die Hand und nimmt ihn auf.“.

    N. Mus. SA 280, fol. 16r-16v.

    1809 06.07. Das „Comité administratif“ wird aufgelöst.
    1809 07.07. Schreiben von Bornemann: Fragt an, ob zur Versammlung am 8. August (da nur 16 Mitglieder anwesend sein werden und der Geburtstag des Königs gefeiert werden soll) auch vier Damen eingeladen werden dürfen.

    N. Mus. SA 280, fol. 17r-17v.

    1809 14.07. Zelter reist mit der Postkutsche aus Berlin ab. Eines der Reiseziele ist, vom König die Erlaubnis zu erwirken, am Karfreitag und ersten Ostertag im Saal des Opernhauses mit der Sing-Akademie geistliche Konzerte („Tod Jesu“) aufführen zu dürfen. Darüber hinaus braucht er Geld, da er in Schulden geraten ist. Müller-Blattau (1935), S. 257 und 263.
    1809 08.08. Zelter trifft in Königsberg ein. Er bedankt sich beim König für die Professorenwürde, treibt Fördergelder ein und gründet ein Institut für Kirchenmusik. Seiner Schwester Luise Syring berichtet er täglich von seinen Erlebnissen.
    1809 16.08. Gründung der Berliner Universität.
    1809 11.06. Schleiermacher wird Prediger der Dreifaltigkeitskirche.
    1809 01.09. Zelter schreibt einen langen Brief aus Königsberg an Possin und bittet ihn um ein Darlehen. Durch Verdienstausfälle in Folge der Besatzung ist er in Schulden geraten. Müller-Blattau (1935), S. 274.
    1809 13.09. Zelter reist aus Königsberg ab. Die Route führt ihn über Elbing, Marienburg, Danzig, Oliva, Königsberg (Neumark) und Freienwalde. Müller-Blattau (1935), S. 275.
    1809 24.09. Zelter kehrt nach Berlin zurück. Müller-Blattau (1935), S. 275-276.
    1809 03.10.

    N. Mus. SA 280, fol. 20r-20v.

    1809 04.11. Gründung der „Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin“.
    1809 07.11. Versammlung Nr. 6 ohne Gäste (Therbuschsche Ressource). Hinter „im Locale der Theerbuschschen Ressource“ eingefügt „In der Niederwallstraße No. 12.“. Zelters Komposition des Wie hehr im Glase blinket (Tafellied) erklingt zum ersten Mal. Ritschl zu Gast. Ein Lied wird „mit Pianoforte Begleitung“ gesungen. N. Mus. SA 280, fol. 21r.
    JAHRGANG II (SCHREIBMEISTER: WOLLANK)
    1809 16.11. Circular von Bornemann über die Frage des zukünftigen Lokals. Die Bewirtung in der Therbuschschen Ressource ist besser und günstiger, dort darf aber nicht geraucht werden. Per Circular wird 17 zu 6 darüber abgestimmt, sich zukünftig im Englischen Haus zu versammeln. N. Mus. SA 280, fol. 24r.
    1809 20.11. Eichendorff in Berlin (bis 04.03.1810).
    1809 06.12. Versammlung Nr. 7 mit Gästen (Englisches Haus). 18 Fremde zu Gast. N. Mus. SA 280, fol. 25r.
    1809 18.12. Zelter schreibt einen anonymen Wettbewerb für „Lob- und Ehren-Gesänge auf des Königs Mayestät“ aus, die Gewinner erhalten eine Flasche Rheinwein, Champagner und Burgunder. N. Mus. SA 280, fol. 27r.
    1809 23.12. Rückkehr des preußischen Hofs nach Berlin. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 142, S. 223.
    1809 30.12. Zelter an Goethe: „Was den Ton und Geist gesellschaftlicher Lieder anlangt bin ich vollkommen Ihrer Meinung. Auch mir sind die heitern leichten Gesänge am meisten bekommend und Geh. Rat Wolf behauptete letzthin, durch die fröhlichen Gesänge der Liedertafel von seiner schweren Krankheit erst völlig genesen zu sein.“.
    1809 31.12. Auf Drängen Napoleons befiehlt Friedrich Wilhelm III. die Auflösung des Tugendbundes.

  • 1810-14

    1810 | 1811 |1812 | 1813 | 1814

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1810 02.01. Versammlung Nr. 8/1 ohne Gäste (Englisches Haus). Schmidt ist „ungünstiger pekuniärer Verhältnisse wegen“ (Kuhlo, S. 35) ausgeschieden, Patzig ist eingetreten. Zelters Komposition des Cantus martialis romanus erklingt zum ersten Mal. Die Versammlungen vom 02.01.1810 und 06.02.1810 wurden irrtümlich beide als Nr. 8 gezählt.

    N. Mus. SA 280, fol. 28r-28v.

    1810 16.01. Außerordentliche Versammlung mit Gästen (Englisches Haus) „zur Frage der Rückkehr des Königs“. 43 Gäste, darunter die Minister von Altenstein, Beyme, Graf Dohna; der Geheime Staatsrath Sack, der Kammerherr Graf Brühl, der Polizeipräsident Gruner; von Gelehrten und Künstlern Wolf, Schleiermacher, Schmalz, Schadow, Hofrath Parthey. Die Preise des Liedwettbewerbs gehen an Bornemann und Pfund.

    N. Mus. SA 280, fol. 30r-31r.

    1810 24.01. Anmerkung Zelters: Die Versammlung am 16. Januar soll eine außerordentliche sein, Zelter schreibt einen anonymen Wettbewerb für das beste Gedicht zum Geburtstag der Königin (10. März) aus.

    N. Mus. SA 280, fol. 28v-29r.

    1810 24.01. Per Circular werden die Dichter aufgefordert, bis zum 12. Februar anonym Gedichte zum Geburtstag der Königin (10. März) einzureichen, um sie dann den Komponisten zu übergeben. N. Mus. SA 280, fol. 32r.
    1810 04.02. Kleist ist zurück in Berlin.
    1810 06.02. Versammlung Nr. 8/2 ohne Gäste (Englisches Haus). Die Versammlungen vom 02.01.1810 und 06.02.1810 wurden irrtümlich beide als Nr. 8 gezählt. Eunike hat die Aufnahme beantragt.

    N. Mus. SA 280, fol. 33r-33v.

    1810 14.02. Per Circular wird die Abgabefrist für die Gedichte vom 12. auf den 27. Februar verschoben. N. Mus. SA 280, fol. 34r.
    1810 17.02. Zelter an Goethe: „Welche Freude mir Ihr am 14 d. erhaltenes Gedicht für meine Liedertafel, gemacht hat, kann ich mit keinen Worten sagen. Ich habe es schon in Musik gesetzt. Das nächste Mal, den 10 März auf dem Geburtstag der Königin soll es aufgeführt werden und dann sollen Sie es sogleich erhalten. [Absatz] Und kein Dichter soll heran [Absatz] Der das Ächzen und das Krächzen [Absatz] Nicht zuvor hat abgetan! [Absatz] Das sollen sie mir wie Tabak schnupfen und wie Senf aufs Essen kriegen und von guten Früchten die es tragen wird, sollen Sie mein Freund Ihren würdigen Anteil bekommen. Denn ein paar wackre Bursche sind unter uns, die Lust haben an guter Lehre. Ihre Generalbeichte wird unter uns mit einer Bußfertigkeit gesungen woraus der allein seligmachende Glaube klar wie eine Hippokrene hervorspringt. Der Großkanzler Beyme hat sich letzthin so mächtig daran erfreut, daß er mir sechs Flaschen Johannisberger am folgenden Tage sandte die ich auf Ihre Gesundheit verzehre. Das, denke ich, soll auch helfen. [Absatz] Wir haben den Gebrauch, die Liedertexte welche an festlichen Tagen an der Liedertafel gesungen werden, drucken zu lassen. Da ich Ihr Lied als unser Eigentum ansehe so lasse ich es mit abdrucken, wenn Sie es nicht expreß verbieten. Wollen Sie also daß es nicht gedruckt werde, so bitte ich, es mich noch in diesem Monate wissen zu lassen. [Absatz] Ich weiß nicht ob Eberwein das Trommellied von Voß Ihnen mitgebracht hat und ob Sie es schon kennen? Es ist von durchschlagender Fröhlichkeit aber in der Partitur ist ein fataler Schreibfehler: die letzte Note der Melodie muß nämlich, in allen Stimmen, nicht eine halbe Taktnote mit einer Fermate sein; sondern eine kurz abschlagende Viertelnote, und auf dieser muß der letzte Trommelschlag fallen. Ich bitte Herrn Eberwein, diesen Umstand in seinem Mskpte herzustellen und die Sänger müssen sich üben, diesen letzten Schlag auf ein Haar abzupassen. [Absatz] Den 21. Febr. Da wir einmal im Gange sind, schicke ich Ihnen die Musik zu Ihrem Gedichte sogleich mit, ehe ich sie gehört habe. Sollte ich daran etwas zu verbessern finden, so kanns nachgeschehn. Wollen Sie nicht eine Überschrift dazu geben? einen Namen muß es doch haben.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 143, S. 225-226.
    1810 20.02. Hinrichtung Andreas Hofers in Mantua.
    1810 06.03. Versammlung Nr. 9 ohne Gäste (Englisches Haus). Das Lied „Frisch! der Wein soll reichlich fließen“ („Rechenschaft“, vermutlich exklusiv für die Liedertafel gedichtet) von Goethe und Zelter erklingt zum ersten Mal. Der Begriff „Strebe-Lied“ wird zum ersten Mal verwandt. N. Mus. SA 280, fol. 35r.
    1810 13.03. Außerordentliche Versammlung mit Gästen und Damen (Englisches Haus) „zur Frage des Geburtstags unserer geliebten Königin“. Gäste u.a. Fürst Radziwill, 34 Damen. Die Preise des Liedwettbewerbs gehen an Pfund / Rungenhagen und Bornemann / Wollank. Wilhelm von Humboldt am 13.03.1810 an Friedrich August Wolf (Briefe, Berlin 1846, Reprint 1988, S. 278): „Ich war heute bei Zelter in der Liedertafel, wo man aber für Gesang zu ernsthaft ist.“.

    N. Mus. SA 280, fol. 37r- 38r.

    1810 14.03. Zelter an Goethe: „Unser Liedchen [gemeint ist „Frisch! der Wein soll reichlich fließen“ („Rechenschaft“), von Zelter das „Ächzelied“ genannt] hat seine ganz hübsche Sensation gemacht, indem sich mancher innerlich daran erfreut und sich doch auch drüber ärgert: Wir sind eigentlich nicht so schlecht; wir führen uns nur zuweilen so auf. Am Geb. T. der Königin ist es an der Liedertafel gesungen worden und nun höre ichs schon hier und dort wiedertönen und kanns nicht hindern. Am meisten hat sich der Fürst Radziwil, der an dem Tage unter meinen Gästen war, daran erfreut. Dieser gibt sich nicht wenig Mühe Ihre Verse in Musik zu setzen und ist wirklich für einen Ausländer glücklich genug manchmal den rechten Ton zu treffen.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 146, S. 229.
    1810 26.03. Goethe schickt das Gedicht „Ergo bibamus. Ein Spätling zum 10. März“ an Zelter. Erstdruck in „Gesänge der Liedertafel“ (Berlin 1811), S. 106-107. Der 10. März bezieht sich auf den (letzten) Geburtstag der Königin Luise. Vermutlich wollte Goethe damit an Zelters Liederwettbewerb teilnehmen.
    1810 03.04. Versammlung Nr. 10 ohne Gäste (Englisches Haus). „Auch erfreute der Meister heute noch die Gesellschaft durch Vorlesung eines neuen von Göthe für d. Lieder Tafel eingesandten Liedes mit dem Motto Ergo bibamus.“. N. Mus. SA 280, fol. 39r.
    1810 04.04. Zelter an Goethe: „So hatte ich gestern Mittag keinen Wein getrunken, weil ich keinen Reiz darzu spürte und war nach dem Essen auf dem Sofa eingeschlafen. Unterdessen hatte mein verständiger Briefträger Ihr blaues Couvert auf meine Brust gelegt, welches ich wie mir die Augen aufgingen freudig erkannte. Ehe ichs erbrach ließ ich Wein geben, um mich völlig zu ermuntern. Unterdessen meine Tochter einschenkte erbrach ich das Siegel und rief mit lauter Stimme: ergo bibamus! Das Kind ließ vor Schreck die Flasche fallen die ich auffing, da ward ich wieder lustig und mutig, wozu der Wein, wahrscheinlich aus Dankbarkeit für seine Rettung, das Seinige tat. [Absatz] Ich ließ mir die Feder bringen um sogleich das Gedicht in Mus. zu setzen und den ersten Eindruck nicht verrinnen zu lassen. Als ich auf die Uhr sahe war es Zeit in die Singakademie zu gehen, nach deren Endigung die Liedertafel heute beisammen war. Es waren 40 Männer an Tafel. Ich las das Gedicht vor. Am Ende jeder Strophe riefen alle in unisono, gleichsam im Doppelchore von selber: bibamus! Sie syllabierten den langen Vokal so fürchterlich daß die Dielen erklangen und die Decke des langen Saales sich zu heben schien. Da war die Melodie wieder da und Sie erhalten es hier wie es sich von selber komponiert hat. Wenn es so recht ist habe ich keinen Anteil daran, es gehört alles Ihnen allein. [Absatz] Ihr Interesse an der Liedertafel wird unausbleibliche Früchte tragen. Die kräftigen deutschen Gesänge tun immer mehr erwünschte Wirkung. Statt des hängenden matten Lebens tritt ein munterer gestärkter Sinn hervor, den keiner vorher zu zeigen wagte. Man wird schon fähiger seine Haut zu tragen; der Schritt wird sichrer durch helle Freude. Was Längelei und Wortwesen war wird entschlossene Tat und die Langeweile der Freßzirkel wo nur der Nachbar käuend mit dem Nachbar über Gewerbskrämerei, wo nicht vom Fraße selbst spricht ist unbekannt wo alle am Einen hängen, wo Eines für alle gedacht und gemacht ist. [Absatz] Wir haben einen ansehnlichen Vorrat von Liedern, doch die besten werden nur beliebt und immerdar solche wiederholt, wo die Sache sich zu einem Ausdrucke und das Wort sich zur Tat schickt, wo nur gilt was bestehn muß. Die Begier und Ungedult zum Neuen und immer Neuen verliert sich immer mehr, da es am Neuen nicht fehlt: das sind lauter gute Aussichten. [Absatz] Die Freude daß Sie sobald unserer wieder gedacht, hat alles belebt. Ihre Gesundheit ist getrunken worden wie noch keine. Das Ächzlied ward gefordert, man sang es animierter als das vorige Mal, man verstand es heut schon mehr. Zwischen jeder Strophe ward gezecht und gerufen: Es lebe die Pflicht! und die letzte Strophe mit derber Entschlossenheit wiederholt.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 147, S. 231-232.
    1810 24.04. Zelter an Goethe: „Da unsere Liedertafel sich offiziell mit Gesang beschäftigt, so muß alles gesungen werden was von den Mitgliedern auf die Tafel gegeben wird. [Absatz] Das Neueste macht jedes mal in der Regel den Anfang, und was nicht gleich gelingt oder als verstanden erscheint, können Dichter und Komponist, so oft sie es nötig finden, wiederholt verlangen. Bis daher bin ich besorgt gewesen, daß jedee mal etwas Neues auf die Tafel kam; ja wir hatten des Neuen vieles. [Absatz] Der Gesang hat das Eigne, die Unterhaltung zusammen und an einem Gegenstande fest zu halten. Daraus entsteht gar oft die Erinnerung an eine Stelle eines schon beliebten Gedichtes, welches denn dazwischen verlangt, und sogleich gesungen wird. So wird ein Lied erst or-dentlich ergriffen und als Beleg zum Leben genommen, welches durch das verfluchte Lesen wie ein totes Kapital im Buche steckte und stecken blieb. [Absatz] Die Lieder welche auf diese Art von selber am öftersten herantreten sind: das Bundeslied; die Generalbeichte; Herr Urian; Freude schöner Götterfunken; Voßens Trommellied; Ein Musikant wollt’ fröhlich sein aus dem 2t. Teile des Wunderhorns; ein altes lateinisches Lied nach dem Suetonius: [Absatz] Gallias Caesar subegit [Absatz] Nicomedes Caesarem. [Absatz] Ecce Caesar nunc triumphat [Absatz] Qui subegit Gallias. [Absatz] Nicomedes non triumphat [Absatz] Qui subegit Caesarem. [Absatz] u. A. mehr. Dies letzte Stück wird in 2 Chören, trefflich gesungen und Ghrat. Wolf, der das Gedicht gab scheint mit der metrischen Behandlung zufrieden. Es wird mehrenteils 6 bis 8 Mal wiederholt, weil alle ihre Lust dabei haben, wie das Metrum gar wundersam einschlägt.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 149, S. 234-235.
    1810 01.05. Versammlung Nr. 11 ohne Gäste (Englisches Haus). Zelters Komposition des „Ergo bibamus“ (vermutlich exklusiv für die Liedertafel gedichtet) erklingt zum ersten Mal. N. Mus. SA 280, fol. 39v.
    1810 21.05. Per Circular wird beschlossen, sich im Sommer in einem Gartenlokal zu versammeln – man bleibt aber zunächst im Englischen Haus. Außerdem wird beschlossen, die Versammlungen künftig nach dem Mondschein zu terminieren, Schulze und Loest die Rechnungen prüfen zu lassen.

    N. Mus. SA 280, fol. 40r-41v.

    1810 29.05. Johann Carl Friedrich Rellstab wird nach einer kritischen Rezension im „Journal des Luxus und der Moden“ von Zelter aus der Sing-Akademie verwiesen. N. Mus. SA 280, fol. 42r-42v.
    1810 03.06. Versammlung Nr. 12 ohne Gäste (Englisches Haus). Während Zelters Badereise nach Teplitz soll Vizemeister Gern die Leitung übernehmen. N. Mus. SA 280, fol. 42r-42v.
    1810 undatiert Gedicht„Wer uns die Abschiedsthrän erfand“ (ohne Titel) von Bornemann, darunter mit Bleistift „Gesungen an der Liedertafel den 4 Junii“.

    N. Mus. SA 280, fol. 43r-43v.

    1810 04.06. Karl August Freiherr von Hardenberg wird als Staatskanzler an die Spitze der preußischen Regierung berufen und setzt die begonnenen Reformen fort.
    1810 26.06. Zelter schickt dem Vizemeister aus der Kur in Teplitz das Gedicht „Gläser klingen, Nektar glüht“ („Weinlied“) von Theodor Körner (Autograph) mit besten Grüßen.

    N. Mus. SA 280, fol. 45r-47r.

    1810 Juni Nägeli gründet in Zürich den ersten Männergesangverein.
    1810 01.07. Zelter erhält von nun an eine Besoldung von jährlich 600 Talern als Professor der Sektion für Musik an der Akademie der Künste. N. Mus. SA 280, fol. 44r.
    1810 03.07. Versammlung Nr. 13 ohne Gäste (Englisches Haus). Otto Grell ist aus Wien nach Berlin zurückgekehrt und besucht die Liedertafel. N. Mus. SA 280, fol. 44r.
    1810 15.-20.07. Zelter und Goethe treffen sich in Karlsbad, Zelter unternimmt einen Abstecher nach Prag.
    1810 19.07. Königin Luise von Preußen †.
    1810 01.08. Schreiben von Ritschl an Zelter. Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 95/I,7,22.
    1810 07.08. Die Versammlung der Liedertafel wird wg. des Todes der Königin ausgesetzt. N. Mus. SA 280, fol. 44v.
    1810 07.-23.08. Zelter und Goethe treffen sich in Teplitz, Zelter liest Goethe aus der Ersten Niederschrift seiner Selbstbiographie vor.
    1810 18.08. Die Sing-Akademie führt eine Trauerkantate von G. A. Schneider in der Kgl. Hofoper auf.
    1810 08.09. Versammlung Nr. 14 ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 280, fol. 44v.
    1810 21.09. Friedrich Heinrich von der Hagen wird außerordentlicher Professor der deutschen Sprache und Literatur und führt das Altdeutsche in den Kreis der Universitätsstudien ein.
    1810 01.10. Die erste Ausgabe von Kleists „Berliner Abendblättern“ erscheint.
    1810 02.10. Versammlung Nr. 15 ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 280, fol. 44v.
    1810 15.10. Erste Vorlesung an der Berliner Universität.
    1810 27.10. Im „Finanzedikt“ wir die Zahlung der französischen Kontributionsleistungen als wichtigste Regierungsaufgabe definiert, außerdem werden Steuergesetze erlassen.
    1810 06.11. Versammlung Nr. 16 ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 280, fol. 48r.
    1810 14.11. Carl Friedrich Friesen, Wilhelm Harnisch, Friedrich Ludwig Jahn und anderen gründen den geheimen „Deutschen Bund“, der eine bewaffnete Erhebung gegen die napoleonische Fremdherrschaft anstrebt.
    JAHRGANG III (SCHREIBMEISTER: WOLLANK)
    1810 15.11. Circular über die Neuaufnahme von Ritschl (für Loest). Außerdem über den Versuch, „die Gesellschaft der Liedertafel zu erweitern, ohne früher gefasste und unterzeichnete Beschlüsse aufzuheben“, z.B. durch außerordentliche Mitglieder.
    1810 04.12. Versammlung Nr. 17 ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Gern (Vizemeister) und Wollank (Schreibmeister). Einführung von Ritschl. Johann Friedrich Reichardt zu Gast.
    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1811 01.01. Per Circular wird bestimmt, dass die Versammlungen der Liedertafel zukünftig immer auf den ersten Dienstag nach Vollmond fallen werden sollen.

    N. Mus. SA 280, fol. 59r-59v.

    1811 08.01. Versammlung Nr. 18 mit Gästen (Ort nicht angegeben). Feier des Stiftungsjubiläums. Einführung von Grell, Wurm, Spieker und Langermann als außerordentliche Mitglieder.     N. Mus. SA 280, fol. 58v.
    1811 08.01. Friedrich Nicolai †.
    1811 18.01. Gründung der "Deutschen Tischgesellschaft".
    1811 28.01. Per Circular wird zur nächsten Versammlung eingeladen, die Mitglieder melden die Anzahl der Gäste. Dem Circular liegen gedruckte Blätter mit den Versammlungstagen der Liedertafel für 1811 bei (eines davon hat sich im Goethe-Museum Düsseldorf erhalten). Darüber hinaus werden die Zahlungsmodalitäten des Tischgeldes verändert.

    N. Mus. SA 280, fol. 60r-60v.

    1811 undatiert Gedicht (in Bleistift) "Ich heiß Tobias Schwalbe / Nehmt euch vor mir in Acht / Daß ich euch nicht besalbe / in dieser heitern Nacht. [etc.]" [fehlt als Digitalisat]. Skizzen zu altgriechischen Versmaßen.

    N. Mus. SA 280, fol. 61v1-v3.

    1811 05.02. Versammlung Nr. 19 mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 280, fol. 62r.
    1811 19.02. Wollank wird Justizkommissar am Stadtge-richt. Am gleichen Tag wird sein Singspiel „Der Alpenhirt“ uraufgeführt.
    1811 12.03. Versammlung Nr. 20 ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Zelter rügt die Kürze der beiden letzten Protokolle, es sollte die Anwesenheit der Mitglieder und der Eintrag der Gäste ins Fremdenbuch notiert werden. N. Mus. SA 280, fol. 62r.
    1811 31.03. Die letzte Ausgabe von Kleists „Berliner Abendblättern“ erscheint.
    1811 09.04. Versammlung Nr. 21 mit Gästen (Ort nicht angegeben). Wegen der Probe für Zelters „Auferstehungs Musik“ versammelt sich die Liedertafel etwas später als gewohnt. Brentano zu Gast. Das Lied „Euch miteinander hier“ („Der Musikanten schwere Weinzunge“) von Brentano und Flemming erklingt zum ersten Mal: „Der Dichter las es selbst vor, der Componist hatte jedes Wort zu einer besondern Solopartie gemacht, und den Refrain in Doppelchören bearbeitet.“

    N. Mus. SA 280, fol. 63r-66r.

    1811 15.04. Schreiben von Bornemann: „Das folgende, die Aufnahme außerordentlicher Mitglieder zur Liedertafel betreffende Aktenstück, enthielt folgende wesentliche Punkte.“

    N. Mus. SA 280, fol. 64r-65r.

    1811 07.05. Versammlung Nr. 22 ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 280, fol. 66v.
    1811 31.05. Flugversuch des „Schneiders von Ulm“ über die Donau.
    1811 11.06. Versammlung Nr. 23 ohne Gäste (Kämpfer im Tiergarten). N. Mus. SA 280, fol. 67r.
    1811 18.06. Die Kgl. Hofoper (Unter den Linden) und das Kgl. Nationaltheater (Gendarmenmarkt) vereinigen sich unter der Generaldirektion Ifflands zu den „Königlichen Schauspielen“. Die beiden Orchester werden ebenfalls vereinigt.
    1811 19.06. Friedrich Ludwig Jahn beginnt in der Hasenheide mit öffentlichen Turnenübungen.
    1811 00.07. Zelter reist Anfang Juli bis Ende September im Auftrag der Regierung nach Schlesien, „um alte musikalische Schätze aus dem Staube zu graben“ (an Goethe, Berlin 25. Oktober 1811), also die Musikalien der säkularisierten Klöster zu sichten. Dabei hielt er sich unter anderem im „Glazischen“ auf – möglicherweise sogar in Ullersdorf, wohin 1943–1945 das Archiv der Sing-Akademie evakuiert worden war. Zelters Vertretung als Leiter der Sing-Akademie übernimmt Ritschl.    Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 169, S. 264-265 und Nr. 170, S. 265-268.
    1811 09.07. Versammlung Nr. 24 ohne Gäste (Kämpfer im Tiergarten). N. Mus. SA 280, fol. 67r.
    1811 19.07. Gründung der Königin-Luise-Stiftung, einer Bildungsanstalt für Erzieherinnen.
    1811 21.07. Flemming komponiert das „Integer vitae“.
    1811 30.07. Ritschl an Zelter: „An der letzten Liedertafel ist alles besonders gut gesungen worden, weil die Mitglieder fast sämtlich, nebst einer Menge musikal.[ischer] Gäste zugegen waren. Denken Sie sich nur im 1. Tenor: Eunike, Grell, Müller, Wurm, Rex, [Lamizolle?], Thielemann, Fachtmanns, Lortzing, Patzig [Jr.?] … im 2ten Langermann, Wollanck, Ego, La Croix, Pfund, Patzig u.sw. übrigens das Invocavit wird über 8 Tage gesungen werden. Machen Sie wenigstens, daß an Ihrer Stelle sich Ihr Geist, wie Ban… Geist dann u. wann erhebe.“. Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 95/I,7,22.
    1811 06.08. Versammlung Nr. 25 mit Gästen („Sommerlocal“). Zelters Komposition des Versus memoriales erklingt zum ersten Mal (in Zelters Abwesenheit?). N. Mus. SA 280, fol. 67v.
    1811 19.08. Ritschl an Zelter: „Zu der letzten Liedertafel präsidierte, Ihrem Wunsche gemäß, D. Flemming. Was an ihm Gutes u.[nd] Tüchtiges ist, kenne ich, aber die eigentl. vis di-rectix fehlt ihm; diese Bemerkung wird Ihnen auch Hellwig bestätigen. Flemming, Wollanck hatten neue Lieder gemacht. Invocavit ist sehr gut gelungen, aber der letzte Satz , „Spiritus“ muß von dem Meister etwas geleitet werden, wenn nicht … im Tempo entstehen soll. Ein Lied von Armin auf Ihre Abwesenheit betitelt „die Katz ist nicht zu Haus“, komponiert von Flemming, hat uns sehr belustigt. Man sieht, wie viele Seiten die Gesellschaft darbietet in Frust u.[nd] Scherz. Aber man vermißt doch den rechten Herrn u.[nd] Meister, so wie die zuhörenden Mitglieder denselben gewiß auch bei den Übungen der Akademie vermissen werden. Wenn man mitten darin ist, merkt mans nicht recht. [Absatz] Ihren Äußerungen zufolge werden wir Sie wohl vor Ende September nicht sehen. Die nächste Liedertafel wird also wohl wieder von Gern geleitet werden. Flemming wird ein neues Lied bringen; auch ich eines von … . Sie sehen, wie wir uns [angreifen?] in Ihrer Abwesenheit, ordentl.[ich] wie aus Eifersucht u.[nd] Trotz. Mein ewiger Wunsch ist nur, daß … Mitglieder besonders des ersten Tenors der Gesellschaft nicht eine so ungleichartige Gestalt gäben. Gallias Caesar subegit wurde durch den ersten Chor fast zum Gassenhauer, so wild schienen die Herren. – Doch ich will nicht das Amt des Anklägers sondern nur des Referenten … u.[nd] was ich hier sage, ist nur sub rosa.“. Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 95/I,7,22.
    1811 03.09. Versammlung Nr. 26 ohne Gäste („Sommerlocal“). N. Mus. SA 280, fol. 67v.
    1811 07.09. Aufhebung des Zunftzwanges.   
    1811 11.09. Ritschl an Zelter: „Die letzte Liedertafel ist noch im Thiergarten gehalten worden. Invocavit macht uns immer noch Freude. Flemming war u.[nd] sang in sehr guter Laune. Die linke Ecke des 2ten Tenors u.[nd] 2ten Basses fühlt sich am wenigsten à son aise bei dem bestehenden Vicepraesidio, denn sie überzeugt sich, daß bei dem eigentl.[ichen] Meister gewisse, besondere oft thörigte Wünsche u.[nd] Bitten gar nicht zum Vorschein kommen. Hoffentl.[ich] sind Sie zur nächsten Liedertafel wieder unter uns u.[nd] darauf freuen wir uns gar sehr. Ihre Ohren müssen Ihnen tüchtig geklungen haben, als wir Ihre Gesundheit tranken.“. Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 95/I,7,22.
    1811 01.10. Versammlung Nr. 27 mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 280, fol. 68r.
    1811 25.10. Zelter an Goethe: „An die Liedertafel bitte ich mir immer ein paar zu Gaste, dann wird das ergo bibamus gesungen, daß der Saal schüttert. Dies Stücklein ist nicht übel geraten; so daß es selbst Reichardt loben mußte, der sonst auf meine Lieder neidisch ist und sie nicht gern aufkommen lassen will. Er ärgert sich, daß Sie sich mit allerhand Geschmeiß abgeben: ich weiß schon, wen er damit meint und lache dazu. Er stipitzt mir Ihre Gedichte weg, kackt sie auf ein Notenblatt und schickt sie warm in die Presse um der Erste zu sein. Sie sind aber auch darnach gemacht: so hat er den jungen Jäger und mehreres auf ganz nachlässige Weise behandelt. Er mag gern jeden gutwilligen Narren zu seinem gehorsamen Diener machen, wie ich es denn auch eine Zeit lang gewesen bin und dann glaubt er einen undankbar.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 170, S. 267-268.
    1811 05.11. Versammlung Nr. 28 mit Gästen (Englisches Haus). Flemmings Komposition des Integer vitae erklingt zum ersten Mal. N. Mus. SA 280, fol. 68r.
    1811 21.11. Heinrich von Kleist †.
    1811 undatiert Notiz Zelters über die Akten der Liedertafel. N. Mus. SA 280, fol. 69r.
    1811 undatiert Gedicht „Wolan, der Freude Tönen“ („Lied“) von einem unbekannten Dichter, später vertont von Zelter.

    N. Mus. SA 280, fol. 70r-71r.

    1811 undatiert Zwei Gedichte „Ganz allein und ohne Gruß“ („Trinklied bey verschlossenen Thüren“) und „Seit nun Gott die Welt durchschnitten“ („Becherklang“) von Achim von Arnim (Autograph).

    N. Mus. SA 280, fol. 72r-73v.

    JAHRGANG IV (SCHREIBMEISTER: HELLWIG II)
    1811 03.12. Versammlung Nr. 29 ohne Gäste (Englisches Haus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Gern (Vizemeister), Bornemann (Tafelmeister), neuer Schreibmeister wird Hellwig II. Der „Sekretär“ wird ab jetzt „Schreiber“ genannt. Wollank schlägt die Revision der Statuten vor.   

    N. Mus. SA 280, fol. 75r-76v.

    1811 05.12. Schreiben von Zelter an Hellwig II: auf Betreiben von Wollank wird die Revision der Statuten in Angriff genommen.

    N. Mus. SA 280, fol. 77r-77v.


    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1812 02.01. Schreiben von Hellwig II: Zur Revision der Statuten wird eine Kommission aus den vier Beamten und sechs weiteren Mitgliedern eingesetzt, die Kommission soll am 7. Januar einen neuen Entwurf erarbeiten.

    N. Mus. SA 280, fol. 78r.

    1812 06.01. Bewerbungsschreiben von Lichtenstein.

    N. Mus. SA 280, fol. 94r-95r.

    1812 12.01. Hellwig II verfasst ein „Circular an sämtliche Mitglieder der Liedertafel“, anliegend der „Entwurf der neuen Statuten der Liedertafel“.

    N. Mus. SA 280, fol. 79r-83r.

    1812 undatiert Stellungnahme Zelters zur Statutendiskussion „So wie die Ordnung der L.T. eben besteht, ist es wenig besser, als ob gar keine Ordnung wäre und unsere Statuten sind daher nur anzusehn, als im Plan, nach welchem die L.T. eingerichtet worden. [...]“.

    N. Mus. SA 280, fol. 84r-85v.

    1812 12.01. Schreiben von Hellwig II „Etwas über den §. 22. in dem Entwurf zu den neuen Statuten der Liedertafel“, dazu zahlreiche Anmerkungen Zelters in roter Tinte.

    N. Mus. SA 280, fol. 86r-88r.

    1812 15.01. Circular von Zelter „Promemoria über das: Etwas (H Schreibmeisters) zu Widerlegung eines unter Lit. B gethanen Vorschlages: Ein Mitglied der Liedertafel möge sich entschließen, sein Couvert und Eine Flasche Wein, zu einem Thaler in jedem Falle eines Ausbleibens zu vergüten.“, darin der Aufruf „Ich bleibe aber unveränderlich bey meiner wohl überlegten Meinung und rufe die sämtlichen ordentlichen Mitglieder der Liedertafel hiermit feyerlich an: Ihrem erwählten Meister allein, und keinem Geringern zu folgen! Wer meiner Meinung ist, beliebe sein fiat auf dieses Blatt unter meinen Namen zu setzen, und wer die entgegengesetzte Meynung des Schreibmeisters hat, wolle seinen Namen auf der letzten Seite der Beylage C unterzeichnen, den Umlauf aber möglichst befördern.“, unterschrieben mit „Zelter25“ (Kontroverse zwischen Zelter und Hellwig II über § 22 und 23 des Statutenentwurfs, die die Abwesenheit bei den Versammlungen regeln, mit teils ausführlichen Stellungnahmen der Mitglieder). [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 89r-92v.

    1812 16.01. Schreiben von Bornemann „Ein Wort voraus zur Berichtigung einer unrichtigen Ansicht“. Er fasst den Streit folgendermaßen zusammen: Zelters ist der Ansicht, dass fernbleibende Mitglieder ohne Ausnahme ihr Couvert und eine Flasche Wein bezahlen und einen Ersatz aus der Singakademie vorschlagen müssen; Hellwig II ist der Ansicht, dass die Mitglieder schwören sollen, niemals außer in Krankheits-, Dienst- oder Reisefällen zu fehlen. [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 93r.

    1812 23.01. Zelters Schwiegersohn Ferdinand Syring †.
    1812 25.01. Gedrucktes Gedicht „Hoch tranken dort auf Bergeshöh’n“ („Trinklied. Humanitäts-Gesellschaft den 25sten Jan. 1812.“) von Pfund, später vertont von Ritschl.

    N. Mus. SA 280, fol. 117r-117v.

    1812 26.01. Austrittsschreiben von Müller (hat zur neu verabredeten Vollmondzeit bereits eine Gesellschaft).

    N. Mus. SA 280, fol. 103r-106v.

    1812 28.01. Versammlung Nr. 30 mit Gästen (Ort nicht angegeben). Müller und Loos verlassen die Liedertafel.

    N. Mus. SA 280, fol. 96r-96v.

    1812 28.01. Gedicht „Die blüthevollen Stunden“ („Lied im Winter zu singen“) von Marmalle, später vertont von Eunike, darunter von Zelter „Zum ersten M. an der L.T. den 28 Jan 1812 Z25“.

    N. Mus. SA 280, fol. 97r-97v.

    1812 28.01. Gedicht „Köstlich ist die Tafelrunde“ („Tafellied“) von Hartung, später vertont von Hellwig I, darunter von Zelter „Zum ersten M. an der Liedert. den 28 Jan 1812 Z25“.

    N. Mus. SA 280, fol. 98r-98v.

    1812 29.01. Circular über die Neubesetzung der durch die Abgänge von Müller und Loos vakanten Posten, dazu Anmerkungen Zelters.

    N. Mus. SA 280, fol. 102r-102v.

    1812 undatiert Gedicht „Mit edlem Wein“ („Gesang zur Aufnahme eines neuen Mitglieds“) von einem unbekannten Dichter.    

    N. Mus. SA 280, fol. 104r-105v.

    1812 20.02. Carl Maria von Weber trifft in Berlin ein.
    1812 24.02. Friedrich Wilhelm III. verbündet sich (nach Druck Napoleons) mit Frankreich gegen Russland.
    1812 25.02. Versammlung Nr. 31 mit Gästen (Ort nicht angegeben). Ungeachtet der Gäste wird das Protokoll der letzten Versammlung verlesen. Carl Maria von Weber erstmals zu Gast, erste Begegnung zwischen Weber und Flemming. Flemmings Komposition der Mondgesandten erklingt zum ersten Mal.

    N. Mus. SA 280, fol. 100r-100v.

    1812 25.02. Tagebuch von Carl Maria von Weber: „um 5 Uhr in die Sing-Akademie gegangen. sehr schöne Sachen gehört, von da mit Zelter an die LiederTafel ein sehr schöner Abend bis 1 Uhr sangen wir. [...] viele Bekanntschaften gemacht.“ Zit. nach Mehlitz (2001), S. 71.
    1812 11.03. Preußisches Emanzipationsedikt („Judenedikt“): Die in Preußen lebenden Juden werden der christlichen Bevölkerung rechtlich gleichgestellt.   
    1812 24.03. Versammlung Nr. 32 mit Gästen (Ort nicht angegeben). Ungeachtet der Gäste wird das Protokoll der letzten Versammlung verlesen. Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber.

    N. Mus. SA 280, fol. 101r-101v.

    1812 17.04. Zelters Schwester Luise Syring †.
    1812 28.04. Versammlung Nr. 33 ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Bornemann verliest seinen Vortrag „Die Liedertafel in dem Zeitraum vom 21t Xbr. 1808. bis 28t April 1812.“, Teil I seiner Geschichte der Liedertafel.     

    N. Mus. SA 280, fol. 107r-107v.

    1812 28.04. Vortrag „Die Liedertafel in dem Zeitraum vom 21t Xbr. 1808. bis 28t April 1812.“ von Bornemann.

    N. Mus. SA 280, fol. 108r-111r.

    1812 12.05. Bewerbungsschreiben von Auerswald.

    N. Mus. SA 280, fol. 112r.

    1812 25.05. Weiteres Bewerbungsschreiben von Auerswald.

    N. Mus. SA 280, fol. 113r.

    1812 26.05. Versammlung Nr. 34 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten). Lichtenstein zum ersten Mal anwesend. Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber.

    N. Mus. SA 280, fol. 114r-114v.

    1812 23.06. Versammlung Nr. 35 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten). Insgesamt über 160 Personen versammelt. Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber, dessen eigens für die Liedertafel komponiertes Lied „Füllet die Humpen, muthige Knappen!“ („Das Turnier-Bankett“) erstmals erklingt.

    N. Mus. SA 280, fol. 116r-116v.

    1812 undatiert Gedicht „Der keusche Mond der durch den Plan“ („Die Mondgesandten“) von Bornemann, vertont von Flemming. 

    N. Mus. SA 280, fol. 118r-119r.

    1812 24.06. Napoleon überschreitet die Memel und beginnt den Russlandfeldzug.   
    1812 17.07. Gedicht „Wenn sich des Mondes Scheibe füllt“ („Die Liedertafel“) von Friedländer, später vertont von Ritschl.

    N. Mus. SA 280, fol. 122r-123r.

    1812 21.07. Versammlung Nr. 36 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten). Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber.

    N. Mus. SA 280, fol. 120r-120v.

    1812 14.08.   Bewerbungsschreiben von Beuth.

    N. Mus. SA 280, fol. 121r.

    1812 19.08. Vincenzo Righini †.
    1812 25.08. Versammlung Nr. 37 ohne Gäste (Kämpfer im Tiergarten). Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber.

    N. Mus. SA 280, fol. 124r-124v.

    1812 undatiert Gedicht „Hört, was mir Hochgewinn“ („Lied“) von Haug, später vertont von Ritschl. 

    N. Mus. SA 280, fol. 125v.

    1812 26.08. Bewerbungsschreiben von Klipfel.

    N. Mus. SA 280, fol. 126r.

    1812 27.08. Circular von Ritschl über die Frage des zukünftigen Lokals, mit teils ausführlichen Stellungnahmen der Mitglieder. 

    N. Mus. SA 280, fol. 128r-131v.

    1812 02.09. Goethe an Zelter : „Herrn Etatsrat Langermann bin ich gar manche schöne und lehrreiche Unterhaltung schuldig geworden. Er hat mich durch seine eigentümliche höchst geregelte Tätigkeit sehr erfreut, meinen Unglauben bekämpft, und meinen Glauben gestärkt. Ich hoffe, er wird auch abwesend fortfahren, mit mir in Verbindung zu bleiben, und dadurch fühle ich mich auch Ihnen um so mehr verbunden. [Absatz] Was er mir von wackern und tüchtigen Männern in dem Berliner Kreise Gutes erzählt hat, macht auch, daß ich dorthin meinen Blick noch lieber wende, der sonst auf Ihnen und sehr wenigen mit Sehnsucht verweilte und dann wieder, ohne weitern Reflex, abgleitete. [...] Können und mögen Sie mir Ihre Komposition der Memorialverse Invocavit pp. senden, so werden Sie mich erquicken. Langermann hat mir einen Vorschmack davon gegeben. Es sollte dabei Ihr Andenken aufrichtig gefeiert werden.“.   Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 180, S. 282.
    1812 07.09. Bewerbungsschreiben von Detmann.  

    N. Mus. SA 280, fol. 127r.

    1812 09.09. Zelter an Goethe: „Das Invocavit erfolgt anbey. Leider ist es unserer Liedertafel so angepaßt daß ich fast fürchte es werde anderswo von gar zu schwacher Wirkung seyn. Es ist ein Scherz ernsthafter Leute der etwas plump an den Tag kommt, besonders für diejenigen welche durch Genuß ausländischer Leckereien auf eigenem Grund und Boden nicht mehr recht bescheid wissen. Eben so gern schicke ich Ihnen das Lied der heil. 3 Könige mit, das von etwas leichterer Haltung ist und uns fast jede Tafel Spaß macht. Sie müssen aber auch meine Dreistigkeit verzeihen, daß ich an Ihren Worten gepfuscht habe und mir hübsch mitteilen was Sie daran verbessern. [...] [Absatz] Haben Sie denn wohl unser Liederbüchlein mit erhalten? ich will doch hoffen daß es richtig abgegeben ist; ich dachte es könnte Ihnen einen Anstoß geben, einmal wieder etwas für unsere Tafel zu tun. Kommen Sie nur selber und hören wie Ihre Lieder klingen, ich stelle mir immer vor, Sie kennen Ihre Lieder noch nicht recht.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 181, S. 284-285.
    1812 14.09.
           
    Brand von Moskau während der Besetzung durch Napoleons Truppen (bis 18. September).
    1812 22.09. Versammlung Nr. 38 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten).

    N. Mus. SA 280, fol. 124v.

    1812 22.09. Zelter beruft eine Versammlung ein, um über das zukünftige Lokal zu befinden. Die 25 Mitglieder tragen ihre Meinung in eine Tabelle ein, die Mehrheit stimmt für die Therbuschsche Ressource.     

    N. Mus. SA 280, fol. 132r-133r.

    1812 25.09. Schreiben von Bornemann an Kriegsrat Schulze. Bornemann hat bei der „Wittwe Riediger“ (Hotel „Ville de Paris“) nach einem Lokal für die Liedertafel gefragt, jedoch eine Absage erhalten.

    N. Mus. SA 280, fol. 134r-137r.

    1812 undatiert Gedicht „Auf, wer ein Christ ist“ („Aufruf bei der Flasche“) von Weisser, später vertont von Ritschl.      

    N. Mus. SA 280, fol. 138r-139v.

    1812 18.10. Napoleon gibt den Befehl zum Rückzug aus Russland.
    1812 20.10. Versammlung Nr. 39 ohne Gäste (Therbuschsche Ressource).

    N. Mus. SA 280, fol. 140r-140v.

    1812 Oktober Von den weit über 1000 der 1812 in Russland gefangen genommenen russischen Soldaten blieben 62 im Oktober 1812 in Potsdam. Aus dieser Gruppe wurde ein Sänger-Chor gebildet und für den König formell dem 1. preußischen Garderegiment unterstellt.  Bornemann (1851), S. VI-VII.
    1812 14.11. Zelters Stiefsohn Carl Ludwig Flöricke, der kurz vor der Meisterprüfung steht und das Baugeschäft übernehmen soll, nimmt sich das Leben.
    1812 17.11. Versammlung Nr. 40 mit Gästen (Therbuschsche Ressource). Meister Zelter (wg. des Selbstmords seines Stiefsohnes) und Vizemeister Gern (wg. einer „Künstler-Reise“) fehlen. Beuth zum ersten Mal anwesend.

    N. Mus. SA 280, fol. 141r-141v.

    JAHRGANG V (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1812 22.12. Versammlung Nr. 41 ohne Gäste (Therbuschsche Ressource). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Gern (Vizemeister), Bornemann (Tafelmeister) und Hellwig II (Schreibmeister). Da Hellwig II sein Amt abgeben möchte, wird Woltmann zum neuen Schreibmeister ernannt. Der „Säckelmeister“ wird ab jetzt „Tafelmeister“ genannt. Der 74. Geburtstag von Johann August Patzig (senior), der die Stimmbücher besorgt, wird gefeiert.

    N. Mus. SA 280, fol. 144r-144v.

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1813 19.01. Versammlung Nr. 42 mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). Feier des Stiftungsjubiläums. 

    N. Mus. SA 280, fol. 145r.

    1813 16.02. Versammlung Nr. 43 mit Gästen (Ort nicht angegeben).

    N. Mus. SA 280, fol. 146r-146v.

    1813 18.02. Gründung des Lützowschen Freikorps, Friesen und Jahn sind die ersten Freiwilligen.
    1813 20.02. Die ersten russischen Truppen rücken in Berlin ein.
    1813 16.03. Preußen erklärt Frankreich den Krieg, tags darauf wirbt Friedrich Wilhelm III. in der Rede „An mein Volk“ um Unterstützung im Kampf gegen Napoleon..
    1813 Die Versammlungen der Liedertafel März bis Juni fallen aufgrund der politischen Ereignisse aus.
    1813 25.03. Flemming schreibt an den König, um sich freiwillig zum Lazarettdienst zu melden.
    1813 29.03. Flemming rückt zum Lazarettdienst ein.
    1813 21.05. Friedrich Ferdinand Flemming † am Himmelfahrtstag (Typhus).
    1813 23.05. Zu Flemmings Beisetzung auf dem „Kleinen Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Potsdamer Thore“ (heute Potsdamer Platz) singt die Liedertafel das „Integer vitae“ „mit untergelegtem deutschen Trauertexte“ (Die Liedertafel 1818, S. VI).
    1813 28.05. Auf der Jungfernheide werden mit Johann Peter Horst und Friederike Luise Delitz (Anführer der Mordbrennerbande) die letzten Hinrichtungen durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen in Deutschland vollzogen.
    1813 undatiert Schreiben von Zelter „An die Liedertafel, die erste Zusammenkunft nach Flemmings Tode“, von Zelter 1820 den Akten hinzugefügt.

    N. Mus. SA 280, fol. 147r-147v.

    1813 01.06. Gedenkfeier der Sing-Akademie für Flemming mit dem Requiem von Carl Friedrich Ludwig Hellwig und Heil dem Manne der ist wie ein Baum und Seelig sind die Todten von Carl Friedrich Fasch.
    1813 13.07. Versammlung Nr. 44 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten). Gedenkfeier der Liedertafel für Flemming. Als Ehrengäste waren Flemmings ältere Schwester Fanny und seine Verlobte Friederike Koch.   

    N. Mus. SA 280, fol. 148r-150v.

    1813 undatiert Gedicht „Hört ihr das Rauschen“ („Bardengesang“) von Römer, später vertont von Hellwig I. N. Mus. SA 280, fol. 149r.
    1813 04.08. Theodor Körner in Berlin (bis 08.08.).  
    1813 09.08. Gedenkfeier der Sing-Akademie für Flemming mit Uraufführung von Zelters „Trauerode zum Gedenken an Flemming“.
    1813 10.08. Versammlung Nr. 45 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten).

    N. Mus. SA 280, fol. 151r-152v.

    1813 19.08. Johann Carl Friedrich Rellstab †.
    1813 26.08. Schlacht an der Katzbach, Preußisch-russischer Sieg unter Blücher.
    1813 26.08. Theodor Körner †.
    1813 07.09. Bewerbungsschreiben von Kanzler. N. Mus. SA 280, fol. 153r.
    1813 07.09. Versammlung Nr. 46 mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten).

    N. Mus. SA 280, fol. 154r-155v.

    1813 02.10. Bewerbungsschreiben von Beyer. N. Mus. SA 280, fol. 156r.
    1813 11.10. Bewerbungsschreiben von Sander. N. Mus. SA 280, fol. 157r.
    1813 12.10. Versammlung Nr. 47 ohne Gäste (Englisches Haus). Diskussion über den geplanten „Dankbecher für unseren verewigten Flemming“, man entscheidet sich (aus finanziellen und/oder klanglichen Gründen?) für Bronze statt Silber. [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 158r-159v.

    1813 16.-19.10. Völkerschlacht bei Leipzig. Am 20. Oktober wird im Kgl. Nationaltheater am Gendarmenmarkt die Siegesnachricht verlesen.
    1813 09.11. Versammlung Nr. 48 mit Gästen (Ort nicht angegeben). 

    N. Mus. SA 280, fol. 160r-163r.

    1813 09.11. Schreiben von Frau von [Leguslarth?] (Weiblicher Verein zur Verpflegung armer Familien vom Militaire) an Zelter, bittet um Spendensammlung für ihr Institut, mit Zelters Antwortentwurf vom 11. November.  

    N. Mus. SA 280, fol. 161r-162v.

    JAHRGANG VI (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1813 07.12. Vortrag „Die Liedertafel in dem Zeitraum vom 28t April 1812. bis zum 7t December 1813.“ von Bornemann, Teil II seiner Geschichte der Liedertafel. Darin kritisiert er die fehlende Kommentierung der aktuellen politischen Entwicklungen: „Wir sahen bey Groß Beeren, vor den Thoren Berlins, die Hauptstadt gerettet: – und schwiegen. Nochmals gerettet bey Dennewitz und zertrümmert die vordringende Feindes Macht: – und schwiegen. Wir sahen an der Katzbach übermächtige Feindesscharen vernichtet, hinab gestürzt in die Fluthen: – und schwiegen. Wir sahen bey Culm den König selbst den gewichtigsten Sieg erringen, in seine Hand gegeben den blutdürstigsten, verbrechenvollsten Heerführer, [durchstrichen: – und schwiegen] hörten den Erretter i[h]n preisen in nachbarlichen Landen: – und schwiegen. Wir sahen die Völkerschlacht bey Leipzig, zerbrechen die Fesseln der Welt, befreit das heilige deutsche Vaterland – und schwiegen. War es die Besorgniß einst wiederkehrender Zwingherrschaft? – die Furcht persönlich oder allgemein ihr mißfällig zu werden? geschlossen zu sehen auch dann unsere Versammlung? Schmach und Schande dem der so dachte! der nur einen Augenblick das Bestehen der Liedertafel unter fremder Herrschgewalt möglich halten konnte! Unter uns sind wir heute; da geziemet sich das nosce te ipsum.“ (vgl. auch Kuhlo, S. 53-54). Über Flemming heißt es: „Er war der Grundton der Tafel, daher konnte kein treffenderes Denkmal ihm ersonnen werden, als die Becher Glokke, welche, ihm geweihet, die Gesänge künftighin eintönen soll.“ (fol. 166v). Ob und wann der Vortrag verlesen wurde, ist unklar. Die Besorgung der Stimmbücher ist von Johann August Patzig (senior) auf den „Musikus Habermann“ übergegangen (fol. 167r).

    N. Mus. SA 280, fol. 166r-168v.

    1813 07.12. Versammlung Nr. 49 ohne Gäste (Englisches Haus). Gedenken an Flemming, Einweihung des „Flemming“ (vgl. das Gedicht „Zum Werke, das wir ernst bereiten“ / „Becher-Weihe am 7ten December 1813“, in: Die Liedertafel, Berlin 1818, S. 9-15). Das Protokoll wurde von Zelter erst am 6. Juni 1814 unterschrieben; vgl. 07.05.1814. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und Woltmann (Schreibmeister), neuer Vizemeister wird Eunike, neuer Tafelmeister wird Lichtenstein. Es wird beschlossen, maximal vier Ehrenmitglieder zu ernennen. Schinkel wird (aufgrund seiner Verdienste um den Flemmingsbecher) erstes Ehrenmitglied, er wird augenblicklich zur Tafel hinzugeholt. Das Protokoll ist offenbar die zweite Fassung, die erste wurde aufgrund einer Beanstandung Zelters überarbeitet; vgl. 07.05.1814 (N. Mus. SA 280, fol. 169r-171r) [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 172r-173r.

    1813 undatiert Gedrucktes Gedicht „Hörst du des Bechers feierliche Klänge“ („An Flemming. Zur Composition seines Schwanengesanges: Integer vitae“) von Bornemann.

    N. Mus. SA 280, fol. 175r-176r.

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1814 11.01. Versammlung Nr. 50 mit Gästen (Englisches Haus). Das Protokoll wurde von Zelter erst am 3. Mai 1814 unterschrieben.

    N. Mus. SA 280, fol. 177r-177v.

    1814 20.01. Bewerbungsschreiben von Johann August Zeune (1778-1853, Geographieprofessor, Gründer der ersten dt. Blindenschule, in einem von Zelter erbauten Haus; vgl. Singemeister S. 138), anbei ein Gedicht „Uns ist in alten Mähren“ („Der heilige Gral“) von Zeune. [Transkription Kornemann]       

    N. Mus. SA 280, fol. 178r-178v.

    1814 29.01. Johann Gottlieb Fichte †.
    1814 08.02. Versammlung Nr. 51 ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Es wird beschlossen, dass fortan jedes Mitglied maximal zwei Gäste mitbringen darf.

    N. Mus. SA 280, fol. 179r.

    1814 08.03. Versammlung Nr. 52 mit Gästen (Ort nicht angegeben). 

    N. Mus. SA 280, fol. 181r-181v.

    1814 09.03. Zelter an Goethe: „Über den Kanon ist wohl gut, Dir noch anzuzeigen, daß die Art eigentlich aus der Platzordnung unserer Liedertafel entstanden ist, indem sich die rektanguläre Tafel in 2 Hälften teilt die zuweilen wie Chor und Gegenchor singen. Es sind hieraus schon die allerlustigsten Animositäten entstanden die insbesondere Dir, zu ganz soliden Späßen würden Gelegenheit gegeben haben. Ein Kanon wird, in der Regel, 3 Mal umgesungen. [...] Nun lege ich noch die Musik einer Horazischen Ode [„Quis desiderio“ aus Carm. I.24, für vier Soli und gem. Chor, 1823 zum zehnjährigen Todestag Flemmings von der Sing-Akademie aufgeführt, heute verschollen; vgl. Draheim: Vertonungen antiker Texte vom Barock bis zur Gegenwart, S. 58, von Robinson 1994 fälschlich Mendelssohn zugeschrieben] bei, worüber ich beinahe mit Wolf aus einander geraten wäre. Das Stück ist zunächst auf den Tod des Doct. Med. Flemming entstanden der ein Liebens würdiges Mitglied der Singakademie und Liedertafel gewesen ist; seinen Verlust als Augenarzt betrauert ganz Berlin. [Absatz] Unsere Sänger tragen dies Stück sanft zu Ende und die über den Noten verzeichneten Appoggiaturen sind kleine Hebungen welche den strengen Takt überarbeiten wie etwa im Gemälde die Farbe den Contour. Es muß daher fort und fort hebend und schwebend erhalten werden und ist in diesem Stücke nicht eben leicht; wir haben uns oft daran versuchen müssen. [Absatz] Und hierin liegt meines Bedünkens das was einige Metristen für Taktlosigkeit halten, welches man füglich Taktfreiheit nennen könnte, denn Abwesenheit des Takts ist durchaus unphilosophisch.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 206, S. 338-341.
    1814 14.03. Bewerbungsschreiben von Stümer.

    N. Mus. SA 280, fol. 182r.

    1814 05.04. Versammlung Nr. 53 ohne Gäste (Englisches Haus). Zelters Kompositionen von Goethes Soldatentrost und Meine Wahl erklingen zum ersten Mal.

    N. Mus. SA 280, fol. 183r-183v.

    1814 11.04. Circular von Zelter „Zur regelmäßigen Aufnahme unsers neu erwählten Mitgliedes an der Liedertafel, schlage ich unmaßgebl. folgende Observanz vor“.

    N. Mus. SA 280, fol. 185r-185v.

    1814 11.04. Sturz Napoleons.
    1814 21.04. Schreiben von Woltmann über die Aufnahme von Stümer.    

    N. Mus. SA 280, fol. 186r-186v.

    1814 07.05. Schreiben von Zelter an Woltmann. Begründet, warum er das Protokoll vom 07.12.1813 nicht sogleich unterschrieben hat. [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 169r-171r.

    1814 09.05. Versammlung Nr. 54 ohne Gäste (Englisches Haus). Einführung von Stümer.

    N. Mus. SA 280, fol. 187r.

    1814 26.05. Bewerbungsschreiben von Bussler.

    N. Mus. SA 280, fol. 188r.

    1814 30.05. Erster Pariser Frieden.
    1814 07.06. Versammlung mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten). Ab hier werden die Versammlungen in den Protokollen nicht mehr durchnumeriert.

    N. Mus. SA 280, fol. 189r.

    1814 23.06.-07.07. Zelter und Goethe treffen sich in Berka.
    1814 27.06. Johann Friedrich Reichardt †.
    1814 05.07. Versammlung mit Gästen (Kämpfer im Tiergarten).

    N. Mus. SA 280, fol. 190r-190v.

    1814 29.07.-31.08. Zelter und Goethe treffen sich in Wiesbaden.
    1814 30.07. Versammlung mit Gästen und Damen (Kämpfer im Tiergarten). Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber.

    N. Mus. SA 280, fol. 191r-192r.

    1814 30.07. Carl Maria von Weber an Caroline Brandt: „d: 30t Abends auf der LiederTafel wurde mein Lied das Turnier Bankett, gesungen, und meine Gesundheit mit allgemeinem Jubel getrunken so daß ich den Leichnam erst um 2 Uhr ins Bett brachte.“. Carl Maria von Weber an Caroline Brandt, 3. September 1814, D-B: Mus. ep. C. M. v. Weber 49, zit. nach Beck (1996), S. 58.
    1814 05.08. Ritschl an Zelter: „Ihren Brief erhielt ich, als wir gerade an fröhlicher Liedertafel bei Kempter versammelt waren, u.[nd] so hatten wir gleich etwas Sichtbares u.[nd] Handgreifliches von Ihnen in den Händen, was … als Vice Meister. Ihrem Wunsche gemäß schlossen wir Sie sogleich in unser Gebet ein; da ginng es fast wie am Pfingstfeste, man sah u.[nd] hörte bald die feurigen Zungen vertheilet, und das ironische „Sie sind voll süßen Weines“ konnte schwerlich in Wahrheit von uns abgeleugnet werden. Darauf blieb Alles in einem anständigen Gleise, u.[nd] Wirthe u.[nd] Gäste hatten ihr Wohlgefallen an der angemessenen Stufenfolge von Liedern, die mit dem Ersteren anfinngen u.[nd] mit dem Leichtfertigsten schlossen, einer Verabredung gemäß, die wir vorher mit Eunike getroffen hatten. Das Finale … „Vanitas vanitatum vanitas“ welches ich, ich denke nach Ihrem Sinne, sang. – Die letzte Liedertafel, welche am 2. Aug. fiel, wurde von uns auf den 30. Jul. verlegt, wegen der einbrechenden Geburtstagsfeierlichkeiten. Diesmal waren (… Sie nur nicht) auch Frauen dabei, welche durchaus nicht [Wort?] haben wollten, daß Sie nach dem Bade gereiset wären, um ihnen aus dem Wege zu gehen. Lichtenstein, als Tafelmeister genügt allen Anforderungen; wir saßen bequem, aßen leidlich, u.[nd] kein zudringlicher Nachbar durfte die verriegelte Seitenthür öffnen. Mit welchem Jubel der Soldaten Canon gesungen und aufgenommen wurde, können Sie denken. Da trat das höchste Ideal, was der arme Göthe sich vielleicht nicht hat träumen lassen „Weiße Mädchen, weißes Brod“ in schönster Klarheit hervor. Ihre werthen Gäste, Beers u.[nd] Mossons, kamen mir vor wie die armen durstigen Prinzessinnen, die mit irgend einem alten, zerlebten Ambassadeur oder gar in effigie ihr Beilager halten müssen. Der Vorschlag war, denselben Ihren Namen auf einem Schilde vorn oder hinten anzuhängen. Außerdem waren auch noch hübsche Leutchen da: die beiden Rombergs [Andreas und Bernhard], Nicolovius, der Sohn von Ch. L. Stolberg … . Die Gesundheit des Meisters wurde sehr ziemlich an den ersten Vers des Liedes „Hoch lebe der Meister der Tafel der Lieder“ angeknüpft; die andern Verse blieben weg, u.[nd] so kam es mir vor wie ein [Einzel?]vers aus …. Einige böse Zungen wollen behaupten, es sei zu viel von Bornemann u.[nd] Eunike gesungen worden, u.[nd] zu wenig von Göthe u.[nd] andern nicht-plattdeutschen Dichtern; solche Bemerkungen können aber nur von eiteln, empfindl.[ichen] Menschen herrühren, zB. von mir, als welcher Er den Abend sehr in den Hintergrund gestellt wurde.“. Weimar, Goethe- und Schiller-Archiv, 95/I,7,22.
    1814 07.08. Siegesfeier in Berlin.
    1814 01.09. Zelter und Goethe treffen sich in Winkel (Rheingau).
    1814 13.09. Samuel Heinrich Jachtmann †.
    1814 18.09. Beginn des Wiener Kongresses.
    1814 22.09. August Wilhelm Iffland †.
    1814 27.09. Versammlung mit Gästen (Leipziger Straße 3 bei Bandemer).

    N. Mus. SA 280, fol. 193r.

    1814 03.10. Versammlung ohne Gäste (Leipziger Straße 3 bei Bandemer).

    N. Mus. SA 280, fol. 194r.

    1814 01.11. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). [Transkription Kornemann]

    N. Mus. SA 280, fol. 195r-195v.

    1814 28.11. Versammlung ohne Gäste (Ort unleserlich). „Das Protokoll verdient wörtlich vorgelesen zu werden“. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Eunike (Vizemeister), Lichtenstein (Tafelmeister) und Woltmann (Schreibmeister). Einführung von Winterfeld und Bussler. [Transkription Kornemann]       

    N. Mus. SA 280, fol. 196r-196v.

    1814 undatiert Anliegend der Aufsatz „Die Zeltersche Liedertafel vom Dezember 1808 bis dahin 1814“ von Adolph Hufeland, verfasst zwischen September 1841 und Mai 1851. [Transkription Fischer]

    Zu N. Mus. SA 280, fol. 1r-23v.

    JAHRGANG VII (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1814 27.12. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 3r.

  • 1815-19

    1815 | 1816 | 1817 | 1818 | 1819

    Jahr  Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1815 10.01. Graf Brühl wird zum General-Intendanten der "Königlichen Schauspiele" (Kgl. Hofoper und Kgl. Nationaltheater) ernannt (bis 1828).
    1815 24.01. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 4r.
    1815 28.02. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Anmerkung Kluges "Das Nähere über diese außergewöhnliche Versammlung ist enthalten in dem Schreiben des Herrn Zelter vom 6ten Maerz 15 und in den hinzugefügten Beilagen im VIIten Jahrgange der Tafel-MeisterActen.".

    N. Mus. SA 281, fol. 5r-5v.

    1815 01.03. Napoleon kehrt aus Elba zurück.
    1815 12.03. Schinkel wird zum Geheimen Oberbaurat bei der Technischen Oberbaudeputation ernannt.
    1815 15.03. Schadow wird Direktor der Akademie der Künste.
    1815 28.03. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 7r-7v.

    1815 30.03. Uraufführung von Goethes „Des Epimenides Erwachen“ (Musik von Bernhard Anselm Weber) im Kgl. Nationaltheater am Gendarmenmarkt.
    1815 25.04. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 8r.
    1815 14.05. Zelter tritt aus der Maurerinnung aus.
    1815 23.05. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 9r.
    1815 09.06. Ende des Wiener Kongresses.
    1815 18.06. Schlacht bei Waterloo.
    1815 20.06. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 10r.
    1815 18.07. Versammlung mit Gästen, mit Frauen (Boersenhaus). Das Protokoll nennt ein „Neues Lied von Wollank und Pfund“, dahinter verbirgt sich das offenbar auf den Sieg bei Waterloo geschaffene „Siegeslied beim Wein“ (Nr. 148). N. Mus. SA 281, fol. 11r.
    1815 08.08. Napoleon begibt sich auf den Weg nach St. Helena.
    1815 22.08. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 12r.
    1815 19.09. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 13r-13v.

    1815 11.10. Berliner Erstaufführung von Beethovens „Fidelio“ in der Kgl. Hofoper.
    1815 17.10. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 14r-14v.

    1815 09.11. Bewerbungsschreiben von Felgentreff (Felgentreff wird nicht aufgenommen werden und am 05.19.1821 um Streichung aus der Expectantenliste bitten).  N. Mus. SA 281, fol. 15r.
    1815 21.11. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Eunike (Vizemeister), Lichtenstein (Tafelmeister) und Woltmann (Schreibmeister).  

    N. Mus. SA 281, fol. 16r-17r.

    JAHRGANG VIII (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1815 18.12. Bewerbungsschreiben von Staberoh I. N. Mus. SA 281, fol. 20r.
    1815 19.12. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Zelters Komposition des Sanct Paulus war ein Medicus erklingt zum ersten Mal. N. Mus. SA 281, fol. 21r.
    1816 10.01. Bewerbungsschreiben von Christian Gottfried Körner.

    N. Mus. SA 281, fol. 22r-22v.

    1816 16.01. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Dazu Anmerkung von Zelter: „Es ist sind elf Lieder gesungen worden: Lied, Lieb u Wein von Eunicke ist hier ausgelassen und ich nutze diese Gelegenheit ein Wort darüber zum besten zu geben. Wenn dieses Lied auch nicht zu den fröhlichen u lustigen gehört, so gehört es zu den besten und Einzigen seiner Art. Es hat, als ich es zum ersten Male hörte einen tiefen, geheimnißvollen Eindruck auf mich gemacht u wie ich bemerkt habe, wiederholt es diesen Eindruck auch bey mehrern unserer Gäste. Wodurch es sich besonders auszeichnet, ist die Kenntniß von dem Vermögen männlicher Stimmen; denn es wird so bequem, rein u vollkommen gesungen an der Liedertafel gesungen, daß man, nicht sowohl Männerstimmen, als vielmehr eine ungeheure Schwingung unzählicher innerer Widerklänge zu vernehmen meint, welche durch die Worte: Lied, Lieb u Wein als eine Reperkussion, aus den Grüften selig verstorbener Trinker aufdämmert und verschwindet. Z25.“.      

    N. Mus. SA 281, fol. 23r-24r.

    1816 13.02. Bewerbungsschreiben von Grell II. N. Mus. SA 281, fol. 25r.
    1816 18.02. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 26r-27r.

    1816 12.03. Bewerbungsschreiben von Poelchau. N. Mus. SA 281, fol. 29r.
    1816 12.03. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 30r.
    1816 29.03. Bernhard Anselm Weber wird Erster Kapellmeister der Kgl. Hofoper.
    1816 16.04. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 31r.
    1816 01.05. Der erste „Grundriß der Verfassung der Sing-Akademie“ liegt vor.
    1816 14.05. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Für die Stelle von Winterfeld wird Christian Gottfried Körner gewählt.

    N. Mus. SA 281, fol. 31v-32r.

    1816 02.06. Bewerbungsschreiben von Wünsch.

    N. Mus. SA 281, fol. 33r-34r.

    1816 19.06. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber. N. Mus. SA 281, fol. 35r.
    1816 05.-08.07. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1816 09.07. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Aufnahme von Körner.

    N. Mus. SA 281, fol. 36r-36v.

    1816 03.08. Uraufführung der Oper „Undine“ von E. T. A. Hoffmann im Kgl. Nationaltheater am Gendarmenmarkt, das Bühnenbild stammt von Schinkel.
    1816 06.08. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Der Protokollant Woltmann fehlt selbst, erkundigt sich aber anschließend bei den Mitgliedern. N. Mus. SA 281, fol. 37r.
    1816 10.09. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 38r.
    1816
    28.09.-02.10.
    Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1816 06.10. Bewerbungsschreiben von Zelle. N. Mus. SA 281, fol. 39r.
    1816 08.10. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 40r.
    1816 05.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Boersenhaus). Per Circular vom 29. Oktober 1816 wurde beschlossen, bei „Damen-Liedertafeln“ jedem Mitglied 3 Gäste zu erlauben. Unter den Gästen ist Carl Maria von Weber. N. Mus. SA 281, fol. 41r.
    JAHRGANG IX (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1816 03.12. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Lichtenstein (Tafelmeister) und Woltmann (Schreibmeister), neuer Vizemeister wird Ritschl.

    N. Mus. SA 281, fol. 44r-45r.

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1817 07.01. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Einführung von Grell II und Staberoh I. N. Mus. SA 281, fol. 46r.
    1817 04.02. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 47r.
    1817 04.03. Zelter an Goethe: "Da ich Dir nun einmal nichts Gescheutes schreiben kann, so sende ich Dir die beiliegenden Gedichte von einem unserer Liebertafelmänner [=Bornemann?], der sehr fix versifiziert und weil doch Humor in seinem Geschreibe ist.". Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 287, S. 501.
    1817 12.03. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 48r.
    1817 01.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 49r.
    1817 23.04. Bewerbungsschreiben von Müller. N. Mus. SA 281, fol. 50r.
    1817 06.05. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Aufgeklebt ein gedrucktes Lied: "Aus Feuer ist der Geist geschaffen" ("Feuer und Geist", Arndt / Zelter), das zum ersten Mal erklingt.

    N. Mus. SA 281, fol. 51r- 53r.

    1817 03.06. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Einführung von Caspar, der sogleich zum Schlüsselmeister ernannt wird. Ein Notenständer wird angeschafft.

    N. Mus. SA 281, fol. 54r-54v.

    1817 12.06. Papst Pius VII. veröffentlicht seine Enzyklika Vineam quam plantavit. Wiederherstellung der französischen Diözesen und Aufbau weiterer Bistümer in Frankreich nach der napoleonischen Herrschaft.
    1817 01.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 57r.
    1817 07.07. Bewerbungsschreiben von Schauer.        N. Mus. SA 281, fol. 56r.
    1817 26.07. Die Sing-Akademie erhält die Korporationsrechte.
    1817 29.07. Das Kgl. Nationaltheater am Gendarmenmarkt wird durch einen Brand vernichtet.
    1817 29.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). "Von der aus dem IXten Jahrgange der Tafelmeister-Acten sich ergebenden Lieder-Tafel mit Gästen am 29t Juli 1817 ist kein Protokoll vorhanden. Kluge." N. Mus. SA 281, fol. 57r.
    1817 25.08. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 58r.
    1817 25.08. Adam Gottlob Öhlenschläger: "Zelters Liedertafel war mir eine noch unerwartetere und willkommenere Erscheinung, als seine Singakademie. Denke Dir einen Klub in einem hübschen Local: einen Gabeltisch, wie bey uns am Geburtstage des Königs, um welchen sich die Mitglieder herumsetzten, von denen, wie bey uns auf der Schützenbahn, ein jeder die Erlaubniß hat, einen Gast mitzubringen. Zelter ist Meister von diesem Klub und sitzt obenan; gerade vor ihm auf dem Tisch steht eine kleine mit Purpursammt bekleidete Erhöhung, mit einem großen vergoldeten silbernen Becher geziert; rund umher liegen nicht, wie bey uns, nur Lieder, sondern auch Notenbücher. Nun wählte Zelter ein Lied, und klopfte mit seinem Hammer. Ein leises vorangehendes Trällern, um den rechten Ton zu finden, folgte; und denke Dir nun meine frohe Verwunderung, als darauf plötzlich die ganze Gesellschaft vierstimmig, in der schönsten Harmonie, denn herrlichsten fugirten Chor mit der größten Leichtigkeit zu singen begann. Bald hörte man einzelne Stimmen, bald wechselten sie von einer Tischreihe zur anderen. Alle waren geübte Sänger der Singakademie, im übrigen Beamte, Künstler, Kaufleute u. s. w. Zelter hatte einen Teil dieser Lieder componirt. Das erste war: "Der alte Gott lebt noch!" [Nr. 150, Wetzel / Ritschl] worin ich sie mit Begeisterung die Worte singen hörte: "Gebrochen ist das Joch!" Viele hübsche launige Lieder wurden gesungen, sämtlich fugirt; vor allen aber war Horazens Ode: "Integer vitae scelerisque purus" [Nr. 84, Horaz / Flemming] vortrefflich componirt. Es bewegte mich zu Thränen dieses uralte Gedicht, welches Schulmeister und Schulknaben, so viele hundert Jahre hindurch nur mit Kritteln und Aengstlichkeit gedeutet hatten, zu hören; ich ward hingerissen, es ins Leben getreten und auf ächt Horazische Weise, von munteren Gesellschaftsbrüdern mit Leichtigkeit und Feuer singen zu hören, und wäre auch nur noch ein Stäubchen übrig gewesen, Flaccus von Deiner in Tivoli längst begrabenen Asche, es würde sich in der Erde bewegt haben, vor Freude und sympathetischem Mitgefühl.". Öhlenschläger (1820), Bd. 2, S. 220–222.
    1817 23.09. Bewerbungsschreiben von Beyer.

    N. Mus. SA 281, fol. 59r-59v.

    1817 25.09. Bewerbungsschreiben von Rex. N. Mus. SA 281, fol. 60r.
    1817 30.09. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Der Protokollant Woltmann fehlt selbst, erkundigt sich aber anschließend bei den Mitgliedern. Die Stelle von Lortzing erhält Rex, die Stelle von Pfund erhält Zelle. N. Mus. SA 281, fol. 61r.
    1817 17/18.10. Beginn des ersten Wartburgfestes bei Eisenach.Studenten demonstrieren für einen Nationalstaat und eine freiheitliche Verfassung. Unter anderem wird die Gründung einer Allgemeinen Deutschen Burschenschaft als Gesamtverband diskutiert. Verbrennung von als reaktionärer wahrgenommenen Schriften und Büchern.
    1817 28.10. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). "Nachdem die Frage ob das nächste Mahl Frauen zur Gesellschaft geladen werden sollten mit 24 Stimmen gegen 5 Weiberfeinde, bejaht worden war ..."

    N. Mus. SA 281, fol. 62r-62v.

    1817 31.10. Feierlichkeiten zum 300. Jubiläum der Reformation.
    1817 25.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben).        N. Mus. SA 281, fol. 63r.
    1817 07.12. Verbot aller studentischen Vereinigungen in Berlin und Preußen.
    JAHRGANG X (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1817 23.12.     
    Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Ritschl (Vizemeister), Lichtenstein (Tafelmeister) und Woltmann (Schreibmeister).
    N. Mus. SA 281, fol. 66r.
    1817 31.12. Goethe an Zelter: "Die wenigen poetischen Blätter die ich bei mir habe, sehe ich auf Deine Anregung durch, und finde nur beikommendes, vielleicht zu euren geselligen Zwecken brauchbar. Es ward aus dem Stegreif meinem ältesten Freund Knebel, an seinem 73en Geburtstag übergeben. Wohl der Gesellschaft, die es zu gewissen Epochen gleichfalls anstimmen mag! [Absatz] Die musikalische Bewegung, erinnert an das Belobte: Lasset heut im edlen Kreise pp [="Generalbeichte"] den Charakter wirst Du jedoch ganz anders finden, und nach bestem Wissen und Gewissen, die Ausführung leisten.". Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 301, S. 521.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1818 24.01.   Bewerbungsschreiben von Paasche.  N. Mus. SA 281, fol. 67r.
    1818   26.01.  Bewerbungsschreiben von Kluge.    N. Mus. SA 281, fol. 68r.
    1818 26.01.    Bewerbungsschreiben von Rohrlack.    N. Mus. SA 281, fol. 69r.
    1818 27.01.    Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Hellwigs Komposition des Vorwärts! erklingt zum ersten Mal, verschwindet dann zunächst über ein Jahr aus dem Repertoire.   N. Mus. SA 281, fol. 70r.
    1818 11.02.   Bewerbungsschreiben von Förster.   N. Mus. SA 281, fol. 71r.
    1818 00.02. Bewerbungsschreiben von Schauss. N. Mus. SA 281, fol. 72r.
    1818 24.02. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Zu dieser Versammlung existieren Protokolle von Woltmann und Zelter.       

    N. Mus. SA 281, fol. 73r-74v.

    1818 24./26.03. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Zu dieser Versammlung existieren Protokolle von Woltmann und Zelter.     

    N. Mus. SA 281, fol. 76r-77v.

    1818 26.03.    Hegel wird (als Nachfolger Fichtes) ordentlicher Professor für spekulative Philosophie an der Berliner Universität.
    1818 21.04. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Zu dieser Versammlung existieren Protokolle von Woltmann und Zelter.  

    N. Mus. SA 281, fol. 78r-79r.

    1818 19.05.   Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Zu dieser Versammlung existieren Protokolle von Woltmann und Zelter. Bornemann reicht ein „Verzeichniß der im neuen Liedertafel Buche sich vorfindenden – 204 – Druckfehler.“ ein.    

    N. Mus. SA 281, fol. 79v-86r.

    1818 16.06. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 87r.
    1818 18.06. Gründung der „Berliner Burschenschaft“. Nach der Auflösung der Landsmannschaften am 29. Juni ist sie die einzige studentische Organisation in Berlin.
    1818 14.07.    Bewerbungsschreiben von Kretschmar. N. Mus. SA 281, fol. 88r.
    1818 00.00. Austrittsschreiben von Langermann (wg. Krankheit). N. Mus. SA 281, fol. 89r.
    1818 14.07. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 90r.
    1818 18.08.  Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben).   N. Mus. SA 281, fol. 91r.
    1818 22.09. Austrittsschreiben von Otto Grell (wg. Krankheit).

    N. Mus. SA 281, fol. 97r-98v.

    1818 15.09.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von Kluge.    N. Mus. SA 281, fol. 92r.
    1818 18.09. Einweihung der „Neuen Wache“. 
    1818 13.10.    Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).   N. Mus. SA 281, fol. 93r.
    1818 25.10.-01.11. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1818 10.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 94r.
    JAHRGANG XI (SCHREIBMEISTER: WOLTMANN)
    1818 15.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und Woltmann (Schreibmeister), neuer Vizemeister wird Gern, neuer Tafelmeister wird Kluge.  

    N. Mus. SA 281, fol. 99r-99v.

     

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1819 01.01. Bewerbungsschreiben von [KammerGerichtsRath unleserlich]. N. Mus. SA 281, fol. 100r.
    1819 01.01. Erscheinungsbeginn der "Allgemeinen Preußischen Staatszeitung".
    1819 12.01. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben).   N. Mus. SA 281, fol. 101r.
    1819 15.01. Zelter an Goethe: "Sollte Dir einmal ein Gedanke zu einem Liede für unsern Künstlerverein durch den Kopf gehen, so möchte ich Dich wohl dazu veranlaßt sehen. An festlichen Tagen werden die Frauen mit dazu gezogen und wird an Tafel gesungen. Da ich jedoch meistens Männerlieder komponiert habe so paßt nur Weniges, und unsere Poeten kennst Du ja: man kann nichts machen aus dem schwammigen Wesen. [Absatz] Bei meiner letzten Anwesenheit in Weimar suchten wir das: Dir zu eröffnen mein Herz und es war abhänden. Hier schicke ich’s nun wieder. Es ist besser daß Du es zweimal hast als gar nicht. Der junge Bassist den ich bei Gelegenheit des Gottesdienstes Deiner Kaiserl. Hoheit bewundert habe würde es gewiß mit feiner rührend klaren Stimme, zu Deiner Zufriedenheit singen können. [Absatz] Dein Hafiz: Aus wie vielen Elementen würde Dich vorigen Dienstag an unserer Liedertafel gewiß erfreut haben. Das Stück hat sich ein ruhiges sicheres und lebhaftes Pathos angeeignet, so daß ich es selber nicht ohne Erbauung höre und da mir eben beim Kramen der erste Entwurf durch die Finger läuft, so sende auch dieses mit, wenn Du es auch schon einmal haben solltest. [Absatz] Gestern Abend hat mir Langermann zum ersten Male den Pillalu vorgesungen. Das Stück ist durchschlagend und rührend und ich wünschte wohl ein Wort von Dir darüber. Meine Empfindung bei der Arbeit war geteilt zwischen Irisch und Irokesisch, was mir eigentlich gleich viel ist da ich beides nicht kenne: es werden denn doch Menschen sein.". Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 320, S. 555-556.
    1819 09.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einführung von Koehler.  N. Mus. SA 281, fol. 102r.
    1819 09.03. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Erstmals werden zur Bezeichnung der Sitzplätze durch den Tafelmeister eigens gefertigte Pappschilder („Tafelmarken“) eingesetzt, die farblich die Stimmgruppe markieren und dazu in goldenen Buchstaben den Namen des Täflers tragen. N. Mus. SA 281, fol. 104r.
    1819 23.03. Ermordung von August von Kotzebue in Mannheim durch einen Burschenschafter und Turner.
    1819 30.03. Adelbert von Chamisso wird Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin.
    1819 12.04. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 281, fol. 105r.
    1819            24.04. Ludwig Berger, Bernhard Klein (beide Vertreter der „3. Berliner Liederschule“), Ludwig Rellstab und Gustav Reichardt gründen die „Jüngere Liedertafel“, in die kurz  darauf auch E.T.A. Hoffmann eintrat und für sie komponierte. Die Jüngere Liedertafel wurde das Vorbild für zahlreiche Nachfolgerinnen, beispielsweise in Königsberg, Breslau (durch Mosevius) und Magdeburg.
    1819 08.05. Goethes Sohn August mit Gattin zu Gast bei Zelter (bis 1. Juni).
    1819 10.05. August von Goethe an Goethe: „Nach dem Theater ging ich mit Zelter in den Montagsclub, wo ohngefähr 16 Menschen versammelt waren, lauter bejahrte Männer, z. B. Geheimer Rat Rudolphi, der Anatom, Geheimer Rat Schulze, Professor Wilken usw.“  Zit. nach Arnhold (1925), S. 377.
    1819 11.05. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Minister von Altenstein und Goethes Sohn August zu Gast. N. Mus. SA 281, fol. 106r.
    1819 11.05. August von Goethe an Goethe: „Meine Frau fuhr mit Schultzens in den Tiergarten. Ich aber ging in Zelters Singakademie, wo ich einen großen Genuß hatte. Um sieben Uhr ging ich noch ins Theater. [...] Nach dem Theater gingen Zelter und ich noch zur Liedertafel, wo wir einen sehr genußreichen Abend zubrachten. Ich lernte daselbst Staatsrat Körner, Justizrat Wollank (Komponist), Rungenhagen, Lauska (Komponist) und mehrere andere Männer kennen. Minister von Altenstein war auch da. Es dauerte bis nach 12 Uhr, und um Eins waren wir zu Haus.“   Zit. nach Arnhold (1925), S. 378.
    1819 22.05. August von Goethe an Goethe: „Den Mittag waren wir bei Nicoloviussens mit Rauch und dem Schriftsteller Hoffmann zusammen. [...] Den Abend hatte Zelter einige Freunde zum Tee und Abendessen geladen, als Hegels, Gassens, sonst in Jena, Wolffs, Langermann, Raabe usw. Auch die Familie Mendelssohn war da und ergötzten uns die Kinder derselben: ein Mädchen von dreizehn und ein Knabe von zehn Jahren, Zelters Schüler, besonders mit vierhändigen Musikstücken auf dem Flügel, welche dieselben mit unglaublicher Fertigkeit, Präzision und Kunstgewißheit ausführten.“ Zit. nach Arnhold (1925), S. 380.
    1819 08.06. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus).  N. Mus. SA 281, fol. 107r.
    1819 22.-25.06. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1819 26.-27.06. Zelter und Goethe treffen sich in Jena.
    1819 06.07. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 108r.
    1819 10.07.   Zelter kommt in Regensburg an.
    1819 12.07. Christian Gottfried [?] Schulz †.
    1819 13.07. Friedrich Ludwig Jahn kommt wegen „demagogischer Umtriebe“ für sechs Jahre in Haft. Der Turnplatz wird geschlossen, das Turnen wird in ganz Preußen verboten.
    1819 17.07.  Zelter kommt in Wien an.
    1819 21.07.   Beuth wird zum Direktor der Technischen Deputation, die seit 1796 Bestandteil des Manufakturen-Kollegiums Preußens war, ernannt.
    1819 10.08. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Liedertafel wegen des Geburtstags des Königs (03.08.) verschoben. Es fehlten 8 Mitglieder (darunter Zelter), anwesend waren 21 Mitglieder, 26 Gäste und 7 Stellvertreter.

    N. Mus. SA 281, fol. 109r-109v.

    1819 01.09. Bewerbungsschreiben von Stobwasser.

    N. Mus. SA 281, fol. 113r-114v.

    1819 07.09. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). „Die Versammlung war ohne Gäste, aber auch fast ohne Mitglieder, fünfzehn fehlten“. Für die Stelle von Schulz wird Beyer gewählt. 

    N. Mus. SA 281, fol. 111r-111v.

    1819 12.09. Zelter trifft auf der Landstraße zwischen Mödling und Wien mit Beethoven zusammen.
    1819 20.09. Die „Karlsbader Beschlüsse“ zur Bekämpfung liberaler und nationaler Tendenzen, ausgelöst durch die Ermordung von August von Kotzebue, werden vom Bundestag in Frankfurt / Main bestätigt. Wiedereinführung der Pressezensur.
    1819 01.10.   Zelter schreibt aus Dresden.
    1819 05.10. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Einführung von Beyer. N. Mus. SA 281, fol. 112r.
    1819 08.10. Circular des Tafelmeisters Kluge „An den Meister und die Mitglieder der Liedertafel, nebst einem Statuten-Entwurfe.“, ferner der Entwurf „Statuten der Zelterschen Liedertafel nach der zweiten im Jahre 1819 unternommenen Revision.“, endet „Angenommen und unterzeichnet von sämmtlichen Mitgliedern der Zelterschen Liedertafel, am 1ten December des Jahres Ein Tausend Acht Hundert und Neunzehn. Kluge.“. In § 10 der Statuten heißt es zum Schreibmeister, demselben obliege es, über alle Versammlungen „einen, mit guter Laune gewürzten Aufsatz (Protokoll) zu machen“ und es (nach Mitunterschrift durch den Meister) bei der nächsten privaten Versammlung vorzutragen.        N. Mus. SA 281, fol. 140r-163v.
    1819 18.10. Die „Preußische Zensur-Verordnung“ regelt, dass alle Bücher und Schriften vor dem Druck der Zensur zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. Die Zensurfreiheit von Akademie der Wissenschaften und Universität wird für fünf Jahre aufgehoben.
    1819 07.11. Gründung des „Vereins für Cultur und Wissenschaft der Juden“.
    1819 09.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 115r.
    JAHRGANG XII (SCHREIBMEISTER: GRELL II)
    1819 07.12. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und Kluge (Tafelmeister), neuer Vizemeister wird Ritschl, neuer Schreibmeister wird Grell II. Zum Versenden der Protokolle und Akten wird eine lederne Mappe mit drei Schlüsseln (Meister, Tafelmeister, Schreibmeister) angeschafft.

    N. Mus. SA 281, fol. 118r-118v.

  • 1820-24

    1820 | 1821 | 1822 | 1823 | 1824

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1820 04.01. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 119r-119v.

    1820 01.02.  Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 120r.
    1820 07.03. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 121r.
    1820 06.04. Die Sing-Akademie begeht den 300. Todestag Raffaels mit einer Raffaelfeier.
    1820 Gedrucktes Blatt „Personal der Lieder-Tafel zu Ende des Jahres 1819.“ (nach Stimmlagen gruppiert und mit Eintrittsdaten versehen) und „Versammlungs-Tage der Lieder-Tafel im Jahre 1820.“. Das Personal verzeichnet neben Zelter 29 Mitglieder, darunter (etwas separat) auch Caspar.

    N. Mus. SA 281, fol. 122r-122v.

    1820 25.04. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Diskussion, ob die Festsetzung der Versammlungstage 1820 nach dem astronomischen Kalender oder dem Kalender des Tafelmeisters Kluge zu erfolgen habe.

    N. Mus. SA 281, fol. 123r-124r.

    1820 30.05. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 124v.
    1820 30.05. Spontini wird „General- Musik-Director und erster Capellmeister Sr. Majestät des Königs von Preußen“ (bis 1841).
    1820 31.05. Bewerbungsschreiben von Schmidt (war 1809/10 bereits Mitglied).       

    N. Mus. SA 281, fol. 130r-130v.

    1820 21.06. Klenze wird Privatdozent der Berliner Universität.
    1820 27.06. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). 

    N. Mus. SA 281, fol. 125r-125v.

         
    1820
    25.07. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 281, fol. 126r-126v.

    1820 07.08. Schinkel wird Professor der Baukunst sowie Senatsmitglied der Bauakademie.
    1820 22.08. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). „Um bei der Abwesenheit vieler Mitglieder dennoch 7 neue Lieder unter Beihülfe von Stellvertretern einstudieren zu können, hatte der Tafelmeister zwar eine Liedertafel mit Gästen angesagt, die Mitglieder aber darauf aufmerksam gemacht, davon so wenige, als möglich mitzubringen. Dies fand freundliche Berücksichtigung, und so erschienen dan nur 8 Gäste, die meist Vertraute der Liedertafel waren, wie z. B. die beiden Dichter Pfund [1817 ausgetreten] und Streckfuss, deren neue Gaben heute harmonisch ertönen sollten.“. Als Vertreter von zehn fehlenden Mitgliedern erschienen die Herren Zürn, Schauss und Wustrow (Tenor I), Rust, Schneider und Krahmer (Tenor II), Auerswald (Bass I) sowie Schmidt, Bach und Rohrlack (Bass II). 

    N. Mus. SA 281, fol. 127r-129r.

    1820 02.09. Schul[t]z[e] †.
    1820   19.09. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). N. Mus. SA 281, fol. 131r.
    1820 21.09.   Schreiben von Kluge an Zelter. Übersendet die Schreibmeisterakten, die er in der Ferienzeit geordnet hat. N. Mus. SA 281, fol. 132r.
    1820 24.10. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).  N. Mus. SA 281, fol. 133r.
    1820 01.11. Bis zum Ende des Sommersemesters 1821 müssen 84 Studenten die Berliner Universität verlassen, da sie irgendwann Mitglieder einer Burschenschaft waren.
    1820 10.11. Ernst Moritz Arndt wird von seinem Professorenamt in Bonn suspendiert.
    1820 20.11.  Verbot des Turnens an allen Schulen und der Universität.
    1820 21.11. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Abschließend eine Statistik der im letzten Jahrgang gesungenen Lieder. Nachtrag des Tafelmeisters Kluge: Bislang insgesamt 143 Versammlungen, darunter 2 vorbereitende, 3 außerordentliche und 138 ordentliche. Unter den ordentlichen 56 private und 82 öffentliche, unter den öffentlichen 70 mit Herren und 12 mit Damen. Weitere Statistik über die Vertretungen.   N. Mus. SA 281, fol. 134r-137v.
    1820 undatiert Bewerbungsschreiben von Klenze in Gedichtform.     

    N. Mus. SA 281, fol. 138r-139v.

    JAHRGANG XIII (SCHREIBMEISTER: GRELL II, AB 17.04. SPIKER)
    1820 19.12. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Zu dieser Versammlung existieren Protokolle von Kluge und Zelter. Von den 29 Mitgliedern fehlten 7. Auf Zelters Vorschlag hin werden (zum schnelleren Auffinden der zu singenden Lieder) neue Partiturbücher angelegt und darin die Lieder in der Reihenfolge der zweiten gedruckten Sammlung eingetragen. Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Ritschl (Vizemeister) und Grell II (Schreibmeister), neuer Tafelmeister wird Bussler.      N. Mus. SA 282, fol. 2r-7r.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    1821  16.01. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 282, fol. 18r-18v.

    1821 20.02. Versammlung mit Gästen (Boersenhaus).

    N. Mus. SA 282, fol. 19r-19v.

    1821 01.03. Bewerbungsschreiben von Bader.   

    N. Mus. SA 282, fol. 8r-9v.

    1821 05.03.    Johann Georg Thielemann †.
    1821 17.03. Carl Friedrich Wilhelm Christoph Grell †.
    1821 18.03. Weiteres Bewerbungsschreiben von Bader. 

    N. Mus. SA 282, fol. 10r-11v.

    1821 20.03. Versammlung ohne Gäste (Boersenhaus). Zum Tod des 37-jährigen Grell: „Letzterer war ohne Abschied von der Liedert. ab, in die andere Welt gegangen, was deßwegen warnend bemerkt wird in so fern solcher Fälle schon mehrere gewesen die leicht überhand nehmen dürften“ (Zelter). Bader und Poelchau werden aus der Expectantenliste ausgewählt. Fürst Radziwill und Graf Brühl werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. [Protokoll bei Nitsche, S. 19-21 vollständig transkribiert]

    N. Mus. SA 282, fol. 20r-21v.

    Protokoll vollständig abgedruckt bei Nitsche (1980), S. 19–21.

    1821 23.03. Dankschreiben für Ehrenmitgliedschaft vom Grafen Brühl.   

    N. Mus. SA 282, fol. 12r-13v.

    1821 30.03. Einweihung des nach Plänen Schinkels geschaffenen Nationaldenkmals auf dem Kreuzberg zur Erinnerung an die Schlachten von Großgörschen, Leipzig, Paris und Waterloo.
    1821 04.04. Dankschreiben für Ehrenmitgliedschaft vom Fürsten Radziwill (mit Umschlag). 

    N. Mus. SA 282, fol. 13r- 14r.

    1821 17.04.    Versammlung mit Gästen (Boersenhaus). Erstes Protokoll von Spiker.  

    N. Mus. SA 282, fol. 22r-22v.

    1821 27.04.   Bewerbungsschreiben von „A delaCroix jr“.

    N. Mus. SA 282, fol. 15r-15v.

    1821 04.05.   Carl Maria von Weber hält sich wegen der Uraufführung des „Freischütz“ bis 30. Juni in Berlin auf.
    1821 05.05.  Napoleon †.
    1821 15.05.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Liedertafel ohne Gäste, anwesend war jedoch Carl Maria von Weber.    N. Mus. SA 282, fol. 23r.
    1821 26.05. Wiedereinweihung des Kgl. Schauspielhauses (ehem. Kgl. Nationaltheater) am Gendarmenmarkt mit Goethes „Iphigenie auf Tauris“.
    1821 12.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Liedertafel ohne Gäste, anwesend war jedoch Carl Maria von Weber.  N. Mus. SA 282, fol. 24r. [dort fälschlich auf den 17. Juni, einen Sonntag, datiert]
    1821 18.06. Uraufführung von Webers „Freischütz“ im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
    1821 17.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 282, fol. 25r.
              
    1821
    14.08.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 282, fol. 26r.
    1821 27.08.  Die neue Verfassung der Sing-Akademie wird abgesegnet.
    1821 05.09. Schreiben von Felgentreff, der sich am 09.11.1815 um die Mitgliedschaft beworben hat, aber bislang nicht aufgenommen wurde und nun aus der Expectantenliste gestrichen werden möchte.      

    N. Mus. SA 282, fol. 17r-18v.

    1821 11.09. Versammlung mit oder ohne Gäste (Boersenhaus). Versammlungen können aus unbekanntem Grund fortan nicht mehr im Boersenhaus (hier „Boersenhalle“) stattfinden. 

    N. Mus. SA 282, fol. 27r-27v.

    1821 09.10. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus).  N. Mus. SA 282, fol. 28r.
    1821 04.-12.11. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1821 06.11. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus).  N. Mus. SA 282, fol. 29r.
    1821 15.-19.11. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1821 11.12.  Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). Zelters Geburtstag.

    N. Mus. SA 282, fol. 31r-31v.

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XIV (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1822 Anfang Offizielle Gründung des Instituts für Kirchenmusik (Zelter, A. W. Bach, B. Klein).   
    1822 08.01.   Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Ritschl (Vizemeister), Bussler (Tafelmeister) und Spiker (Schreibmeister).

    N. Mus. SA 282, fol. 39r-40r.

    1822 01.02. Gründung der „Gesellschaft zur Beförderung des Christenthums unter den Juden“.
    1822 05.02.   Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben).  

    N. Mus. SA 282, fol. 40r-40v.

    1822 28.02.     Außerordentliche Versammlung im Konzertsaal des Fürsten Radziwill: „Die Liedertafel hatte an diesem Tage die Ehre sich im Palais ihres durchlauchtigen Mitglieds auf dessen, an ihn ergangene, Einladung, zu versammeln und dabei die Gegenwart Seiner Majestät des Königs, so wie sämmtlicher Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses gewürdigt zu werden.“. Nach dreizehn gesungenen Liedern wird Integer vitae „auf Verlangen“ wiederholt.    N. Mus. SA 282, fol. 40v, Bornemann (1851), S. XVI.
    1822 04.03. Bewerbungsschreiben von Bellermann.  N. Mus. SA 282, fol. 33r.
    1822 05.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 282, fol. 41r.         
    1822 09.04. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 282, fol. 42r.
    1822 07.05. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben).

    N. Mus. SA 282, fol. 43r-43v.

    1822 04.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Einziger Gast war der vom Fürsten Radziwill eingeführte General Kurnatowski.       N. Mus. SA 282, fol. 44r.
    1822 25.06 E. T. A. Hoffmann †.
    1822 09.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Am Schluss gedenkt der Schreiber dem verstorbenen Woltmann: „Wenn es jemanden gab, dem Flemmings Horaz’s integer in der ganzen Bedeutung des Wortes galt, so war er es, und wir werden ihm gewiss kein würdigeres Todtenopfer bringen können, als in unseres Flemmings Melodie dazu. 

    N. Mus. SA 282, fol. 45r-45v.

    1822 14.07. Johann Gottfried Woltmann †. 
    1822 05.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). „Die heutige Liedertafel ward, nach dem in seinem letzten Protocolle von dem Schreibmeister gethanen Vorschlage mit der Gedächtnisfeier unseres Woltmann begangen, dessen Lob Flemming’s integer vitae beredter als alles andere aussprach.“.   N. Mus. SA 282, fol. 47r.
    1822 18.08. Friedrich Wilhelm III. hebt die Lehramtsbefähigung für Juden auf.   
    1822 27.08. Bewerbungsschreiben von Gedike. N. Mus. SA 282, fol. 34r.
    1822 03.09. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Für die Stelle von Woltmann wird mit 11 Stimmen Gedike gewählt, Stobwasser unterliegt mit 9 Stimmen.   N. Mus. SA 282, fol. 48r.
    1822 30.09. Bewerbungsschreiben von Marmalle.  N. Mus. SA 282, fol. 37r.
    1822 01.10. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Einführung von Gedike.    N. Mus. SA 282, fol. 49r.
    1822 05.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben).

    N. Mus. SA 282, fol. 50r-50v.

    1822 10.12. Außerordentliche Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Ritschl (Vizemeister) und Bussler (Tafelmeister), neuer Schreibmeister wird Rex.

    N. Mus. SA 282, fol. 52r-53v.

    JAHRGANG XV (SCHREIBMEISTER: REX)
    1823 28.01. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Fürst Radziwill zu Gast.

    N. Mus. SA 282, fol. 57r-58v.

    1823 02.02. Schreiben von Spiker über die Rückgabe seines Amtes. Auf der Rückseite erteilt ihm Zelter die gewünschte „Absolution“ für alles, was er sich im Schreibmeisteramt hat zu Schulden kommen lassen.

    N. Mus. SA 282, fol. 54r-54v.

    1823 25.02. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Zelter schlägt den Druck eines Anhangs zu den Gesängen vor, die Besorgung übernimmt Zelter.

    N. Mus. SA 282, fol. 59r-60v.

    1823 25.03. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus).

    N. Mus. SA 282, fol. 61r-61v.

    1823 29.04. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus).

    N. Mus. SA 282, fol. 62r-62v.

    1823 27.05. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). 

    N. Mus. SA 282, fol. 62v-63v.

    1823 24.06. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). „Auch unser guter und sorgsamer Archivarius Caspar ward durch Krankheit uns entzogen“.  

    N. Mus. SA 282, fol. 65r-65v.

    1823 22.07. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus).

    N. Mus. SA 282, fol. 66r-66v.

    1823 31.07. Bewerbungsschreiben von Zwirner.  N. Mus. SA 282, fol. 67r.
    1823 19.08. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Auf Zelters Vorschlag hin wird eine Feier zu Goethes Geburtstag beschlossen.

    N. Mus. SA 282, fol. 71r-71v.

    1823   28.08. Außerordentliche Versammlung zur Feier von Goethes 75. (recte: 74.) Geburtstag. Die Liedertafel fährt (an einem Donnerstag) mit zwei Gondeln auf der Spree nach Treptow.

    N. Mus. SA 282, fol. 72r-73v.

    1823 Zelter an Goethe: „Den 29. Gestern hat die Liedertafel, sich außerordentlich zur Feier Deines Geburtstages versammelt, wie Du in der Spenerschen Zeitung vom 30 das weitere finden wirst. Alle Elemente hatten sich wie alte Freunde zu unserer Lust umarmt. es war ein unaussprechlich schöner Tag.“ Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 416, S. 750.
    1823 30.08.    Ausschnitt aus den „Berlinischen Nachrichten“ (Nr. 104 vom 30. August 1823) mit einem Bericht über die Feier von Goethes 75. (recte: 74.) Geburtstag: „Goethe´s Geburtstag ward am 28sten d. von einem Vereine gefeiert, der seinen Ursprung gern diesem Dichter verdankt. [Absatz] Die Liedertafel zu Berlin mag wohl in dem Sinne entstanden seyn, welchen Goethe längst in dem Bundesliede: „In allen guten Stunden“ ausgesprochen hat. Und wenn Er so Gelegenheit und Stoff gab zur Ersten Liedertafel; so ist ihm diese wieder zur Gelegenheit manches neuen unsterblichen Liedes geworden. [Absatz] Der genannte Verein hatte sich zu einer außerordentlichen Liedertafel in Treptow ersammelt, an welcher das Lob des gefeierten Dichters in herzlichen Jubeltönen schallte, wie es einer Liedertafel wohl geziemt. [Absatz] Es ist in der That herzerhebend manches frischfertige Stück dieses wohlbegabten Kreises, so nahebei als aus der Ferne anzuhören, welcher sich auch noch durch älteste muntere Gedichte so kräftig an eine gute Vorzeit anschließt, in der freilich nur Dichter dichteten und Sänger sangen. [Absatz] Eine erwünschte Witterung als erste Bedingung einer fröhlichen Wasserfahrt, begünstigte das Fest, das sich zur Fülle des Vergnügens einer zahlreichen dankbaren Zuhörerschaft erfreute. Z. [Absatz] ––––– [Absatz] Mit Freudenjubel war die Einladung des würdigen Professors aufgenommen worden, „durch eine außerordentliche Liedertafel, und zwar zur Mittagszeit, 75sten Geburtstag feierlich zu begehen.“ [Absatz] Das romantische Treptow wurde ausersehen zur Festesfeier, und „nicht Sturm noch Wetter soll darein sprechen dürfen“, so lautete , des Meisters, kräftiges Mandat, gesprochen für den hochverehrten Freund seines Herzens und seiner Seele, der dem Kreise der Liedertafel durch vielfältige unschätzbare Gaben der Muse, das höhere Leben gleichsam erst aufgeschlossen. [Absatz] In zweien, besonders geschmückten, Gondeln nahm die Liedertafel den Weg zu Wasser nach Treptow, bald sich vereinend zum vollen Chor, bald sich trennend zu Doppel- und Wechselgesängen, bis Treptows blumenreicher Uferplatz erreicht worden. [Absatz] Der Meister öffnete die Feier durch die Mittheilung eines gehaltvollen Schreibens, welches er so eben von der Hand des unsterblichen Dichters, der Freund vom Freunde, empfangen hatte. [Absatz] In Eger befand sich Goethe, wo namentlich unsere Milder durch den Vortrag lieblicher Gesänge, nach langer Entbehrung solchen Genusses, ihn hoch entzückt hatte. Wer möchte nach zu sprechen wagen, was der edele Greis, Tiefes und Herrliches über seine Empfindungen, wie überhaupt über die Wirkungen des Gesanges, in gewichtigen Zügen niedergelegt hatte. [Absatz] Ein Festgesang, eigends zur Feier gedichtet und componirt, eröffnete nun den Reigen der Lieder, und steigerte in seiner gewaltigen Kraft nur noch höhere Freude und Begeisterung. Eine Auswahl geeigneter Gesänge, aus den Lieder-Tafel-Büchern besonders abgedruckt, folgte, wechselnd mit mannigfaltigen, Trinksprüchen, wie der Geist des Augenblicks sie gab. Schöner, heller, reiner und kraftvoller hörte noch nie die Liedertafel sich selbst; denn zu der innern Gesangeslust, wovon Meister und Jünger sich beseelt fühlten, gesellte sich ein ungemein klangreiches Lokal, als wäre der mächtige Tafelsaal mit ganz besonderer Kunst für Ton und Klang ausgestattet worden. Noch nie so zart, noch nie so brausend, erscholl das Champagner-Lied, das nimmer veraltende, charakteristisch begleitet mit manchem Zwischenknall der pfropfenschnellenden Flasche, nachdem das festliche „Ergo bibamus!“ – offene Bahn zu bereiten, triumphirend vorangegangen. [Absatz] Mit einer Extrazugabe des Kraft- und Kernliedes „Frisch! trommelt auf den Tisch!“ tüchtig und lebendig, wie es ziemet und gebühret dem Extrajubel, – erscheinet ein Tag, von besonderem Schlag – schloß der Meister die Tafel bei einbrechender Nacht und in erleuchteten Gondeln kehrte die hocherfreute Gesellschaft heim, vom traulichen Auge des Mondes begleitet. B.“. N. Mus. SA 282, zwischen fol. 77 und 78.
    1823 01.09. Schreiben des Weimarer Staatskanzlers Friedrich von Müller (1779–1849) mit „Weimarischen Festgesängen“. Anbei ein Gedicht Goethes „an die zur Feier seines Festes am 28 August 1823, versammelten Freunde in Weimar“ „In Hygieas Form beliebt’s Armiden“ sowie ein gedrucktes Heft „Zu Goethe’s Geburts- und Genesungsfeste. Weimar, den 28. August 1823.“. N. Mus. SA 282, fol. 75r-77v.
    1823 01.09. Anonymes Schreiben „Wunsch und Bitte an die Liedertafel des Herrn Professor Zelter.“, eine kritische Reaktion auf den Zeitungsbericht über die Feier des Goethe-Geburtstags, unterzeichnet mit „Ein Freund alter guter Zucht und Sitte.“. Dazu ein vorsichtig zustimmender Kommentar Zelters.

    N. Mus. SA 282, fol. 78r-79v.

    1823 16.09. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 80r.
    1823 04.10. Zelter begibt sich auf eine Reise nach Magdeburg, Hildesheim, Minden, Soest, Münster, Wesel, Utrecht, Amsterdam, Haarlem, Elberfeld, Köln und Neuwied.
    1823 14.10. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 81r.
    1823 18.11. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). „unsers Archivarius, des Hrn. Caspar“.

    N. Mus. SA 282, fol. 82r-82v.

    1823 24.11.-13.12. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1823 16.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Ritschl (Vizemeister), Bussler (Tafelmeister) und Rex (Schreibmeister). Zelters Komposition des Nimmersatt erklingt zum ersten Mal. N. Mus. SA 282, fol. 83r-84v.
    1823 20.12. Zelter zurück in Berlin.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XVI (SCHREIBMEISTER: REX)
    1824 07.01. Die erste Ausgabe der von Adolf Bernhard Marx herausgegebenen „Berliner Allgemeinen musikalischen Zeitung“ erscheint.
    1824 13.01. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 87r-88r.
    1824 17.02. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Debatte über die Frage, ob, wann und wo eine Liedertafel mit Damen veranstaltet werden soll. N. Mus. SA 282, fol. 89r-89v.
    1824 16.03. Versammlung mit Gästen und Damen (Englisches Haus).   N. Mus. SA 282, fol. 90r.
    1824 13.04. Versammlung mit oder ohne Gäste (Englisches Haus).   N. Mus. SA 282, fol. 91r-92r.
    1824 18.05. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 93r-93v.
    1824 15.06. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 94r-95r.
    1824 02.07. In Berlin wird Klopstocks 100. Geburtstag gefeiert.
    1824 13.07. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 282, fol. 95r-95v.
    1824 10.08. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). „Der Abend war ein stiller Abend. Die oben erwähnten acht Fehlenden machten uns still. Hie und da bildeten sich kleine Plauderkreise. Doch wurde zwischen durch auch gesungen ...“ N. Mus. SA 282, fol. 96r.
    1824 07.09. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus).    N. Mus. SA 282, fol. 97r-97v
    1824 22.09. Schreiben von Zelter an Rex wg. Verlegung der Liedertafel. N. Mus. SA 282, fol. 99r.
    1824 05.10. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Mit Gästen, „Desto schlimmer war es daher, daß gerade heute bei mehrern Stimmen uns einige wichtige Stützen u Coryphäen fehlten, wodurch der Meister in der Wahl der Lieder, wie auch in der Anzahl derselben sehr gehemmt wurde“. N. Mus. SA 282, fol. 102r-102v.
    1824 18.10. Von Kloeden eröffnet die „Berlinische Gewerbschule“.
    1824 26.10. Gründung der „Neuen Mittwochsgesellschaft“ (Julius Eduard Hitzig).
    1824 09.11.    Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). „No 157 v Förster u Zelter: Will der Mensch ein Werk vollbringen, wähl er sich ein ernstes Wort. Ob dies ernste Wort Einfluß auf die nachherige Stimmung der Gesellschaft hatte, oder ob sonst ein feindseeliger Geist den Abend beherrschte, kurz es war die Meinung vieler, daß rechter Frohsinn, u ein daraus hervorgehender kräftiger Gesang, u. rechte Lust am Gesange heute eben nicht zu spüren seien. Geplaudert ward gerade auch nicht viel, wenigstens nicht in alten Papieren der Tafel, u so fehlte es denn nicht an jenem dumpfen Geschäftsernst, jenem brütenden in sich gekehrten Dasitzen, welches sich bei einer Liedertafel junge lustige Leute wie wir sind, nicht sollten zu schulden kommen lassen.“. N. Mus. SA 282, fol. 101r-101v.
    1824 09.11. Hochzeit Friedrich Wilhelms III. mit Auguste, Tochter des Grafen Ferdinand von Harrach.
    1824 07.12. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und Bussler (Tafelmeister), neuer Vizemeister wird Rungenhagen, neuer Schreibmeister wird Ritschl. „Zwölf derselben [Stimmen] fielen bei der Wahl des Meisters dem Meister des gegenwärtigen u aller früheren Jahre seit Erschaffung der Welt, unserm Zelter, dem Schöpfer der Idee u des Prototypus aller Liedertafeln in u außer Europa zu.“. N. Mus. SA 282, fol. 103r-104v.
    1824 07.12. Schreiben der Wirtin Elisabeth Bandemer. Sie bedankt sich für die Ehre, die Liedertafel bedienen zu dürfen. N. Mus. SA 282, fol. 105r.
    1824 undatiert Bde. 1-2 der „Tafel-Lieder für Männerstimmen“ (Wollank, Rungenhagen) erscheinen.

  • 1825-29

    1825 | 1826 | 1827 | 1828 | 1829

    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XVII (SCHREIBMEISTER: RITSCHL)
    1825 04.01. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Davor eine Einleitung Ritschls über seinen Dienstantritt als Schreibmeister. N. Mus. SA 283, fol. 2r-3v.
    1825 01.02. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). „„Integer vitae“ ist kein so großer Sprung, darum erschall auch heute bei der Ankündigung dieses Liedes das gewöhnliche freudige „Ah!“ Wie sollte man auch wohl jemals desselben überdrüssig werden, da es sich in einer so schönen Mitte bewegt, u. einem Jeden das Seine giebt, den Ernsten durch die Anfangsworte für sich gemeint, den Heitern durch die dulce ridens Lalage am Ende versöhnt. Ja, du alter, lieber, ehrlicher, treuer Flemming, du hast uns mit deinem Integer vitae dein bestes Portrait zurückgelassen, u. jeder Accord desselben reizt uns zum freudigen Danke, daß du einst, wenn gleich nur auf kurze Zeit, der unsrige warst!“. „Übrigens werden wir wohl im nächsten Jahre auf das Vergnügen einer Liedertafel mit Damen Verzicht leisten müssen. Durch das Entstehen der jungen und jüngsten Liedertafel, u. dadurch, daß bei diesen Vereinen die Versammlungen mit Damen die Regel, ohne Damen die Ausnahme sind, muß die unsrige natürlich an ihrem Reize verlieren.“. N. Mus. SA 283, fol. 4r-7r.
    1825 01.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 7v.
    1825 25.03. Aufführung des Komischen Singspiels „Singethée und Liedertafel“ von Carl August von Lichtenstein im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
    1825 12.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 8r-10v.
    1825 18.04. Franz Seraphin Lauska †.
    1825 01.05. Zelter an Goethe: „Unser Bau der Singakademie ist angefangen d.h. wir graben den Grund, finden Wasser und wollen uns bedanken wenn wir mit 12 Fuß Tiefe davon kommen.“.    Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.1, Nr. 458, S. 843.
    1825 03.05. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Als Ehrengäste waren „Geh. Hofrath Paasche“, „Hofrath Heegewaldt Sen.“, „Geh. Sekretair [Maine?]“ und der „Maler H. Heusinger“ zugegen, die ein „Liedertafel Pantheon“ angefertigt haben, ein Verzeichnis aller früheren und jetzigen Mitglieder. Nachruf auf Lauska. N. Mus. SA 283, fol. 11r-12v.
    1825 31.05. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Ritschl spricht im Zusammenhang mit der Nachfolge Lauska von einem „Conclave“. N. Mus. SA 283, fol. 14r-16v.
    1825 28.06. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 17r-19v.
    1825 26.07. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 20r-20v.
    1825 30.08. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 21r-21v.
    1825 27.09. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Bei der Wahl der Nachfolge Lauska setzt sich Schauss knapp gegen de la Croix und Paasche durch. Einführung von Schauss. N. Mus. SA 283, fol. 22r-25r.
    1825 27.09. Zwischen Stockton und Darlington wird die erste öffentliche Eisenbahn der Welt eingeweiht. N. Mus. SA 283, fol. 25v.
    1825 25.10. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 25v.
    1825 22.11. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Ritschl schlägt (scherzhaft) vor, bei der nächsten Beamtenwahl zur Prüfung der Alibis der Fehlenden einen „Polizei-Meister“ zu wählen. N. Mus. SA 283, fol. 26r-27v.
    1825 20.12. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Rungenhagen (Vizemeister) und Bussler (Tafelmeister), neuer Schreibmeister wird (nachdem der gewählte Ritschl „zu mehrerer Abwechslung“ abgelehnt hatte) Lichtenstein. Liedertafel ohne Gäste, anwesend war jedoch Carl Maria von Weber. N. Mus. SA 283, fol. 28r-28v.
    1825 23.12. Berliner Erstaufführung von Webers „Euryanthe“ im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
    1825 Thibaut: Reinheit der Tonkunst.
    1825 undatiert Bde. 3-4 der „Tafel-Lieder für Männerstimmen“ (Hellwig I, Flemming) erscheinen.  
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XVIII (SCHREIBMEISTER: LICHTENSTEIN)
    1826 02.01. Bewerbungsschreiben von Kloeden. N. Mus. SA 283, fol. 30r.
    1826 10.01. Austrittsschreiben von Ritschl an Lichtenstein (ohne Begründung). Er übergibt Akten und das „Schlüsselchen zur Liedertafelmappe“. N. Mus. SA 283, fol. 34r.
    1826 21.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Austritt von Ritschl: „Dieser Verlust ist unersetzlich zu nennen, denn unter allen den sonst ehrenwerthen Bewerbern um die Mitgliedschaft ist keiner, der als Musiker so gründliche Kenntniß der Kunst mit so reinem und ausgebildetem Geschmack in deren Beurtheilung, der als Sänger soviel Klang und Uebung der Stimme mit so lebendigem und pikantem Vortrag verbände.“. Es wird beschlossen, die nächste Versammlung mit Damen abzuhalten. N. Mus. SA 283, fol. 32r-33v.
    1826 21.02. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). Die Sängerin Henriette Sonntag zu Gast. N. Mus. SA 283, fol. 36r-37r.
    1826 05.03. Austrittsschreiben von Poelchau (wg. Umzug nach Hamburg). N. Mus. SA 283, fol. 38r-39v.
    1826 21.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Fürst Radziwill zu Gast. N. Mus. SA 283, fol. 40r-40v.
    1826 10.04. Friedrich Wilhelm III. unterzeichnet eine „Allerhöchste Cabinets-Ordre“ für die verbliebenen zwölf russischen Sänger eine Kolonie zu errichten: „Es ist Meine Absicht, als ein bleibendes Denkmal der Erinnerung an die Bande der Freund-schaft zwischen Mir und des Hochseeli-gen Kaisers Alexander von Rußlands Majestät, bei Potsdam eine Colonie zu gründen, welche ich mit den, von Seiner Majestät mir überlassenen Russischen Sängern als Colonisten besetzen und Alexandrowka benennen will.“.
    1826 17.04. Austrittsschreiben von Beuth aus Weimar (ohne Begründung). N. Mus. SA 283, fol. 42r.
    1826 25.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Als Nachfolger von Ritschl, Poelchau und Beuth werden de la Croix, Kloeden und Klenze gewählt (Zwicker, Paasche, Sender und Bellermann werden nicht gewählt). N. Mus. SA 283, fol. 43r-44v.
    1826 26.04. Bewerbungsschreiben von Schmidt (war 1809/10 bereits Mitglied). N. Mus. SA 283, fol. 45r.
    1826 29.04. Bewerbungsschreiben von Paalzow. N. Mus. SA 283, fol. 46r-47v.
    1826 23.05. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 48r-49v.
    1826 05.06. Carl Maria von Weber †.
    1826 20.06. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Webers Tod ist das bestimmende Gesprächsthema. N. Mus. SA 283, fol. 50r-51v.
    1826 22.06. Schreiben von Zelter an Lichtenstein. Da in der letzten Versammlung versäumt wurde, Lieder von Weber zu singen, soll dies beim nächsten Mal nachgeholt werden (ist nicht geschehen). N. Mus. SA 283, fol. 52r-53v.
    1826 07.-19.07. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1826 18.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 54r-55r.
    1826 19.07. Bewerbungsschreiben von Moser, dazu ein Begleitschreiben von Rungenhagen. N. Mus. SA 283, fol. 56r-57r
    1826 06.08. Vollendung von Mendelssohns Ouvertüre zum „Sommernachtstraum“.
    1826 15.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Da nur 18 Mitglieder anwesend waren, ließ Zelter an Stelle der 11 fehlenden kurzerhand „einige tüchtige Sänger von der Sing-Akademie“ (Weppler, Pahl, Kunde, Brose, Bornemann II, Bornemann III, Köpke, Ilgen, Pochhammer, Sandt, Bach) holen, um die Tafel vollzählig zu machen. N. Mus. SA 283, fol. 60r-60v.
    1826 19.09. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 62r-62v.
    1826 19.09. In der Straße Unter den Linden werden die ersten Gaslaternen in Betrieb genommen.
    1826 03.10. Die „Armen-Ordnung für die Residenz Berlin“ wird erlassen.
    1826 17.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Auf Antrag Zelters wird dem verstorbenen Weber gedacht, hierzu werden drei Webersche Lieder gesungen: „Ein Kind ist uns geboren“ („Freiheitslied“), „Bald Geister wieder gute Nacht“ („Gute Nacht“) und „Ja traue dich so wie du bist“ („Ermunterung“), alle aus Op. 68.    N. Mus. SA 283, fol. 64r-64v.
    1826 14.11. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Zelter fehlt „wegen geringen Unfalls“. Schluss „Hierauf gingen fast alle zugleich nach Hause, was nicht oft geschieht.“. N. Mus. SA 283, fol. 65r-65v.
    1826 25.11. Am Haus der Sing-Akademie am Kastanienwäldchen wird Richtfest gefeiert.
    1826 27.11. Berliner Erstaufführung von Beethovens 9. Sinfonie im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt.
    1826 12.12. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Rungenhagen (Vizemeister) und Bussler (Tafelmeister), neuer Schreibmeister wird Klenze. N. Mus. SA 283, fol. 66r-67v.
    1826 undatiert Bde. 5-6 der „Tafel-Lieder für Männerstimmen“ (Zelter, Lauska) erscheinen.   
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XIX (SCHREIBMEISTER: KLENZE)
    1827 02.01. Öffentlicher Einzug der Sing-Akademie in das eigene Haus am Kastanienwäldchen, dabei wurde das „Kyrie“ aus der 16-stimmigen Messe von Fasch gesungen.
    1827 09.01. Versammlung mit Gästen und Damen (Ort nicht angegeben). Gesungen wird unter anderem „No 6 der weißen Bücher Der König sei gepriesen, mit Hülfe weiblicher Stimmen“. N. Mus. SA 283, fol. 69r-69v.
    1827 13.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 70r-71r.
    1827 13.03. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Zelter abwesend. „Es fehlten auch noch mehrere Mitglieder außer denen die darum Ehrenmitglieder heißen, weil es eine seltene Ehre für die Liedertafel ist, wenn sie einmal einer Versammlung beiwohnen.“. N. Mus. SA 283, fol. 73r-73v.
    1827 26.03. Beethoven †.   
    1827 08.04. Offizielle Einweihung des Hauses der Sing-Akademie. Vor 800 Zuhörern wird der Zelter-Choral „Gott ist alleinig groß und schön“ (Text von Paul Fleming) und die 16-stimmige Messe von Fasch gesungen.
    1827 10.04. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 74r-74v.
    1827 April Die Russen ziehen in zwölf hübsche mit Holz verkleidete Häuschen (der deutsche Aufseher in ein dreizehntes) ein, die komplett eingerichtet waren. Die Russen waren 1812 als Kriegsgefangene nach Preußen gekommen, nach dem preußisch- russischen Militärbündnis bildete der König aus ihnen ein „Russisches Sänger-Korps“. Weil er sich so an dessen melancholische Lieder gewöhnt hatte, bekam er von Zar Alexander den gesamten Chor geschenkt („Kolonie Alexandrowka“). Diese „Musterschule für den kirchlichen und freien Militairgesang“ (Bornemann) bildete preußische Sänger aus, daraus entwickelte sich ein Militärchor.  
    1827 08.05. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). Fürst Radziwill zu Gast. „Das Fremdenbuch nennt zwar viele aber, wie dem Referenten ein flüchtiger Überblick gezeigt hat, bei weitem nicht alle, die zugegen waren.“. N. Mus. SA 283, fol. 75r-76r.
    1827 12.06. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 79r-79v.
    1827 10.07. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 80r-80v.
    1827 07.08. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 283, fol. 81r. Ein weiteres Protokoll dieser Versammlung von Zelters Hand im Goethe-Museum Düsseldorf, Signatur „N 78“. Die Abschrift wurde 1981 von Stargardt angeboten (Katalog 624, Los 805).
    1827 07.08. Notizzettel mit den gesungenen Liedern und Fehlenden Mitgliedern der Versammlungen vom 7. August und 4. September 1827. N. Mus. SA 283, fol. 86r-86v.
    1827 04.09. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Der Sänger Julius Cornet zu Gast. N. Mus. SA 283, fol. 85r-85v.
    1827 02.10. Versammlung mit oder ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Zelter abwesend. N. Mus. SA 283, fol. 88r.
    1827 12.-18.10. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar. 
    1827 06.11. Versammlung mit Gästen und Damen (Englisches Haus). Einweihung des renovierten großen Saales im Englischen Haus, der unter anderem eine neue Gasbeleuchtung erhalten hatte. Schillers jüngste Tochter Emilie Friederike Henriette zu Gast. „Nro 6 der weißen Bücher. Der Koenig soll gepriesen sein. Bei diesem Liede wollen Einige ein missverstaendliches Schmunzeln unsers Herren Wirthes (Koenig) bemerkt haben, der es als Anerkennung für den neuen Saal nahm.“. N. Mus. SA 283, fol. 89r-90v.
    1827 21.11. Martin Blumner *.
    1827 04.12. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und Bussler (Tafelmeister), neuer Vizemeister wird Wollank, neuer Schreibmeister wird Hellwig II. N. Mus. SA 283, fol. 92v-93r.
    1827 03.12. Gründung des literarisch-humoristischen Vereins „Sonntags-Verein zu Berlin“ (später „Tunnel über der Spree“) durch Moritz Gottlieb Saphir.
    1827 06.12.

    Alexander von Humboldt beginnt im Haus der Sing-Akademie mit dem kompletten, 16 Termine umfassenden Zyklus seiner öffentlichen „Kosmos-Vorlesungen“ (bis 27.03.1828).

    1827 12.12. A[...] von Beyer †.
    1827 ??? Paul Einbeck (1785-1845, gleichsam der Zelter des Militärgesangs) aus Neuruppin erhält die Leitung des liturgischen Chores bei dem Gottesdienst im Kgl. Palais, 1830 die Leitung aller militärischen Gesangschöre.    Bornemann (1851), S. XVIII.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XX (SCHREIBMEISTER: HELLWIG II)
    1828 08.01. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). „Die zweyte Bemerkung gilt der Krone unserer Lieder, dem Integer vitae pp, Vox populi, Vox Dei! möchte ich hierauf anwenden. [Absatz] Wie der verewigte Flemming, diese seine herrliche Composition, unter eigener Theilnahme, diejenige lehrte auszuführen, die sie sangen, ehe sich die Liedertafel derselben erfreute; (es waren Grell, Hellwig I und ich) wie fürderhin, so lange er unter uns war, diese Ode von der Liedertafel gesungen ward, daß sie der Liebling Aller, in und außer unserm Kreise wurde, so ist sie in unser Gefühl aufgenommen; so sie ferner vorzutragen, das allgemeine Verlangen bey jeder Wiederhohlung, unverkennbar. [Absatz] Seit Jahren versucht es unser vorsitzender Freund und Meister, uns an ein anderes rascheres Tempo zu gewöhnen. Wer vermag zu leugnen, daß diese Versuche vergeblich sind, daß, wenn auch der wieder eintretende Chor durch die raschern Taktschläge gezwungen wird, die Solo Saenger sich doch wieder in dem ursprünglichen Tempo bewegen, und bey jedesmaliger Ausführung, sich das Treiben und Entgegenstreben, erneut. [Absatz] Bisher hatte unser Meister nur von den Chören ein rascheres Tempo gefordert, den Solo Saengern aber die eigene Wahl überlaßen. [Absatz] Diesmal erging jedoch auch an diese eine so laute Aufforderung, wiewohl ohne Erfolg, daß dies bey dem Schreiber dieses, den Vorsatz erzeugte, diesen Gegenstand zur Sprache zu bringen, um so mehr, da er bey dem allgemeinen Aufsehen, unverkennbar zu bemerken glaubte, daß unser so sachgeachtete Eunike, der dies unvergleichliche Tonstück mit voller Liebe und Seele singt, im Begriff war, dieses Eingriffs wegen zu verstummen. [Absatz] Nicht zu bestreiten ist das Recht jedes Componisten, anzugeben und zu verlangen, wie sein Werk ausgeführt werden müße, wenn es ihm genügen solle. [Absatz] Eben so viel ich unserm Meister gern die Befugniß zugestehe, die Ausführung von Liedern und Gesängen zu leiten, deren Componisten nicht unter uns sind, oder, wenn dies der Fall ist, sich seiner Ansicht unterwerfen, ihr Recht, ihm übertragen. [Absatz] Auch will ich mir keineswegs anmaßen, zu beurtheilen, ob dies Integer vitae, in dem von unserm entschlafenen Freunde angegebenen, von uns angenommenen, uns zur andren Natur gewordenen Zeitmaaße, richtig gesungen werde oder nicht; aber, da wir es immer so vorgetragen, in dieser Art es uns und allen liebgeworden, so und nicht anders der Componist es haben wollte, unser Gefühl keine Aenderung zugebe uns ertragen kann; so glaube ich, im Namen unserer Aller, unserm Meister die Bitte vorlegen zu dürfen: [eingerückt:] Unsern einstimmigen Willen, unsere Empfindung zu ehren, bei diesem Liede den Takt-Hammer ruhen und uns gewähren zu laßen.“. Auf diese Passage bezieht sich eine anschließende Bemerkung Zelters: „Unser angenehmes Integer vitae hat mit den Jahren eine Tinktur angenommen die ins Weichliche, Süßliche verfällt, woran auch die Conception selber ihren Antheil hat. [Absatz] Der unterzeichnete Meister hat nun dafür gehalten daß mit der Wiederkehr der Strophen eine gewisse Frische eintrete die jedoch kein rascheres Tempo ist sondern vielmehr dem gesunden Erwachen vom Schlafe sich vergleichen ließe. Dennoch läßt er von seinem guten Rechte, gerngewährend nach wenn ihm dafür die Gunst zu Theile wird, seine eignen Liedlein, nach seinem Ableben mit aller Munterkeit und Begeisterung gesungen zu wissen, sollten auch etliche Gläser und Glossen anbey darauf gehn. [Absatz] Endlich bringt er zur Erinnerung daß die L. T. in ihr 20tes Jahr geht, während dessen er und andere der Unsrigen zu alten Gesellen herangewachsen sind, die sich zu hüten haben vor der Zeit mulstrig zu werden. Z25.“. N. Mus. SA 283, fol. 95r-97v.
    1828 14.01. Ernst Friedrich Bussler †.
    1828 23.01. Bewerbungsschreiben von Staberoh II. N. Mus. SA 283, fol. 98r.
    1828 03.02. Vorschlagsschreiben vom Grafen Brühl für von Massow. N. Mus. SA 283, fol. 99r.
    1828 05.02. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Von Massow, Staberoh II und Stobwasser werden zu neuen Mitgliedern gewählt. Das Tafelmeisteramt des verstorbenen Bussler wird von Kluge übernommen. Auf Zelters Vorschlag hin wird Koepke zum „Ehrengast“ ernannt, der zu allen Versammlungen mit Gästen eingeladen wird. „Dann aber nicht wie üblich, das dritte Lied, sondern die zweyte Schüßel, und ehe ein neues Lied erschallen konnte, weg war der Meister; ein Fall, der sich noch nicht ereignet hatte, so lange die Liedertafel steht. [Absatz] Ob einem oder keinem der Mitglieder, der Grund dieses frühen Verscheidens bekannt war, weiß Schreiber nicht, und läßt also dahin gestellt, ob das nächste Lied, ein ganz neues ohne Nummer, betitelt: Unpäßlichkeit, oder das darauf folgende: No: 88. Heida, der Meister ist fort von Achim von Arnim und Flemming, oder auch alle beyde, in Bezug auf diese Absentirung gewählt wurde.“. N. Mus. SA 283, fol. 104r-105v.
    1828 05.02. Zweites, gereimtes Protokoll der Versammlung vom 5. Februar. Es ist unterzeichnet mit „Hellwig II“, stammt aber nicht von ihm (vgl. fol. 106v). Darin ist vom Meister und seinen „Jüngern“ die Rede. N. Mus. SA 283, fol. 109r-110v.
    1828 05.02. „Faschings-Extra-Liedertafel Protokoll vom 5. Februar 1828.“, Unterschrift „Bornemann“. N. Mus. SA 285, fol. 2r-5r. [dem Band vorgebunden]
    1828 07.02. (?) Dankschreiben von von Massow. N. Mus. SA 283, fol. 100r.
    1828 10.02. Zelter an Goethe: „Ein Mitglied unsrer Liedertafel das wir, seiner schönen Stimme wegen nicht gerne fehlen sehn [=Staberoh], entschuldigt sich öfter als billig. So habe ich sein letztes Entschuldigungsbillet auf Noten gesetzt und nun werden wir sehn ob der Herr sich bessert oder in Prosa angelassen sein will. So hat man stets zu keifen. Wie Schweine treiben muß man die Kerls zu ihrem Vergnügen. Alles wollen sie mitmachen und alles über Knie brechen. Sie sinds nicht wert und wir können’s nicht lassen, da steht die Sache wieder in der Waage.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.2, Nr. 600, S. 1099-1100.
    1828 29.02. Von Massow entschuldigt sich (wg. Tod der Schwester) für die Versammlung am 4. März. N. Mus. SA 283, fol. 107r-107v.
    1828 04.03. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Einführung von Staberoh II und Stobwasser. Die beiden Protokolle der Versammlung vom 5. Februar werden verlesen. Die ersten zwölf Jahrgänge der Liedertafel-Rechnungen sind verschwunden. N. Mus. SA 283, fol. 106r-106v und 111r.
    1828 06.04. Die Sing-Akademie begeht den 300. Todestag Albrecht Dürers mit einer Dürerfeier.
    1828 18.04. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 112r-112v.
    1828 29.04. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Einführung von von Massow. Dazu ein Gedicht Zelters („Die wenigen, aber kräftigen Worte des Meisters, sind diesem Protokoll beygefügt.“). N. Mus. SA 283, fol. 113r-113v und 115r.
    1828 undatiert Gedicht, ohne Unterschrift (Vermutlich von Zelter verfasst, Handschrift von Staberoh II?). Beginn: „Ehrenwerthe Herrn und viel treue Genossen! / Es sind nun etwa acht Wochen verflossen / daß wir die beiden Herren S T [gemeint sind wohl Staberoh II und Stobwasser] / bewillkommen hörten mit frohem Juchhe!“ N. Mus. SA 283, fol. 114r.
    1828 01.05. Beuth wird Ehrenmitglied der Akademie der Künste.
    1828 01.06. Entschuldigungsschreiben von Wollank. N. Mus. SA 283, fol. 118r.
    1828 02.06. Entschuldigungsschreiben von de la Croix. N. Mus. SA 283, fol. 119r.
    1828 02.06. Entschuldigungsschreiben von Bornemann. N. Mus. SA 283, fol. 120r-122v.
    1828 03.06. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Als „Unordentliche Versammlung“ tituliert, da viele Mitglieder fehlten. Darunter ein Kommentar von Zelter, endend mit: „Ein Anfang ist gemacht nun geht hin u thut desgleichen!“. N. Mus. SA 283, fol. 117r-117v und 123r.
    1828 28.06. Die Berliner Universität erhält den Namen „Friedrich-Wilhelms-Universität“. 
    1828 08.07. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 124r-124v.
    1828 29.07. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Als Vertreter von dreizehn fehlenden Mitgliedern erschienen die Herren Weppler, Wallmüller, Bornemann, Humbert, Kugler, Sebald, Sand, Steinmeyer und Saemarn. Darunter Anmerkung von Zelter: „Die Letzten waren: der getreue Caspar und Z25.“. N. Mus. SA 283, fol. 124v-125r.
    1828 26.08. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Beginn: „Was soll ich wohl sagen vom heutigen Tag? Ich meine nur: ergo bibamus. Er war einmal nicht von besonderem Schlag, drum nichts, als aufs neue, bibamus! [...] Waren gleich Stellvertreter und Gäste eingeladen, so war doch die Tafel nicht so vollzählig, nicht so heiter und lebendig, wie gewöhnlich.“. N. Mus. SA 283, fol. 126r-126v.
    1828 18.09. Die 7. Tagung der 1822 in Leipzig gegründeten „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte“ wird im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (nicht im Haus der Sing-Akademie) mit einer Festrede von Alexander von Humboldt eröffnet. Neben Humboldt wirkt Lichtenstein als Geschäftsführer. Im Rahmen dieser Eröffnung führt die Sing-Akademie zu Berlin die von Humboldt beauftragte, von Ludwig Rellstab gedichtete und von Mendelssohn komponierte Kantate „Willkommen rufen wir Euch froh entgegen“ („Begrüßung“) auf. Im weiteren Verlauf singt die Liedertafel „Worauf kommt es überall an“ („Entschluß“) von Goethe / Zelter, „Integer vitae“ („Ode XXII“) von Horaz / Flemming, „Nimmer, das glaub mir, erscheinen die Götter“ („Der Besuch“) von Schiller / Zelter, „Von allen Ländern in der Welt“ („Das deutsche Lied“) von Schmidt von Lübeck / Zelter, „Freudig treten wir zusammen“ („Bundeslied“) von Körner / Rungenhagen, „Die gold’ne Zeit“ („Die goldene Zeit“) von Rückert / Wollank, „Ach, was soll der Mensch verlangen?“ („Beherzigung“) von Goethe / Zelter und „Domine salvum fac regem!“ (??? / Rungenhagen). Ein gedrucktes Textheft erschien 1828 in Berlin. Isis 22 (1829), S. 274-277.
    1828 23.09. Versammlung ohne Gäste (Exerzierhaus Carlstraße, in dem ein Speisesaal für die „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte“ eingerichtet war, zur Mittagszeit). „Ordentliche und dennoch ganz außerordentliche Liedertafel außer dem englischen Hause. [...] Diese Liedertafel macht Epoche in unsern Annalen durch ihre Eigenthümlichkeit, und darum wurde hier aufgezeichnet, wodurch sie sich von allen bisherig unterschieden hat.“. Die Liedertafel vereinigte sich zum ersten Mal mit der 1819 gegründeten „Jüngeren Liedertafel“. Als Vertreter von zehn fehlenden Mitgliedern der Zelterschen Liedertafel erschienen die Herren Zürn, Brose, Wallmüller, Hellwig III, Humbert, Kugler, Jordan IV, Bach und Busold. Insgesamt waren 73 Liedertäfler zugegen. Chopin zu Gast. N. Mus. SA 283, fol. 127r-128v.
    1828 23.09. „Auf Lichtensteins Veranstaltung vereinigten sich beyde Liedertafeln unter Zelter und Rungenhagen zum allgemeinen Mittagsmahl, um die Gäste mit ihrem Gesange zu unterhalten. [Absatz] Die Sänger saßen an zwey abgesonderten Tafeln ziemlich in der Mitte des Saales, und sangen zwischen den Gerichten 15 sehr passend ausgewählte Lieder aus den gedruckten Büchern der beyden Liedertafeln, welche auch besonders in der Druckerey der k. Academie gedruckt wurden, so wie die Rede und die Eröffnungsfeyer von Humboldt und die von Reinwardt. Es waren folgende: [Absatz] Liederstoff, v. Goethe und Zelter. [Absatz] Die Sänger an ihre Mahlgenossen, von Köhler und Rungenhagen. [Absatz] Dulce cum sodalibus, gesetzt v. Flemming. [Absatz] Der König, von Opitz und Zelter. [Absatz] Des Deutschen Vaterland, von Arndt und Reichhardt. [Absatz] Vorwärts! Von Pfund und Hellwig. [Absatz] Trinklied aus dem 16ten Jahrhundert, gesetzt von Rungenhagen: Nun lasst uns fröhlich sein! [Absatz] Soldatentrost, von Goethe und Zelter. [Absatz] Paean, von K** und Kely. [Absatz] Schottisches Lied, von Spiker und Rungenhagen. [Absatz] Tischlied, gesetzt von Zelter: Ahn Schlosser etc. [Absatz] Cantus martialis romanus, von Suetonius und Zelter. [Absatz] St. Paulus, von ** und Zelter. [Absatz] Schlußlied, von Hebel und Rungenhagen: Jetzt schwingen wir den Hut. [Absatz] Während dieser Gesänge wuchs die Fröhlichkeit und der Enthusiasmus immer mehr und mehr, so daß der bisher beobachtete Vorsatz, keine Gesundheiten auszubringen, allmählich schwankend wurde und endlich ganz einfiel. Es ertönten nun Gesundheiten von allen Seiten, den Sängern, den Einheimischen, so wie den Fremden.“ Isis 22 (1829), S. 352.
    1828 27.09. Frédéric Chopin an seine Angehörigen: „Zu den wichtigeren Szenen meines hiesigen Aufenthaltes darf ich das zweite Diner mit den Herren Naturalisten zählen. Am Dienstag, dem Vortage der Abreise, fand ein Diner mit Gelegenheitsliedern statt. Alles sang mit, und wer nur am Tische dasaß, trank und polterte nach dem Takte der Musik. Zelter dirigierte; vor ihm stand auf einem dunkelroten Postument ein großer vergoldeter Kelch, als Merkmal der höchsten musikalischen Würde.“ Scharlitt (1911), S. 37.
    1828 14.10.
    Schreiben von Wolfart an Zelter. Er hat die Liedertafel bei der Tagung der „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte“ gehört, bietet „Flemmings-Ode“ („Integer vitae“?) und weitere Gedichte zur Komposition an.
    N. Mus. SA 283, fol. 133r-134v.
    1828 Mitte Oktober Zelter an Goethe: „Von meiner Seite habe ich denn auch etwas zur Erheiterung der Gäste tun wollen. Den Tag vor der Eröffnung der Sitzungen hat die Singakademie Händels Alexanderfest aufgeführt, wiewohl mit einer einzigen lückenhaften Probe da zwei Solosänger fehlten. Unsere Chöre sind dagegen im Zuge und ich brauche sie nicht zu tadeln. Wenn es gilt sind sie alle wie Einer. Dann haben wir einen Mittag für unser Geld den fremden und einheimischen Gästen mit einer Liedertafel aufgewartet. Es waren zwischen 7- bis 800 Tischgenossen beisammen. Beide Berliner Liedertafeln hatten sich zusammengetan und da das Lokal, im neuen Exerzierhause weit und hoch genug ist, so ging die Sache selbst über meine Erwartung. 70 eingesungne Männerstimmen machten sich so kräftig daß man selbst draußen um das Haus herum Worte deutlich vernehmen konnte und viele unserer fremden Gäste versicherten, dergleichen in ihrem Leben nicht gehört zu haben, was keine Schmeichelei zu sein braucht insofern es doch ein Ensemble ist. Blieb mir ein Wunsch so war es der daß Du den Liederstoff (Aus wie vielen Elementen) gehört hättest. Man sieht es dem Gedichte nicht ab, man muß es hören was drinne stickt und wirkt jedes Mal das Nämliche.“. Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter, Bd. 20.2, Nr. 635, S. 1165–1166.
    1828 19.10. Hellwig I liefert 30 Abschriften der „Flemmings-Ode“ („Integer vitae“?).   N. Mus. SA 283, fol. 132r-132v.
    1828 21.10. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). N. Mus. SA 283, fol. 130r.
    1828 05.11. Der Juraprofessor Klenze stellt auf Betreiben von Oberbibliothekar Friedrich Wilken den Antrag, eine kleine Bibliothek ausschließlich für die Universität zu schaffen.
    1828 18.11. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Arndt und Arnim zu Gast. N. Mus. SA 283, fol. 131r-131v.
    1828 19.11. Franz Schubert †.
    1828 11.12. Zelters siebzigster Geburtstag, gefeiert von Bauenden, Dichtenden, Singenden. Glückwunsch von Goethe, in Musik gesetzt von Rungenhagen, gedruckt Berlin 1828 [Partitur im GSA Weimar].
    1828 23.12. Versammlung ohne Gäste (Englisches Haus). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister) und (wg. Gleichstand mit Rungenhagen durch das Los) Wollank (Vizemeister), neuer Tafelmeister wird Staberoh II, neuer Schreibmeister wird Spiker. N. Mus. SA 283, fol. 136r-137r.
    Jahr Datum Liedertafel Zeitgeschichte Quelle
    JAHRGANG XXI (SCHREIBMEISTER: SPIKER)
    1829 20.01. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Spiker regt an, wieder einen Liedwettbewerb auszuschreiben.  N. Mus. SA 284, fol. 2r-3v.
    1829 15.02. Entschuldigungsschreiben von Bornemann. N. Mus. SA 283, fol. 5r.
    1829 17.02. Entschuldigungsschreiben von Patzig. N. Mus. SA 283, fol. 4r.
    1829 17.02. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). „Nach dem Vortrage desselben theilte Herr Professor Klenze ein ihm von unbekannter, und ebenso unleserlicher Hand zugegangenes Gedicht einen Fassnachtsscherz mit, worin in einer Reihe von bunten Gemälden die Verhandlungen der Liedertafel vom 23. Decemb. dargestellt worden.“ (wird negativ aufgenommen). Der von Spiker angeregte Wettbewerb für „solide Gedichte und Compositionen“ wird ausgeschrieben, die Gewinner erhalten einen „liquiden Preis“ (Wein). N. Mus. SA 284, fol. 6r-7v.
    1829 04.03.      
         
    Paganini konzertiert im Kgl. Schauspielhaus am Gendarmenmarkt, es folgen weitere zehn umjubelte Konzerte. 
    1829 11.03. Erste Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion durch die Sing-Akademie unter der Leitung von Mendelssohn. Unter den Zuhörern sind Friedrich Wilhelm III., Heine, Schleiermacher, Spontini, Hegel, Rahel Varnhagen, Droysen und evtl. Paganini.
    1829 17.03. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). N. Mus. SA 284, fol. 8r-8v.
    1829 21.03. Schreiben von Spiker an Zelter, über den Liedwettbewerb. N. Mus. SA 284, fol. 32r.
    1829 21.03.  Zweite Aufführung von Bachs Matthäus-Passion durch die Sing-Akademie unter der Leitung von Mendelssohn.
    1829 21.04. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben). „[...] wie es nämlich zugegangen, daß die Liedertafel sich auf einmal durch eine rückwärts gehende Affinität mit den Mitgliedern des Montagsklubs vereinigt gefunden? Beide Gesellschaften hausen zwar ganz friedlich unter einem Dach, werden von einer Hand gefüttert, aus einem Becher getränkt und haben auch noch gar vieles anderes mit einander gemein ja es findet sich sogar, dass mehrere Mitglieder unserer Liedertafel am Montage eben so viel Recht haben hier zu seyn als am Dienstage und da eh die duplicitas personae bei ihnen eintritt. [...] Es ist wahr dass wir als loyale Unterthanen – da wir einmal in einer Monarchie leben – nicht sehr laut über dergleichen werden sollten allein wir müssen auch nicht vergessen dass wir eine constitutionelle Monarchie bilden, und dass wir demnach, wenn auch nur selten, doch wohl einmal fragten dürfen, quo jure geschiehet dies oder jenes?“. N. Mus. SA 284, fol. 9r-9v.
    1829 19.05.    Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die für den Wettbewerb eingegangenen Gedichte und Lieder werden gesungen. N. Mus. SA 284, fol. 10r.
    1829 21.05. Schreiben von Spiker an Bornemann, darauf Antwort Bornemanns vom 21.05., über den Liedwettbewerb. N. Mus. SA 284, fol. 29r-30v.
    1829 27.05. Gutachten von Bornemann über die Gedichte des Liedwettbewerbs. N. Mus. SA 284, fol. 53r-55r.
    1829 11.06. Hochzeit des Prinzen Wilhelm (des späteren Königs Wilhelm I. von Preußen und deutsche Kaisers) mit Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar.
    1829 16.06. Versammlung mit Gästen (Ort nicht angegeben).        N. Mus. SA 284, fol. 11r-11v.
    1829 18.06. Gutachten von Rex über die Gedichte des Liedwettbewerbs. Mit Kommentar von Gedike.   N. Mus. SA 284, fol. 55r-55v.
    1829 19.06. Entschuldigungsschreiben von Spiker. N. Mus. SA 284, fol. 12r.
    1829 21.06. Gutachten von Koehler über die Gedichte des Liedwettbewerbs. N. Mus. SA 284, fol. 56r-57r.
    1829 12.07. Austrittsschreiben von Koepke (wg. Umzug nach Frankfurt/Oder).  N. Mus. SA 284, fol. 15r.
    1829 14.07. Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Protokoll von Zelter. „Nach der Observanz hätte die heutige Liedert. ohne Gäste seyn sollen; da sie aber zum überdritten Theil ohne Mitglieder würde gewesen seyn so ward genehmiget die Pläzze ehrwürdiger ablebender Mitglieder durch frische Jugendstimmen zu vertreten, da denn jeder von diesen seinen Mann stehen mußte.“. Koepkes Platz als „Ehrengast“ wird offen gelassen. Kommentar Zelters zur Montagsclub-Frage vom 21. April. N. Mus. SA 284, fol. 13r-14v.
    1829 14.07. Gutachten von Klenze über die Gedichte des Liedwettbewerbs.   N. Mus. SA 284, fol. 49r-50v.
    1829 05.08.  Gutachten von Hartung über die Gedichte des Liedwettbewerbs.    N. Mus. SA 284, fol. 58r-58v.
    1829 11.08.        Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Protokoll von Zelter. „An der Tafel war die Motion gemacht: den 81ten [recte: 80.] Geburtstag des alten Liedertafelfreundes Goethe, den 28ten d. M. welcher auf nächsten Freitag über 14 Tage fällt, durch eine muntere Wasserfahrt nach Treptow zu begehen, wie solches vor einigen Jahren statt gefunden.“ Der Vorschlag bleibt unausgeführt. N. Mus. SA 284, fol. 16r-16v.
    1829 14.-17.09. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1829 15.09.    Versammlung mit Gästen (Englisches Haus). Protokoll von Hellwig II. N. Mus. SA 284, fol. 17r-17v.
    1829 19.-21.09. Zelter und Goethe treffen sich in Weimar.
    1829 20.10. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Preise des Kompositionswettbewerbs gehen an Wollank und Hellwig I. N. Mus. SA 284, fol. 20r-20v.
    1829 08.11. Bewerbungsschreiben von von Gerhard. N. Mus. SA 284, fol. 19r-19v.
    1829 10.11. Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Die Preise des Dichterwettbewerbs gehen an Zelter und Hellwig II.  N. Mus. SA 284, fol. 21r-22r.
    1829 20.11. Schreiben von Zelter an Spiker, über den Liedwettbewerb. N. Mus. SA 284, fol. 28r-28v.
    1829 08.12.  Versammlung ohne Gäste (Ort nicht angegeben). Beamtenwahl: wiedergewählt werden Zelter (Meister), Staberoh II (Tafelmeister) und Spiker (Schreibmeister), neuer Vizemeister wird Rungenhagen. Von Gerhard wird zum neuen Mitglied gewählt. N. Mus. SA 284, fol. 23r-24r.
    1829 [08.12.] Beamtenwahl, Verteilung der Stimmen. N. Mus. SA 284, fol. 18r.
    1829 undatiert „Nachtrag zu dem Faschings Extrablatt bey dem Liedertafel-Protokoll vom 23t Dezember 1828“ von Bornemann. N. Mus. SA 284, fol. 25r-26r.
    1829 undatiert „Preise für die Lieder“ N. Mus. SA 284, fol. 27r.
    1829 undatiert Schreiben von „N.N.“ an einen „Doktor“ über den Liedwettbewerb, bietet eigene Kompositionen an. N. Mus. SA 284, fol. 33r.
    1829 undatiert Schreiben von „N.N.“ an einen „Doktor“ über den Liedwettbewerb, bietet eigene Kompositionen an (Kopie von der Hand Bornemanns). N. Mus. SA 284, fol. 34r.
    1829 undatiert Gedicht „Weidmanns Frühlingsmorgen“ von Bornemann. N. Mus. SA 284, fol. 35r.
    1829 undatiert Gedicht „Meister und Gesell“ von Patzig. N. Mus. SA 284, fol. 36r-37r.
    1829 undatiert

    Gedicht „Weidmanns Frühlingsmorgen“ von Bornemann.

    N. Mus. SA 284, fol. 38r.
    1829 undatiert Gedicht „Meister und Gesell“ von Patzig. Auf der Rückseite die Stimmenverteilung des Liedwettbewerbs. N. Mus. SA 284, fol. 39r-40v.
    1829 undatiert
    Gedicht „Lust und Humor“ von Bornemann.
    N. Mus. SA 284, fol. 41r-41v.
    1829 undatiert Gedicht „Lust und Humor“ von Bornemann. Mit Kommentar von Zelter. N. Mus. SA 284, fol. 42r-43r.
    1829 undatiert Gedicht „Freund und Feind“ von Spiker.  N. Mus. SA 284, fol. 44r-45r.
    1829 undatiert Gedicht „Freund und Feind“ von Spiker. N. Mus. SA 284, fol. 46r-47r.
    1829 undatiert Gedicht „Lied des Lebens“ von einem unbekannten Dichter. N. Mus. SA 284, fol. 47v.
    1829 undatiert Gedicht „Singst du mir ein Liedchen vor“ von einem unbekannten Dichter (von Zelters Hand). N. Mus. SA 284, fol. 48r.
    1829 undatiert Gutachten von Spiker über die Gedichte des Liedwettbewerbs. N. Mus. SA 284, fol. 51r-52r.
    1829 undatiert „Protokoll der Sitzung der Entscheidungs-Commission über die eingegangenen Preis-Gedichte“, von Spikers Hand. „Der Schreibmeister trug die sämmtlichen Gutachten der Commissions-Mitglieder vor und zwar der Herrn Bornemann, Rex, Gedike, Hartung, Klenze und sein eignes. Das des Herrn Geh. R. Köhler behielt sich derselbe selbst zu lesen vor, da er in demselben einen neuen Champollionschen Versuch, Hieroglyphen, wie gewöhnliche Schrift, geläufig wegzulesen, anzustellen wünschte.“. N. Mus. SA 284, fol. 59r-59v.
    1829 09.12. Schreiben von Zelter „An meine stets wohl u vielgewogene Freunde die verehrten Mitglieder der Liedertafel“. Zelter möchte dem Kriegsrath Kramer die „durch Hrn Geh. R. Schinkel erledigte Stelle eines Ehrenmitgliedes der Liedertafel“ anbieten. Darunter Kommentare der Mitglieder, am Schluss Abstimmungsliste. N. Mus. SA 284, fol. 60r-62v.
    1829 Datum?  Einrichtung einer Musikabteilung an der Berliner Universität.   

  • Abkürzungen

    Hier finden Sie nähere Informationen zu den Quellenangaben.

    • Arnhold (1925) – Erna Arnhold: Goethes Berliner Beziehungen, Gotha 1925.
    • Beck (1996) – Dagmar Beck: „Füllet die Humpen...“: Weber im Kreise der Berliner Liedertafel, in: Weber-Studien, Bd. 3 (1996), S. 55–62.
    • Bornemann (1851) – Wilhelm Bornemann: Die Zeltersche Liedertafel in Berlin. Ihre Entstehung, Stiftung und Fortgang, Berlin 1851.
    • Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter – Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens (Münchner Ausgabe), hrsg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm, Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1799 bis 1832, Bd. 20.1 hrsg. von Hans-Günter Ottenberg und Edith Zehm, München und Wien 1991, Bd. 20.2 hrsg. von Edith Zehm und Sabine Schäfer, ebd. 1998, Bd. 20.3 hrsg. von Edith Zehm, ebd. 1998.
    • Ledebur (1861) – Carl Freiherr von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlins von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Berlin 1861, Reprint Tutzing 1965.
    • Mehlitz (2001) – Hartmut Mehlitz: Friedrich Ferdinand Flemming (28.2.1778–27.5.1813) – ein bekannter Unbekannter, in: Weberiana, Heft 11 (2001), S. 53–76.
    • MGG (1949–1986) – Die Musik in Geschichte und Gegenwart, hrsg. von Friedrich Blume, 17 Bde. Kassel 1949–1986.
    • Müller-Blattau (1935) – Joseph Müller-Blattau: Karl Friedrich Zelters Königsberger Briefe 1809, in: Altpreußische Forschungen 12 (1935), S. 256–276.
    • N. Mus. SA 280–286 – Archiv der Sing-Akademie zu Berlin (Depositum Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz).
    • Nitsche (1980) – Peter Nitsche: Die Liedertafel im System der Zelterschen Gründungen, in: Studien zur Musikgeschichte Berlins im frühen 19. Jahrhundert, hrsg. von Carl Dahlhaus, Regensburg 1980 (= Studien zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, Bd. 56), S. 11–26.
    • Öhlenschläger (1820) – Adam Gottlob Öhlenschläger: Briefe in die Heimath, auf einer Reise durch Deutschland und Frankreich, aus dem Dänischen von Georg Lotz, 2 Bde. Altona 1820.
    • Scharlitt (1911) – Friedrich Chopins gesammelte Briefe, hrsg. und übersetzt von Bernard Scharlitt, Leipzig 1911.
    • Schottländer (1931) – Carl Friedrich Zelters Darstellungen seines Lebens, zum ersten Male vollständig nach den Handschriften herausgegeben von Johann-Wolfgang Schottländer, Weimar 1931 (= Schriften der Goethe-Gesellschaft, Bd. 44), Reprint Hildesheim u.a. 1978.
    • Schünemann (1937) – Georg Schünemann: Carl Friedrich Zelter. Der Mensch und sein Werk, Berlin 1937.