Drei sitzende Menschen auf einem Podium auf der linken Seite des Bildes, gegenüber eine Gruppe von sitzenden Menschen

Himmel auf Erden? Forschung trifft Praxis

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forschung trifft Praxis: nachhaltige Entwicklung in der internationalen Zusammenarbeit“ sprach und diskutierte Dr. Milad Karimi mit Björn Zimprich, Mitarbeiter im Programm Verbesserung kommunaler Wassereffizienz durch Zusammenarbeit mit religiösen Autoritäten, GIZ Jordanien am 29.10.2015 in Bonn über die Fragen: Was sind Herausforderungen und Risiken der Zusammenarbeit mit religiösen Akteuren? Welche Kompetenzen benötigen Mitarbeiter der internationalen Zusammenarbeit im Umgang mit Religionen? Wie kann es gelingen, zu einer gemeinsamen Werteorientierung zu kommen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt? Welchen konkreten Beitrag kann der Islam auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten?

Milad Karimi betonte dabei, dass eine Gesellschaft nicht allein von Institutionen und Gesetzen zusammengehalten werde, sondern von Werten. Bloßes Wachstum sei Armut.

Milad Karimi hinter einem Rednerpult, vor ihm sind mehrere Köpfe von hinten zu sehen

Wir seien meistens durch die aggressiven, intoleranten Ausprägungen der Religionen verblendet. Religionen im Allgemeinen und der Islam im Besonderen seien, so Karimi,  unerschöpfliche Ressourcen für Nachhaltigkeit. Sie verlange eine ganzheitliche Perspektive und verbindliche Werte. Gerechtigkeit, Verzicht, Geduld und der Blick auf die Bedürftigen spielten im Islam eine wichtige Rolle und sie trugen zugleich zu nachhaltiger Entwicklung bei. Dabei sei der Koran ein Buch des Lebens, das zum Guten verpflichtet, das Leben bejaht, Vielfältigkeit würdigt, Hass und Zerstörung ablehnt. Bei der Vermittlung von Werten, die Nachhaltigkeit stärken, können vor allem Imame, Religionslehrer/innen und Theologen/innen Schlüsselfiguren sein.