Diskussion: "Fundamentalismus und Gewalt - zwangsläufige Nebenwirkung von Religionen?
Am 26.01.16 diskutierten ca. 100 studentische Bewohner des Albert-Magnus und Von-Detten-Kollegs in Münster mit Herrn Daniel Roters, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Islamische Theologie, über den Zusammenhang zwischen Gewalt und Religion. Unabhängig von gesellschaftlichen Debatten, die sich nur vermeintlich mit islamisch-theologischen Fragen befassten, sei es außerordentlich wichtig, Selbstverständlichkeiten zu kommunizieren – beispielsweise, dass der Islam Teil einer deutschen Identität sein kann, so Roters. Hierbei berge die Beschäftigung mit dem Glauben gerade im öffentlichen Raum große Potentiale, um Signale in dieser Hinsicht zu schaffen.
Es schiene unwirklich, wenn Muslimen die Gretchenfrage unser Zeit gestellt werde: Wie hast du es mit der Gewalt? Religionsgeschichtlich sei es immer mal vorgekommen, dass Religionen für die Anwendung von Gewalt missbraucht wurden. Das religiöse Denken müsse vor Missbrauch immunisiert werden, insbesondere dann, wenn suggeriert werde, dass abgeschlossene Wertesysteme und Abgrenzung das Leben lebenswerter machten. Die Frage wie wir miteinander leben wollen sei eine gesamtgesellschaftliche Frage. Die Etablierung der islamischen Theologie und die Ausbildung von Lehrkräften für den islamischen Religionsunterricht seien ein entscheidender Beitrag für diesen Diskurs.